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Frei sein von menschlichem Streit

Aus der Januar 1940-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Denen, deren Denken durch die Christliche Wissenschaft geistig erleuchtet worden ist, erscheint kaum etwas nutzloser als die Zänkereien, die Mißhelligkeiten und die eigenwilligen Bestrebungen der Menschen. Ihre Kränkungen nährend, verharren die Sterblichen manchmal lange Zeit miteinander in Uneinigkeit. Manchmal entstehen Meinungsverschiedenheiten, und Zorn behauptet sich, der Unheil nach sich zieht. Manchmal entstehen auch Streitigkeiten aus Begebenheiten, die an sich so geringfügig sind, daß sie dem Zuschauer geradezu lächerlich erscheinen. Aber wie ernst oder geringfügig der scheinbare Anlaß zu menschlichem Streit auch sein mag, alles eigenwillige Streiten ist zu beklagen und seine Ursache schleunigst zu berichtigen. Es ist das Ziel des Christlichen Wissenschafters, allem menschlichem Streit ein Ende zu machen.

Wie jede andere Erscheinungsform der Disharmonie hat auch menschlicher Streit keine Unterstützung von Gott, dem göttlichen Prinzip. Gott ist das vollkommene Gemüt, die unendliche Liebe, und der Mensch ist Gottes Widerspiegelung. Daher spiegelt der Mensch die vollkommene Liebe wider. Dies bedeutet, daß der wirkliche Mensch vollständig harmonisch ist. Folglich ist Streit, da es im wahren oder wirklichen Sein nichts als Harmonie—keine Spur von Disharmonie—gibt, dem wirklichen Menschen unbekannt. Es ist sehr wichtig, daß die Sterblichen diese große geistige Wahrheit verstehen, sonst können sie nicht erkennen, wie das Böse einschließlich alles Streites wissenschaftlich zu überwinden ist.

Der Christliche Wissenschafter denkt oft dankbar darüber nach, daß er, obwohl er anscheinend in einer Welt lebt, in der häufig Streit unter den Sterblichen herrscht, durch die inspirierte Lehre der Christlichen Wissenschaft von der Allheit Gottes, des Guten, die Unwirklichkeit jeder bösen Annahme erkennen kann. Die von Mrs. Eddy gemachte Entdeckung, daß das Böse unwirklich ist, gehört zu den größten metaphysischen Entdeckungen aller Zeiten. Durch sie kann er mit unerschütterlicher Überzeugung die Wahrheit der Allheit Gottes, der Allheit der Liebe, der Allheit des Guten bejahen und die Existenz des Bösen verneinen. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 92 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Wir sollten erröten, das wirklich zu nennen, was nur ein Fehler ist. Die Grundlage des Bösen ruht auf der Annahme, daß es etwas neben Gott gebe”. Genau so sieht der Christliche Wissenschafter das Böse an: es ist unwirklich, weil es nicht von Gott ist. „Du hast’s gesehen, auf daß du wissest, daß der Herr allein Gott ist und keiner mehr” (5. Mose 4, 35).

Die Lehre der Christlichen Wissenschaft von der Allheit Gottes und der Nichtsheit des Bösen ist durch und durch praktisch. Wenn einer weiß, daß das Böse unwirklich ist, da Gott das unendlich Gute ist, ist es logisch, daß er diese Tatsache zu beweisen beginnt. Und der ehrliche Christliche Wissenschafter tut es. Er ist beständig auf der Hut, sich vom Bösen nicht täuschen zu lassen, es nicht als wirklich anzusehen, selbst wenn es vorkommen sollte, daß er jemand ihm frönen sieht. Er weiß, daß der Mensch—unser wirkliches Selbst—das Gute, nicht das Böse, widerspiegelt, und daß das als menschlicher Streit oder in jeder andern Form erscheinende Böse kein wirkliches Dasein hat; daß es Trugvorstellung—nichts—ist. Die Wirkung dieses Verständnisses ist, den Glauben an das Böse zu zerstören, irrigem Streiten ein Ende zu machen, die Lage zu heilen. Eine der glücklichsten Erfahrungen eines Wissenschafters ist, einen augenscheinlich bösen oder irrigen Zustand vor der klaren Vergegenwärtigung der Allheit Gottes, des Guten, verschwinden zu sehen.

Es mag aber anscheinend keine leichte Aufgabe sein, die Unwirklichkeit des Bösen zu erkennen, wenn es in einem menschlich großen Maße tätig zu sein scheint, wie während eines Kriegs zwischen Völkern. Aber tatsächlich ist der Fall nicht verschieden von einem Streit zwischen zwei Menschen, die einander hassen. In Wirklichkeit gibt es keinen Haß, da die göttliche Liebe thront und der Mensch die Liebe widerspiegelt. Überdies ist das Böse, so sehr es auch vergrößert scheinen mag, nie etwas. Eins und eins ist nicht drei; eine Million und eine Million sind nicht drei Millionen—beides sind falsche Annahmen. Man könnte es einen Trick des Bösen nennen, sich den Anschein zu geben, daß es sich vergrößere. Aber das Böse kann sich nicht wirklich vergrößern, da es nie etwas anderes als null ist.

Nachdem man das Böse vielleicht lange bekämpft hat in der Annahme, daß es wirklich sei—was die Sterblichen zu tun Pflegen, bis sie durch die Christliche Wissenschaft von der Unwirklichkeit des Bösen erfahren—kann es Mühe kosten, das Kämpfen aufzugeben. Ja, es erfordert immer andächtige Bemühung, die Irrtumsansprüche durch das in der Christlichen Wissenschaft gelehrte wissenschaftliche Verfahren zu überwinden. In dieser Hinsicht schreibt unsere Führerin in „Miscellaneous Writings” (S. 179, 180) von sich: „Als mir Gott in: Jahre 1866 diesen auferstandenen Christus, dieses Leben offenbarte, das keinen Tod kennt, das sagt: ‚Weil er lebt, lebe ich‘, erwachte ich aus dem Traum vom Geist im Fleisch so weit, daß ich auf die Seite des Geistes trat und mich bemühte, nicht mehr zu streiten”. Auch wir müssen bestrebt sein, nicht mehr zu streiten.

Wenn wir die Allheit Gottes, des Geistes, bejahen und die Wirklichkeit der Materie oder des Bösen verneinen, verbünden wir uns mit dem allmächtigen Guten und streiten dementsprechend nicht mehr mit dem vermeintlichen Bösen. Wir müssen beständig bestrebt sein, mehr von Gottes Eigenschaften zu wissen und mehr von ihnen widerzuspiegeln. Und wir sollten oft in Gemeinschaft mit Gott sein, so daß aller Irrtum aus unserem Denken getilgt wird. So werden wir das Böse in uns selber überwinden und ausgerüstet sein, anderen zu helfen, das Böse in sich zu überwinden.

Gott ist unser Vater-Mutter. Daher sind alle in Wirklichkeit Seine Kinder und untereinander Brüder. Die Sterblichen müssen überall, wo sie auch sein mögen, und zu welchem Volk sie gehören mögen, diese Wahrheit durch die Christliche Wissenschaft erkennen lernen, damit menschlicher Streit in der ganzen Welt aufhören möge. Auf Seite 467 in Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Man sollte es von Grund aus verstehen, daß alle Menschen ein Gemüt, einen Gott und Vater, ein Leben, eine Wahrheit und eine Liebe haben. Die Menschheit wird in dem Maße vollkommen werden, wie diese Tatsache sichtbar wird, der Krieg wird aufhören, und die wahre Brüderschaft der Menschen wird begründet werden”.

Die Christlichen Wissenschafter werden fortfahren, die Wahrheit der Allheit Gottes und der allumfassenden Harmonie verständnisvoll zu erklären, damit Erlösung von allem Streit unter den Menschen bewirkt werden kann.

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