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Das Denken bewachen

Aus der Februar 1940-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In seinem Briefe an die Galater (K. 6, 7.8) schreibt Paulus: „Was der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten”. Diese Worte lassen mehrere Schlußfolgerungen zu, nämlich daß das Denken den Charakter bestimmt; daß die Art der Gedanken eines Menschen die Art ihrer Wirkung auf ihn entscheidet; daß sinnliches Denken zu Verderbnis—Krankheit und Tod—führt, und daß geistiges Denken, das Rechtschaffenheit erzeugt, harmonisches Leben zur Folge hat. Wie klar doch die Worte des Apostels an den Vers in den Sprüchen Salomos (K. 23, 7) erinnern: „Wie er [ein Mensch] in seinem Herzen denkt, so ist er” (engl. Bibel)!

Die Christliche Wissenschaft macht ihren Anhängern die unvermeidlichen Folgen bösen oder ungeistigen Denkens klar und betont die gebieterische Notwendigkeit gerechten oder geistigen Denkens jedes Christlichen Wissenschafters. Mit Paulus erklärt sie, daß „der Tod der Sünde Sold ist”, und daß die Wirkungen gerechten oder geistigen Denkens Gesundheit und Harmonie sind. Über die Wirkung des Denkens auf den Leib schreibt Mrs. Eddy auf Seite 34 in „Miscellaneous Writings”: „Der Leib wird vom Gemüt regiert; und das sterbliche Gemüt muß besser werden, ehe der Leib erneuert und harmonisch wird,—da die Beschaffenheit des Leibes einfach kund gewordenes Denken ist”.

Die Worte unserer Führerin sind überaus bedeutungsvoll und sollten von allen, die durch die Christliche Wissenschaft geheilt werden wollen, so angesehen werden. Welcher Art sind die Gedanken, die ein Kranker hegt, der bei der Christlichen Wissenschaft Hilfe sucht? Er mag seinen Zustand als ernst ansehen; er kann Schmerzen, Schwäche, Mangel an Tatkraft für sehr wirklich halten; er kann wegen des Zustandes, in dem er sich zu befinden glaubt, verzagt sein. Er mag sich ferner nicht bewußt sein, daß sein leiblicher Zustand das Ergebnis des Denkens ist; daß die oben angeführten Worte des Apostels Paulus ihm gelten. Daher mag er erstaunt sein, wenn er durch die Christliche Wissenschaft erfährt, daß das Denken den Leib regiert, und daß sein Gedankenzustand in Betracht gezogen und berichtigt werden muß, wenn Heilung stattfinden soll. Es wäre gut, wenn er genügend aufgerüttelt würde, um Vorurteil beiseitezusetzen und sich rückhaltlos dem Ergründen der Wissenschaft zuzuwenden, die die unveränderliche Vollkommenheit Gottes und die unveränderliche Vollkommenheit des Menschen in Gottes Bild und Gleichnis offenbart.

Wenn ein Kranker mit empfänglichem Denken bei der Christlichen Wissenschaft Hilfe sucht, nimmt er die Wahrheit bald wahr. Bei seinem ersten Durchlesen des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy mag er finden, daß er mit gespanntem Interesse auf ein neues Weltall—das Weltall des Geistes—hinausblickt. Er steht nun unmittelbar vor der absoluten Wahrheit im Gegensatz zu den relativen Tatsachen eines materiellen Sinnes des Daseins und erfährt, daß er in Wirklichkeit nicht in der Materie sondern im Gemüt, im unendlichen und vollkommenen Gemüt, lebt. Er erfährt ferner, daß sein wirkliches Selbst die Idee des Gemüts ist, die die Harmonie und die Vollkommenheit des Gemüts widerspiegelt.

Der Neuling in der Christlichen Wissenschaft kann die geistige Wahrheit so klar wahrnehmen, daß die irrigen materiellen Annahmen, die ihn gebunden haben, plötzlich zerstört werden, und er weiß, daß er gesund ist und ihn eine große freudige Freiheit beseelt. Rechtes Denken hat irrigen Glauben verdrängt. Geistiges Verständnis hat den Platz der Unkenntnis geistiger Wahrheit eingenommen. Er erntet jetzt die Wirkung der absolut wahren Gedanken, die von seinem Bewußtsein Besitz genommen haben—einen gesunden Leib. Wie wunderbar, wie erstaunlich!, mag er denken. Und für den menschlichen Sinn ist es in der Tat ein Wunder, was er an sich selber erlebt hat: die Heilung von Krankheit durch geistiges Verständnis.

Wenn man durch die Christliche Wissenschaft in gewissem Maße Gesundheit und harmonisches Leben erlangt, muß man beschützen, was man erlangt hat. Dies geschieht dadurch, daß man sein Denken unerschütterlich auf die geoffenbarte Wahrheit, auf das, was gut und wahr ist, gerichtet hält. Unsere verehrte Führerin schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 261): „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt”. Wenn „das Dauernde, das Gute und das Wahre” das Denken beschäftigen, ist man des Schutzes vor dem Bösen gewiß. Es sollte kein Zweifel über diesen Schutz herrschen. Das Böse mag sich anmaßen, um uns her zu wüten, mag sich anmaßen, den Sterblichen in der Außenwelt allen möglichen Schaden zuzufügen; aber es kann nicht in unser Bewußtsein kommen, um uns zu schaden, wenn wir nur gerechte, geistige Gedanken hegen.

Vor einer gewissen Form bösen Denkens sollte man sich wachsam hüten: vor vernichtendem Tadel. Tadel in der Absicht zu verletzen, ist eine Gewohnheit des verderbten menschlichen Gemüts. Und da niemand das volle Maß des vollkommenen Menschen erreicht hat, müssen alle wachsam sein, damit sie in diesem Punkte nicht irren. Gewiß ist, daß ungehemmtes vernichtendes Tadeln allen, die ihm frönen, seinen Stempel aufdrückt. Sie werden unglücklich, selbstsüchtig, eingebildet—wirken abstoßend auf diejenigen mit Liebe und Rücksicht im Herzen—und das Ergebnis kann Krankheit sein, von der eine Heilung nur stattfinden kann durch eine Rückkehr zu gerechtem Denken und bußfertiger Abkehr von der Lieblosigkeit, die ihr Denken vorübergehend in Besitz genommen hatte.

Noch ein Irrtum, vor dem man sich hüten sollte, ist Entrüstung—Entrüstung über kleinere oder größere Übel. Ärger über die Schwächen anderer oder über die mit einem materiellen Sinn des Daseins verbundenen Verdrießlichkeiten, so geringfügig viele davon auch sein mögen, hinterläßt gewiß seinen Eindruck, indem er das Empfinden für Güte und Schönheit trübt und häufig Krankheit hervorruft. Es ist betrübend zu finden, daß sich manche Christliche Wissenschafter in dieser Weise vom Irrtum handhaben lassen. In einem Augenblick behaupten sie die Wahrheit der Allheit Gottes, des Guten, im nächsten befinden sie sich in einem Zustand krankhafter Empfindlichkeit wegen eines geringfügigen Irrtum. Dies ist eine der Arten, wie der Mesmerismus des tierischen Magnetismus arbeitet. Jeder Christliche Wissenschafter sollte wachsam dagegen sein und sich weigern, sich zum Opfer der trügerischen Tätigkeit des sterblichen Gemüts herzugeben.

„Möge die göttliche Liebe die Neigungen aller, die den Namen Christi in seinem vollsten Sinne genannt haben, so durchdringen, daß kein entgegenwirkender Einfluß ihr Wachstum hindern oder ihr Beispiel verderben kann” (Miscellaneous Writings, S. 223)! Was für ein ansprechendes Gebet unserer verehrten Führerin um göttlichen Schutz dies ist! Und jeder echte Christliche Wissenschafter betet es beständig.

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