Die verstandesmäßige Beredsamkeit der drei Freunde Hiobs, ihr eindrucksvoll vorgetragenes gewichtiges menschliches Wissen und die daraus gezogenen Schlüsse machten auf Elihu, der ihnen zuhörte, keinen Eindruck. Er sah, daß es für Hiob nur eine Erlösungsmöglichkeit gab, und daß diese von innen, nicht von außen kommen mußte. Elihu sah, daß es nur ein Leben gibt, wodurch Vertrauen in das Gute, Erfolg und Fortschritt zu finden sind, und daß Hiob vorübergehend den Weg verloren hatte.
„Der Geist ist es in den Leuten und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht”, erklärte Elihu. Er sprach von dem Bewußtsein, das seinen Odem ewig aus Gott schöpft, das das Heilmittel für alle menschlichen Schwierigkeiten wahrnimmt und die Menschen durch den Antrieb der Kraft und der Gegenwart Gottes zu ihrem rechtmäßigen Platze in des Vaters Hause zurückbringt. Überall kann man die Menschheit streben und erörtern, planen und voraussagen, aufbauen und niederreißen sehen, während „der Odem des Allmächtigen” in unendlichem Maße zu Gebote steht, Unfruchtbarkeit und Stockung zu verbannen und Entfaltung und Zunahme zu bringen.
Dies ist das Verständnis, das Salomo in seinen Sprüchen mit einem Brunnen des Lebens verglich. Wenn der Odem Gottes nicht das Streben belebt und die Neigungen der Menschheit entzündet, wenn er nicht die Gedanken einflößt und die Beweggründe verherrlicht, die das Handeln veranlassen, ob sie klein oder groß seien, ob es sich um Riesenunternehmen oder um die unbedeutendsten Unternehmungen handle, wird die Arbeit und ihr Zweck nicht bestehen. Nur das, dem der Geist, Gott, die Wärme und die Glut der göttlichen Kraft und Schönheit verleiht, ist frei von Rückwirkung und Enttäuschung.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.