Das erste, was ich über die Christliche Wissenschaft las, war ein Buch über das Leben der Mary Baker Eddy. In diesem Buche war ihr Leben von einem rein materiellen Gesichtspunkte aus betrachtet und mit verleumderischer Zweifelsucht dargestellt. Das Lesen dieses Buchs, das mir ganz durch Zufall in die Hände geraten war, hinterließ in mir nur den einen Eindruck: die Neugier, das außergewöhnliche Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy zu lesen. Sehr bald danach traf ich eine Verwandte, eine Christliche Wissenschafterin, die mir unser köstliches Lehrbuch lieh. Das war vor über zwei Jahren.
Damals befand ich mich seelisch und körperlich in einem traurigen Zustande. Ich hatte einsehen gelernt, daß wir rein menschliche Dinge, selbst wenn sie heute überaus sicher scheinen und uns überaus teuer sind, morgen verlieren können. Ich hatte dies einige Jahre vorher erfahren, als ich meinen Mann verlor; und mit meinem großen Leid blieb in mir ein Sinn der Zwecklosigkeit des sterblichen Lebens, den nichts auslöschte. Ich war sehr unglücklich; Gott schien mir zu weit entfernt, um diese Leere ausfüllen zu können.
Aber nachdem ich die ersten Seiten des Buchs Wissenschaft und Gesundheit gelesen hatte, wurde ich schnell aus meiner mentalen Stumpfheit aufgeweckt durch die schöne Stelle auf Seite 9: „Liebst du, Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte‘?” Ich fragte mich, wie es möglich sei, dieses Gebot zu befolgen. Ich las ernstlich in dem Buch weiter, und als ich nach einem Monat beim letzten Kapitel anlangte, entdeckte ich zu meinem großen Erstaunen, daß ich kein Leid mehr empfand. Es war nicht nur vollständig verschwunden, sondern es war durch eine große Freude ersetzt worden, die mich nie verlassen hat: die Freude, zu wissen, daß wir die Ewigkeit des Lebens durch die Erkenntnis unseres Einsseins mit dem einen und einzigen Schöpfer, der göttlichen Liebe, in der wir alle vereinigt sind, schon jetzt innewerden können.
In leiblicher Hinsicht hatte ich ein Jahr lang an einem sogenannten exophthalmischen Kropf oder der Basedowschen Krankheit gelitten. Es war mir vollständige Untätigkeit verordnet worden, hauptsächlich weil Anstrengung ein Herzleiden, das ich hatte, verschlimmert hätte. Ich war gerade zum zweitenmal operiert worden, als ich die Christliche Wissenschaft fand. Seitdem habe ich mich an keinen Arzt mehr gewandt, keinerlei Arznei mehr genommen und mich an keine Ruheverordnungen mehr gehalten. Seit über zwei Jahren kann ich nun ein sehr tätiges Leben führen, ohne je zu ermüden, und ich kann mich körperlich in einer Weise bewegen, wie ich es früher nie gekonnt hätte. Ein- oder zweimal wollte sich das Herzleiden wieder bemerkbar machen. Als ich mir aber klarmachte, daß Gott „der Ursprung und Lenker” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 480) meines Seins ist, hörte das Leiden sofort auf. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht hat Harmonie einen Mißstand vollständig verdrängt, der durch Verwirrung und Furcht hervorgerufen worden war.
Ich bin der Christlichen Wissenschaft für die Segnungen, die sie der Welt bringt, tief dankbar; denn sie ist wahrlich der von Jesus verheißene Tröster. Besonders danken möchte ich für die Übersetzungen der Schriften Mrs. Eddys. Ich las die französische Übersetzung des Lehrbuchs, und durch dieses Buch wurde ich geheilt. Auf Seite 117 in Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Von Gottes eigentlicher Sprache wird in dem letzten Kapitel des Markusevangeliums als von der neuen Zunge gesprochen, deren geistiger Sinn durch ‚mitfolgende Zeichen‘ erlangt wird”. Die Sprache des Geistes ist einzigartig. Die Liebe berührt das Bewußtsein des einzelnen unmittelbar durch Worte, „die der menschliche Gedanke begreifen kann” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 210), und die Wahrheit tut die Arbeit.
Tief dankbar bin ich den lieben Freunden, die mir geholfen haben, ein gewisses Maß geistigen Verständnisses zu erlangen und zu beweisen; Mrs. Eddy, die uns die wunderbare Offenbarung der Wahrheit übermittelt hat; Jesus, der uns durch die Macht seiner Werke, seines Lebens, seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt den Weg gezeigt hat, und Gott, der göttlichen Liebe, die uns alle immer und unter allen Umständen liebt. Ich bin überaus glücklich, daß ich Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche bin und Klassenunterricht haben konnte.— Bellevue, Seine-et-Oise, Frankreich.
