Ich möchte von einer Heilung erzählen, die mir vor einiger Zeit durch die Christliche Wissenschaft zuteil wurde, und für die ich sehr dankbar bin.
Mehrere Monate lang hatte ich an einer schmerzhaften Steifheit im Rücken gelitten, die mir das Aufrichten beim Aufstehen erschwerte. Der Zustand schien keine Muskel- oder Knochenkrankheit, sondern ein inneres und organisches Leiden zu sein. Da ich mich schon seit mehreren Jahren mit der Christlichen Wissenschaft befaßt hatte, ließ ich mich nicht beunruhigen, sondern versuchte den Fall zu behandeln, wie wir es in der Christlichen Wissenschaft gelehrt werden. Die Schwierigkeit wich nicht, obwohl die Schmerzen etwas nachließen und ich meinen Tätigkeiten wie gewöhnlich nachgehen konnte. Da sich die Heilung verzögerte, riet mir meine Frau, einen Ausüber um Hilfe zu bitten. Ich weiß, daß es weise gewesen wäre, dies zu tun; daß nichts in den Lehren der Christlichen Wissenschaft Verzögerung oder Vernachlässigung in der wirksamen Behandlung von Krankheit rechtfertigt oder gutheißt. Aber etwas eigenwillig befolgte ich den Rat nicht, sondern setzte meine Bemühungen, mich selber zu heilen, fort.
Als ich eines Sonnabendnachmittags vom Geschäft nach Hause ging, sah ich einigen Knaben zu, wie sie sich beim Ballspiel im einen Augenblick zur Erde bückten und im nächsten einen Luftsprung machten; und ich sah, daß ich dies nicht hätte tun können. Es wurde mir klar, daß ich mir nicht leisten konnte, arbeitsunfähig zu sein; und ich beschloß, daß ich einen Ausüber um Hilfe bitten würde, wenn ich bis zum nächsten Tage nicht geheilt wäre. Am nächsten Morgen stand ich früh auf, um geistig zu arbeiten und über mein Problem nachzudenken.
Ich vertiefte mich wieder in Mrs. Eddys illustriertes Gedicht „Christ and Christmas” (Christus und Christfest) mit dem ich mich seit einiger Zeit befaßt hatte. Als ich mich aufmerksam darein vertiefte, zuerst in die Bibelstellen, dann in die Strophen des Gedichts und dann in die entsprechenden Bilder, erhob sich mein Denken zu einem höheren Verständnis Gottes, des Christus und des Menschen. Als ich an die vorletzte Strophe (S. 43) kam und über die Zeile: „Die Wahrheit bittet heute abend: Nimm Mich nur auf!” und über das dazu gehörige Bild nachdachte, lernte ich etwas Neues verstehen, etwas, was ich vorher nicht verstanden hatte. Bis dahin hatte ich, ohne es mir voll bewußt zu sein, offenbar die Annahme gehegt, daß die Wahrheit nicht ohne Kampf zu gewinnen sei. Nun sah ich, daß dies nicht der Fall war, sondern daß die Wahrheit immer darauf wartet, aufgenommen und verstanden zu werden.
Dies bewirkte ein großes Erwachen in meinem Denken, öffnete mein Bewußtsein, vergrößerte meine Empfänglichkeit und meine Übereinstimmung mit der Wahrheit, und bereitete mich auf den nächsten Schritt, den letzten Vers des Gedichts vor, der die unbedingte Wahrheit enthält:
„Keine Plage, kein gebrochener Flügel, kein Jammern
Kann der Wahrheit Tempel trüben”.
Als ich über die Stelle nachdachte und mir ihre tiefe Bedeutung klarer wurde—daß der Mensch nicht krank ist und nie krank sein kann—spürte ich, wie die Schmerzen und der unharmonische Zustand wichen, und nach einigen Minuten war ich geheilt. Zwei oder drei Tage lang war noch ein wenig Steifheit vorhanden, und dann verschwand auch diese und machte sich nie wieder bemerkbar. Die Heilung war dauernd und vollständig. Wie barmherzig doch die Offenbarung der Wahrheit, Mrs. Eddys Entdeckung der Christlichen Wissenschaft ist, wodurch solche Heilungen wie diese ohne ärztliche Operation oder Arzneimittel vollbracht werden können!
Mein Denken erhebt sich in Dankbarkeit für die durch die christlich-wissenschaftliche Bewegung gebotenen Gelegenheiten zu geistiger Arbeit, zum Fortschritt und zum Dienen. Ich habe an vielen dieser Gelegenheiten einschließlich Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche, Arbeit in verschiedenen Ausschüssen, Dienst in der Sonntagsschule und Klassenunterricht teilgenommen.
Plainfield, New Jersey, V.S.A.
