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Ununterbrochene Freundschaft

Aus der März 1940-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Die Erde kennt keine größeren Wunder als Vollkommenheit und ununterbrochene Freundschaft”, schreibt Mary Baker Eddy auf Seite 80 in „Rückblick und Einblick”. Wenn solche Wunder wie ununterbrochene Freundschaft der Erde bekannt sind, ist es dank der Wissenschaft und der Kunst der Freundschaft; weil die wirkliche Bedeutung des aus dem Angelsächsischen abgeleiteten Wortes „Freund”, nämlich lieben, verstanden und gelebt worden ist; dank der Vertrauenswürdigkeit; weil das, was von ewiger Art ist, ausgedrückt worden ist.

Abraham hieß der Freund Gottes, wahrscheinlich weil er sich seiner nahen Verwandtschaft mit Gott beständig bewußt war, wodurch er in großem Maße die Vaterschaft Gottes kundtat.

Jesus gab denen, die ihm sehr nahe standen, den Namen Freund. Diesen hatte er sich anvertrauen können; „denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid; denn alles, was ich habe von meinem Vater gehört, habe ich euch kundgetan”. Bei ihnen hatte er Mitgefühl und Unterstützung und ein gewisses Maß von Verständnis gefunden. Drei höchste Ideale forderte Jesus zur Erfüllung der Freundschaft—Liebe, die willens ist, ihre eigenen Wünsche und den menschlichen Willen aufzugeben; Gehorsam gegen den Christus, die Wahrheit; und Vertrauenswürdigkeit, wodurch bestimmt wird, ob man Knecht oder Vertrauter ist. Diejenigen, die seine Gefahren und Entbehrungen, seine Siege und Offenbarungen geteilt hatten, waren trotz ihrer Begehungs- und Unterlassungssünden und obgleich sie manchmal seine Gebote nicht gehalten hatten, seine Freunde. Und so sprach er sogar bis zuletzt zu dem, der ihn in die Hände seiner Feinde verraten hatte. Als Judas zum letztenmal im Garten Gethsemane zu ihm kam, sagte Jesus zu ihm: „Mein Freund, warum bist du gekommen?”

Liebe wird nie Lieblichkeit aus den Augen verlieren. Ihr Glorienschein ruht auf ihrem Gegenstand”, schreibt unsere Führerin auf Seite 248 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Wo Christus Jesus einen Freund und Mitarbeiter gesehen hatte, sah er keinen Feind. Anstatt über den Verrat nachzudenken, sah er das, was ihn Schritt für Schritt zu dem endgültigen Beweis seines Messiasamts führte.

Der Gegenstand der Liebe, auf dem ihr Glorienschein immer ruht, ist der beständige Ausdruck des Wesens der Liebe. Diejenigen, die dafür bereit sind, werden damit übereinstimmen; die nicht bereit sind, können weder stören noch trüben, was von der Liebe erhalten und gestützt wird. Bei diesem Verständnis des unpersönlichen Betrachtens von Freund und Feind werden die Menschen den göttlichen Glorienschein nicht aus den Augen verlieren.

Sie werden verstehen lernen, daß die wahre und einzige dauernde Grundlage des Umgangs mit Menschen, ob er das Ergebnis der Wahl oder der Umstände ist, Freundschaft ist—die die Person dem Prinzip unterordnet und nicht sogenannte Liebe oder Haß die Gerechtigkeit entthronen und die Barmherzigkeit verbannen läßt. Alles, was trennt, verfeindigt, täuscht; alles, was seine eigenen oder eines andern Interessen aus persönlichen Gründen unterordnet, muß durch das ersetzt werden, was des Namens Freund wert ist.

Solange die Menschen glauben, daß sie über die Gedanken, welche Freundschaft oder Feindschaft erzeugen, nicht Herr seien, werden sie das Opfer dessen sein, was ihre Tatkraft und ihre Ziele zersplittert. Beziehungen, die je nach dem Empfinden auf den sterblichen Vorurteilen persönlichen Wohlgefühls oder Schmerzes, des Annehmens oder der Zurückweisung beruhen, können nur Unbeständigkeit und Leiden zur Folge haben. Menschliche Freundschaft, die dem untergeordnet ist, was sie im Dienste der göttlichen Wahrheit gestaltet und erhöht, ist eine köstliche Gabe, die die Menschen mit Recht vor allem andern auf Erden lieb und wert gehalten haben. Von ihrer Fälschung, dem Flüchtigen und dem Falschen, kann nicht weniger gesagt werden, als daß sie mehr Elend verursacht hat als jedes andere Übel.

Überaus nachdrücklich und feierlich hat unsere Führerin über Freundschaft gesprochen und die Menschheit vor den Fallgruben gewarnt, die den Unachtsamen drohen. „Und warum können wir an diesem flüchtigen Sinn mit seinen lieblichen Freundschaftsformen, womit die Sterblichen zur Befriedigung in persönlicher Freude erzogen und in gefährlichem Frieden geübt werden, keinen Gefallen mehr finden? Weil es die große und einzige Gefahr auf dem aufwärts führenden Pfade ist” (Miscellaneons Writings, S. 9). „Die große und einzige Gefahr”! Es wäre gut, wenn jedermann ernstlich über diese tiefe und bedeutungsvolle Warnung der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft nachdächte.

Die Vorurteile und die Wettstreite, die Eifersüchteleien und das Parteigängertum, die die Beziehungen der Sterblichen manchmal im Namen der Freundschaft, manchmal im Namen der Feindschaft fördern und abbrechen; die Fehden und die Verschwörungen, die nationalen und internationalen Übereinkommen und Bündnisse, die insgesamt erzeugen, was sich im Einzelbewußtsein ausdrückt—wie natürlich das alles verschwinden wird, wenn die Menschen Freundschaft wie Jesus verstehen und betätigen lernen! So werden sie erfahren, daß keine Feinde zu überwinden sind, sondern Feindschaft überwunden werden muß; daß infolge dessen, was sie von der durch keine sterblichen Freund- oder Feindbegriffe unterbrochenen Fortdauer der Liebe erfaßt haben, alle Menschen Freunde sind, da alle der Liebe und des Erbarmens bedürfen. So werden sie, indem sie Lieblichkeit nie aus den Augen verlieren, wie Jesus vorwärtsgehen und sich nicht täuschen lassen durch das, was sich fälschlich Freundschaft oder Feindschaft nennt, sondern in immer näherer Beziehung freudig mit anderen jene Dinge teilen, die von Gott kommen.

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