[Abdruck aus dem Christian Science Sentinel vom 20. Januar 1940]
Unterredung mit Bewerbern um Mitgliedschaft
Der Ausschuß, dem die Unterredung mit Bewerbern um Kirchenmitgliedschaft obliegt, sollte aus Christlichen Wissenschaftern mit weiser Unterscheidungsgabe, unvoreingenommenem Denken und christlichem Erbarmen bestehen. Nicht selten fördert oder verzögert die mentale Haltung eines Aufnahmeausschusses das Wachstum einer christlich-wissenschaftlichen Kirche oder Vereinigung. Wenn die rechten Gedankeneigenschaften in dem Ausschuß vorhanden sind, wird die Unterredung sowohl den Ausschuß als auch die Bewerber segnen. Auf Grund dessen, was der Ausschuß von Gott und dem wirklichen Menschen versteht, sollte jedes Gefühl der Über- oder der Unterlegenheit verschwinden; denn unsere Führerin schreibt: „Wenn wir willens sind, zu helfen und uns helfen zu lassen, ist die göttliche Hilfe nahe” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 166). In dieser liebevollen Atmosphäre wird jedes Furcht- oder Schüchternheitsgefühl des Bewerbers entwaffnet, so daß er sich natürlich und ungezwungen ausdrückt.
Größtenteils sind die Bewerber um Mitgliedschaft nur Kindlein in Christo, bereit, „die lieblichen Offenbarungen eines neuen und geistigeren Lebens, einer neuen und geistigeren Liebe” in sich aufzunehmen, wie unsere Führerin sagt (Miscellaneous Writings, S. 15, 16). Ob der Bewerber aber viel oder wenig von der Christlichen Wissenschaft weiß, dieses Viel oder Wenig sollte für ihn als Ergebnis seiner Unterredung mit einer neuen Bedeutung erglühen.
Unterredungen betreffs Mitgliedschaft haben einen doppelten Zweck: erstens, die Bereitschaft des Bewerbers um Mitgliedschaft festzustellen; zweitens, ihn geistig zu stärken, zu festigen, im voraus zu warnen und zu bewaffnen, damit er ein einsichtsvolles, wachsames Mitglied der christlich-wissenschaftlichen Kirche werden möge. Dieser Zweck wird nicht erreicht in einer unfreundlichen Atmosphäre oder durch solch endloses Fragen, daß die Unterredung einem Kreuzverhör gleicht. Die Unterredung hat nicht den Zweck, herauszufinden, was der Bewerber von der Christlichen Wissenschaft nicht weiß, sondern ihm eher zu helfen, sie völliger zu verstehen und sie wahrhafter zu lieben. Ein Bewerber um Mitgliedschaft sollte in den Anfangsgründen der Christlichen Wissenschaft bewandert sein, muß aber nicht unbedingt deren tiefere metaphysische Gesichtspunkte verstehen. Wenn er sich über die Anfangsgründe nicht klar ist, sollte der Ausschuß fähig sein, seine falschen Vorstellungen zu vertreiben und sein Denken zur Erkenntnis der Allgegenwart Gottes und der Beziehung des Menschen zu Gott zu erheben. Es ist äußerst wichtig, daß er die Scheidelinie zwischen christlich-wissenschaftlichem Heilen und anderen sogenannten Heilverfahren klar versteht und sieht, daß die beiden nichts mit einander gemein haben.
Die Unterredungen mit Bewerbern um Mitgliedschaft aus dem Bostoner Bezirk Der Mutterkirche werden von drei erfahrenen Christlichen Wissenschaftern geführt. Der Ausschuß spricht mit jedem Bewerber etwa 20 Minuten lang. Er gründet seine Prüfung auf Punkte, die sich durch ein paar einfache Fragen ergeben. Außer den in den Aufnahmegesuchen vorkommenden Angaben behandelt der Ausschuß im wesentlichen folgende Punkte:
1. daß der Bewerber durch die Christliche Wissenschaft aufrichtig ein besseres Gottesverständnis sucht;
2. daß er die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy besitzt;
3. daß er sieht, wie wichtig es ist, das Handbuch Der Mutterkirche zu besitzen und sich darein zu vertiefen;
4. daß er anerkennt, daß Mrs. Eddy ihre Kirche auf die Worte und Werke Christi Jesu gründete, wie auf Seite 17 im Handbuch erklärt ist;
5. daß er Mrs. Eddy als die Führerin der christlich-wissenschaftlichen Bewegung anerkennt;
6. daß er sich täglich in die Lektionspredigt im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft vertieft;
7. ob er fähig war, sich oder andere durch die Christliche Wissenschaft zu heilen;
8. ob er die Kirche regelmäßig besucht und unterstützt;
9. ob er sich zur Erlangung eines Verständnisses der Christlichen Wissenschaft auf die Bibel und auf Wissenschaft und Gesundheit und andere Werke von Mrs. Eddy beschränkt, und daß er versteht, warum unsere Führerin diese Vorkehrung im Handbuch (Art. IV, Abschn. 1) getroffen hat;
10. daß er versteht, daß Religionsgebräuche nicht im Einklang mit der Christlichen Wissenschaft stehen, und daß er frei davon ist;
11. ob er sich des Genusses von Tabak und geistigen Getränken enthält.
Außer dem Vorstehenden wird der Bewerber auf die Bestimmung des Begriffs „Kirche” auf Seite 583 in Wissenschaft und Gesundheit aufmerksam gemacht und auf die Bedeutung der beiden Abschnitte hingewiesen. Es wird auch darauf aufmerksam gemacht, daß es von Wert ist, wenn möglich die Zeitschriften, besonders das Vierteljahrsheft, zu beziehen.
Gelegentlich bewerben sich Personen, die nicht genug Erfahrung gehabt haben, die Bedeutung der Kirchenmitgliedschaft erfassen zu können. Andere Bewerber haben körperliche Gebrechen. Der Ausschuß empfiehlt in seinem Bericht an den christlich-wissenschaftlichen Vorstand im ersten Falle, den Bewerber zu bitten, noch zu warten, bis er in geistigem Verständnis gewachsen ist. Im zweiten Falle wird der Bewerber manchmal gebeten, eine ausgesprochenere Heilung abzuwarten, obgleich jeder Fall für sich erwogen wird. Diese Fälle erfordern liebreiches Erbarmen und bieten dem Ausschuß Gelegenheit,
Auf jenen lebendigen Weg hinzuweisen,
Die Wahrheit zu reden, die die Menschen freimacht.
(Christian Science Hymnal, Nr. 131)
Die ganze Frage der Unterredungen mit Bewerbern um Mitgliedschaft kann zusammengefaßt werden in den Brief unserer Führerin an Die Mutterkirche gerade über diesen Gegenstand auf Seite 146 in „Miscellaneous Writings”. Mit Stärke und Liebe sagt sie uns, was sie mit Bezug auf die Aufnahme oder Zurückweisung von Bewerbern um Mitgliedschaft tun würde, wenn sie das Gewissen der Kirche wäre, und sie schließt ihren Brief mit den Worten: „Ich bin sicher, daß Sie als Christliche Wissenschafter in dieser Angelegenheit Ihrem höchsten Verständnis von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit gemäß handeln werden”.
Besondere Mitteilung
[Abdruck aus dem Christian Science Sentinel vom 27. Januar 1940]
Christlich-wissenschaftliches Vierteljahrsheft
Die durch die gegenwärtigen Weltzustände verursachte Not betont die Notwendigkeit eines umfassenderen Ergründens der Bibellektionen des Christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrshefts. Im Hinblick hierauf beehren sich die Verwalter der Christlich-wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft im Einverständnis mit den Direktoren Der Mutterkirche, eine Ermäßigung des Preises des Vierteljahrshefts anzukündigen.
Vom Juli 1940 an ist der Preis der gewöhnlichen und der Taschenausgabe des Vierteljahrshefts $1.00 jährlich oder 25 Cents für ein Heft, der Preis der Ausgabe für die Leser $1.40 jährlich oder 35 Cents für ein Heft. Die christlich-wissenschaftlichen Kirchen anerkennen die Wichtigkeit der Bereithaltung einer genügenden Zahl Vierteljahrshefte, so daß alle in ihren Gottesdiensten Anwesenden am abwechselnden Lesen teilnehmen können.
Unsere Führerin Mrs. Eddy hat Nachdruck auf die Wichtigkeit des Ergründens dieser Bibellektionen gelegt.
