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„Das sichtbare Weltall”

Aus der April 1940-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß das einzige wirkliche Weltall geistig ist und aus Ideen, nicht aus materiellen Dingen besteht. Der Glaube, daß das Weltall materiell sei und materiell entwickelt worden sei, erweist sich im Lichte der Christlichen Wissenschaft als falsch. Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß der Geist, das göttliche Gemüt, der einzige Schöpfer ist, und daß daher die Schöpfung des Gemüts geistig ist. Von dem sogenannten materiellen Weltall schreibt Mary Baker Eddy auf Seite 337 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Das sichtbare Weltall und der materielle Mensch sind die armseligen Fälschungen des unsichtbaren Weltalls und des geistigen Menschen. Ewige Dinge (Wahrheiten) sind Gottes-Gedanken, wie sie im geistigen Reich des Wirklichen bestehen. Zeitliche Dinge sind die Gedanken der Sterblichen, sie sind das Unwirkliche, da sie das Gegenteil vom Wirklichen oder vom Geistigen und Ewigen sind”.

So zeigt es sich, daß das sogenannte gegenständliche Weltall nicht aus Dingen besteht, die wirklich sind. Die materiellen Gegenstände, die Raum einzunehmen scheinen, sind nicht Ideen des göttlichen Gemüts. Werden sie in Gedanken, ihren Urzustand, aufgelöst, so erweisen sie sich als falsche menschliche Begriffe, die durch die göttlichen Ideen, die sie falsch darstellen, ersetzt werden müssen. Daher erklärt Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 531): „Das menschliche Gemüt wird sich einst über den ganzen materiellen und physischen Sinn erheben, diesen gegen die geistige Wahrnehmung, und menschliche Begriffe gegen das göttliche Bewußtsein austauschen”.

Die Christliche Wissenschaft erklärt jedoch das sogenannte materielle Weltall nicht einfach für unwirklich, ohne etwas an seine Stelle zu setzen; denn auf Seite 87 in „Miscellaneous Writings” schreibt Mrs. Eddy: „Laßt uns in unserem unreifen Sinn der geistigen Dinge von den Schönheiten des sinnlichen Weltalls sagen: ‚Ich liebe eure Verheißung, und einst werde ich die geistige Wirklichkeit und die Substanz der Form, des Lichts und der Farbe dessen erkennen, was ich durch euch jetzt unklar wahrnehme; und wenn ich dies weiß, werde ich befriedigt fein‘”. Was den materiellen Sinnen als Schöpfung erscheint, ist nur die Verkörperung sterblicher Begriffe, die göttliche Ideen fälschen. Diese sterblichen Begriffe weisen jedoch auf das Vorhandensein von etwas unermeßlich Schönerem, Befriedigenderem und Dauernderem hin als alles, was das menschliche Gemüt erdenken kann oder die materiellen Sinne wahrnehmen können.

Christlich-wissenschaftliche Tatsachen berichtigen die zuweilen gehegte falsche Annahme, daß das, was den körperlichen Sinnen als ein im Raum vorhandener Gegenstand erscheint, in Wirklichkeit eine geistige Idee sei, von der wir eine materielle Ansicht haben. Ideen sind nicht im Raum, sondern im Bewußtsein zu suchen. Denn sie sind nicht körperlich, sondern gedanklich. Daher sind die geistigen Ideen, die das einzige wirkliche Weltall bilden, im Gemüt. Und dieses allumfassende Gemüt, das in Wirklichkeit das einzige Gemüt ist, ist unbedingt das Gemüt des geistigen Menschen — des einzigen Menschen. Christus Jesus war sich dieser Tatsache zweifellos bewußt, als er sagte: „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch”.

Da die Schöpfung geistig ist, besteht sie nur aus Ideen. Es ist falsch zu glauben, daß die Ideen des unendlichen Gemüts endlichen Raum einnehmen, oder daß die geistige Schöpfung umgrenzt sei. Alle geistigen Ideen sind dort, wo sie immer gewesen sind und immer bleiben werden — im göttlichen Gemüt. Sinnesgegenstände gibt es nur in der Annahme, und der Glaube an ihr Vorhandensein ist eine Trugvorstellung des sogenannten sterblichen Gemüts.

Auf Seite 476 und 477 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs macht die Verfasserin darauf aufmerksam, daß Jesus die Kranken heilen konnte, weil er fähig war, den sündigen sterblichen Begriff vom Menschen durch die vollkommene, geistige Idee zu ersetzen, die er in der göttlichen Wissenschaft sah. Selbstverständlich war der geistige Begriff vom Menschen nicht etwas, was räumlich vor Jesus stand. Er war eine göttliche Idee, die er bewußt gewahr wurde. Und sein bewußtes Gewahrwerden der Wahrheit über den Menschen berichtigte den Glauben, daß der Mensch sterblich und materiell sei, daß er sündig sei und sterbe.

Paulus sah die Wirklichkeit klar, als er sagte: „Was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig”. Er sagte auch, daß „die Dinge des Geistes Gottes”, die unbedingt den geistigen Begriff alles dessen in sich schließen, was zu einer körperlichen Welt zu gehören scheint, „geistlich gerichtet” werden müssen. Geistige Wahrnehmung, die das einzige wirkliche Sehen ist, erkennt Ideen. Die Ideen, die man durch geistige Wahrnehmung gewahr wird, sind im Gemüt und werden vom geistigen Menschen wiedergespiegelt.

Man kann die Zahl neun, die ein rein mentaler Begriff ist, durch eine Ziffer auf einer Tafel darstellen. Es ist einleuchtend, daß die Zahl, die die Ziffer darstellt, im menschlichen Bewußtsein, nicht im Raum ist. Die Rose im Garten, ein verkörperter menschlicher Begriff, versinnbildlicht eine göttliche Idee; aber die Idee, die sie fälscht, ist unsichtbar und besteht im göttlichen Bewußtsein. Die Idee Rose des Gemüts ist geistig und unsichtbar. Sie nimmt, keinen endlichen Raum ein. Sie drückt das unendliche Gemüt aus. Und so verhält es sich mit allen rechten, wahren, geistigen Ideen.

Das Verständnis vorstehender Tatsachen zerstört unsere rechtmäßige Freude an den schönen und nützlichen Dingen in dem sogenannten materiellen Weltall nicht, sondern erhöht sie. Es gibt ihnen ihren wahren Wert und bewahrt einen davor, sie zu vergöttern oder ihr Sklave zu sein. Das Wissen, daß das wirkliche Weltall aus Ideen besteht, und daß der zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffene Mensch diese Ideen widerspiegelt oder verkörpert, gibt einem einen größeren Sinn der Herrschaft über die Dinge, die diese Ideen versinnbildlichen. Es bringt einem eine größere Wertschätzung der wahren Bedeutung der Worte im 1. Buch Mose (K. 1, 26): „Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht”.

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