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Die Wohltat der Geistigkeit beanspruchen

Aus der Februar 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Bedürfnis, wo immer ein Bedürfnis vorliegt, ist, wie die Christlichen Wissenschafter wissen, das Bedürfnis nach Vergeistigung des Denkens und Lebens—nach klarerer Erkenntnis, daß das Sein der Geist ist, daß es von der Materie oder materiellen Begriffen nicht berührt wird. „Wer weiß, wie die matten Lippen beredt gemacht, wie die Herzen inspiriert werden, wie das Heilen spontan wird, und wie das göttliche Gemüt verstanden und bewiesen wird?”, schreibt Mary Baker Eddy, die geliebte Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, in „Miscellaneous Writings” (S. 100, 101). Sie fährt fort: „Nur der kennt diese Wunder, der sich von der Knechtschaft der Sinne trennt und die geistige Wahrheit annimmt—das annimmt, was ihre Annahme durch Veredelung der Freude und Abweisung des Leides segnet”. Und Christus Jesus sagte: „Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze”. Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß alles Gute durch Geistigkeit zu vollbringen—wahrzunehmen und zu beweisen—ist, daß alles wirklich und dauernd Gute auf keine andere Art zu erfahren ist.

Was bedeutet dann unser Denken und Leben vergeistigen? Hierüber gibt es kein Geheimnis in der Wissenschaft. Die Antwort ist in jenen großen erläuternden Stellen im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mrs. Eddy enthalten, in denen Gott definiert ist. Eine dieser Stellen (S. 465) lautet: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit, Liebe”. „Sind diese Ausdrücke sinnverwandt?”, fragt die Verfasserin. Und sie antwortet: „Sie sind es”.

Geist ist, wie aus dieser Stelle hervorgeht, ein anderer Name für Gott und daher ein anderer Name für Liebe, Wahrheit, Gemüt usw. Der Geist ist also die Liebe. Hieraus folgt, daß ein Gedanke, der liebevoller—selbstloser und unparteiischer, der unendlichen göttlichen Liebe ähnlicher—ist, ein geistigerer Gedanke ist. Solche Gedanken festhalten und ihr Gegenteil wie Haß, Neid, Aufregung, Unfreundlichkeit und Gleichgültigkeit verwerfen, ist die wahrhaft wissenschaftliche Art, das Bewußtsein zu vergeistigen, d.h. sich bewußt wahre Geistigkeit und daher wahre Macht, wahre Freiheit und wahres Leben zu eigen zu machen. Denn sie alle sind in dem Ausdruck Geist inbegriffen.

In ähnlicher Weise ist, da der Geist die Wahrheit ist, ein wahrerer, genauerer, ehrlicherer Gedanke ein geistigerer Gedanke und ein Schritt zu der vollen Verwirklichung der reinen Geistigkeit, die das unendlich Gute bekundet. Und da der Geist das Gemüt ist, ist ein intelligenterer, weiserer oder wahrhafter verständnisvoller Gedanke unvermeidlich ein geistigerer Gedanke und daher ebenso ein Schritt zur volleren Erfahrung der Vollkommenheit des wirklichen Seins.

Es ist in der Christlichen Wissenschaft klar, daß Materialität das Gegenteil der Geistigkeit ist. Daher weist man in dem Bemühen, Geistigkeit zu beweisen, die falschen Ansprüche der Materie und allen Glauben an ihre Wirklichkeit wissenschaftlich zurück.

Wenn man im Verständnis und in der Geistigkeit zu wachsen trachtet, ist es überaus hilfreich zu sehen, daß in der tatsächlichen Wirklichkeit kein solcher Wachstumsvorgang stattfindet oder nötig ist. Was in der menschlichen Erfahrung geistiges Wachstum zu sein scheint, ist nur die Erkenntnis und der darauffolgende Beweis dessen, was schon ist. Der Mensch, jedermanns wirkliches Selbst, hat schon das Gemüt, das Gott ist und vollkommenes Verständnis, vollkommene Weisheit, vollkommene Erkenntnis und Liebe hat; und es gibt kein anderes Gemüt. Der Wissenschafter weiß dies. Er bejaht es mit der denkbar festesten Überzeugung für sich und für andere, mit denen er rechtmäßig zu tun hat, und unterläßt natürlich nicht die menschlichen Schritte im Ergründen und Beweisen, die ihn weise und hilfreich dünken. Und er erfährt dementsprechend für den sogenannten menschlichen Sinn das, was diesem Sinn so not tut—eine Verbesserung in der Geistigkeit. In dieser Weise „werden die matten Lippen beredt gemacht”, „werden die Herzen inspiriert”, und „wird das Heilen spontan”.

Wenn daher einer findet, daß die Ergebnisse seiner Arbeit auf irgend einem Gebiete nicht das sind, was sie sein sollten, hat er immer folgendes sichere Heilmittel: er kann sich ernstlich und redlich der Geistigkeit zuwenden, was das Natürliche für ihn ist, und sie unerschrocken beanspruchen. Er kann wissen, daß der Mensch von der Materie einfach nicht belastet oder begrenzt wird; daß ein materieller oder ungöttlicher Begriff für ihn gar nicht natürlich oder schwer aufzugeben ist, sondern in Wirklichkeit für ihn nicht möglich ist; daß er geistig sieht, hört und fühlt und daher vollständig frei ist und das göttliche Leben ausdrückt. Eine solche Vergegenwärtigung bringt die notwendige Verbesserung in unserer Arbeit.

Der Christliche Wissenschafter nimmt bald wahr, daß wahres Trachten nach Geistigkeit alle segnet, die es sich angelegen sein lassen. Es macht einen nie weniger intelligent, sondern immer intelligenter; nie weniger geschickt, sondern immer geschickter. Es macht bessere Geschäftsleute, bessere Künstler, bessere Bürger, bessere Kirchenmitglieder, bessere Eheleute, bessere Freunde. Es macht uns weiser, gesünder, anmutiger, praktischer, zuversichtlicher, dienstbereiter, glücklicher. Es macht aus uns bessere Ausüber der Wissenschaft des Lebens, der Christlichen Wissenschaft.

Es kann hinzugefügt werden, daß die Vergeistigung des Bewußtseins nicht bloß zum Überwinden der Materialität und der Sterblichkeit führt. Sie ist deren Überwindung, die stündlich stattfindet, wo immer fortschrittliche Arbeit in der Christlichen Wissenschaft getan wird. Aber Vergeistigung des Denkens und Lebens macht einen nie weniger greifbar für sich selber, nie weniger tatkräftig oder wirksam oder weniger nützlich für andere. Es hat die entgegengesetzten Wirkungen. Es ist die freudigste—die einzige wahrhaft freudige—Erfahrung, die der Menschheit offen steht.

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