Ehe ich vor über 25 Jahren einen christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst besuchte, hatte ich keine Religion gefunden, die mir Seelenfrieden brachte. Von frühester Kindheit an schien ich in der Knechtschaft jeder erdenklichen Furcht zu sein. Dieser Gottesdienst machte tiefen Eindruck auf mich; er war ganz anders als alle anderen, die ich je besucht hatte. Dann fiel mir auch auf, daß in dem Heim der Freundin, die mich auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht hatte, eine andere Atmosphäre herrschte: in diesem Heim wurde bei geselligem Beisammensein nicht getrunken, und alle waren glücklich. Später sah ich diese Bekannte von Lungenschwindsucht geheilt, nachdem die Ärzte gesagt hatten, sie könnte höchstens noch ein halbes Jahr leben.
Eine Heilung, die stattfand, als ich mich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen begann, ist mir immer sehr hilfreich. Eine spitzige Verzierung an einem Hute drang mir ins Auge. Einen Augenblick lang glaubte ich, das Auge sei ausgestoßen; denn die Schmerzen waren qualvoll. Ich erklärte die Wahrheit, so gut ich konnte, und die Schmerzen ließen etwas nach. Die Leute in der Pension, wo ich wohnte, waren sehr besorgt um mich. Sie boten meiner Zimmergenossin viele Heilmittel an, belästigten aber nicht mich damit. An jenem Abend schienen die Schmerzen unerträglich. Eine Verwandte wollte mir aus dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy vorlesen. Ich war aber so elend, daß ich nicht zuhören konnte, und bat, mich ruhen zu lassen. Schließlich schlief ich ein. Am nächsten Morgen sagte eine Freundin in der Kirche nach dem Gottesdienst zu mir: „Es gibt keine Empfindung, keine Schmerzen und keine Entzündung in der Materie”. Die Heilung fand augenblicklich statt und war so vollständig, daß ich mich nicht erinnern kann, welches Auge verletzt war. Die Verletzung hinterließ keine Spur.
Eine andere bemerkenswerte Heilung fand während der sogenannten Influenzaepidemie statt. Wir wohnten damals in Chicago. Als mein Mann eines Tages nach Hause kam, lag ich sehr krank im Bett. Er fragte mich, ob ich um Hilfe gebeten hätte, und als ich es verneinte und ihm sagte, es wäre mir recht, wenn er für mich telefonierte, tat er es sofort. Sobald die Ausüberin für mich zu arbeiten begann, war es, als ob ein Vorhang zurückgezogen worden wäre und der Sonnenschein hereinströmte. Die Last wich, und ich wußte, daß ich geheilt war. Ein Husten wollte noch beharren, nachdem die Heilung stattgefunden hatte; aber auch dieser wurde schnell überwunden. Eine weitere Freude bei dieser Heilung war, daß sonst niemand in unserer Familie die Influenza bekam, obgleich ich die einzige im Hause war, die sich mit der Wissenschaft befaßte.
Vor mehreren Jahren wollten wir ein Haus bauen. Wir hatten einen Bauplatz; aber mit dem damaligen kleinen Gehalt konnten wir nicht ein Haus bauen, wie es in dieser Nachbarschaft vorgeschrieben war. Wir konnten das Grundstück nicht verkaufen. Ich arbeitete fleißig und hielt daran fest, daß sich uns der rechte Weg auftun würde. In ganz kurzer Zeit wurde meinem Mann eine andere Stellung mit viel besserem Gehalt angeboten. Ungebeten wurde uns von anderer Seite Geld zum Bau des Hauses angeboten. Während dessen Ausführung war es eine beständige Freude zu sehen, wie jeder neue Schritt ausgearbeitet wurde. Nicht nur ist das Haus eine Freude gewesen, sondern wir haben auch immer anerkannt, daß das Ausarbeiten des Problems der Christlichen Wissenschaft zu verdanken war.
Seit ich mich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen begann, hat sie immer alle meine Bedürfnisse befriedigt, wenn ich sie richtig angewandt habe. Manchmal schienen die Schwierigkeiten langsam zu weichen; aber das hat mich nur zu größerer Anstrengung veranlaßt.
Allen, die mir auf dem Wege geholfen haben, Christus Jesus, dem Wegweiser, Mary Baker Eddy, unserer Führerin, für Klassenunterricht, für die Christlich-Wissenschaftlichen Direktoren, für die liebevollen Ausüber und für unsere Gottesdienste, an denen ich teilhaben darf, sage ich aufrichtigen Dank.
Hinsdale, Illinois, V.S.A.