Ich erinnere mich sehr gut, wie ich das erstemal wirklich zuhörte, als mir jemand die Christliche Wissenschaft anbot. Ich hatte fast 20 Jahre lang von Zeit zu Zeit an den Folgen eines Sturzes auf dem Eis beim Schneeschuhlaufen gelitten. Die letzten vier Jahre (von 1920 bis 1924) waren Jahre voll seelischen und körperlichen Leidens. Ich mußte ein Jahr lang an Krücken gehen und mich jeden Tag in die Schule, in der ich unterrichtete, fahren lassen. Die verschiedenen Ärzte, die mich behandelten, nannten mein Knieleiden Gicht, tuberkulose Gicht, Kniescheibenentzündung usw. Dann suchten sie nach einer entlegeneren Ursache und glaubten, es könne von einem Rückgratleiden, von Darmentzündung und Verstopfung, von schlechten Zähnen und Mandelentzündung herrühren. Ein Arzt meinte, meine Augen könnten die Ursache des Leidens sein. Als der Weg dann in der Tat sehr finster schien und ich wieder gestürzt war, als mich Geldschwierigkeiten drückten und ich eine ältere Verwandte zu versorgen hatte, fiel mir ein, was mir eine Freundin von der Christlichen Wissenschaft gesagt hatte. Da etwa ein Dutzend Ärzte versagt hatten, mir mehr als vorübergehende Erleichterung zu verschaffen, und da ich immer häufiger und längere Zeit arbeitsunfähig war, sagte ich mir, daß die Christliche Wissenschaft nicht schlimmer versagen könne, und ging zu einer Ausüberin.
So wenig Erleichterung erwartete ich für mein Knie, daß ich es zuerst nicht erwähnte, sondern wochenlang nur über meine finanziellen und häuslichen Schwierigkeiten sprach. Ich kann nie dankbar genug sein für die Liebe und Geduld, mit der die Ausüberin mir zuhörte und mich schließlich so weit brachte, daß ich willig war, zu lesen und zu forschen.
Etwa ein halbes Jahr später stürzte ich wieder, was mich in großen Schrecken versetzte. Meine Angehörigen drängten mich, wieder zu dem Wundarzt zu gehen, der mich zuletzt behandelt hatte. Schließlich versprach ich zu gehen, wenn nach dem Wochenende keine Besserung eingetreten sein sollte. Ich getraute mir nicht, das Telefon zu Hause zu benützen und schleppte mich mühsam in einen Laden an der Ecke, von wo aus ich der Ausüberin telefonisch mitteilte, was mir drohte, und sie um Hilfe bat. Sie versicherte mir, daß die Hilfe gegenwärtig war, und ich ging sehr getröstet nach Hause. Meine Angehörigen sagten nichts mehr; denn es gab nichts mehr darüber zu sagen. Es war eine der herrlichsten und mächtigsten Heilungen, die ich je erlebt habe.
In diesem Zusammenhang möchte ich von einer andern herrlichen Heilung durch die Christliche Wissenschaft erzählen. Ehe mein Knie geheilt war, sagte ich der Ausüberin einmal, daß ich nicht gut sehen könne. Als Folge von Scharlachfieber hatte ich von frühester Kindheit auf nicht gut sehen können. Zwei Jahre später erzählte ich einer Ausüberin in Rom, daß ich besser sehen könne; und sie fragte mich, ob ich Dankbarkeit für die Heilung zum Ausdruck gebracht hätte. Sie half mir sehen, daß die Arbeit der Ausüberin zwei Jahre vorher ihre Wirkung gehabt hatte. In der nächsten Versammlung unserer kleinen christlich-wissenschaftlichen Gruppe drückte ich meine Dankbarkeit aus und fuhr fort, dankbar zu sein. Einige Monate später entdeckte ich in Paris eines Morgens, daß ich seit einiger Zeit meine Brille nicht mehr getragen hatte. Ich weiß nicht genau, wann die vollständige Heilung stattfand; aber sie ist seit 1928 dauernd. Auch das Knie ist dauernd geheilt, obgleich der Irrtum mehrmals wieder auftauchen wollte und ich mich von anderen liebevollen Ausübern behandeln lassen mußte.
Ein Zeugnis ist ganz unzureichend, alle meine Heilungen zu beschreiben. Das Bemühen, rheumatische Entzündung, die vier Monate dauerte, zu überwinden, brachte stetigen geistigen Fortschritt. Ich werde nie das Einströmen der göttlichen Gegenwart vergessen, die meine Finsternis in Licht verwandelte. Ich bin allen Ausübern, unserem lieben Meister Christus Jesus und besonders unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy für ihre Entdeckung und für alle Mittel dankbar, die sie zum Schutz und zur Verbreitung dieser heilenden Wahrheit vorgesehen hat. Ich bin dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche; für die Literatur, die Vorträge, das Lesezimmer, in dem ich 6 Jahre lang freudig diente, und für alle anderen Tätigkeiten. Demütig danke ich Gott für Sein Geschenk für die Menschheit—die Christliche Wissenschaft.
Neuyork, Neuyork, V.S.A.
