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Die Fortdauer des Guten

Aus der Oktober 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Wissen, daß Gott das allgegenwärtige und allwirkende Gute ist, ist der Kern des wahren Menschentums. Der geistige Mensch drückt das Gute, das gottgleich ist, ununterbrochen in einem Leben geistiger Güte aus. Die Unendlichkeit der alles umfassenden göttlichen Liebe schließt die Möglichkeit von etwas dem unzerstörbaren und ewigen Guten Ungleichen unumgänglich aus.

Trotzdem jahrhundertelang irrigerweise das Gegenteil geglaubt wurde, hat das alles durchdringende Gute keine Kenntnis von den trügerischen Behauptungen des Bösen, noch wird die Allmacht des göttlichen Gemüts durch sie geschmälert. Das Zeitelement, wodurch das sterbliche Denken sich anmaßt, Böses und Disharmonie als tatsächlich darzustellen und zu verschanzen, ist nichts weiter als eine grundlose Gedankenbeeinflussung. Ewigkeit und Zeit sind Gegensätze. Was nach Zeit bemessen wird, hat keine Beziehung zur Wirklichkeit; die Ewigkeit ist eins mit dem unsterblichen, schöpferischen, göttlichen Prinzip. Die Einschränkungen, die die Zeit der Menschheit auferlegen möchte, verschwinden in dem Verhältnis, wie das menschliche Denken das zeit- und alterlose Dasein zu erkennen beginnt.

Wie der Wind Stroh hinwegfegt, verwarf bekanntlich Christus Jesus, als ihm gesagt wurde, daß der Kranke am Teich Bethesda schon 38 Jahre in dem Zustand war, den Anspruch des Bösen, daß es dem Menschen Krankheit auferlegen könne. Da der Erlöser wußte, daß in dem immergegenwärtigen göttlichen Guten Zeit weder Platz noch Macht hat, sagte er zu dem Kranken: „Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin!” Und dem Gebot des Meisters Folge leistend, „ward der Mensch alsbald gesund und nahm sein Bett und ging hin”.

Derselbe erbarmende, heilende Christus spricht heute zu der erdgebundenen Menschheit; aber sie leistet nicht immer ohne weiteres Folge. Aus Mangel an geistiger Erkenntnis betrachtet das menschliche Gemüt das geistige Heilen oft als wunderbar und unzuverlässig. Das erleuchtete Denken gibt jedoch gern zu, daß die stete Verfügbarkeit der heilenden und erneuernden Macht der göttlichen Liebe von Fortdauer und Unmittelbarkeit zeugt, und leistet ihr daher unverzüglich und wirksam Folge.

Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß die wahre Schöpfung gottgleich, fehlerlos, vollständig und fortdauernd ist in Übereinstimmung mit der Erklärung im 1. Kapitel des 1. Buchs Mose: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut”. Die Wissenschaft macht auch klar, daß dem sterblichen Auge sichtbare wechselnde endliche Formen vergegenständlichte Zustände des materiellen Sinnes, nicht göttliche Wirklichkeiten des Seins, sind. Gott ist nicht ihr Urheber.

Ein Baum oder Fels ist z.B. ein ebenso vergänglicher Gegenstand des menschlichen Denkens wie eine Blume. Die Blume deutet anerkanntermaßen auf „die Schönheit der Heiligkeit” [engl. Bibel] hin, und der Fels mag ein Hinweis auf die Fortdauer des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe sein; jedes materielle Ding ist jedoch den Veränderungen und Begrenzungen des endlichen Gemüts, dessen Ausdruck es ist, unterworfen. Das göttliche Gemüt erschafft nur das und wird nur durch das ausgedrückt, was unkörperlich und unsterblich ist. „Was sagen aber die allgemein herrschenden Theorien?” fragt die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 283). Und sie gibt darauf die aufklärende Antwort: „Sie bestehen darauf, daß das Leben oder Gott ein und dasselbe wie das sogenannte materielle Leben sei. Sie sprechen von beiden, von Wahrheit und Irrtum als von Gemüt, und von Gut und Böse als von Geist. Sie erheben den Anspruch, daß das Leben sei, was nur der objektive Zustand des materiellen Sinnes ist — wie z.B. das organische Leben des Baums und des materiellen Menschen — und halten dies für die Offenbarwerdung des einen Lebens, Gottes. Diese falsche Annahme mit Bezug auf das, was wirklich das Leben ausmacht, setzt den Charakter und das Wesen Gottes so herab, daß der wahre Begriff Seiner Macht für alle verlorengeht, die sich an diese Unwahrheit klammern”.

Harmlose weltliche Schönheiten erinnern die Christlichen Wissenschafter an die unvergängliche und unveränderliche Herrlichkeit unsterblicher Dinge; daher bewundern und anerkennen sie dankbar die Schönheit des Himmels, Vogelgesang und Blumenduft. Doch nehmen sie bereitwillig die beweisbaren Lehren der geistigen Wissenschaft an, die die Scheidelinie zeigt zwischen den vergänglichen Annahmen des menschlichen Gemüts, die als sterbliche Formen erscheinen, und den menschlich unsichtbaren, göttlich schönen, von der Seele geschaffenen Formen, die der geistige Sinn wahrnimmt.

Ein körperliches Wesen in endlicher Gestalt, das Gegenteil des geistig Wirklichen, ist offenbar keine Idee Gottes. Die Wesensübereinstimmung der Idee mit der Liebe ist für den körperlichen Sinn nicht sichtbar. Daher sollte nur die aus dem unendlichen Gemüt hervorgehende ewige Individualität als göttliche Kundwerdung oder geistige Idee bezeichnet werden.

Die göttliche Wissenschaft zeigt, daß des Menschen Wesensübereinstimmung, die Widerspiegelung des Geistes, Gottes, weder begrenzt noch körperlich, sondern unbegrenzt und unkörperlich ist; daß das von dem ewigen Leben erzeugte Leben der Pflanze nicht organisch und endlich, sondern göttlich mental und unzerstörbar ist, und daß die von der Liebe geschaffenen geringeren Ideen weder körperlich noch sterblich, sondern geistig, harmonisch und unsterblich sind.

Alles unveränderlich Gute rührt von dem liebenden Vater unser aller her. Die Liebe teilt dem einzelnen Menschen Güte, Schönheit, Freude, Gesundheit, Vollständigkeit und Unsterblichkeit mit. Diese von Gott verliehenen Eigenschaften bilden die geistige Art des Menschen. Gesicht, Gehör und alle geistigen Sinne sind im Menschen ausgedrückt, und sie werden von ihrem göttlichen, unbegrenzten Urheber erhalten und bewahrt.

Trotz der täuschenden Einwendungen des menschlichen Gemüts mit Bezug auf Alter sind in der Christlichen Wissenschaft schon viele Beweise der Erhaltung und Vervollkommnung von Fähigkeiten erbracht worden. Man kann die angreifenden Einflüsterungen, man könne nicht gut sehen, man sei schwerhörig, habe ein schlechtes Gedächtnis oder stottere, dadurch wirksam zerstören, daß man wissenschaftlich verneint, daß diese Fähigkeiten verlorengehen, und verständnisvoll behauptet, daß sie bleibende Wirklichkeiten des Seins sind. Mrs. Eddy gibt uns ein Beispiel dafür, wenn sie erklärt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 407): „Wenn die Täuschung sagt: ‚Ich habe mein Gedächtnis verloren‘, so widersprich dem. Keine Fähigkeit des Gemüts geht verloren. In der Wissenschaft ist alles Sein ewig, geistig, vollkommen und harmonisch in jeder Tätigkeit. Laß das vollkommene Vorbild an Stelle seines demoralisierten Gegenteils in deinen Gedanken gegenwärtig sein. Diese Vergeistigung des Denkens läßt das Licht ein und bringt das göttliche Gemüt, bringt das Leben, nicht Tod, in dein Bewußtsein”.

Das unendlich Gute drückt sich ewig in dem allumfassenden Guten aus, in dem sein mutmaßliches Gegenteil, sogenannte Verderbtheit, keinen Platz, keine Wesensübereinstimmung, keine Wirklichkeit und keine Fortdauer hat. Wenn das menschliche Denken mehr christliche, selbstlose Güte ausdrückt, führt dies zu einem höheren menschlichen Maßstab der Güte. Durch das Ersetzen unzuverlässiger sterblicher Ansichten und verstockter, falscher, anerzogener Annahmen von Leben und Intelligenz in der Materie durch die Tatsachen der Seele und der Unsterblichkeit kommt die Menschheit immer mehr in Übereinstimmung mit der Gottheit.

Da die Substanz, das Bewußtsein und die Individualität des Menschen aus dem unvergänglichen Geist hervorgehen, sind sie geistig und ewig. Daher hat der Mensch keine Verwandtschaft mit der Materie oder der Sterblichkeit, wodurch er veranlaßt werden könnte, Sünde oder Leiden, Krieg oder Seuche, Furcht oder Hunger, Krankheit oder Tod zu erleben. Der Mensch bleibt ewig in der ihn umschließenden Liebe und spiegelt sie wider.

Da der Meister ausschließlich von einer geistigen Grundlage des Seins aus handelte, vollbrachte er viele mächtige Werke: er heilte die Kranken, wandelte die Sünder um und überwand den Tod. Durch diese Werke bewies er die Macht geistiger Kraft, die Unsterblichkeit des Daseins und die Fortdauer des Guten. Bezugnehmend auf seine göttliche Art, den Christus, der ihn so beständig beseelte, erklärte der Wegweiser: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich”. Alle haben die göttlich verliehene Fähigkeit und Kraft, auf diesem von der Liebe erleuchteten Wege nachzufolgen und diese christliche, wissenschaftliche, heilende Wahrheit zu beweisen. Der Lohn ist in den Worten unserer Führerin auf Seite 325 des Lehrbuchs zu finden: „Dann wird es sich erweisen, daß der Mensch in Gottes Ebenbild vollkommen wie der Vater, unzerstörbar im Leben, ‚mit Christo in Gott‘— mit der Wahrheit in der göttlichen Liebe —‚verborgen‘ ist, wo der menschliche Sinn den Menschen nicht gesehen hat”.

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