Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Was ist Erfolg?

[Von besonderem Interesse für die Jugend]

Aus der Oktober 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Verlangen nach Erfolg ist so allgemein, daß Bücher geschrieben und Vorträge und Predigten gehalten werden in der Hoffnung, Regeln aufzustellen, wie er zu erlangen ist. Anstrengungen, die auf menschlichen Lehren beruhen, können würdige Ziele haben und Eigenschaften wie Geduld, Ausdauer und Mut in sich schließen; aber dauernder Erfolg wird nur erreicht, wenn der Sinn der menschlichen Persönlichkeit und die damit verbundenen Erscheinungsformen des Materialismus und der Begrenzung aus dem Denken ausgeschieden werden.

Erfolg ist das Ergebnis der unbedingten Kenntnis der Wahrheit über Gott und den Menschen. Die Christliche Wissenschaft hat der Menschheit diese Wahrheit enthüllt, und diejenigen, die treu an ihr festhalten, sehen in ihrem jetzigen menschlichen Leben Beweise der Weisheit und Gerechtigkeit des göttlichen Planes. Da Gott alles schuf, ist, wie die Christliche Wissenschaft erklärt, die ganze Schöpfung so vollkommen wie das Gemüt, das sie erschaffen hat. Der Mensch, das Bild und Ebenbild Gottes, besitzt sein geistiges Erbe jetzt und spiegelt die Eigenschaften und die Kraft seines Schöpfers wider. Er wird von einem unfehlbaren Prinzip regiert, das jede Wesenseinheit in harmonischer Beziehung zum Ganzen erhält, und hat durch Widerspiegelung unbegrenzte Gelegenheit zu rechter Tätigkeit. Jedermann kann diese Behauptungen bei jedem rechtmäßigen und nützlichen menschlichen Unternehmen auf die Probe stellen und beweisen.

Die Christliche Wissenschaft kam in das Leben einer Musikschülerin, die täglich viele Stunden übte in der Hoffnung, ihr Spiel zu vervollkommnen. In einer überwältigenden Begeisterung für die Offenbarung der Wahrheit fühlte sie, daß sie bereit war, alles dafür aufzugeben, und sie fragte sich: Erbringe ich einen guten Beweis, wenn ich dieses stundenlange Üben fortsetze? Sollte ich nicht imstande sein, es durch das Denken und geistig auszuarbeiten? Weil sie das Rechte tun wollte, wurde ihr etwa in folgender Weise die weitere geistige Entfaltung zuteil: Die Christliche Wissenschaft lehrt nicht, daß wir die zu Vollkommenheit führenden menschlichen Schritte unterlassen sollen, sondern sie befähigt uns, diese Schritte weiser und wirksamer zu tun, und uns vom Persönlichen und Materiellen weniger in Anspruch nehmen zu lassen. Dadurch werden wir bessere Künstler oder Handwerker, bessere Schüler, Geschäftsleute oder Haushälterinnen — wahrhaft erfolgreich bei allem, was wir rechtmäßig tun. Daher setzte die Schülerin das tägliche Üben an dem Instrument, das sie gewählt hatte, fort.

Hier mag jemand einwenden, daß er aber keine hervorragende Gabe oder auch nur eine besondere Fähigkeit habe. Die Christliche Wissenschaft versichert uns, daß wir alle die Gabe haben, recht zu denken, und daß sie dadurch gepflegt und ausgedrückt wird, daß der Mensch die unendliche Kraft widerspiegelt, die das Weltall regiert. Das Erkennen und Verwerten dieser Gabe ist für uns und für die Welt viel wichtiger als der Besitz der hervorragendsten menschlichen Annahme einer Fähigkeit, die nicht auf dieser Kenntnis beruht.

Weltlicher Erfolg ist vergänglich und unbeständig; aber alles durch wissenschaftlich geistiges Denken Erlangte bleibt bestehen und kann zur Grundlage fortschreitenden Beweises gemacht werden. In der Wahrheit gibt es kein Mißlingen, keinen Rückschritt und keine Umkehrung rechter Tätigkeit. Es können sich dem Denken Hindernisse und Verluste darbieten; aber wir brauchen sie nicht als solche anzunehmen, sondern wir können sie uns als Erprobungen unseres jeweiligen Verständnisses und als Ansporn zum Fortschritt dienen lassen und wissen, daß „die göttliche Liebe”, wie Mrs. Eddy in „Miscellaneous Writings” (S. 328) geschrieben hat, „alles beseitigen wird, was den Weg versperrt — was jene Sterblichen, die bestrebt sind, den Weg einzuschlagen, zu stolpern, zu fallen oder zu ermatten veranlaßt”.

Tierischer Magnetismus mag vielleicht einwenden, daß Tätigkeiten, die nicht dem Verlangen nach alltäglicher Unterhaltung dienen, wenig begehrt seien, oder daß unser gegenwärtiges Verständnis den allgemeinen Annahmen Wettbewerb, übermäßige Erzeugung und Mangel an Vertrauen im Geschäftsleben nicht gewachsen sei. Der tierische Magnetismus hat nur die Kraft, die die Annahme des einzelnen ihm gibt. Wir sind für nichts anderes als unser eigenes Denken über jede Lage verantwortlich. Unser einziges Geschäft, unser einziger Beruf oder unsere einzige Nebenbeschäftigung ist, darauf zu achten, daß das Denken sich immer nach der Wahrheit richtet, und daß wir nur das, was Gott über den Menschen weiß, für wirklich halten.

In einer anregenden Stelle auf Seite 22 in Wissenschaft und Gesundheit hat uns unsere Führerin das sichere Mittel gegen Entmutigung über die Ergebnisse rechten Strebens gegeben: „Wartet auf euern Lohn und ‚werdet nicht verdrossen, Gutes zu tun‘. Wenn ihr bei euren Bestrebungen von schrecklicher Übermacht bedrängt werdet und keinen augenblicklichen Lohn empfangt, geht nicht zurück zum Irrtum und werdet auch nicht säumig im Wettlauf. Wenn sich der Dampf der Schlacht zerteilt, werdet ihr das Gute erkennen, das ihr getan habt, und empfangen, was ihr verdient”.

Der junge Christliche Wissenschafter, der heute seinen Platz in der Welt sucht, kann glauben, daß seinem Erfolg unüberwindliche Hindernisse entgegenstehen; aber dies ist nicht der Fall. Das sterbliche Gemüt ist von jeher gewalttätig, räuberisch, zerstörend gewesen, und seine gegenwärtig großen Geltendmachungen verleihen seiner Lüge keine Spur von Macht oder Wirklichkeit. Ein allweises, all-liebendes Prinzip wirkt in den Angelegenheiten der Menschen und ist unter allen Umständen und in jeder Lage beweisbar. Der Psalmist schrieb, daß der Gerechte und Gehorsame „wie ein Baum ist, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit; ... und was er macht, das gerät wohl”. Durch die Anwendung der Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft geht diese Verheißung mit unbedingter Gewißheit in Erfüllung.


Wer das Rechte mit der unumstößlichsten Entschlossenheit wählt; wer der heftigsten Versuchung von innen und von außen widersteht; wer freudig die schwersten Lasten trägt; wer in Stürmen am ruhigsten, und bei Drohungen und Mißfallen am furchtlosesten ist; wer sich am unerschütterlichsten auf Wahrheit und Tugend und Gott verläßt, der ist der Größte.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 1945

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.