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Möglichkeiten

Aus der März 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bei Gott sind alle Dinge möglich”. Diese Erklärung Jesu an seine Jünger zu beweisen, bleibt heute seinen Nachfolgern vorbehalten. Daß die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, dies erkannte, geht aus vielen Erklärungen in ihren verschiedenen Schriften, z.B. aus einer Stelle auf Seite 183 in „Miscellaneous Writings” hervor, die lautet: „Der Mensch ist Gottes Bild und Gleichnis. Alles, was Gott möglich ist, ist dem Menschen als Gottes Widerspiegelung möglich”. Im vorausgehenden Abschnitt auf derselben Seite schreibt sie: „Der Mensch muß seinen Nächsten wie sich selber lieben, und die Macht der Wahrheit muß in Gesundheit, Freudigkeit und Heiligkeit gesehen und gefühlt werden: dann wird man finden, daß das Gemüt das All in allem ist, und daß es keine Materie zu bekämpfen gibt”.

Enthüllt dies nicht das Geheimnis der großen Werke Jesu und der „größeren Werke”, die, wie er erklärte, seine Nachfolger tun würden? „Es gibt keine Materie zu bekämpfen”. Nur wenn die falschen Begriffe von einer materiellen Welt, einer materiellen Schöpfung und materiellen sogenannten Kräften durch geistige Wahrnehmung verdrängt werden, wird der Mensch in Gottes Bild und Gleichnis erscheinen und werden seine unendlichen Möglichkeiten erkannt werden. Dann wird Macht in ihrem rechtmäßigen Gebiet des Geistes erfunden, und die von Jesus verheißenen größeren Werke werden offenbar werden. Der Glaube an das, was Zeit und Raum genannt wird, wird wahrhaft vernichtet, nicht bloß durch einen Glauben an Geschwindigkeit verdrängt werden, einen Glauben an den Antrieb, der als materielle Kraft und manchmal in seinen zerstörenden Elementen als der Herr der Menschen erfunden wird. Wenn der Mensch als der Ausdruck des unendlichen Gottes verstanden wird, wird die Allgegenwart verstanden werden. Der Mensch wird sich in der Allgegenwart sofort in dem Platz finden, wohin er gehört, wird weder Zeit noch Raum kennen, die mit ungewissen Methoden und Verwicklungen menschlicher Erfindungen langsam oder schnell zu durchschreiten sind. Jesus bewies dies, als er auf der andern Seite des Meeres sein mußte und „alsbald das Schiff am Lande war, wohin sie fuhren”. Dies ist das Ergebnis der Reinheit geistiger Wahrnehmung. Jesus kannte keine zu bekämpfende Materie.

Durch diese geistige Wahrnehmung sieht man die Möglichkeit des universalen Friedens, weil man versteht, daß Friede das feststehende Gesetz des Weltalls ist. Um dieses Gesetz des universalen Friedens unter Völkern aufzurichten, müssen mühsam erdachte menschliche Regierungssysteme, Strafgesetze, Besteuerung, Zuteilung usw. dem einfachsten, tiefgründigsten, mächtigsten und wirksamsten Gesetz, das den Menschen je gegeben wurde, weichen. Jesus zitierte dieses Gesetz, als ein Schriftgelehrter ihn versuchte, indem er ihn fragte, welches das „vornehmste Gebot im Gesetz” sei. „Jesus sprach zu ihm: ‚Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüts‘”. Und er fuhr fort: „‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘. In diesen zwei Geboten hanget das ganze Gesetz und die Propheten”. Dies ist kein menschengemachtes Gesetz, sondern die unumgängliche, ewige und unentrinnbare Forderung Gottes. Gehorsam gegen dieses Gesetz macht die Herrlichkeit, die Schönheit, die Majestät und die Macht göttlicher Wirklichkeiten, die Regierung des Prinzips in der Erfahrung möglich.

Nur das Böse ist in der Kategorie des Unmöglichen zu finden. Da Gott das Prinzip, unendlich gut und Seine Regierung allmächtig ist, ist unter dieser Regierung das Böse eine Unmöglichkeit. Gott hört nicht lang genug auf, Gott zu sein, daß der Mensch krank werden, das Geschäft mißlingen oder Völker Krieg führen können. Wenn Gott einen Augenblick aufhören könnte, Gott zu sein, wenn das Prinzip zu wirken, die Liebe zu herrschen aufhören könnten, würden Wirrwarr und Vernichtung die Folge sein. Während also der Traum einer von dem Gemüt getrennten materiellen Schöpfung als ein Gemisch von Gut und Böse, Furcht und Hoffnung, Habgier und Freigebigkeit zu existieren scheinen mag, und die Kriegverheerungen hartnäckige, grimmige und erschreckende Wirklichkeiten zu sein scheinen, sind sie in Wirklichkeit, in der göttlichen Wissenschaft, vollendete Unmöglichkeiten.

Dies wurde von dem Meisterwissenschafter Christus Jesus in dem sogenannten „Wundern” bewiesen. Jene Wunder waren das natürliche Ergebnis des vollständigen und wissenschaftlichen Verständnisses des unwandelbaren Gesetzes des Geistes, des großen Noumenon, dessen Erscheinungen die natürlichen Möglichkeiten sind, die die Wirklichkeiten der Güte und Macht Gottes enthüllen. Jesus kannte die Unendlichkeit und die Einheit des Prinzips, der Ursache, und daher die trügerische Art jedes Gesetzes und jeder Macht, die beanspruchen, außerhalb der Unendlichkeit zu existieren. Er wußte, daß das Böse unmöglich als Wirklichkeit existieren kann.

Die großen Möglichkeiten des Seins werden durch die Widerspiegelung des Gemüts und seiner göttlichen Eigenschaften und Ideen erlebte Wirklichkeiten. Es ist immer möglich, christusgleich zu sein, die Widerspiegelung der göttlichen Liebe und Intelligenz zu sein, ungeachtet der menschlichen Zustände, in denen man sich scheinbar befinden mag. Es ist immer möglich, freundlich statt aufgeregt und schroff, großmütig statt tadelsüchtig und engherzig zu sein. Als die Widerspiegelung der Liebe kann man immer die Kranken heilen, „Schmuck für Asche und Freudenöl für Traurigkeit” geben.

Versteht man, daß die großen und guten Möglichkeiten des Seins die Wirklichkeit des Seins sind, so kann man immer froh statt traurig und in tiefem Frieden sein. Es ist eine Freude zu wissen, daß Vollkommenheit in allen Dingen eine Möglichkeit ist, weil sie die Wirklichkeit aller Dinge ist. In dem außergewöhnlich schönen Aussatz „Frühlingsstimmen” in „Miscellaneous Writings” (S. 330) sagt Mrs. Eddy: „Paulus schrieb: ‚Freuet euch in dem Herrn allewege!‘ Und warum nicht, wenn doch des Menschen Möglichkeiten unendlich sind, Seligkeit ewig ist und das Bewußtsein davon hier und jetzt ist?”

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