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Wofür kann ich dankbar sein?

Aus der Juli 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christlichen Wissenschafter werden bei ihrer heilenden Arbeit oft an die Wirksamkeit der Dankbarkeit erinnert. Das dankbare Denken läßt Zweifel und Verzagtheit zurück und ist durch das vorbehaltlose Annehmen der Engelgedanken, die immer des Anerkanntwerdens harren, unwillkürlich von Freude und Dankbarkeit erfüllt. So befindet man sich auf dem besten Wege, zu „vergessen, was dahinten ist”. Aber der persönliche Sinn kann vielleicht sagen: „Mich drücken viele Schwierigkeiten; mein Ausblick ist trostlos. Diejenigen, denen es besser geht als mir, können dankbar sein; aber was habe ich, wofür ich dankbar sein kann?”

Man kann anfangen, dafür dankbar zu sein, daß man in einer unvollkommenen Welt, in der nichts völlig gut, zuverlässig oder dauernd ist, eine vollkommene Gabe, die Christliche Wissenschaft, hat. Noch ehe man im Ergründen dieser Wissenschaft weit vorgeschritten ist, erkennt man mit Verwunderung und Freude die Tatsache der Vollkommenheit des Geistes. In dem ungeheuren neuen Gebiet, das einem enthüllt worden ist, ist nur das Gute wahr, und nichts zu gut, um wahr zu sein. Der Irrtum wird auf weniger als den Schatten eines Schattens zurückgeführt. Bei der Zergliederung erweist es sich, daß er ohne Wirklichkeit oder Wesenheit ist, und in dem Verhältnis, wie Gottes Allheit erfaßt wird, verschwindet er, und es bleibt nur die Güte Gottes, die Unendlichkeit des Gemüts, die Unbedingtheit des Prinzips und seiner Kundwerdung. Unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy hat diesen Gedanken im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” in folgenden Worten zusammengefaßt (S. 6): „‚Gott ist Liebe‘. Um mehr können wir nicht bitten, höher können wir nicht schauen, weiter können wir nicht gehen”. Der Besitz dieses Schatzes und die Gelegenheit, seine Segnungen gemeinsam zu genießen, bietet sicher Grund zur Dankbarkeit. Das unbegrenzte Gute, das Gott jedem einzelnen verleiht, und das wie die Schönheit der Blüte in der Knospe der Entfaltung harrt, muß sicher Freude bringen!

Wenn man sein Denken bereitwillig rechten Ideen öffnet, erlangt man den wahren Ausblick, wo die Freuden des Geistes zum Vorschein kommen und die Dürftigkeit des sterblichen Lebens vergeht. Es entfaltet sich ein höherer Begriff der Wesensgleichheit. Man sieht, daß der Mensch, der Ausdruck des einen göttlichen Gemüts, in dem es keinerlei Verwirrung, Unklarheit oder Begrenzung geben kann, sein Dasein unumgänglich beständig auf dem Standpunkt der Vollkommenheit und der Vollständigkeit haben muß. Er ist alles, was Gott weiß, daß er ist. Für ihn gibt es nur eine Gemüts-Tätigkeit, die vollständig harmonisch ist und keine mesmerischen falschen Annahmen in sich schließt. Für ihn gibt es nur das eine Leben, das Ordnung ausdrückt und Zweck hat, worin es keine Hilflosigkeit, kein Opfer eines widrigen Geschicks gibt. Der Irrtum mag zu sich selber zu reden scheinen; aber er kann nicht zu Gott sprechen, folglich kann er nicht zu dem von Gott geschaffenen Menschen, dem unmittelbaren Ausdruck des Seins Gottes, sprechen. Die Vergegenwärtigung dieser Wahrheiten führt zu großer Dankbarkeit und einem freudigen Freisein von Niedergeschlagenheit und Selbstbedauern.

Der wahrere Ausblick, den die Christliche Wissenschaft unserem geistigen Blick gibt, läßt uns erkennen, daß Gott das allwissende Prinzip des Weltalls ist, daß der Mensch das göttliche Bild ist und sich dessen völlig bewußt ist, und daß das Böse, das der falsche persönliche Sinn vertritt, nichts ist. Die ganzen traurigen irdischen Befürchtungen und Anfechtungen, die Vereitelung und der Mangel, die von dem Grundirrtum, dem sterblichen Gemüt, abhängig sind, fallen der Vergessenheit des Nichts des Bösen anheim. Eine armselige Umgebung, Alter, Unzulänglichkeit, Gewohnheit, Schmerz — alle von dem sterblichen Gemüt vorgebrachten derartigen Ansprüche sind, so tückisch überzeugend sie auch scheinen mögen, vor der Erkenntnis der Wirklichkeit hilflos. Man ist immer fähig, diese Erkenntnis zu erlangen und sich von dem falschen persönlichen Sinn zu trennen. Diese Fähigkeit gibt uns die Herrschaft über die ganze Erde, die unser rechtmäßiges Erbe ist.

Das christlich-wissenschaftliche Heilen, das täglich und stündlich stattfindet, liefert den Beweis dieser Fähigkeit. Zahllose Fälle der Austreibung von Teufeln oder falscher Annahmen und der darauf folgenden Herbeiführung normaler menschlicher Zustände werden sowohl in den Mittwochabendversammlungen in den christlich-wissenschaftlichen Kirchen als auch in den genehmigten Zeitschriften berichtet. Kann jemand, der einen Grund zur Dankbarkeit sucht, sich nicht uneingeschränkt den Empfängern dieser Segnungen in herzlicher Dankbarkeit gegen Gott anschließen, da, wie unsere Führerin sagt, „wir in der wissenschaftlichen Beziehung Gottes zum Menschen sehen: was einen segnet, segnet alle, wie Jesus durch die Brote und Fische zeigte — da der Geist und nicht die Materie die Quelle aller Versorgung ist” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 206), und der Liebe Arm ihn daher so gewiß umgibt, wie er sie umgibt? Und wenn ein geistiges Verständnis der Wahrheit des Seins unsagbar Gutes in sein Leben bringt — was unvermeidlich der Fall ist — kann er seine Erfahrung des Erkennens der Gegenwart und der Macht Gottes freudig mit andern teilen. Vor alters hat der Psalmist den dankbaren Gedanken in die fesselnden Worte gefaßt, in die jeder gut einstimmen kann: „Du erhältst mein Erbteil. Das Los ist mir gefallen aufs Liebliche; mir ist ein schön Erbteil geworden”.

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