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Göttliche und menschliche Abstammung

Aus der September 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seine guten oder unerwünschten leiblichen Zustände und mentalen Züge den unmittelbaren oder früheren menschlichen Vorfahren zuzuschreiben, ist offenbar eine uralte Annahme in der Geschichte des Menschengeschlechts. Aus Äußerungen des Propheten Hesekiel einige Jahrhunderte vor der christlichen Zeitrechnung ist ersichtlich, daß der niederdrückende Glaube, das Leben eines Menschen könne durch Sünden, die ein Vorfahre begangen hat, oder Krankheiten, die er gehabt hat, getrübt werden, keine stichhaltige geistige Grundlage hat.

In der anschaulichen sinnbildlichen Ausdrucksweise des Morgenlandes sagt uns Hesekiel, daß des Herrn Wort zu ihm geschah und sprach: „Was treibt ihr unter euch im Lande Israel dies Sprichwort und sprecht: ‚Die Väter haben Herlinge gegessen, aber den Kindern sind die Zähne davon stumpf geworden‘?” Mit der Frage kam die göttliche Antwort: „So wahr als ich lebe, spricht der Herr Herr, solches Sprichwort soll nicht mehr unter euch gehen in Israel”.

Das Wort des Herrn, wie es Hesekiel gegeben wurde, lautet weiter: „Siehe, alle Seelen sind mein; des Vaters Seele ist sowohl mein als des Sohnes Seele. Welche Seele sündigt, die soll sterben. Wenn nun einer fromm ist, der recht und wohl tut ... und meine Gebote hält, daß er ernstlich darnach tue, ... der soll das Leben haben, spricht der Herr Herr”.

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