Bei den heutigen Fahrgelegenheiten und Arbeitsverfahren scheint es dringend nötig, daß die Menschen einen zuverlässigen Schutz gegen die zunehmende, aber falsche Annahme Unfall haben. Wohin kann man sich vertrauensvoll wenden außer an das göttliche Gemüt? Die Christliche Wissenschaft bietet ein unbedingt sicheres Verfahren für Fahrten und Arbeit — für alle rechte Tätigkeit.
Da die Menschen sich dem Zufall preisgegeben glauben, wo sich ohne Grund oder Ursache etwas Gutes oder Schlimmes ereignen kann, fürchten sie beständig, daß ein Unheil sie treffen könne, und manchmal fürchten sie ebensosehr, daß etwas sehr Erwünschtes nicht eintreffen werde. Dies ist aber nicht der Fall, wenn wir in der Christlichen Wissenschaft verstehen lernen, wie die geistige Auffassung, daß Gott die allmächtige Wahrheit ist, gute Wirkungen erzeugt, während Furcht und Sünde am Elend der Welt schuldig sind. Unsere Gedanken gestalten unsere Erfahrungen, und das Denken ist der Ort, wo man dem Bösen zuvorkommen und das Gute fördern muß.
„Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen” [engl. Bibel]. Hier haben wir eine bestimmte Verheißung und ein unfehlbares Gesetz des Schutzes für menschliches Streben auf jedem Gebiet. Bewahrt werden ist das Ergebnis geistigen Verständnisses und der Vergegenwärtigung der Allheit und Allmacht der göttlichen Liebe. Verstehen, daß Gott, die Seele, alles Wirkliche regiert, und daß unser wirkliches Sein unter dieser göttlichen Herrschaft steht, bringt Ordnung und Sicherheit auf Schritt und Tritt. Dieses Anerkennen bedingt auch ein Verneinen des Glaubens, daß das Dasein den Machenschaften des Bösen ausgesetzt sein könne.
Der Geist ist der einzige Schöpfer. Der Mensch ist das Bild des Geistes, er ist geistig und nicht materiell. Daher ist er unkörperlich, unsterblich, und folglich keinen Unfällen ausgesetzt. Das einzige wirkliche Weltall ist geistig, geordnet, fehlerlos, und wird von dem unwandelbaren Prinzip regiert. Weil es in Wirklichkeit keinen sterblichen Menschen und kein materielles Weltall gibt, ist nichts vorhanden, was Unordnung oder Unheil zur Folge haben kann. Das wirkliche Weltall und der wirkliche Mensch sind unveränderlich und unversehrt, und die Christliche Wissenschaft hält diese Tatsache vollständig aufrecht. Wenn wir diese geistigen Wahrheiten der Schöpfung nicht aus dem Auge lassen und der Versuchung widerstehen, an einen materiellen Menschen und ein materielles Weltall — an eine von der Seele getrennte Macht und Schöpfung — zu glauben, machen wir uns das göttliche Gesetz der Harmonie zur Beherrschung unseres Daseins zunutze.
Christus Jesus bewies oft, daß er über Unfälle erhaben war. Er stillte den Sturm, ging auf dem Wasser und stand sogar aus dem Grabe auf. Er bewies, daß die Materialität unmöglich die Bedingungen für den Menschen gestalten und Verletzung, Mißbildung und Mißgeschick erzeugen kann. Was er in dieser Hinsicht sagte und bewies, waren allumfassende Wahrheiten des wirklichen Seins, die daher auf unser Wohlergehen ebenso anwendbar sind.
Ein geistig mustergültiges Denken verbürgt ein Verschontsein von den irrigen Ansprüchen des tierischen Magnetismus — sogenannten Unfällen. Der Psalmist erklärt: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen”. Die Christliche Wissenschaft erklärt nachdrücklich, daß Gott, das vollkommene Prinzip, die einzig wirkliche Ursache ist, und daß das, was Er weiß und aufrecht erhält, ewig wahr ist. Aus diesem Grunde ist das Gute allein wirklich und dauernd. Um von der göttlichen Kraft in unserem Alltagsleben Gebrauch zu machen, sollten wir die Ideen des göttlichen Gemüts hegen; dadurch gewinnen wir die Überzeugung der Sicherheit und des Schutzes bei unseren Bemühungen. Wenn wir den trügerischen Einflüsterungen des sterblichen Gemüts, des materiellen Sinnes, widerstehen und sie durch das wissenschaftliche Verständnis überwinden, daß Harmonie das einzige Gesetz des unsterblichen Lebens ist, heben wir den mesmerischen Einfluß des Bösen auf, das den unwahren Anspruch zu erheben sucht, den geordneten Verlauf unseres Lebens zu unterbrechen. „Unter der göttlichen Vorsehung kann es keine Unfälle geben; denn in der Vollkommenheit ist kein Raum für Unvollkommenheit”, schreibt Mary Baker Eddy in unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 424). Gott, das ewige Leben, kennt nichts anderes als vollkommene Ordnung, Eintracht und Ruhe.
Wenn wir uns bei allem, was wir tun, der Führung und Macht Gottes bewußt sind, haben wir einen undurchdringlichen Schutz gegen Böses jeder Art, und wir werden zweifellos davon abgehalten, einen falschen und unheilvollen Weg einzuschlagen. Um aber dieses göttlichen Einflusses sicher zu sein, müssen wir sorgfältig darauf bedacht sein, recht zu denken und zu handeln. Wir können aufrichtig und nutzbringend als erstes am Morgen und jederzeit erklären, daß Er, der alles weiß, das All ist; daß die Führung der göttlichen Liebe unfehlbar, gegenwärtig, wirksam ist und bewahrt; daß der Mensch in diesem unveränderten Kreislauf der Harmonie ewig unversehrt erhalten wird. Man braucht sich nur das Bewußtsein der Einheit des Menschen mit der allwissenden Wahrheit und Liebe ununterbrochen zu wahren, um zu finden, daß man vollständig unter dem wohltätigen Einfluß der göttlichen Herrschaft steht. Wir müssen wachsam bereit und eifrig darauf bedacht sein, das Gute zu beanspruchen, das uns durch göttliches Recht schon gehört; unser Verschontsein von Unglück und unser Erbe des Gesegnetseins und der Herrschaft zu beanspruchen.
Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit (S. 283): „Das Gemüt ist die Quelle aller Bewegung, und es gibt keine Untätigkeit, die das immerwährende und harmonische Wirken des Gemüts verzögern oder hemmen könnte”. Das göttliche Gemüt ist das Allwirken, und sein harmonisches Wirken ist ununterbrochen, reibungslos und kann vom Irrtum nicht angefochten werden. Das wirkliche Bewußtsein kennt nichts Hinderliches, Schädliches oder Gegenteiliges. Es kennt nur die Harmonie der Liebe, die Unsterblichkeit der Wahrheit und die Macht des Prinzips. In der Wissenschaft gibt es kein sterbliches Gemüt, das den unendlichen Ideen des unsterblichen Gemüts widersprechen könnte. Jeder einzelne muß den falschen Glauben an ein Gemüt oder eine Macht, die von Gott, dem allumfassenden Guten, getrennt und Ihm entgegengesetzt sind, in seinem Denken zerstören, um sich die Fortdauer der Harmonie zu vergegenwärtigen. Wir können dies dadurch tun, daß wir die Allheit des göttlichen Lebens, der Seele, des Geistes, und die daraus folgende Nichtsheit der Materialität und der Sterblichkeit behaupten und uns geistig vergegenwärtigen.
Die Allheit und Einheit des göttlichen Gemüts behaupten, und den Glauben an viele sterbliche, entgegengesetzte und irrende Gemüter verneinen, heißt praktisch verstehen, daß Harmonie wirklich und Disharmonie eine Trugvorstellung des körperlichen Sinnes ist. Wenn man sich der unbegrenzten und unfehlbaren Herrschaft der unveränderlichen Wahrheit beständig bewußt ist, kann einem kein Unglück begegnen oder zustoßen. Gott, das Gute, regiert den Menschen, und wir sollten in diesem Punkt nicht wanken, sondern von dem Schutz, den diese ewige Tatsache verleiht, überzeugt sein.
In unseren Träumen ereignet sich manchmal etwas Trauriges; aber wenn wir aufwachen, finden wir, daß nichts gestört worden ist, obgleich der Traum wirklich schien, solange wir träumten. Die Christliche Wissenschaft zeigt, wie das menschliche Dasein genau so, wie unsere Träume in der Nacht es sind, eine mentale Erfahrung ist, und wie wir das menschliche Leben und Handeln durch ein auf Geistigkeit gegründetes rechtes Streben verschönern und umgestalten können. Sie erweckt uns aus dem Traum menschlichen Mißgeschicks dadurch, daß sie die Wirklichkeit der geistigen Harmonie lehrt. Wir kommen der unwahren Geltendmachung Gefahr zuvor und schützen uns dadurch vor ihr, daß wir Furcht und Böses in unserem Bewußtsein zerstören. In einem Unfall ist keine Intelligenz; er ist vielmehr die Folge eines vermeintlichen Mangels an Intelligenz — die Folge von Unwissenheit, Begrenzung. Da das unendliche Gemüt allwissend und allgegenwärtig ist, gibt es keinen Mangel an Intelligenz, und daher keine falsche Beurteilung, keinen Irrtum, keine Irreführung. Wir sollten uns vergegenwärtigen, daß die unbegrenzte Intelligenz alle unsere Schritte lenkt. Die Intelligenz sieht alles, weiß alles, ist das All. Diese göttliche Intelligenz führt uns sicher im Reiche des menschlichen Daseins, wenn wir bloß unser Bewußtsein dem Ausdrücken dieser Intelligenz widmen.
Wenn man einen Kraftwagen lenkt, kann man sich vergegenwärtigen, daß „das Gemüt die Quelle aller Bewegung ist”, und daß daher Harmonie das einzig rechtmäßige und wirkliche Ergebnis ist. Man sollte die Annahme verneinen, daß über jeden Wagen ein abgesondertes, sterbliches Gemüt Gewalt habe; denn diese Lüge des materiellen Sinnes öffnet die Tür des Denkens dem trügerischen Zugeständnis eines möglichen Zusammenstoßes. Das Anerkennen der Einheit des herrschenden Gemüts zerstört den menschlichen Glauben an Unglücksfälle, und erhält einen bei jedem rechten menschlichen Bestreben.
Mrs. Eddy legt die Zeile im Gebet des Herrn: „Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden” geistig aus als: „Befähige uns zu wissen, daß Gott — wie im Himmel, also auch auf Erden — allmächtig, allerhabenist” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 17). Wie gewiß wir wüßten, daß wir bei Fahrten, bei der Beschäftigung, bei allem, was wir tun, sicher sind, wenn wir uns bloß unterwegs und bei der Arbeit beständig die Allerhabenheit der Liebe vergegenwärtigten!
Wahres Gesetz hat nur Harmonie zur Folge. Die Befolgung des geistigen Gesetzes befähigt uns, in unserer menschlichen Erfahrung Harmonie auszuarbeiten. Unser Sinn des Daseins scheint nur in dem Verhältnis unsicher, wie wir dem Gesetz Gottes, der Christlichen Wissenschaft, ungehorsam sind. Die Menschen können viel gewinnen und nichts dadurch verlieren, daß sie danach trachten, den immer guten Willen Gottes geistig zu verstehen, und sich beharrlich bemühen, den an sie gestellten göttlichen Forderungen gemäß zu leben.