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„An diesem Ort”

[Hauptsächlich für die Jugend]

Aus der April 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die oft geäußerte Ansicht, daß das Gras auf der andern Seite des Zaunes immer grüner sei, veranschaulicht die irrige Meinung, daß Gott, das unendliche Gute, nicht immer und allezeit überall sei. Das einzige, was wirklich besteht, ist Gott, das göttliche Gemüt, und Seine Idee, der Mensch, und weder Gott noch Seine Idee, der Mensch, ist begrenzt oder an einen Ort gebunden. Das Gute ist nirgends in die Enge getrieben, denn das Gute ist Gott, und Er ist das überall zugängliche All in allem.

Viele, die heute treu und mutig Gott und der Menschheit dienen, kommen in Versuchung zu denken, daß sie an einem andern Platz wirksamer dienen könnten. Ein junger Mann oder ein junges Mädchen denkt vielleicht, daß sie glücklicher oder nützlicher oder erfolgreicher wären, wenn sie in eine höhere Stellung vorrücken oder andere Arbeit bekommen könnten. Aber diese und viele andere beunruhigende Irrtumseinflüsterungen können unserem Blick die wirkliche Arbeit nicht verbergen, die wir alle tun müssen: die immergegenwärtigen, heilenden und rettenden Ideen Gottes, des Guten, freudig anzuerkennen und auszudrücken. Wir sind überall, wo wir sind, ob im Militärdienst, in der Werkstatt, zu Hause oder in der Schule, von Gott beauftragt, Botschafter für Christus, Vertreter der geistigen, ewigen Art Gottes zu sein.

Durch unser tägliches Ergründen der Bibellektionen im Vierteljahrsheft der Christian Science lernen wir verstehen, daß jede Schwierigkeit, die sich uns darbieten mag, durch Vergeistigung des Denkens, dadurch überwunden werden kann, daß man die Befürchtungen und Trugvorstellungen des unwahren materiellen Sinnes aufgibt, und an ihrer Stelle die wahren und vollkommenen, die belebenden und befreienden Ideen Gottes, des nie versagenden Guten, anerkennt. Bei dieser Arbeit, dieser Vergeistigung des Denkens, ist niemand vor einem andern von Gott begünstigt, und kein Ort, kein Zustand oder Umstand trägt mehr zum Erfolg bei als ein anderer; denn „in der göttlichen Wissenschaft, in welcher Gebete mental sind, können”, wie unsere geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, in unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 12, 13) schreibt, „alle Gott als eine gegenwärtige, Hilfe in den großen Nöten‘ für sich in Anspruch nehmen. Die Liebe ist unparteiisch und allumfassend in ihrer Anwendbarkeit und in ihren Gaben. Sie ist der offene Quell, der da ruft:, Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser. ‘”

Was der Erzvater Jakob nach dem Bericht im 1. Buch Mose auf einer Reise erlebte, veranschaulicht, daß es möglich ist, überall, wo wir sind, Gott und Seine rettenden Ideen zu kennen. In der Bibel ist erzählt, daß Jakob eines Abends nach Sonnenuntergang an einen Ort kam und über Nacht dort blieb. Dieser Ort bot keine materielle Annehmlichkeit; ja, er mußte sich Steine zurechtlegen, daß sie ihm als Kissen dienten. In jener Nacht sah Jakob im Traum eine Leiter, die mit der Spitze an den Himmel reichte, und auf der die Engel Gottes aufund niederstiegen—ein Sinnbild der Gedanken Gottes, die zum Menschen kommen, und der menschlichen Empfänglichkeit für sie. Es ist weiter erzählt (1. Mose 28, 16. 17): „Da nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Gewiß ist der Herr an diesem Ort, und ich wußte es nicht. ... Hier ist nichts anderes denn Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.”

In der ihn umgebenden Wildnis war Jakob zur Erkenntnis der Ehrfurcht einflößenden und ermutigenden Tatsache erwacht, daß das geistig Gute überall, wo man auch sein mag, gegenwärtig ist und erkannt und erlebt werden kann. Und Johannes empfing sogar auf der Insel Patmos, wo ringsum nur kahle Felsen und öde Sanddünen waren, und nur das eintönige Rauschen des Meeres zu hören war, Christi Jesu Offenbarung des Sieges des messianischen Reiches.

Als der Verfasser einmal sehr beunruhigt war, kam ihm der Gedanke, daß das Erlangen eines Verständnisses der Christian Science, das jeder Not abhilft, sozusagen vollständig ein senkrechter, nie ein wagrechter Vorgang ist. Wo wir auch augenblicklich sein mögen, haben wir alles, was nötig ist, alle Ideen Gottes, um uns zu dem erhabenen Begriff des wahren, völlig befriedigenden Seins zu erheben; es ist keine wagrechte oder nach außen gerichtete Bewegung oder Veränderung in unserer menschlichen Umgebung nötig, ehe wir uns innerlich, im Denken, aufschwingen können. Diese Veranschaulichung gab ihm ein Gefühl des Friedens und der Zufriedenheit. Er hörte auf, nach einer Veränderung in seiner äußeren Umgebung zu sehen und begann sein Denken höher, himmelwärts, zu erheben. Er begann die Immergegenwart Gottes, der Liebe, klarer zu erkennen und die guten Eigenschaften der Liebe mehr auszudrücken. Nach einiger Zeit erkannte er, daß der harmonische Zustand, den er vordem ersehnt hatte, sich nunmehr in seiner Erfahrung bekundete.

Das Offenbarwerden des göttlichen Guten infolge verbesserten Denkens wird in unserem menschlichen Leben entweder durch mehr Eintracht und Zufriedenheit an unserem jetzigen Platz, oder durch eine Versetzung an einen andern Platz in Erscheinung treten; aber die von Anfang bis zu Ende nötige Arbeit rechten Denkens muß gerade da, wo wir sind, und unter den vorliegenden Umständen beginnen. Ein anderer Platz ändert unser Denken nicht; aber unser Denken ist bestimmend für unsern Platz.

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