Die Stärke, die Fortdauer und der Fortschritt der Kirche der Christian Science Der Name, den Mary Baker Eddy ihrer Entdeckung gab (sprich kri’ß-tiön ßai’-enß). Die wörtliche Übersetzung der zwei Worte ist „Christliche Wissenschaft”. hängen davon ab, wie wachsam und erfolgreich die Mitglieder auf der Grundlage geistigen Verständnisses und Beweises sich selber und ihre Kirche regieren.
Unsere geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, erkannte diese große Tatsache, nachdem sie in dem Bemühen, ihre Kirche zu gründen, jahrelang gebetet, gearbeitet und Opfer gebracht hatte, und sie schlägt den Grundton an, wenn sie im Handbuch Der Mutterkirche schreibt (S. 19): „Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Mass., soll auf den Felsen Christus gegründet sein, auf die Erkenntnis und Demonstration der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe, welche die Welt von Sünde und Tod heilt und erlöst. Dadurch soll sie in gewissem Grade die universelle und triumphierende Kirche widerspiegeln.” Und im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt sie (S. 355): „Ohne dieses Verständnis ist niemand einer unparteiischen oder richtigen Kritik fähig, weil Demonstration und geistiges Verständnis die unsterblichen Grundtöne Gottes sind, die durch unsern Meister als solche bewiesen wurden, und die sich an den Kranken, die geheilt, und an den Sündern, die umgewandelt worden sind, bezeugten.”
Um diese Wissenschaft in immer zunehmendem Maße zu verstehen und zu beweisen, ist höchste Hingebung und Aufopferung seitens des Christlichen Wissenschafters unerläßlich. Er muß, so unbedeutend oder wichtig seine Stellung in der Kirche der Christian Science sein mag, sich immer hüten, daß er sich nicht auf menschliche Ansicht verläßt oder materielles Planen für Verständnis und Beweis hält. Paulus schreibt: „Mein Wort und meine Predigt war nicht in vernünftigen Reden menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft, auf daß euer Glaube bestehe nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft.”
Es ist sicher das höchste Streben jedes Christlichen Wissenschafters, das zu tun, was in seinem Leben zu beständiger geistiger Entfaltung, zu beständigem Beweis führt. Das Leben unseres großen Meisters Christus Jesus und das Leben unserer geliebten Führerin sind Beispiele geistigen Verständnisses und Beweises der höchsten Art. Selbstverständlich erhebt sich die Frage: Wie kann ich in meinem Leben ein größeres Verständnis erlangen und höhere Beweise erbringen? Mrs. Eddy gibt uns auf Seite 352 in „Miscellaneous Writings” die Antwort: „Im menschlichen Denken ist nicht genug geistige Kraft, um die Kranken oder die Sündigen zu heilen. Nur durch die innewohnenden göttlichen Kräfte muß man entweder aus sich selber herausund so weit in Gott hineinkommen, daß unser Bewußtsein die Widerspiegelung des göttlichen ist, oder man muß das Böse durch Beweisführung und das menschliche Bewußtsein von Böse und Gut überwinden.”
Jesu Beweise waren Muster völligen Verlasses auf Gott. Man höre seine Worte: „Ich kann nichts von mir selber tun.” Wenn wir in der Bibel und in den Schriften unserer Führerin forschen, lernen wir verstehen, daß Beweise der Macht Gottes durch ein vergeistigtes Bewußtsein zustande kommen. Daher die Seligpreisung: „Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.” Durch Läuterung des Sinnes und des Selbst wird man sich bewußt, daß Gott alles regiert. So lernen wir verstehen, daß in dem Maße, wie wir das Denken durch Gebet vergeistigen, ehe wir und wenn wir menschliche Schritte tun, geistige Entfaltung und geistiger Beweis folgen.
In den Satzungen des Kirchenhandbuchs ist für die Regierung der Kirche Christi, Wissenschafter, Vorkehrung getroffen. Die Wirksamkeit dieser Satzungen beruht auf dem vergeistigten Bewußtsein der Mitglieder, die ihr Denken so heiligen, daß sie die Führung und Eingebung des Gemüts erkennen, und alle Regierung nicht der menschlichen Tüchtigkeit der mit der Verwaltung beauftragten Personen, sondern Gott anvertrauen. So tragen sie durch ihr Denken einzeln und insgesamt zur Aufrechterhaltung des von Mrs. Eddy erbrachten Beweises der Kirche bei. Die Regierung der Kirche der Christian Science hängt von dem rechten oder wahren Verständnis ab, das im Bewußtsein ihrer Mitglieder im großen ganzen herrscht. Durch ihre Geistigkeit sehen die Mitglieder, daß sie sich selber und ihrer Kirche ein Gesetz der Eintracht und des Fortschritts sind. Dadurch ist die Regierung der Kirche wesentlich demokratisch im höchsten Sinne.
Wenn der Glaube an menschlichen Willen, menschliches Planen und persönlicher Sinn in Kirchenangelegenheiten vorzuherrschen scheinen, treten unvermeidlich Irrtum und Zwietracht in Erscheinung, so daß man die auf Verständnis und Beweis aufgebaute Kirche aus den Augen verliert. Nur wenn wir sehen, daß „die Herrschaft auf seiner Schulter ist”, und diese Tatsache beweisen, ist unser Denken für unsere Kirche so beschaffen, daß es die Kranken heilt und die Sünder bessert. Ist wirkliche Kirchenarbeit nicht die dem Menschen zuteil werdende geordnete Entfaltung der Ideen Gottes, die Vereinigung und Verbreitung geistiger Ideen? Die Wahrheit durchdringt das menschliche Bewußtsein und beeinflußt es zum Guten, wie nichts anderes es vermag. Ein vergeistigtes Bewußtsein führt, oft ohne besondere Anwendung, zu Ergebnissen, die die Ergebnisse jedes menschlichen Verfahrens oder Planens weit übersteigen.
Unser Meister wußte, daß der Beweis der Heilung höchste Hingabe erfordert, und er zog sich oft zurück, um im Gebet und in Gemeinschaft mit Gott Sein Wort zu hören und sich von Seiner Hand geführt zu wissen. Ja, Mose und Jesus hielten es für nötig, vierzig Tage und vierzig Nächte ununterbrochen zu beten, um vorbereitet zu sein, der Menschheit ihre Botschaft zu geben. Durch Jahre des Gebets und der Selbstaufopferung seitens unserer geliebten Führerin, Mrs. Eddy, wurde die Kirche der Christian Science ein lebendiger Zeuge der Allmacht für die Welt. Ein lehrreiches Beispiel ihrer Hingabe für die Sache der Christian Science befindet sich in einem Brief an den mit ihrer Lehranstalt verbundenen Verein, worin sie schreibt (Miscellaneous Writings, S. 136): „Das Ewige und Unendliche, das Ihnen schon zur ernsten Erwägung unterbreitet wurde, wächst so in meiner Wahrnehmung, daß ich es nicht für recht halten kann, mich auch nur eine Stunde von ihrer Betrachtung und vom unverfälschten Glauben abzuwenden. Wenn die Wahrheiten des Seins Ihnen so wie mir erscheinen—wie sie es einmal müssen—werden Sie verstehen, daß meine Zurückgezogenheit notwendig und die Erfüllung göttlicher Verordnung ist. ‚Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr.‘ Alle unsere Gedanken sollten dem unbedingten Beweisen der Christian Science gewidmet sein.”
Wenn die Hingebung abnimmt, tritt kein Beweis in Erscheinung, und wenn der Beweis fehlt, rückt die Kirche Christi, Wissenschafter, im Nebel des sterblichen Gemüts in den Schatten. Ia, wir lesen unsere Lektionspredigt und beten gelegentlich hier ein wenig und dort ein wenig; aber das genügt nicht. Hingebendes Gebet, zu einem beständigen Widerspiegeln des Guten führende Selbstaufopferung und Selbstprüfung sind nötig, damit diese Kirche für eine Welt in großer Not ein lebendiges Licht der Heilung und des Segens bleibe.
Die Gewohnheit, im Alltagsleben in tatkräftigen Beziehungen zu dem Leben zu stehen, das ewig ist, ist nicht nur das wahre Wesen der Religion, sondern auch ihre Lebenskraft.—
