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Ehrlichkeit der Weg

Aus der April 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unsere geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, schreibt in ihrem Buch „Miscellaneous Writings” (S. 44): „Ehrliche Wissenschafter reden die Wahrheit, nach dem Bilde, das dir auf dem Berge gezeigt ist‘, und leben sie; sie arbeiten nicht für Vorteile, und sie können Leute, die bereit sind, diesen Gegenstand zu erforschen, in den Anfangsgründen der Christian Science nutzbringend unterrichten.” Diese Erklärung enthält den Kern der Ehrlichkeit in der Wissenschaft. Ein ehrlicher Mensch ist beständig bestrebt, dem, was er als wahr erkennt, gemäß zu leben. Ehrliche Christliche Wissenschafter bemühen sich daher, an den in der Christian Science geoffenbarten Idealen unerschütterlich festzuhalten, die Wahrheit immer zu leben und nur dann darüber zu reden, wenn Weisheit sie dazu leitet. Ehrlichkeit ist eine Lebensweise.

Ein unerschütterlich rechtschaffener Mensch läßt sich nicht verleiten, wissentlich von dem göttlichen Maßstab der Vollkommenheit abzuweichen. Er ist bestrebt, geduldig Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Mitgefühl, Sanftmut und Reinheit an den Tag zu legen und sich bei allem, was er vollbringt, von selbstloser, geistiger Liebe anspornen zu lassen. Er vermeidet müßiges abfälliges Urteil und Nachrede; er ist mäßig im Reden und Handeln, frönt keinem ungebührlichen Verlangen und weigert sich, böse Gedanken oder Beweggründe zu hegen. Solche Verlangen oder Gedanken auch nur einen Augenblick hegen, oder sich abfälligem Tadeln hingeben, ist unehrlich; denn es ist eine Abweichung vom wahren Menschentum.

Die Schritte des rechtschaffenen Menschen werden vom Prinzip bestimmt. Der rechtschaffene Mensch macht menschlichen Ansichten keine Zugeständnisse, sondern geht seinen Weg seinem eigenen hohen Maßstab der Aufrichtigkeit entsprechend. Er weigert sich, von dem wahren Pfad abzuweichen, um sich dem Eigenwillen eines andern anzupassen, oder sich den willkürlichen Forderungen eines andern zu fügen. Er geht keinen Vergleich mit dem Gewissen ein, um sich beliebt zu machen oder den Menschen zu Gefallen zu sein, noch läßt er sich durch Schmeichelei bewegen. Er will lieber durch Ehrlichkeit Gott gefallen, als durch Doppelzüngigkeit die Sterblichen besänftigen. Sobald er den wahren Sinn der Ehrlichkeit erkennt, schützt er ihn vor denen, die ihn von der Höhe herabziehen möchten. Er ist bestrebt, die Herrschaft Gottes dadurch zu beweisen, daß er sich immer selber ein Gesetz ist und Neid und Bosheit in sich selber überwindet. Ferner freut er sich über das Gute, das einem andern zuteil wird. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 464 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Die Waffen der Frömmelei, der Unwissenheit und des Neides fallen vor einem ehrlichen Herzen zu Boden.” Wenn dem rechtschaffenen Menschen ein Unrecht zugefügt wird, sucht er sich nicht zu rächen, sondern er überläßt es Gottes Zeit und Gottes Art und Weise, das Gleichgewicht herzustellen. Der Apostel Paulus sagt: „Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Fleißiget euch der Ehrbarkeit gegen jedermann.”

Der aufrichtige Christliche Wissenschafter verläßt sich überdies von Grund aus auf den Geist, anstatt auf die Materie, auf geistige, anstatt auf materielle Heilmittel. Er weiß, daß seine Stärke und Gesundheit im Gemüt oder dem Geist sind; dort sucht und findet er sie. Er weist die Forderung der trügerischen Sinne ab, sich anderen Göttern—der Sünde und der Krankheit—zu beugen oder sie durch Arzneimittel oder Hypnotismus zu heilen zu suchen. Schilderte Josua nicht den rechtschaffenen Menschen auf diese Art, als er die Kinder Israel ermahnte, dem Herrn „treulich und rechtschaffen” zu dienen und die Götter aufzugeben, denen ihre Väter in Ägypten gedient hatten?

Es ist ermutigend zu wissen, daß Täuschung so wenig eine Eigenschaft des wahren Menschen sein kann, wie sie eine Eigenschaft Gottes sein kann. Da sie nicht aus Gott hervorgeht, kann sie im Menschen, in Gottes Ebenbild, nicht zum Ausdruck kommen. Ein vollkommener Gott kann keinen unehrlichen Menschen machen. Der materielle Sinn ist nicht nur der Betrogene, sondern auch der Betrüger und der Ursprung aller Unehrlichkeit. Da er keine intelligente Ursache hat, hat er kein wirkliches Dasein. Alles, was er darbietet, ist unwahr, so glaubwürdig es auch erscheint. Da dieser Sinn durch Trugvorstellung entsteht, sind seine Kundwerdungen unumgänglich trügerisch. Seine grundlegende Unehrlichkeit ist die Geltendmachung, daß Gottes Weltall geistiger Ideen materiell und sterblich sei, und seine größte Täuschung ist, daß er den Menschen, das vollkommene, unzerstörbare Kind Gottes, als einen entarteten und unehrlichen Sterblichen darstellt. Diese Geltendmachung kann den Menschen nicht beeinflussen. Sie ist nur des Irrtums falsche Ansicht vom Menschen. Vom Gesichtspunkt des göttlichen Prinzips und der Christian Science bleibt der Mensch ewig unversehrt und von dieser falschen Ansicht unberührt.

Der wachsame Christliche Wissenschafter kann sich gegen die Vorspiegelungen des materiellen Sinnes schützen durch den undurchdringlichen Schild Ehrlichkeit, durch das Zurückweisen des Gesichtspunktes des Irrtums, und ein unerschütterliches Festhalten am Gesichtspunkt des Prinzips. Das Festhalten an der Wahrheit trennt die Unwahrheiten des materiellen Sinnes vom Menschen und macht sie in menschlichen Angelegenheiten unwirksam. Es befreit den Menschen von dem Übel Unehrlichkeit, und läßt ihn das Wirken des ewigen Gerechtigkeits-gesetzes Gottes erleben.

Diese Tatsache wurde kürzlich einem Christlichen Wissenschafter bewiesen, der bei einem Geschäftsabkommen beinahe der Unehrlichkeit eines andern zum Opfer gefallen wäre. Es handelte sich darum, daß ihm eine beträchtliche Summe Geldes vorenthalten wurde. Der Wissenschafter arbeitete in dem im vorstehenden ausgeführten Sinne. Er war ehrlich bemüht, sein Denken in das Reich der reinen Liebe emporzuheben, wo er sehen konnte, daß der Mensch gottgleich ist, und daß Unehrlichkeit eine machtlose Trugvorstellung der körperlichen Sinne ist. Er widerstand der Versuchung, mit andern über die Angelegenheit zu reden oder sie um Rat zu fragen. Es wurde ihm bald klar, daß nichts nötiger war als das Erlangen der rechten Anschauung vom Menschen. Als die Liebe sein Bewußtsein erleuchtete, fühlte er sich nach einigen Tagen göttlich vergewissert, daß ihm nichts, was ihm rechtmäßig gehörte, vorenthalten werden konnte. Kurz darauf wurde das Geld bezahlt. Der Wissenschafter würde den geistigen Fortschritt, den er durch diese Erfahrung machte, um keinen Preis hergeben.

Wie verschieden doch die Ergebnisse der Ehrlichkeit von denen der Unehrlichkeit sind! Ehrlichkeit verbürgt geistige Macht, führt zu Glück und Erfolg, verleiht Stärke und Mut, und ist beim christlichen Heilen unerläßlich. Unehrlichkeit dagegen verzögert geistiges Wachstum, vergiftet die Neigungen, zerstört unsere Fähigkeit zu heilen, und führt, indem sie ihrem Opfer einredet, daß er ein Sterblicher sei, zu Mißerfolg und zum Tod. Sie verleitet einen zum Mißtrauen gegen seinen Nächsten, was ein Bekenntnis ist, daß man selber nicht ganz ehrlich ist; der von der Wissenschaft belehrte ehrliche Mensch dagegen sieht, daß sein Nächster rechtschaffen ist, und daß die Sünde, der einzige Sünder, unwirklich ist.

Wenn wir also die Seligkeit der Liebe, den Frieden der Seele, die Unsterblichkeit des Lebens, und die Gütigkeit und Macht des Geistes erleben wollen, müssen wir den Weg der Ehrlichkeit gehen. Wir schlagen diesen Weg nur ein, wenn wir lieben lernen; denn die Liebe vernichtet Unehrlichkeit. Gerade wie wir jedes wahre Bestreben eines Menschen, den wir lieben, treu unterstützen, sind wir der Wahrheit treu und sind ihr im Leben gehorsam, wenn wir sie lieben. Unser großer Meister sagte, daß wir, wenn wir ihn lieben, seine Gebote halten werden. Wenn wir unsere Führerin, Mrs. Eddy, lieben, werden wir ihre Vorschriften und Satzungen im Kirchenhandbuch befolgen. Nur durch unsere tiefe Liebe zu diesen zwei Zeugen Gottes werden wir dem Christus-Ideal, das sie vertreten, unerschütterlich treu bleiben und die Wahrheit ehrlich suchen—ehrliche Christliche Wissenschafter werden.

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