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Grundton

Aus der April 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christlichen Wissenschafter werden die eben erst zitierte biblische Erklärung leicht verstehen und bereitwillig annehmen, nämlich daß die Gebote, die Moses vom Berg hinunterbrachte, mit dem „Finger Gottes” geschrieben waren.

Auf gleiche Weise werden wir die Bedeutung der von Mary Baker Eddy in „Miscellaneous Writings” (S. 148) gegebenen Erklärung zu schätzen wissen, daß die „Regeln und Satzungen in dem Handbuch Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, ... von einer Macht veranlaßt wurden”, die sie nicht ihr eigen nennen konnte.

In ihrer verhältnismäßig kurzen Geschichte hat die Bewegung der Christian Science Krisen durchgemacht und überwunden, die sie nicht überlebt hätte, wenn sie nicht so reichlich mit Weisheit und Kraft von oben ausgerüstet gewesen wäre. Anläßlich einer solchen Krise wurde von einem großen menschlichen Gerichtshof bestimmt, daß die Satzungen in unserem Handbuch das unbestreitbare Gesetz unserer Kirche sind.

Die Christlichen Wissenschafter sind der Ansicht, daß dieses Kirchengesetz von Gott kommt, daß es sozusagen der Gipfelpunkt des Ereignisses auf Sinai ist und der Menschheit das göttliche Gesetz der Wissenschaft, die göttliche Wissenschaft des Gesetzes, die Art und Weise und die Erfüllung der Erlösung darbringt.

Eine anerkannte Definition von Gesetz lautet: „Eine von der Obrigkeit vorgeschriebene Regel”. Was „ohne Regel” ist, wird mit Recht als Anarchie bezeichnet. Eine geplagte Welt gibt uns ein treffendes Beispiel dieses Unterschieds. Wenn die Kinder Israel die Autorität Mose anerkannten und nicht bezweifelten, daß seine Vorschriften von Gott verordnet waren, ging alles gut mit ihnen. Wenn sie aber von der ihnen „von der Obrigkeit vorgeschriebenen Regel” abwichen und den sinnlosen Irrweg des tierischen Magnetismus betraten, verdrängte die Anarchie das Gesetz, und es herrschte Verwirrung.

Unsere Führerin gibt uns eine Richtschnur für das Befolgen des Gesetzes, der von der Obrigkeit vorgeschriebenen Regel. Sie schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 340): „Das erste Gebot ist mein Lieblingsspruch.” In ihren Werken verlangt sie verschiedentlich Gehorsam gegen die Zehn Gebote, und sie vervollständigt des Schülers Verständnis des Gegenstandes, wenn sie auf Seite 489 des genannten Buches sagt: „Er [der körperliche Sinn] bricht alle Gebote des mosaischen Gesetzes.”

Auf gleiche Weise anerkannte Jesus in höchstem Grade das vom Finger Gottes geschriebene erste Gebot. Der Meister erklärte, daß das herrliche „Du-sollst-nicht” die notwendige Begleiterscheinung des nicht weniger lebendigen „Du-sollst” ist, in dem die Liebe zu den Mitmenschen mit der Liebe zu Gott verglichen wird. Diese beiden Gebote, sagte er, schließen in sich alles Gesetz und alle Propheten, alles was tätig ist und alles was wahr ist. Er legte Nachdruck auf die Notwendigkeit der Regierung durch Gesetz. Die von der Obrigkeit vorgeschriebenen biblischen Regeln bestätigend, erklärte er: „Es steht geschrieben”.

Dem Inhalt nach und in der Form folgen unsere Satzungen oft dem mosaischen Muster. Die Worte „sollst nicht” kommen im Handbuch häufig vor. Beinahe fünfzigmal finden wir sie in den fünfzehn von der „Disziplin” handelnden Seiten und vielfach anderswo. Offenbar ist es gut wenn den Christlichen Wissenschaftern mit Nachdruck gesagt wird, was sie nicht denken, sagen oder tun sollen. Das menschliche Problem hat sich wohl nicht sehr verändert seitdem der Lieblingsspruch unserer Führerin und die ihn begleitenden „Du-sollst-nicht” vom Finger Gottes auf dem Berg Horeb geschrieben wurden.

Es ist dem christlichen Metaphysiker gelegentlich erlaubt, das Denkverfahren anzuwenden, das unsere Führerin auf Seite 267 von Wissenschaft und Gesundheit erwähnt. Wir lesen da: „Wenn man die Sterblichen im Licht der göttlichen Wissenschaft prüft, so stellen sie mehr dar, als man auf der Oberfläche entdeckt, denn umgekehrte Gedanken und irrige Annahmen müssen Fälschungen der Wahrheit sein. Der Gedanke ist einer höheren Quelle als der Materie entlehnt, und durch Umkehrung dienen die Irrtümer als Wegweiser zu dem einen Gemüt, in welchem aller Irrtum in der himmlischen Wahrheit verschwindet.”

Betrachtet einen Augenblick einige der bekannten von der Obrigkeit für die Regierung unserer Sache vorgeschriebenen Regeln; verwandelt sie in ihr mutmaßliches Gegenteil und ersetzt infolgedessen das Gesetz durch die Anarchie. Erwägt die daraus entstehenden unglückseligen Folgen. Laßt uns dies tun, damit wir in der Wertschätzung unseres ungewöhnlichen Handbuchs an Verstand und Dankbarkeit zunehmen. Zum Beispiel:

Wenn unsere Lektionen nicht auf Zitate aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit beschränkt wären, wenn persönliches Predigen—jeden Sonntag mehrere Tausend Predigten im Sinn der Christian Science—von unseren Rednerbühnen allüberall erlaubt wären!

Wenn das Amt dieser Prediger nicht auf drei Jahre beschränkt wäre, wenn sie für eine unbestimmte Zeit amten könnten, und wenn es ihnen nicht untersagt wäre, „Führer” zu sein!

Wenn, wie einst im Gerichtshof vorgeschlagen und verworfen wurde, die Zeitschriften, die die Organe der Kirche sind, ohne die Oberaufsicht der Kirche redigiert und herausgegeben werden könnten und andere Tätigkeiten des Verlagshauses gleichfalls der fessellosen Anarchie zum Opfer fallen würden!

Wenn man, um ein treues Mitglied Der Mutterkirche zu sein, die Bibel und die Werke Mrs. Eddys nicht als die einzigen Lehrbücher beim Selbstunterricht in der Christian Science wie auch beim Lehren und Ausüben des metaphysischen Heilens zu betrachten hätte !

Wenn die Klassen in der Christian Science von Lehrern geleitet werden könnten, die kein Zeugnis vom Unterrichtsrat besäßen!

Wenn man die Schüler dieser Klassen werben könnte und sie in unbeschränkter Menge ohne Begrenzung der Klassen gelehrt werden könnten!

Wenn die Schülervereinigung nicht nur einmal jährlich, sondern nach Belieben berufen und jederzeit eine Auslese von Schülern eingeladen werden könnten!

Wenn es nicht nötig wäre, daß die Klassen auf Grund der „Zusammenfassung” unterrichtet würden, von der deren Verfasserin in Wissenschaft und Gesundheit (S. 465) sagt: „Seine [dieses Kapitels] Behauptungen sind von absoluter Christlicher Wissenschaft durchdrungen, damit die wissenschaftliche Metaphysik erläutert werde.”

Wenn die Schüler sich an Stelle der persönlichen Ansichten ihrer Lehrer nicht von der Bibel und von Wissenschaft und Gesundheit leiten lassen sollten!

Wenn Feindseligkeit oder rein persönliche Zuneigung der Antrieb zu den Beweggründen oder Handlungen der Mitglieder Der Mutterkirche wären; wenn bittere Worte oder leidenschaftliche Schmähungen gegen Personen einer anderen Konfession gebraucht würden!

Wenn beim Unterricht oder beim Heilen geschriebene Formeln regelrechte Hilfsmittel wären!

Wenn Privatmitteilungen seitens des Patienten dem Ausüber nicht heilig sein sollten!

Wenn öffentliche Vorträge unterschiedslos gegeben oder öffentliche Debatten unterschiedslos veranstaltet werden könnten, ohne die Genehmigung des Vorstandes!

Wenn Pflichttreue nicht darin bestände, daß man sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion schützt, die uns verleiten möchte, unsere Pflicht gegen Gott, gegen unsere Führerin oder gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen.

Brauchen wir mit diesen mutmaßlichen „Wenn” -Sätzen weiterzufahren? Ist es nicht klar, daß eine Umkehrung oder Vernachlässigung unserer Satzungen zum geraden Gegenteil von Gesetz, nämlich zur Anarchie führen muß?

Der 9. Abschnitt des ersten Artikels des Handbuchs lautet teilweise wie folgt: „Regierung beruht auf Gesetz. Ungehorsam gegen die Gesetze Der Mutter-Kirche muß in der Aushebung ihrer Glaubenssätze enden. Ohne ein geeignetes Regierungs-system und eine richtige Art des Vorgehens sind Völker, Einzelwesen und Religion schutzlos.”

In „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 120) versichert uns Mrs. Eddy, daß wir sie nicht verlieren werden, solange wir sie in ihren Schriften suchen. Nirgendswo in ihren Schriften, nirgendswo in den Lehren, die sie vom Berg der Inspiration für uns hinuntergebracht hat, können wir unsere geliebte Führerin in einer mehr intimen, praktischen Beziehung von Führer zu Nachfolger finden als in unserem Kirchenhandbuch.

Ein Führer ohne Nachfolger ist undenkbar, gerade wie Nachfolger ohne Führer undenkbar sind. Wir haben eine Führerin, der wir nachfolgen können. Wir haben Satzungen, die verständlich sind, und denen wir gehorchen können.

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