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Die reiche Fülle des Guten

Aus der November 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jeder erleuchtete Mensch sehnt sich darnach, von Beschränkungen frei zu werden — Beschränkungen jeder Art. Und dies ist wohl der Fall, weil der Mensch in seinem wahren Sein Gutes in reicher Fülle genießt und uneingeschränkte Freiheit eine nie zu unterdrückende Charakteristik seines Wesens und Seins ist.

Was ist wohl das wahre Sein des Menschen? Die Christliche Wissenschaft offenbart, daß der Mensch der Sohn Gottes ist und geistig, nicht materiell. Christus Jesus, der Wegweiser, demonstrierte seine eigene geistige Sohnschaft mit Gott. Er bewies seine Fähigkeit, ein Leben reicher Fülle zu führen, und er lehrte die Menschheit, die gleiche geistige Freiheit zu erlangen. Er sagte (Joh. 10:11): „Ich bin gekommen, daß sie Leben und volle Genüge haben sollen.“ Doch er zahlte einen Preis für diese Freiheit, — einen Preis, den die Sterblichen manchmal nicht zu zahlen gewillt sind. Er unterwarf und überwand die materiellen Sinne, das falsche sterbliche Bewußtsein, in dem alle Begrenzungen in die Erscheinung treten. Er opferte das sterbliche Selbst auf.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, sagt in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (S. 66): „Um den Höhepunkt der Wissenschaft zu erlangen, von dem aus wir Gottes vollkommene Mittel und Wege erkennen können, muß der materielle Sinn von dem höheren geistigen Sinn beherrscht und die Wahrheit auf den Thron erhoben werden, während, wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare.‘ “

Die Christliche Wissenschaft zeigt die Unwirklichkeit und Falschheit der fünf körperlichen Sinne und erklärt, daß jedweder von ihnen abgeleitete Augenschein nichts anderes als ihr eigener subjektiver Zustand ist, oder mit andern Worten, daß der materielle Sinn ein scheinbarer Bewußtseinszustand ist, der eben nur das fühlt, hört und sieht, was er glaubt. Die Christliche Wissenschaft offenbart die höchst wichtige Tatsache, daß die fünf körperlichen Sinne kein Teil der wahren Selbstheit sind. Der Meister hatte vollkommene Herrschaft über sie und überwand sie schließlich ganz bei der Himmelfahrt. Er wußte, daß die Sinne des wirklichen Menschen geistig sind, und daß sie nichts als die Dinge des Reiches Gottes wahrnehmen können, worin alles Sein vollkommen, unsterblich und in reichem Maße gut ist. Er sagte (Joh. 5:20): „Der Vater aber hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut.“ Sich des Reiches Gottes bewußt zu werden, bedeutet an seiner göttlichen, ewigen Entfaltung der Harmonie teilzunehmen. Doch den sterblichen, materiellen Begriff des Seins als Wirklichkeit anzunehmen, bedeutet, sich den Täuschungen der materiellen Begrenzungen zu unterwerfen.

Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 255): „Mit dem materiellen Sinn im Bunde gewinnen die Sterblichen begrenzte Anschauungen von allen Dingen.“ Hier wird es uns klar, wie wir uns vor der Verarmung unseres Denkens in jeder Hinsicht bewahren können. Wir müssen aufhören, „mit dem materiellen Sinn im Bunde“ zu sein, müssen aufhören zu glauben, was die körperlichen Sinne sehen und fühlen. Stattdessen sollten wir den geistigen Sinn benutzen und uns von der Christlichen Wissenschaft das Leben deuten lassen.

Die arme Witwe, die ihre zwei Scherflein in den Gotteskasten einlegte (Siehe Mark. 12:41–44), muß in Gedanken ihre Liebe zu Gott und Seinem Haus gegen die begrenzten Vorstellungen der Versorgung, die die sterblichen Sinne darboten, abgewogen haben, und ihre nicht zu unterdrückende geistige Natur trug den Sieg davon. Sie war augenscheinlich nicht von der Furcht beherrscht, daß sie ganz mittellos werden könnte, und widmete, was sie hatte, einem guten Zweck. Dies war ein Fall, bei dem die geistigen Kräfte der Dankbarkeit und des Gehorsams die sogenannten materiellen Sinne überwanden und so das Lob des Meisters ernteten. Die Anhänger der Christlichen Wissenschaft, die die Forderungen der christlich-wissenschaftlichen Bewegung über die Freuden und Begehren der materiellen Sinne stellen, genießen eine immer größere Fülle des Guten in jeder Hinsicht. Die Gesundheit überwindet allmählich die Krankheit, die Schwäche macht der Stärke Raum, Beschränkungen werden beseitigt, und das Einkommen wird immer mehr den Bedürfnissen angemessen,— denn ihre geistige Tätigkeit beherrscht ihr Denken.

In der sogenannten menschlichen Erfahrung scheinen die Menschen ihre Versorgung von anderen Sterblichen zu erhalten. Sie empfangen Gehälter und Löhne von ihren Arbeitgebern, oder Geschenke und Erbschaften von ihren Verwandten und Freunden. Frauen sind gewöhnlich von ihren Gatten als den Erwerbern abhängig und Kinder von ihren Eltern. In dieser scheinbar allseitigen Abhängigkeit, die der menschliche Traum mit sich bringt, scheint die Versorgung etwas zu sein, das nicht zum Einzelwesen gehört und ist oft eine unbekannte Größe, da sie von den Launen und Schicksalen der Geber abhängt.

Im wissenschaftlichen Sein empfängt der wirkliche Mensch alles, was er hat, von Gott, und er spiegelt diese stetige Versorgung in den Kräften der Intelligenz, der Güte, der Heiligkeit, des geistigen Verständnisses und der Liebe wieder, die er in unendlicher Fülle ausdrückt.

Scheint dies dem Menschen, der nicht über viel Geldmittel verfügt, der die Ausgaben der Zukunft fürchtet, und von keinem Zufuhrkanal weiß, durch den ihm menschlich gerechnet die notwendige Versorgung zuströmen könnte, zu visionär und abstrakt zu sein? Dann sollte er die Wahrheiten, welche die Christliche Wissenschaft uns entfaltet, voller erfassen lernen, nämlich, daß das individuelle Bewußtsein nur das wahrnimmt, was es denkt, und daß das äußere Erleben nur der Ausdruck dessen ist, was in unserm Innern vorgeht. Der Mensch ist nicht das Opfer der Umstände, sondern erntet nur das Ergebnis der Gedanken, die er beherbergt. Daher muß er etwaige falsche Gedanken zum Schweigen bringen — sie gewissermaßen hinausschwemmen mit einer Flut der göttlichen Kräfte selbstloser Güte, die seine wahre Selbstheit ausmachen.

Mrs. Eddy, die uns den klaren Unterschied offenbarte zwischen dem wahren Menschen, der ewig im Gemüt in einem Zustand uneingeschränkter geistiger Tätigkeit weilt, und der falschen materiellen Persönlichkeit, die bei jedem Schritt mit Begrenzungen zu kämpfen hat, zeigte uns in den folgenden denkwürdigen Worten die rechte Methode, reiche Fülle zu demonstrieren: „Das Aufgeben alles dessen, was den sogenannten materiellen Menschen ausmacht, und das Anerkennen und Erlangen seiner geistigen Wesenheit als Kind Gottes ist die Wissenschaft, die die Schleusen des Himmels öffnet, aus denen das Gute in jeden Kanal des Seins hineinströmt, um die Sterblichen von aller Unreinheit zu reinigen, alles Leiden zu zerstören und das wahre Bild und Gleichnis zu beweisen“ (Miscellaneous Writings, S. 185).

Laßt uns diese geistigen Kräfte der wirklichen Selbstheit in solch reicher Fülle ausdrücken, daß die illusorischen materiellen Sinne und ihre täuschenden Annahmen verscheucht werden wie Nebel von dem Sonnenlicht.

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