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„Gehe in den Kasten“

Aus der November 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Und der Herr sprach zu Noah: Gehe in den Kasten, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht ersehen vor mir zu dieser Zeit“ (1. Mose 7, 1). Nach der biblischen Geschichte wurde Noah auf Grund seiner Rechtschaffenheit mit seiner ganzen Familie — sogar einschließlich Hams, der nicht gerade ein vorbildlicher Charakter gewesen zu sein scheint — vor der vernichtenden Flut bewahrt, die über die Bosheit auf Erden hereinbrach. Dies veranschaulicht Gottes gütige Liebe.

Daß nach Mary Baker Eddys Ansicht die Geschichte von Noahs Aufenthalt in der Arche eine geistige Bedeutung für den Christlichen Wissenschafter hat, geht daraus hervor, daß sie im Glossarium unseres Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 581) den Begriff „Arche“ bestimmt. Die Erklärung lautet zum Teil: „Arche. Geborgenheit; die Idee oder Widerspiegelung der Wahrheit, die erwiesenermaßen ebenso unsterblich ist wie ihr Prinzip; das Verständnis vom Geist, das die Annahme von Materie zerstört.“

Sind wir manchmal in Sorge, wenn wir in die Arche geistigen Verständnisses gehen, wenn wir fortschreiten in dem „Verständnis vom Geist, das die Annahme von Materie zerstört“, weil gewisse Angehörige vorerst noch wenig Anteilnahme an den Dingen zeigen, die zum Geist hinführen? Dann laßt uns unsere Besorgnis überwinden und diese Angehörigen in die Arche mitnehmen, das heißt, laßt uns unsern Begriff von ihnen vergeistigen und verstehen, daß sie in Wirklichkeit Gottes vollkommene Ideen sind, daß sie im Gemüt weilen und nur der Macht, dem Gesetz und der Anziehung Gottes, des Guten, unterstehen. Wenn wir in diesem rechten Denken beharren, erkennen wir, daß wir unsere Angehörigen der sicheren Führung und Fürsorge ihres liebenden Vater-Mutter-Gottes überlassen können. Eins unserer Lieder versichert uns:

„In die Hände habe ich dich gezeichnet,
Ich will dich und die Deinen erretten.“

Zu einem folgerichtigen Beweis der in der Christlichen Wissenschaft enthüllten Wahrheit, daß alle Menschen im wahren Sein geistig und vollkommen sind, müssen wir alle unsere Brüder sozusagen in die Arche geistigen Verständnisses mitnehmen. Die entstellenden Bilder des materiellen Sinnes, die den Menschen als krank, sündig oder sterbend darstellen, sind irrig und unwahr, und wir sollten uns von ihnen abwenden, um zu sehen, daß die trotz des gegenteiligen materiellen Augenscheins überall gegenwärtige Vollkommenheit des Gemüts und der Idee des Gemüts wirklich ist.

Die Anweisungen, die Noah betreffs der Arche gegeben wurden, enthielten das Gebot, sie „inwendig und auswendig mit Pech zu verpichen“. Sie sollte keine undichte Fuge haben, durch die Wasser hindurchsickern könnte, so daß die Arche unterginge. Um die Sicherheit der Arche geistigen Verständnisses zu genießen, muß man auf das Bewußtsein acht geben, damit kein tückischer Irrtum von innen oder von außen eindringen und die Einmütigkeit, den Frieden und das Wohlergehen, die des Menschen Erbe sind, stören kann.

Der wachsame Wissenschafter achtet sorgfältig auf die Ermahnung, die Mrs. Eddy in Artikel VIII, Abschnitt 6 im Kirchenhandbuch gibt: sich jeden Tag gegen angreifende Gedankenbeeinflussung zu schützen. Er macht sich klar, daß das Böse, was für eine Form es auch annehmen mag, wesenlos, machtlos und unwahr ist und weder über ihn noch über seine Angelegenheiten Herrschaft hat. Es ist von großem Nutzen, sich im Denken oft der Allmacht und Allgegenwart Gottes, des Lebens, der Wahrheit und der Liebe zuzuwenden und sich zu vergegenwärtigen, daß der Mensch, Gottes Idee, sicher geborgen im Reich des Geistes weilt, wo die göttliche Wahrheit und die göttliche Liebe ununterbrochen herrschen.

Ebenso wie Noah auf Grund seiner Rechtschaffenheit in dem „Kasten von Tannenholz“ Sicherheit fand, gelangen wir in die Sicherheit der Arche geistigen Verständnisses durch ein rechtschaffenes Leben und das Überwinden falscher Züge, die zuweilen geltend machen, uns anzuhaften. Wenn sich der aufrichtige Wissenschafter gewisser Fehler und Schwächen bewußt wird, gibt er sich keiner Selbstverdammung hin und wird nicht mutlos, sondern er erhebt sich über die falschen Züge des Irrtums. Durch sein Forschen in der Christlichen Wissenschaft versteht er, daß der Irrtum unwirklich ist, und er überwindet ihn. Er behauptet verständnisvoll, daß er als Gottes Widerspiegelung in seiner wahren Wesensart die Reinheit, die Intelligenz und die Erhabenheit seines Schöpfers, des Geistes, des Gemüts, des Prinzips, besitzt. Durch ein beständiges Festhalten guter, liebevoller, wahrer Gedanken verwirklicht der Wissenschafter das Freisein des Menschen von den Ansprüchen des Bösen, so daß er mit den Worten des Meisters sagen kann (Joh. 14, 30): „Es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir.“

Wenn wir den Bericht der Errettung Noahs von der Flut im 1. Buch Mose verfolgen, finden wir, daß sich Noah, obgleich er vielleicht viel materiellen Besitz zurücklassen mußte, dem Willen Gottes fügte und sich bei diesem ganzen Erlebnis auf die Führung der göttlichen Liebe verließ. Viele Tage lang konnte er von der Arche aus nichts als das Gewässer der Flut sehen; doch hegte er anscheinend keinen Zweifel, daß das Wasser zurückgehen und seine Rettung erfolgen werde; denn er sandte dreimal eine Taube aus, um in Erfahrung zu bringen, ob Land sichtbar war. Noahs Geduld, seine Hoffnung und sein Glaube wurden belohnt; es wird uns berichtet, daß die Taube das zweitemal mit einem Ölblatt im Schnabel zurückkehrte, und das drittemal überhaupt nicht mehr zurückkam, und dies bedeutete, daß sie einen Ort gefunden hatte, „da ihr Fuß ruhen konnte“.

Wenn in einer Prüfungszeit die Fluten der Not hochgehen, kann es dem Leidenden scheinen, als sei, wo er auch hinblickt, nichts als Irrtum sichtbar. Wenn er aber unerschütterlich in seiner Arche geistigen Verständnisses bleibt, weiß er, daß es nur dem begrenzten sterblichen Blick so scheint. Er dringt tiefer in die unerschöpfliche Fülle der Hilfe und Erleuchtung ein, die seine beiden Lehrbücher, die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, enthalten, geht mutig voran und findet Heilung, ob der Übelstand sich als Krankheit, Sünde oder eine andere ernste Schwierigkeit geltend macht. Mrs. Eddy schreibt im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch (S. 299): „Es mag scheinen, als ob der körperliche Sinn oder der Irrtum die Wahrheit, Gesundheit, Harmonie und Wissenschaft verberge, wie der Nebel die Sonne oder die Berge verhüllt; aber die Wissenschaft, der Sonnenschein der Wahrheit, wird die Schatten vergehen lassen und die himmlischen Gipfel enthüllen.“

Noah baute den ihm von Gott gegebenen Weisungen gemäß die Arche gut und dauerhaft; daher konnte sie dem Regen und der Flut unbeschädigt standhalten. Sie stieg höher und höher mit dem Steigen des Wassers, bis dieses die Berge bedeckte; und als das Wasser zurückging, blieb sie auf einem Berge stehen.

Durch die Läuterung und Vergeistigung seines Denkens, Redens und Handelns, durch das Überwinden der ihn bedrängenden Irrtümer erlangt und bewahrt sich der Christliche Wissenschafter einen sicheren Standpunkt in der Arche geistigen Verständnisses. Er erhebt sich über die Niederung des Irrtums, wo er vorher zu weilen schien, und findet auf dem Felsen Wahrheit eine sichere Ruhestätte. Er kann mit den Worten seiner geliebten Führerin sagen (Gedichte, S. 12):

„So an den sichern Strand des Lebens gründet
Mich Wahrheit auf den Felsen hehr;
An den nicht Brandung, nicht die Wogen schlagen
Und Stürme toben nimmermehr.“

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