Seit zwölf Jahren habe ich Freude daran gefunden, Heilungszeugnisse in den Schriften der Christlichen Wissenschaft zu lesen und in den Mittwochabend-Versammlungen zu hören. Nun bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ich nicht meine Pflicht tue, wenn ich länger versäume, andern von den Segnungen zu berichten, die ich durch das Studium und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft empfangen habe.
Ehe ich von der Christlichen Wissenschaft wußte, litt ich an einer Beschwerde, die von den Ärzten Kolitis genannt wurde. Während der Wirtschaftskrise, die wir vor einigen Jahren durchmachten, wurde dieser Zustand noch sehr verschlimmert, als ich durch falsche Spekulationen fast all meinen irdischen Besitz verlor. Darauf folgte eine Zeit großer geistiger Niedergeschlagenheit.
Viele Ärzte wurden konsultiert, und ich nahm eine erstaunliche Menge Medizin ein, doch die ärztliche Behandlung brachte keine Besserung, und die Welt sah recht dunkel und entmutigend aus. Eines Morgens, als ich auf einen Zug wartete, um mich in einer berühmten Klinik von neuem einer Untersuchung zu unterziehn, fragte ein Freund und Nachbar mich, wie es mir ginge. Mein niedergeschlagener Ausdruck muß wohl verraten haben, wie ich mich fühlte, und er sagte: „Die Ärzte scheinen Ihnen nicht viel helfen zu können. Warum versuchen Sie nicht einmal die Christliche Wissenschaft?“ Ich erwiderte, daß ich noch nie von der Christlichen Wissenschaft gehört hätte. Daraufhin erzählte er mir, was sie für ihn getan hätte, und forderte mich auf, ihn und seine Frau am folgenden Mittwochabend zu einer Zeugnisversammlung der Christlichen Wissenschaft zu begleiten. Auch gab er mir mehrere religiöse Aufsätze, die aus dem Christian Science Monitor ausgeschnitten worden waren. Während ich sie las, nahm ich die geistigen Wahrheiten, die sie enthielten, in mich auf, und es wurde mir klar, was die Christliche Wissenschaft wirklich ist. Dieses Zeugnis ist die Frucht der Dankbarkeit für dieses Erwachen.
Während meines ersten Besuchs einer Zeugnisversammlung gab mir das dort Vorgelesene die bestimmte Gewioheit, daß Gott und der Mensch, Seine Idee, untrennbar verbunden sind, und daß ein Verstehen dieser göttlichen Tatsache Christus Jesus befähigte, seine Herrschaft über die ganze Erde zu beweisen. Der Anblick der vielen frohen Gesichter in der Zuhörerschaft und die Inschriften an den Wänden des Saales machten tiefen Eindruck auf mich. Es war alles so außergewöhnlich und erhebend, daß ich mein menschliches Selbst vollkommen vergaß, und als ich die Kirche verließ, waren alle Schmerzen und Magenbeschwerden verschwunden. Ich war in etwas weniger als einer Stunde vollständig geheilt worden. Diese Heilung ereignete sich vor zwölf Jahren, wie ich schon erwähnte, und ist bleibend gewesen.
Eine Neigung zur Tadelsucht und sarkastischen Kritik hat einem klaren geistigen Verständnis Raum gegeben, wodurch ich lerne, den Menschen so zu sehen, wie Gott ihn geschaffen hat, nicht materiell sondern geistig. Dieses Verständnis hat mich befähigt, andern zu helfen. Ich bin sehr dankbar für das Vorrecht, ein Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche zu sein. Mein Leben ist umgewandelt worden, und meine menschlichen Beziehungen haben mir Gelegenheit geboten, die Wahrheit zu beweisen. Ich habe oft Gelegenheit gehabt, für unsre Lesezimmer, die Zeitschriften und die große internationale Tageszeitung, den Monitor, dankbar zu sein, auch für die Ausüber, die mir den Ansprüchen des jeweiligen Augenblicks entsprechend mit geistigem Verständnis und wahrer Freundschaft beigestanden haben. Ich bin Gott dankbar dafür, uns unsre verehrte Führerin Mary Baker Eddy gesandt zu haben, dankbar für alle, die diese große und segensreiche Bewegung liebend unterstützen.
Highland Park, Illinois, V.S.A.
