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Dankbaren und demütigen Herzens stimme...

Aus der Oktober 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dankbaren und demütigen Herzens stimme ich ein in den Lobgesang von Tausenden, die hier Zeugnis ablegen von der Führung und der heilenden Kraft der Christlichen Wissenschaft.

Zu Beginn des Jahres 1945 faßten wir den Entschluß, unser Haus zu verkaufen, weil es zu groß war für unsere Bedürfnisse. Wir hatten gehört, daß es sehr schwer war, ein Haus oder eine Wohnung zu finden; aber da es nicht recht schien, unser geräumiges Haus andern vorzuenthalten, die es vielleicht brauchen konnten, boten wir es zum Verkauf an.

Wir trafen die nötigen Anordnungen, um selbst ein Obdach zu finden. Da zur Zeit des Umzugs noch nichts in Sicht war, nahmen wir zwei uns angebotene Zimmer bei einer befreundeten Familie an. Zuerst konnten wir uns kaum eines Gefühls der Enttäuschung erwehren darüber, daß es uns noch nicht geglückt war, eine vollkommene Lösung des Problems zu finden. Doch erkannten wir bald, daß unser Denken berichtigt werden mußte. Der Umstand, daß wir die Gastfreundschaft anderer in Anspruch nehmen mußten, hatte unsern Stolz gekränkt. Standen wir höher als Jesus und Mrs. Eddy, welche solche Gastfreundschaft gern annahmen? Als geistiger Fortschritt zu verzeichnen war, fühlten wir uns frei, einen Schritt vorwärts zu tun in der Lösung unseres Problems.

Während der drei Monate, die wir im Haus unserer Freunde verbrachten, fingen wir an, klar einzusehen, daß wir kein Heim zu suchen brauchten, da „das wirkliche Haus, in dem, wir leben, weben und sind‘, Gott, der Geist, die ewige Harmonie der unendlichen Seele“ ist (Pulpit and Press, von Mary Baker Eddy, S. 2). Christus auszudrücken, war alles, was wir brauchten; und dies bedeutete zu geben, nicht nur zu nehmen.

Die Frage, wieviel Zeit wir der Wohnungssuche widmen sollten, lag uns fortwährend im Sinn. Die Antwort hiefür gab uns unsere Führerin in „Miscellaneous Writings“ (S. 232): „In dem Maße, wie wir materielle Systeme und Theorien, persönliche Lehren und Lehrsätze aufgeben und demütig den Berg der Wissenschaft erklimmen, erreichen wir die höchste Vollkommenheit in allen Dingen.“ An diesem Gedanken festhaltend, sahen wir uns nicht länger nach einem Haus um, sondern suchten eine Gelegenheit zum Geben.

Durch eine dritte Person kamen wir mit Leuten zusammen, die ein schönes Haus hatten. Sie wollten für ein paar Monate verreisen und wußten nicht, was mit dem Haus und ihrem Haustier, das sie sehr werthielten, geschehen sollte. Es freute sie sehr, daß wir bereit waren, für beide zu sorgen. Obschon dies uns nur ein vorübergehendes Obdach verschaffte, waren wir doch dankbar, dienen und geben zu können und gleichzeitig selbst gesegnet zu werden.

Während wir in jenem schönen Hause wohnten, hatten wir Gelegenheit, ein weiteres Verständnis dessen zu erlangen, was des Menschen wirkliches Heim ist. Es wurde uns klarer, daß der Mensch nur im göttlichen Bewußtsein lebt, und daß infolgedessen alles andere belanglos ist. Der Bewohner einer bescheidenen Hütte kann Liebe üben, genau wie der Prinz in seinem Palast. Jede Versuchung, sich die Zukunft auszumalen, oder auch nur an später zu denken, wurde sogleich zurückgewiesen. Wir blieben in Berührung mit Leuten, die vielleicht von einer Wohngelegenheit wußten, doch nur um die menschlichen Schritte zu tun. Nach fünf Monaten teilten uns die Besitzer mit, daß sie zurückkehren wollten. Wir antworteten umgehend, daß wir innerhalb einer Woche von jedwedem Kündigungsdatum ausziehen würden, und hofften zuversichtlich, daß Gott uns leiten würde, denn da wir selbst schon in unserm wahren Heim wohnten, mußte ja die äußere Kundgebung zur rechten Zeit in die Erscheinung treten. Die Rückkehr der Hausbesitzer zog sich hinaus, und so fuhren wir von Woche zu Woche fort, uns vollständig auf Gottes Führung zu verlassen.

Eines Abends als ich in meine Bücher vertieft war, trat mir die Geschichte, wie Jesus Petrus bat, das Geld aus des Fisches Maul zu holen, klar vor Augen. Gleichzeitig kam mir der Gedanke, daß jenes Begebnis etwas mit unserem Wohnungsproblem zu tun hatte. Ich suchte die Erzählung im Matthäusevangelium (17:24–27) auf, erwog sie sorgfältig und schlug entsprechende Stellen in den Schriften unserer Führerin nach. Auf Seite 216 von „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ sagt Mrs. Eddy: „Bis die Christlichen Wissenschafter ihre ganze Zeit geistigen Dingen widmen, bis sie leben, ohne zu essen und ihr Geld aus dem Maul eines Fisches erhalten, müssen sie es verdienen, um der Menschheit damit zu helfen. Diese Worte klangen mir deutlich ins Ohr, wie wenn eine Stimme zu mir sagte: „Jetzt ist es an der Zeit, die menschlichen Schritte zu tun.“

Ich ging sofort zum Telefon und rief das Wohnungsamt an, welches bessere Wohnungen anzeigte. Der Verwalter antwortete: „Ja, richtig, wir haben soeben von Ihnen gesprochen. Läuten Sie uns übermorgen wieder an.“ In der Erkenntnis, daß Gott uns die Weisung gegeben hatte, zu telefonieren, erklärten wir, daß Sein Werk in keinerlei Weise behindert werden konnte. Zur verabredeten Zeit telefonierte ich nochmals, und wir wurden gebeten, hinüberzukommen. Wir gingen sofort hin und erfuhren, daß die beste Wohnung dort frei werden würde. Die Frau des Verwalters sagte zu uns: „Sie haben wohl darüber gebetet, denn dies ist die erste Wohnung, die seit einem Jahr frei geworden ist. Ihr Name kam mir immer wieder in den Sinn, deshalb wußte ich, daß sie für Sie bestimmt war.“

Wir hoffen aufrichtig, daß wir wenigstens bis zu einem gewissen Grade „materielle Systeme“ aufgegeben haben und „demütig den Berg der Wissenschaft“ erklimmen; denn dessen sind wir uns bewußt, daß wir durch die freundliche Wohnung, die wir nun bezogen haben, „die höchste Vollkommenheit“ empfangen durften. Unsere Dankbarkeit für diese Gelegenheit, im Verständnis zu wachsen, kann nicht in Worten ausgedrückt werden.

Wir sind auch dankbar für viele körperliche Heilungen, die uns durch das Studium und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft zuteil geworden sind — wie Masern, Mumps, Fußverstauchungen, Sumachvergiftung, Rückgratverrenkung, Nachwirkungen von Unfällen und Erkältungen. Alle diese Heilungen waren jedoch nur Meilensteine auf dem herrlichen Pfad zum Frieden und zur Harmonie, — Segnungen, die durch die Christliche Wissenschaft erlangt werden können. Wir sind tief dankbar.—

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