Als ich etwa zwölf Jahre alt war, hatte meine Mutter seit zwei Jahren das Bett hüten müssen. Eines Abends, als ihr Ende nahe zu sein schien, wurde der Seelsorger gerufen, und er sprach mit meinem Vater über Jesu Art zu heilen. Beide kamen zu dem Schluß, daß sie auf jenen Zeitraum beschränkt wäre. Als ich ihren Erklärungen und Schlußfolgerungen zuhörte, kam es mir sehr seltsam vor, daß etwas so Wunderbares wie die Heilungen Jesu auf solch eine kurze Zeit beschränkt sein sollte. Ich versprach mir damals, daß ich, wenn ich etwa jemals selbst ernstlich krank werden sollte, die Bibel erforschen würde, um auszufinden, ob ich nicht zu einer befriedigenderen Lösung kommen könnte.
Jahre vergingen. Dann erkrankte mein Bruder an Lungenschwindsucht und schied von hinnen. Später wurde eine Schwester, die an demselben Leiden erkrankt war, nach dem Süden geschickt, in der Hoffnung, daß ein milderes Klima zu ihrer Besserung beitragen würde; doch auch sie schied von hinnen.
Zu der Zeit schien auch ich mental sowohl wie körperlich von diesen Gedanken an Lungenkrankheit angegriffen zu sein. Ich hatte mich verheiratet und hatte zwei kleine Kinder, und wenn sie nicht gewesen wären, so hätte ich vielleicht das Gelübde, das ich bei der Krankheit meiner Mutter getan hatte, vergessen können. Jetzt schienen jedoch die theologischen Schlußfolgerungen, die ich schon in meiner Kindheit zurückgewiesen hatte, noch sinnwidriger zu sein. So nahm ich also etwa eine Woche lang täglich meine Bibel zur Hand und bat Gott, daß Er mir ihre Bedeutung offenbaren möchte, so daß ich sie verstehen könnte, wie Jesus sie verstand.
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