Als ich etwa zwölf Jahre alt war, hatte meine Mutter seit zwei Jahren das Bett hüten müssen. Eines Abends, als ihr Ende nahe zu sein schien, wurde der Seelsorger gerufen, und er sprach mit meinem Vater über Jesu Art zu heilen. Beide kamen zu dem Schluß, daß sie auf jenen Zeitraum beschränkt wäre. Als ich ihren Erklärungen und Schlußfolgerungen zuhörte, kam es mir sehr seltsam vor, daß etwas so Wunderbares wie die Heilungen Jesu auf solch eine kurze Zeit beschränkt sein sollte. Ich versprach mir damals, daß ich, wenn ich etwa jemals selbst ernstlich krank werden sollte, die Bibel erforschen würde, um auszufinden, ob ich nicht zu einer befriedigenderen Lösung kommen könnte.
Jahre vergingen. Dann erkrankte mein Bruder an Lungenschwindsucht und schied von hinnen. Später wurde eine Schwester, die an demselben Leiden erkrankt war, nach dem Süden geschickt, in der Hoffnung, daß ein milderes Klima zu ihrer Besserung beitragen würde; doch auch sie schied von hinnen.
Zu der Zeit schien auch ich mental sowohl wie körperlich von diesen Gedanken an Lungenkrankheit angegriffen zu sein. Ich hatte mich verheiratet und hatte zwei kleine Kinder, und wenn sie nicht gewesen wären, so hätte ich vielleicht das Gelübde, das ich bei der Krankheit meiner Mutter getan hatte, vergessen können. Jetzt schienen jedoch die theologischen Schlußfolgerungen, die ich schon in meiner Kindheit zurückgewiesen hatte, noch sinnwidriger zu sein. So nahm ich also etwa eine Woche lang täglich meine Bibel zur Hand und bat Gott, daß Er mir ihre Bedeutung offenbaren möchte, so daß ich sie verstehen könnte, wie Jesus sie verstand.
Eines Tages fragte mich eine Nachbarin, die eine Christliche Wissenschafterin war, und die bemerkt hatte, wie sehr ich geistig und körperlich litt, ob ich wohl ein Buch mit Namen „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy lesen wollte, und ich war dazu bereit. Sie verschaffte mir ein Exemplar aus der Stadtbücherei, und ich begann, es getreulich zu studieren. Da ich jedoch immer noch etwas besorgt war, ob ich wohl auf der rechten Fährte wäre, bat ich Gott demütig, mir zu zeigen, ob dies wirklich die Wahrheit sei, nach der ich suchte. Einige Wochen des Studiums heilten mich vollkommen und füllten mich mit einer Glückseligkeit und Freude, die nur von denen verstanden werden kann, die etwas Ähnliches erlebt haben.
Der Arzt, der mir bei der Geburt meines ersten Kindes beistand, und der damals kaum geglaubt hatte, daß das Kind und ich selber am Leben bleiben würden, wurde wieder gerufen, als ich das dritte Kind erwartete. Er sagte zu einem Freunde, daß er nichts mehr gefürchtet hätte, als bei diesem Falle zugezogen zu werden, doch fügte er hinzu: „Sie hat jetzt das Studium der Christlichen Wissenschaft aufgenommen.“ Diesmal war die Niederkunft schmerzlos, und der Arzt gab freudig zu, daß dies den Lehren der Christlichen Wissenschaft zu verdanken sei. Die Kinderkrankheiten, die manchmal in Erscheinung traten, wurden immer schnell geheilt. Es war niemals nötig, einen Sanitätsbeamten zu benachrichtigen. Die Christliche Wissenschaft ist nicht nur ein Heilmittel sondern auch ein Vorbeugungsmittel gewesen.
Ich bin Gott, der göttlichen Liebe, dankbar für Christus Jesus, Seinen treuen Zeugen, und für Mary Baker Eddy, die Offenbarerin an dieses Zeitalter. — Seattle, Washington, V.S.A.
