Im Buch der Offenbarung (3:20) finden wir jene herrliche Verheißung: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl halten und er mit mir.“ Vor 24 Jahren klopfte der heilende Christus, die Wahrheit, die von Mary Baker Eddy diesem Zeitalter durch die Christliche Wissenschaft offenbart wurde, bei uns an und wurde eingelassen.
Unser 6jähriges Söhnchen war in einem Krankenhaus und sollte operiert werden. Ein Ohrenspezialist hatte die Krankheit als doppelte Schläfenbeinentzündung diagnostiziert und sagte, daß eine Operation vorgenommen werden müßte. Eine Erkältung, die sich auf dem Weg nach dem Krankenhaus entwickelte, machte es notwendig, die Operation, die wir zwar fürchteten, jedoch als unvermeidlich angenommen hatten, einige Tage aufzuschieben.
In dieser Stunde größter Not erzählte uns ein Geschäftsfreund von der Christlichen Wissenschaft. Wir öffneten die Tür unsres Herzens und luden diesen so willkommenen Gast, die Christuswahrheit, zu uns ein. Wir brachten unser Söhnchen nach Hause und baten eine christlich-wissenschaftliche Ausüberin um Beistand. Die Liebe und die Zuversicht, die diese Ausüberin damals ausdrückte, stehen mir immer noch lebhaft in der Erinnerung. Wir wurden gefragt: „Können Sie Ihr Söhnchen heute nacht Gott anvertrauen?“ Als wir die Ausüberin fragten, ob sie kommen wollte, um den Zustand zu sehen, der geheilt werden sollte, antwortete sie, daß sie nur das vollkommene Kind Gottes sehen wollte, wie Gott es sieht. Weiter sagte sie uns, daß die einzige Operation, oder einschneidende Einwirkung, die wirklich existiert, die Einwirkung des Gesetzes Gottes. Des Gesetzes des Guten, ist. Nach sechs Behandlungen kam die vollkommene Heilung, und diese ist dauernd geblieben.
Anfangs kam es uns noch nicht völlig zum Bewußtsein, wie wunderbar dieses Erlebnis gewesen war. Wir hatten uns hilfesuchend an Gott gewandt, und willig und zuversichtlich auf Seinen Beistand vertraut, und Er hatte uns sogleich erhört und uns einen positiven Beweis Seiner Heilkraft gegeben. Unsere Annahme der Möglichkeit einer Heilung durch die Christliche Wissenschaft hatte sich in Glauben an ihre Wirksamkeit umgewandelt, doch erst die vielen anderen Segnungen, die folgten, brachten uns das Verständnis von der unbegrenzten Zufuhr des Guten, auf die wir immer vertrauen konnten.
Bald nach dieser ersten Heilung lernte ich eine wertvolle Lektion. Da ich seit Jahren Abführmittel gebraucht hatte, war ich erstaunt zu entdecken, daß sie nicht länger wirkten. Nach einigen Tagen bat ich die Ausüberin um Hilfe und erklärte meine Beschwerde. Die Antwort, die ich erhielt, lautete: „Warum gebrauchen Sie materielle Mittel für sich selber, wenn Sie doch im Falle Ihres Sohnes Gott als den wahren Heiler anerkannt haben?“ Es wurde mir klargemacht, daß es gegen die Regeln der Christlichen Wissenschaft sei, Medizinen irgend welcher Art zu gebrauchen, und daß man widrigenfalls nicht in Übereinstimmung mit den Erklärungen Mrs. Eddys in „Wissenschaft und Gesundheit“ handle, wie zum Beispiel der folgenden (S. 192): „Wir sind nur dann Christliche Wissenschafter, wenn wir unser Vertrauen auf das Falsche aufgeben und das Wahre ergreifen,“ oder auch (S. 167): „Nur wenn man sich absolut auf Wahrheit verläßt, kann einem die wissenschaftlich heilende Kraft zur Wirklichkeit werden.“ Ich warf alle meine Abführmittel fort, und die Heilkraft der Wahrheit, die Beschwerden jeder Art überwindet, wurde in der darauf folgenden Heilung bewiesen. Die Wahrheit noch einer anderen Erklärung auf Seite 167 wurde uns klar, nämlich: „Es ist nicht weise, eine lahme und halbe Stellung einzunehmen oder zu erwarten, daß man gleichmäßig mit Geist und Materie, Wahrheit und Irrtum arbeiten könne.“ Diese Lektion, die wir gar früh in unsrer Erfahrung in der Wissenschaft zu lernen hatten, half uns, viele Hindernisse bei unserm Wachstum im Verständnis zu überwinden.
Für die vielen Heilungen, die ich erlebt habe, ja für alles Gute, das durch das Studium und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft in mein Leben gekommen ist, für das Vorrecht, Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche zu sein, und die Gelegenheit, dadurch unsrer Sache zu dienen, für Klassenunterricht, den Beistand von Ausübern und für unsre verehrte Führerin bin ich von Herzen dankbar. — Ann Arbor, Michigan, V.S.A.
Ich möchte hiermit das obige Heilungszeugnis bestätigen und etwas dazu beitragen.
Die Ausüberin gab uns den Rat, uns ein Exemplar des Lehrbuches in dem Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft zu verschaffen und darin zu lesen, während sie für unser Kind arbeitete. Zu der Zeit bekam ich starke Halsschmerzen, und es entwickelte sich eine Halsbräune. Ich hatte große Schluckbeschwerden, und konnte kaum noch Flüssigkeiten zu mir nehmen. Am Morgen des fünften Tages waren die Schmerzen vorbei und um die Mittagszeit waren alle Schluckbeschwerden verschwunden. Ich war hocherfreut über die Art, in der die Christliche Wissenschaft mich geheilt hatte.
In Jesaja (55:9) lesen wir: „Soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken.“ Die Geschwulst in meinem Hals brach nicht auf und brauchte auch nicht aufgeschnitten zu werden. Gott hat eine höhere Art, mit dem Irrtum umzugehen. Die Schwellung verschwand einfach. Diese Erfahrung ist mir all die Jahre hindurch wie ein Leitstern in der Erinnerung geblieben.
In den Worten eines Kirchenliedes (Engl. Gesangbuch, Nr. 64): „Mein Herz singt: Ich habe den Weg gefunden.“
