Es ist schwer, mit bloßen Worten alles das auszudrücken, was man sagen möchte, wenn man von Problemen redet, die durch ein Verständnis der Christlichen Wissenschaft überwunden worden sind. Und dies ist der Fall, weil die sichtbaren und greifbaren Ergebnisse eigentlich das Geringste sind; sie sind nur Symptome, schwache Anzeichen davon, daß ein Wandel in unserm Innern, in unserm Bewußtsein stattgefunden hat. Daher sind die Tatsachen, die im folgenden dargelegt werden, in keiner Weise ausreichend, um das zu erklären, was so viel wichtiger ist, nämlich die Erleuchtung und Freude, die man erlebt, wenn eine neue Idee der Wahrheit wahrgenommen und verstanden worden ist.
Christus Jesus sagte (Joh. 8:32): „Ihr werden die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“ Die Christliche Wissenschaft, wie sie uns durch die Lehren Mary Baker Eddys übermittelt wird, ist diese Wahrheit. Denen, die wenig oder nichts von der Wissenschaft wissen, scheint dies vielleicht eine sehr summarische Behauptung zu sein, doch der Beweis ist die Probe auf das Exempel; und ich habe solche Erlebnisse gehabt, die mir klar bewiesen, daß die Christliche Wissenschaft, wenn sie verständnisvoll angewandt wird, uns freimacht, ja, daß sie uns von jedem Übel befreit, das „unsres Fleisches Erbteil“ ist, und zwar ohne die Beihilfe von materiellen Mitteln, durch das einfache Verfahren des vergeistigteren Denkens und des Vertrauens auf Gott, wie Jesus es zeigte.
Vor einigen Jahren, als die Geschäftslage immer schwieriger wurde, und das Einkommen immer geringer, fanden wir, daß die Wohnungsmiete für uns eine große Bürde geworden war. Auf Seite 254 des Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt Mrs. Eddy: „Pilgrim auf Erden, deine Heimat ist der Himmel; Fremdling, du bist der Gast Gottes.“ Weiter definiert sie im Glossarium (S. 587) den Himmel zum Teil als „Harmonie; die Herrschaft des Geistes; Regierung durch das göttliche Prinzip.“ Daraus lernten wir verstehen, daß unser wahres Heim nicht aus Ziegelsteinen und Mörtel besteht, daß es nicht eine besondere Stätte auf der Erdkugel ist, sondern „Harmonie; die Herrschaft des Geistes“; ein Zustand des göttlichen Bewußtseins, das Verständnis von der Gegenwart Gottes. Und der Mensch, der Ausdruck Gottes, des all-intelligenten Gemüts, konnte sich also nur dieser Wahrheit bewußt sein. In dem Maße, wie wir diese Wahrheiten immer klarer verstanden und unsre Gedanken immer mehr in Harmonie mit den geistigen Tatsachen des Seins gebracht werden konnten, glich sich die äußere Offenbarwerdung immer mehr der Harmonie der Wirklichkeit an. Ungebeten wurden wir aufgefordert, das Heim eines anderen Wissenschafters mit ihm zu teilen, was nur eine halbe Wohnungsmiete für uns bedeutete.
Nach einem sehr glücklichen Jahr mußten wir wieder umziehen. Von neuem hatten wir diese Probleme der Wohnstätte und des Einkommens zu lösen, diesmal mit der Verwickelung, daß ein neues Familienglied erwartet wurde. Wir wandten uns wieder an Gott und sagten zuversichtlich: „Bis hieher hat uns der Herr geholfen“ (1. Sam. 7:12) in der Gewißheit, daß Er uns auch weiterhin helfen würde. Zwei Wochen vor der Ankunft des Kindes fand ich eine neue Anstellung, und ein kleines Haus wurde mir in schönster Umgebung auf dem Lande angeboten, — beides von völlig unerwarteter Seite.
Das Kind kam in sehr harmonischer Weise unter Beistand einer christlich-wissenschaftlichen Ausüberin und einer Pflegerin auf die Welt. Am Morgen, als die Pflegerin sich verabschiedete, erhielten wir mit der Post eine Geldsendung, die uns ermöglichte, was wir bis dahin nicht für möglich gehalten hatten, — nämlich, ihr ihren Gehalt voll auszuzahlen. Im Buch des Jesaja lesen wir (65:24): „Ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.“
Das Letztere fand etwa ein Jahr vor dem Kriegsanfang statt. Es brachte uns aufs Land, außerhalb Londons, wo wir fast unser ganzes Leben gewohnt hatten, und von wo wir nie geplant hätten wegzuziehen, wenn die Ereignisse uns nicht so aus der Stadt und den dort drohenden Kriegsgefahren herausgehoben hätten.
Dies sind einige der Früchte eines gewissen, wenn auch noch geringen Verständnisses, der Wahrheit, die Christus Jesus und Mrs. Eddy, unsre geliebte Führerin, lehrten und praktisch anwandten. Ich vermag niemals in Worten meine tiefe Dankbarkeit für das Lebenswerk unsrer Führerin auszudrücken; das Verstehen ihrer herrlichen Lehren rechne ich zu meinen größten Schätzen.—Balcombe Forest, Sussex, England.