Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Wissenschaft — Theologie — Medizin

[Aufsatz ursprünglich in deutscher Sprache]

Aus der September 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus, der größte Lehrer der Menschheit, gebrauchte oft Gleichnisse, um seinen Zuhörern die göttliche Botschaft verständlich zu machen. Den Gegenstand der Gleichnisse entnahm er dem praktischen täglichen Leben. Zuweilen erklärte er ein Gleichnis, während er in anderen Fällen keine weitere Erläuterung hinzufügte, wie zum Beispiel bei seinem Gleichnis vom „Sauerteig, den ein Weib nahm und unter drei Scheffel Mehl vermengte, bis daß es ganz durchsäuert ward“ (Matth. 13, 33). Jesus verglich in diesem anschaulichen Sinnbild das Himmelreich mit einem unter drei Scheffel Mehl vermengten Sauerteig.

Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte, begnügte sich nicht mit einer oberflächlichen Auslegung dieses Gleichnisses. In ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ trägt ein Kapitel die Überschrift: „Wissenschaft, Theologie, Medizin“. Sie legt die drei Scheffel Mehl, die Jesus in seinem Gleichnis erwähnt, als eine bildliche Darstellung für Wissenschaft, Theologie und Medizin aus. Diese drei Denkweisen haben in ihrer menschlichen Bedeutung seit Jahrhunderten die Aufmerksamkeit intelligenter Denker gefesselt und dem menschlichen Sinn ein weites Gebiet für Erfindungen, Entwicklungen und Versuche erschlossen. Kann aber jemand ernstlich behaupten, daß sie in dieser ganzen Zeit der leidenden Menschheit je dauernde Befreiung von der Knechtschaft der Unwissenheit, der Sünde oder der Krankheit gebracht haben?

Mrs. Eddy, deren weiter geistiger Blick weit über menschliches Überlegen hinausging, erkannte, daß der Sauerteig die Wissenschaft Christi darstellt. Wenn dieser Sauerteig ins menschliche Bewußtsein gelangt, überträgt er Wissenschaft, Theologie und Medizin, die drei Gebiete des Denkens, die alle wesentlichen menschlichen Interessen und Belange umfassen, in ihren geistigen Ursprung. Sie schreibt auf Seite 504 in Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn sich die Strahlen der unendlichen Wahrheit im Brennpunkt der Ideen sammeln, dann bringen sie augenblicklich Licht, wohingegen tausend Jahre menschlicher Lehren, Hypothesen und vager Mutmaßungen solchen Glanz nicht ausstrahlen.“ Die Strahlen der Wahrheit vertreiben alle Dunkelheit, in die diese drei Gedankenrichtungen gehüllt sind.

Laßt uns nun sehen, wie der Sauerteig der Wahrheit auf sie einwirkt. Betrachten wir zunächst die Wirkung dieses Sauerteig auf den sterblichen Begriff Wissenschaft. Alles menschliche Wissen, das in dem Bericht der Bibel auf der durch Adam und Eva veranschaulichten Kenntnis des Guten und Bösen beruht, alles Dichten und Trachten der Jahrhunderte, von den einfachsten Theorien und Vermutungen bis zu den jüngsten Ergebnissen der Atomzertrümmerung, muß dem Prinzip, der Ordnung und Folgerichtigkeit der geistigen Wahrheit weichen. Diese endgültige, maßgebende Wahrheit zeigt, daß nur der Geist wirklich ist, und daß das göttliche Gemüt, die Liebe, die einzig wahre Weisheit oder Intelligenz ist. Das materielle Wissen dagegen erweist sich als Mutmaßung, als bedingt und vergänglich. Der Prediger Salomo erblickte diese Tatsachen; er sah, daß alles Materielle eitel ist, denn er sagte (Pred. 3, 14): „Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht immer: man kann nichts dazutun noch abtun.“ Paulus erklärte (1. Kor. 3, 19): „Dieser Welt Weisheit ist Torheit bei Gott“, und (Eph. 3, 19): „die Liebe Christi ... übertrifft alle Erkenntnis“.

In ihrem Lehrbuch schreibt Mrs. Eddy (S. 209): „Materielle Substanzen oder Erdformationen, astronomische Berechnungen und der ganze Kleinkram spekulativer Theorien, welche sich auf die Hypothese gründen, daß der Materie ein materielles Gesetz oder Leben und Intelligenz innewohnen, sie alle werden schließlich vergehen, verschlungen in der unendlichen Berechnung des Geistes.“ Wenn dieser Sauerteig der Wahrheit seinen Gärungsvorgang schließlich beendet hat, bleibt nur das übrig, was Anspruch auf den Namen Wissenschaft hat, nämlich die göttliche Wissenschaft, die Christus Jesus lehrte, und die in der Christlichen Wissenschaft in kristallener Klarheit enthüllt ist.

Bei dem zweiten Scheffel, der Theologie, können wir eine ähnliche Gärung beobachten. Alles, was den wahren Begriff der Beziehung von Gott und dem Menschen als Vater und Sohn verdunkelt, von der Annahme des sogenannten Sündenfalls des Menschen an; alle Formen alter und neuzeitlicher Abgötterei — feierliche Bräuche, Lehrsätze, Glaubensbekenntnisse, Sekten und Überlieferungen — dies alles schwindet dahin. Schließlich wird nichts übrig bleiben als die Theologie Christi Jesu, die der Menschheit heute mit den Urbestandteilen des reinen Christentums wiedergegeben ist.

Betrachten wir, wie der Sauerteig der Wahrheit im dritten Scheffel Mehl, der Medizin, wirkt, so finden wir, daß alle angeblichen materiellen Heilmittel, von den Zauberformeln der alten Ägypter an bis zur Hochfrequenzbehandlung in neuzeitlichen Verfahren vor der Allerhabenheit des heilenden und erlösenden Christus, der Wahrheit, in ihr Nichts vergehen. Als das einzige Heilmittel, die einzige Medizin, bleibt das Wort Gottes, von dem Jesus, der größte Heiler aller Zeiten, in jedem Falle Gebrauch machte. Er erkannte Gott, das Gemüt, als den einzigen Arzt, an, und das Wort Gottes als das einzig unbedingte und völlig wirksame Mittel zur Wiederherstellung der Gesundheit.

Ein Dankgebet steigt aus dem Herzen aller derer auf, die das Gleichnis, daß ein Weib den Sauerteig der Wahrheit nahm und in drei Scheffel Mehl vermengte, in der Christlichen Wissenschaft bestätigt gefunden haben. Sie sind dankbar, daß unsere Führerin der Menschheit die reinen, göttlichen Begriffe Wissenschaft, Theologie und Medizin geoffenbart hat. Die jahrhundertelange Verdunkelung der wesentlichen geistigen Einflüsse des Lebens hat auf die Erziehung und Entwicklung der Sterblichen hemmend eingewirkt. Die Christliche Wissenschaft gibt der Welt heute das wissenschaftliche Verständnis Gottes, die göttliche Theologie des Einsseins des Menschen mit Gott, die von Gott verordnete geistige Medizin: Sein eigenes Wort, wodurch sich jeder von den Gedankenfesseln der Unwissenheit, der Sünde und der Krankheit befreien kann. Auf Seite 118 in Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Die Zeiten gehen dahin, aber dieser Sauerteig der Wahrheit wirkt immerdar. Er muß die ganze Masse des Irrtums zerstören und so in der geistigen Freiheit des Menschen ewiglich verherrlicht werden.“

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / September 1949

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.