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Sich selbst ein Gesetz

Aus der Dezember 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede christlich-wissenschaftliche Heilung ist ein Beweis dafür, daß das Einzelwesen sich selbst ein Gesetz ist, daß es unabhängig ist von der Tyrannei materieller Gesetze und weltweiter Annahmen; ja, daß der Mensch geistig ist und nur von Gott regiert wird. Die Christliche Wissenschaft heilt Krankheit, ungeachtet der sogenannten materiellen Gesetze, die dabei in Betracht kommen; denn sie zeigt die Unwahrheit des unsteten sterblichen Daseinsbegriffs und leitet ihre Anhänger an, des Menschen unzerstörbares Sein in Gott zu demonstrieren.

Die Christliche Wissenschaft erklärt das materielle Gesetz als allgemeine Annahme und weist die falsche Vorstellung zurück, daß die Gnade und Gerechtigkeit Gottes nicht imstande seien, es zu überwinden und seinen Anspruch auf Macht zum Schweigen zu bringen. Mary Baker Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 229): „Mit allgemeiner Zustimmung hat sich die sterbliche Annahme selbst zum Gesetz gemacht, um die Sterblichen an Krankheit, Sünde und Tod zu fesseln. Diese allgemein übliche Annahme wird fälschlicherweise materielles Gesetz genannt, und der Mensch, der dieses Gesetz aufrecht erhält, irrt sich in Theorie und Praxis.“ Und dann fügt sie noch die weittragende Schlußfolgerung hinzu: „Das sogenannte Gesetz des sterblichen Gemüts, das mutmaßlich und spekulativ ist, wird durch das Gesetz des unsterblichen Gemüts null und nichtig gemacht, und ein falsches Gesetz sollte man unter die Füße treten.“

Diejenigen, die unter der scheinbaren Herrschaft der allgemeinen Annahme stehen, halten diese oft bewußt sowohl wie unbewußt aufrecht. Sie erkennen nicht den tief eingewurzelten Irrtum der Annahme, daß das Leben von der Materie abhängig sei, und weisen ihn nicht zurück; und sie unterwerfen sich bewußt dem allgemein angenommenen Trugschluß, daß der Tod unvermeidlich sei. Auch drücken sie nicht die Unschuld aus, welche die geistige Macht benötigt, um sich selbst ein Gesetz zu sein. Christus Jesus tadelte die Denkweise seiner Zeit, die er eine „böse und ehebrecherische Art“ nannte (Matth. 12:39); und er lobte die Menschen in Ninive, die auf Jonas Predigt hin ihre Sünden bereuten.

Durch Reue und Wiedergeburt findet man sein wirkliches Selbst, löst sich los von der Materie und ihrem Anspruch auf Macht und erfreut sich der Harmonie und Sicherheit, die dem Menschen auf Grund seines ewigen Gehorsams gegen Gott zugehören. Auf den geistigen Menschen bezugnehmend sagt Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 518): „Herrschaft ist sein Geburtsrecht, nicht Unterwerfung. Er ist Herr über die Annahme von Erde und Himmel — allein seinem Schöpfer untertan. Dies ist die Wissenschaft des Seins.“

Der Meister war sich immer selbst ein Gesetz; denn er erkannte den Menschen als Idee Gottes, die nur dem sie bildenden Gemüt untertan ist. Als er den epileptischen Knaben heilte, den seine Jünger nicht hatten heilen können, richtete er sich nicht an seine Jünger, sondern an das Gesetz der allgemeinen Annahme, das er tadelnd ihre „falsche und ehebrecherische Art“ nannte (Matth. 17:17).

In Fällen langsamer Heilungen ist es oftmals der Einfluß der allgemeinen Annahme, die sich zum herrschenden Gesetz der Lage aufwirft, welche zurückgewiesen und überwunden werden muß. Das Heilmittel des Betens und Fastens steht uns immer zur Verfügung: — engere Gemeinschaft mit Gott und das Fasten, das die gänzliche Nichtigkeit der Materie versteht.

Christus Jesus sagte von sich selber, daß er viel leiden und von seiner eigenen Generation verworfen werden müßte, doch verhieß er einen Tröster, der „die Welt ... um [der] Sünde“ willen „strafen“ würde (Joh. 16:8). Die Christliche Wissenschaft ist der Tröster. Sie straft die Welt der Sünde, indem sie die Unfähigkeit der allgemeinen Annahme beweist, ihre scheinbaren Gesetze angesichts des demonstrierten geistigen Menschentums weiter durchzusetzen. Unsre Generation verwirft den Tröster nicht. Sie ist bereit, den Wahrheiten des Seins, welche diese Wissenschaft entfaltet, Raum zu geben.

Viele, die sich selbst als Gegner der Christlichen Wissenschaft betrachten, die an die Materie glauben und sich der Erforschung ihrer Geheimnisse widmen, geben unbewußt dem Tröster Raum und tragen dazu bei, die Offenbarungen des Werkes „Wissenschaft und Gesundheit“ der heutigen Zeit zu erschließen. Dank der Erleuchtung der einen Intelligenz entdecken sie, daß die Materie eine Erfahrung der Sinnenwelt darstellt und nicht außerhalb des Gedanklichen existiert, daß sie niemals beständig sein kann, da die Sterblichen ihre Tätigkeit eben durch diese Forschungen und Beobachtungen verdrehen und verzerren. Sie berühren den Saum der Schlußfolgerung, bei der Mrs. Eddy angelangt war, als sie in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 484) schrieb: „Das, was Naturwissenschaft und materielles Gesetz genannt wird, ist ein objektiver Zustand des sterblichen Gemüts. Das physische Weltall bringt die bewußten und unbewußten Gedanken der Sterblichen zum Ausdruck.“

In einer Art, die nur das von der göttlichen Wissenschaft aufgeklärte Denken verstehen kann, nähert sich die falsche Struktur, die wir Materie und materielles Gesetz nennen, ihrem Ende. Ihre schwache Basis in einem Bewußtsein, das unwirklich und illusorisch ist, bricht zusammen unter dem Druck der geistigen Offenbarung Gottes als des einzigen Gemüts, und Seiner Ideenwelt als Ausdruck der unsterblichen Elemente des Verständnisses, der Güte, der Ehrlichkeit und der geistigen Reinheit.

Niemand braucht darauf zu warten, daß die allgemeine sterbliche Annahme vollkommen der Wissenschaft weicht, um seine Freiheit von ihrer angeblichen Herrschaft zu demonstrieren. Christus Jesus wartete nicht. Sein individuelles Verständnis von der Allheit des Geistes, und die unbefleckte Reinheit seines Charakters überwogen die despotische Einwirkung des physischen Gesetzes. Er überwand die Welt der falschen Sinneseindrücke. Er machte sich frei von den Fesseln des unwirklichen materiellen Gemüts. Er bewies, daß die „bewußten und unbewußten Gedanken“ einer geistig unwissenden Generation nicht die maßgebenden Faktoren in seiner Erfahrung waren, und daß er von Gott allein regiert wurde.

Unsre Fähigkeit, dem Meister zu folgen, wird vom Maße unsrer Fähigkeit abhängen, seinem sündlosen Charakter nachzueifern, und uns von dem Einfluß des Zeitalters, in dem wir leben, freizumachen. Wir brauchen nicht säumig zu zögern, während die Menschen auf verschiedenen Pfaden im Dunkeln tappend nach der Wahrheit suchen, denn wir können unsre Befreiung von dem sterblichen Daseinsbegriff unmittelbar durch die Wissenschaft finden, indem wir die Übermacht des göttlichen Gesetzes hier und jetzt demonstrieren.

Die Erlösung ist ein individuelles Erlebnis. Jeder einzelne muß sich von der Herrschaft der allgemeinen Annahme freimachen, indem er seinen Platz in Gottes Weltall als die vom Gesetz regierte Idee des Gemüts behauptet. Dann wird er auf dem Wege wandeln, den der Meister ihm gewiesen hat. Er wird den Weisungen unsrer Führerin folgen, deren reines Schauen in die Geheimnisse der Materie eindrang und die Wissenschaft offenbarte, welche die universelle und harmonische Übermacht des Gemüts demonstriert.

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