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Versammlungen, die anläßlich der Jahresversammlung 1950 gehalten wurden

Aus der Dezember 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die nachstehenden Ausführungen sind den am 6. Juni 1950 in Der Mutterkirche gehaltenen Ansprachen entnommen

Versammlung betreffs des Erfolgs der Zeitschriften und der Zeitung

Einleitende Bemerkungen

Durch die christlich-wissenschaftlichen Schriften bietet sich der Christlichen Wissenschaft heute eine alles übersteigende Gelegenheit. Ich bin soeben von einem mehrwöchentlichen Aufenthalt in einem Teil der Welt zurückgekommen, wo — in manchen Gegenden — eine einzige christlich-wissenschaftliche Zeitschrift ein seltener und wertvoller Besitz ist. An manchen Orten in der Welt ist der Umsatz unserer Schriften heute wieder eingeschränkt. Uns allen sollte jede veröffentlichte christlich-wissenschaftliche Schrift so wertvoll sein, wie sie es unter solchen Umständen den Menschen ist, denen sie anscheinend versagt ist. Denn jedes Heft enthält eine erweckende und heilende Botschaft. Jedes Heft ist mit der Macht des gebieterischen Wortes ausgerüstet.

In der gegenwärtigen Zeit sehen wir überall immer wieder Zeichen geistigen Hungers. In dieser Stimmung tritt die Menschheit die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts an. Sie ist weit entfernt von dem zuversichtlichen Materialismus, mit dem das Jahrhundert begann. Damals waren die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften noch nicht sehr lang und manche überhaupt noch nicht erschienen. Als im Jahr 1908 der Christian Science Monitor ins Leben gerufen wurde, wurde er mit verächtlicher und herablassender Verspottung begrüßt. Was für ein Gegensatz zu der Stellung, die unsere Tageszeitung und alle anderen christlich-wissenschaftlichen Veröffentlichungen heute einnehmen!

Der von Mary Baker Eddy erbrachte Beweis einer Tageszeitung bekundet in der Welt heute schon in nicht geringem Maße den Einfluß und das Ansehen, die sie voraussah. Aber dies ist nur ein Anfang. Heute haben die Christlichen Wissenschafter die Aufgabe, von den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften Gebrauch zu manchen, um der gegenwärtigen Zeit des Erwachens der Welt gewachsen zu sein. Und wenn die Christlichen Wissenschafter selber von ihren wertvollen Boten vollen Gebrauch machen, werden sie fähig sein, dem Bedürfnis der Welt gerecht zu werden, und die Welt wird darauf eingehen.

Zu Anfang unserer Bewegung waren unsere mutige Führerin und ihre Schüler Verfolgungen und Angriffen aller Art ausgesetzt. Die Christliche Wissenschaft wuchs jedoch unter diesen Anfechtungen; denn die Wissenschafter entsprachen der Forderung mit unerschütterlicher und vereinter Kraft. Vor uns steht heute eine andere Anfechtung und Herausforderung. Auf der einen Seite besteht die Gefahr der Gleichgültigkeit, die von der geachteten und anerkannten Stellung herrührt, die die Christliche Wissenschaft in vielen Gemeinden genießt. Und auf der andern Seite droht der Welt heute die ungeheure Gefahr eines Kriegs mit den neuesten Kampfmitteln.

Diese Gefahr kommt natürlich durch die Entfaltung von Ereignissen, die Mrs. Eddy voraussah und erklärte, wie zum Beispiel auf Seite 97 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“, wo sie sagt: „Je zerstörender die Materie wird, desto mehr wird ihre Nichtsheit erscheinen, bis die Materie ihren sterblichen Höhepunkt in der Illusion erreicht und auf immer verschwindet.“

Die Christlichen Wissenschafter können und müssen diesen neuen Forderungen in dieser Zeit der Offenbarung entsprechen, wenn sie von den vorhandenen Mitteln Gebrauch machen. Aber es ist eine Zeit, wo beständige Wachsamkeit, ein Mut und geistiger Blick ähnlich dem, den unsere Führerin stets bekundete, wo Einigkeit und Treue und gute, tüchtige Arbeit vonnöten sind. Die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften sind die täglichen, wöchentlichen, monatlichen und vierteljährlichen Verkünder dieser neuen Forderung.

Aber man muß von den christlich-wissenschaftlichen Veröffentlichungen Gebrauch machen, wenn sie von Wert sein sollen. Ein Aufsatz kann noch so aufklärend und tiefsinnig sein; aber er hat nicht den geringsten Wert, solang er nicht gelesen wird und das Denken des einzelnen und der Leser im allgemeinen beeinflußt. Der Umsatz und die Benutzung der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften muß zunehmen — als Zeichen, daß wir von den Mitteln zum Erwachen Gebrauch machen. Alle Veröffentlichungen sind ein Teil des ungenähten Rocks der Heilung. Jede hat ihre besondere Aufgabe zu erfüllen. Zusammen geben sie uns die vollständige Botschaft des Sieges.

Das Christlich-Wissenschaftliche Vierteljahrsheft, das uns unsere Lektionspredigt für die Woche bringt, ist in vieler Hinsicht der Schlußstein unseres zusammengefügten Gewölbes. Von seinem Gebrauch hängt tatsächlich das Gedeihen der Christlichen Wissenschaft und damit die Heilung der Völker ab. Laßt uns unsere hohen und dringenden Verantwortlichkeiten auf uns nehmen! Laßt uns den widrigen Umständen der Zeit freudig und kraftvoll entgegentreten!

Die Welt wartet auf das geistige Erwachen durch die Christliche Wissenschaft. Aber die heilende Botschaft muß verbreitet werden, und nur die Christlichen Wissenschafter können sie verbreiten. Es ist keine bloße Redensart, keine Übertreibung, zu sagen, daß das Los der Weltzivilisation in der gegenwärtigen menschlichen Geschichte von unseren Maßnahmen abhängt.

Die Aufgabe des Vertriebs

Jesus brachte die Christusbotschaft der Heilung und Erlösung den Demütigen und Bescheidenen, die er auf dem Wege antraf, den Kranken, den Sündigen und den Verstoßenen, wo er sie fand, und gab damit allen, die in seinen Fußtapfen zu folgen wünschen, ein Beispiel.

Unmittelbar vor seiner Himmelfahrt sagte Jesus zu den elf Jüngern (Mark. 16, 15): „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur.“ Und es ist berichtet, daß „sie ausgingen und predigten an allen Orten; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftige das Wort durch mitfolgende Zeichen.“

Mit großer Einsicht sah Mary Baker Eddy ein maßgebendes Mittel vor, in dem ihre Nachfolger in kommenden Jahrhunderten gedruckte Beweise des christlich-wissenschaftlichen Heilens — die „mitfolgenden Zeichen“ ihrer Religion — verzeichnen können. Im vergangenen Jahr berichteten über 80 Millionen Exemplare christlich-wissenschaftlicher Literatur den Menschen, welchen Segen die Welt dadurch erntet, daß unsere Führerin das ursprüngliche christliche Heilen wieder entdeckte.

Ebenso wie die Briefe des Apostels Paulus an die Römer, die Korinther, die Hebräer und andere zu jener Zeit die heilende Kraft Gottes berichteten und bewiesen, so bestätigen die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften das Wort in der heutigen Zeit.

Die Aufgabe des Vertriebs ist, den Nutzen der Veröffentlichungen unserer Führerin zu fördern und auf Leser in der ganzen Welt auszudehnen.

Noch nie in der Weltgeschichte sind so viel gedruckte Beweise der Macht Gottes im täglichen Leben ausgesandt worden, wie sie gegenwärtig an alle Enden der Welt gehen.

Der größte Nutzen unserer Zeitschriften besteht in den darin gesammelten bestätigten Beweisen, daß uns das Christliche Heilen zurückgegeben ist. Der Vertrieb hat die Aufgabe, diese gesammelten Beweise leichter zugänglich zu machen, damit sie jedermann erfahren kann.

Aus der ganzen Welt eingehende Berichte über Ergebnisse im letzten Jahr lassen erkennen, wie die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften mit ihren Beweisen mitfolgender Zeichen in die entlegensten Gegenden der Welt gelangen.

Eine Christliche Wissenschafterin in einem Dörflein auf der Insel Ceylon hat zum Beispiel durch Weitergabe ihrer Zeitschriften mehrere frühere Buddhisten gewonnen, die Heilungen durch die Christliche Wissenschaft hatten, und die nun ihre Zeitschriften an Freunde und Nachbarn weitergeben.

Ein anderes Beispiel ist ein Eingeborener in einer Stadt in Nigeria, Westafrika, der jetzt seine ganze Zeit dem Ausüben der Christlichen Wissenschaft widmet; für ihn sind die Zeitschriften mit ihren gedruckten Heilungsbeweisen in der Tat Missionswerkzeuge. Er schreibt, sie seien sein „Mittel, die Botschaft großer Freude zu verbreiten.“

Diesen Abonnenten sind die Zeitschriften so unentbehrlich, daß sie in manchen Fällen den zwanzigfachen gewöhnlichen Preis bezahlen, um sie durch Luftpost zugestellt zu bekommen. Der Schriftleiter einer Zeitung in Athen, Griechenland, der kein Christlicher Wissenschafter ist, zahlt zum Beispiel 352 Dollar für ein Jahresabonnement auf den Monitor, um ihn durch Luftpost zugestellt zu bekommen. Er hat die Zeitung kürzlich für ein weiteres Jahr bestellt.

Ein Muster für alle auf der ganzen Welt, die mit dem Vertrieb zu tun haben, ist unser Vertriebsvertreter in einer kleinen Stadt in Neuseeland, der im letzten Jahr über 400 Neubestellungen auf den Monitor gewann, meist von Fremden.

Wie treffend wir, die wir alle zusammenwirken in dieser weltweiten Arbeit für den Umsatz, die Beschreibung der Stadt Zion finden, die Mrs. Eddy auf Seite 575 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gibt: „Gegen Norden öffnen sich ihre Tore dem Polarstern, dem Wort, dem Polarmagneten der Offenbarung; gegen Osten dem Stern, den die Weisen aus dem Morgenlande sahen, und dem sie bis an die Krippe Jesu folgten; gegen Süden den heiteren Tropen, mit dem südlichen Kreuz am Himmel — dem Kreuz von Golgatha, das die menschliche Gesellschaft in feierliche Einheit zusammenschweißt; gegen Westen der erhabenen Vergegenwärtigung des Goldenen Gestades der Liebe und dem Friedensmeer der Harmonie.“

An dem Bau dieser vierseitigen Stadt mitzuhelfen ist die Aufgabe des Vertriebs.

Die Aufgabe der Anzeigen

Nach ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft soll unsere geliebte Führerin aus Dankbarkeit gesagt haben: „, Lieber Gott, darf ich diese köstliche Wahrheit nicht nehmen und sie meinen Brüdern und Schwestern geben?' “ (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany von Mary Baker Eddy, S. 62). Dies war der Grundton für alles, was sie später tat. Durch Gründung Der Mutterkirche und ihrer verschiedenen Einrichtungen verfolgte sie den einen Zweck: die heilende Wahrheit mit allen zu teilen. Es war daher natürlich, daß Mrs. Eddy für ihre Zeitung, den Christian Science Monitor, den sie gründete, um die Welt zu segnen, einen heilenden Zweck im Auge hatte.

Daraus folgt, daß die Anzeigen im Monitor ebenfalls eine heilende Aufgabe haben. Durch sie kommt die Christliche Wissenschaft in die Geschäftswelt, und sie helfen nicht nur einem hier bestehenden rechtmäßigen Bedürfnis ab, sondern bewirken auch ein Einkommen für das Fortbestehen des Monitors. Indem sie so den Forderungen der Welt gerecht werden, erfüllen sie auch zugleich wunderbar das Gebot Jesu, „Gott, was Gottes ist“, zu geben.

Unsere 700 Anzeigenvertreter haben daher einen doppelten Zweck: Anzeigen zu werben und Missionare für die Christliche Wissenschaft zu sein. Diese Seite unserer Kirchenarbeit ist von allen anderen verschieden. Wenn Leute in unsere Kirchen und zu unseren Vorträgen kommen, unsere Lesezimmer besuchen oder unsere Ausüber aufsuchen, so tun sie das freiwillig; während die Anzeigenvertreter uneingeladen zu den Leuten kommen. Manchmal stößt der Vertreter auf einen auf Vorurteil oder Unkenntnis beruhenden Widerstand. In einem solchen Fall beginnt dort die heilende Aufgabe der mit den Anzeigen verbundenen Arbeit.

Als Hitler in Deutschland zu Macht gelangte, kam eine Vertreterin auf ihrer gewohnten Runde in ein Geschäft, das einem sehr bekannten jüdischen Menschenfreund gehörte. Er war trostlos über die Not seines Volks. In seiner Seelenqual fragte er: „Wie können Sie diese Dinge erklären?“

Die Christliche Wissenschafterin betete inständig um Führung und wurde geleitet, ihre Antwort auf das Erste Gebot zu gründen. Sie führte aus dem Alten Testament (dem einzigen Teil der Bibel, der für diesen Mann annehmbar war) einen Fall nach dem andern an, wo diejenigen, die sich weigerten, Furcht, Haß und Materialität als Macht anzuerkennen und ihr ganzes Vertrauen auf den einen wahren Gott setzten, befreit wurden.

Als sie betrachteten, was Mose, Daniel und die drei Hebräer in dem glühenden Ofen erlebten, fand der Mann Frieden. In den seither verflossenen Jahren hat er Wissenschaft und Gesundheit gelesen, die Christliche Wissenschaft eifrig unterstützt und sie vielen Leidenden empfohlen.

Dies ist nur einer der unzähligen Fälle, wo ein Geschäftsmann als unmittelbare Folge der Werbung um eine Anzeige im Monitor geheilt wurde. Paulus schrieb an die Hebräer (11, 32): „Und was soll ich mehr sagen? Die Zeit würde mir zu kurz, wenn ich sollte erzählen von Gideon und Barak und Simson und Jephthah und David und Samuel und den Propheten.“

Sie, die die Anzeigen berücksichtigen und sich als Leser des Monitors ausweisen, nehmen an dieser Heiltätigkeit ebenfalls teil. Ihr Eingehen auf die Anzeige vervollständigt den freundlichen Kreis von Angebot und Nachfrage.

So kann bei uns das Gebet unserer Führerin fortbestehen: „, Lieber Gott, darf ich diese köstliche Wahrheit nicht nehmen und sie meinen Brüdern und Schwestern geben?' “

Die Aufgabe des Christian Science Monitors

Der Christian Science Monitor erschließt unserem Denken einen weiteren Gesichtskreis. Er führt uns als Christliche Wissenschafter in die Welt menschlicher Angelegenheiten hinaus. Das ist ein wichtiger Schritt in heutiger Zeit — er ist wichtig für eine beunruhigte Welt, die den ruhigen, heilenden Einfluß christlich-wissenschaftlichen Denkens braucht.

Mary Baker Eddy sprach schon lange, ehe sie eine Tageszeitung gründete, von „dem geistigen Ermahner.“ In einer Ansprache in Chicago sagte sie im Jahr 1888: „Der geistige Ermahner ist, wenn man ihn versteht, Übereinstimmung des Göttlichen mit dem Menschlichen, der Gipfelpunkt der Christlichen Wissenschaft“ (Miscellaneous Writings, S. 100). Sie hatte vielleicht nicht die Zeitung im Sinn, als sie dies erklärte; aber im Licht ihrer Ansicht über „den geistigen Ermahner“ ist es bedeutsam, daß sie ihre Zeitung Monitor nannte. Denn die „Übereinstimmung des Göttlichen mit dem Menschlichen“, von der sie spricht, kommt sicher zustande, wenn die Christlichen Wissenschafter die Wahrheit zum Brennpunkt in Weltangelegenheiten machen.

Es war sicher noch nie dringender nötig, daß Christlicher Wissenschafter Weltfragen in ihre tägliche Arbeit einschließen. Diese Fragen sind nicht etwas uns Fernliegendes, sie sind nicht ohne Beziehung zu uns und unserer Bewegung.

Der Materialismus fordert den Christus offen heraus. Das Böse ist kühn und anmaßend auf vielen Seiten. Mrs. Eddy sah diese Umwälzung im sterblichen Gemüt und die Rolle, die Christliche Wissenschafter in diesen Zeiten spielen würden, voraus. „Während dieses letzten Kampfes“, schreibt sie in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 96, 97), „werden sich arge Gemüter bemühen, Mittel und Wege zu finden, um mehr Böses auszuführen; aber diejenigen, welche die Christliche Wissenschaft erkennen, werden das Verbrechen im Zaum halten. Sie werden bei der Austreibung des Irrtums mithelfen. Sie werden Gesetz und Ordnung aufrechterhalten und freudig die Gewißheit der endlichen Vollkommenheit erwarten.“

Wir lesen, daß ein Zeitungsberichterstatter bei einer Unterredung mit Mrs. Eddy in Concord auf China zu sprechen kam. Zu seiner Verwunderung sprach sie über die Lage in China eingehend über eine Stunde lang, wobei sie einen scharfen Einblick und genaue Kenntnis der dortigen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Zustände an den Tag legte. Der Berichterstatter sagte später, er müsse sich nur wundern, wie eine von der Welt so vollständig zurückgezogen lebende Frau so viel über Weltangelegenheiten wissen könne. (Dieser Bericht befindet sich in dem Buch „Mary Baker Eddy, Ein lebenswahres Bild“ von Lyman P. Powell, S. 196).

Bei einer solch regen Anteilnahme an Weltangelegenheiten war es daher natürlich, daß Mrs. Eddy im Kreise der christlich-wissenschaftlichen schaftlichen Veröffentlichungen auch einen Platz für eine internationale Tageszeitung sah.

Die Welt der Zeitungsschreiber wundert sich noch immer über den Monitor. Daß eine solche Zeitung heute besteht, ist noch immer eine Neuigkeit — eine gute Neuigkeit, wie aus den vielen Aufsätzen hervorgeht, die in den letzten Jahren über unsere Zeitung in Zeitschriften erschienen.

Der Monitor hat noch eine andere, sehr wichtige Rolle, die nie übersehen oder unterschätzt werden sollte: seine Rolle als Missionar. Er trägt den Namen „Christliche Wissenschaft“ und das Ansehen der christlich-wissenschaftlichen Bewegung über die ganze Welt. Diese Rolle des Monitors ist kein Zufall. Mrs. Eddy mit ihrem weltumfassenden Blick wies ihm diese Rolle zu, als sie darauf bestand, daß ihre Zeitung The Christian Science Monitor heißen soll.

Der Monitor ist genau so gut, wie wir ihn machen. Er ist ein gemeinsames Bestreben und der gemeinsame Beweis aller Christlichen Wissenschafter. Und wenn wir alle Besseres veröffentlichen, wird der Monitor eine immer bessere Zeitung, da sein Inhalt, sein Umsatz und seine Aufgabe die metaphysische Arbeit widerspiegeln, die ihn in Wirklichkeit veröffentlicht.

Die Aufgabe unserer Zeitschriften

„Der Herr gab das Wort mit großen Scharen Evangelisten“ (Ps. 68, 12). Tatsächlich verkündigen viele das Wort Gottes, wie es uns in der Christlichen Wissenschaft enthüllt ist. Wir sind eine große und vereinte Schar, nicht nur einige Vereinzelte. Wir arbeiten und beten aus einem Beweggrund, in einer Hoffnung, mit einem Höchstziel, nämlich, durch die Christus-Wissenschaft oder die Christliche Wissenschaft zu heilen.

Mrs. Eddy hat Die Mutterkirche auf den Felsen, auf Christus, gegründet. Sie hat auch alle Tätigkeiten dieser Kirche einschließlich der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften auf den Felsen, auf Christus, gegründet. Der Apostel Paulus erklärte (1. Kor. 3, 11): „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“

Da unsere Arbeit in der Christlichen Wissenschaft auf den Christus gegründet ist, so folgt natürlich daraus, daß ein Hauptzweck der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften Heilung ist. Damit sie heilen, müssen sie die für das Heilen so wesentliche geistige Beschaffenheit haben, die dadurch kommt, daß das Wort Gottes in seiner Reinheit aufrechterhalten und dem Geiste nach im Leben verwirklicht wird.

Alles, was durch unsere religiösen Zeitschriften in die Öffentlichkeit gelangt, muß reine und unverfälschte Christliche Wissenschaft sein. Wir dürfen nichts drucken, was nicht durch Bezugnahme auf die Schriften unserer Führerin erhärter werden kann. Dies bedingt Wachsamkeit seitens der Schriftleiter. Christi Jesu Worte, die Mrs. Eddy als Bibelstelle für den Umschlag des Christian Science Sentinels gewählt hat: „Was ich euch sage, das sage ich allen: Wachet!“ schweben uns beständig vor Augen.

Anteil an der Verpflichtung für die Vortrefflichkeit der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften haben auch diejenigen, die Beiträge einsenden, und die ausnahmslos Mitglieder Der Mutterkirche sind. Sie tragen ihren Teil bei, indem sie Aufsätze und Gedichte einsenden, die vielfach dem Reichtum ihres eigenen geistigen Erlebens entspringen. Wir heißen immer mehr Christliche Wissenschafter willkommen, die aus überströmendem Herzen schreiben können; denn, wie Christus Jesus sagte (Matth. 12, 34): „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“

Wir vergessen nicht, daß unsere geliebte Führerin alle christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften gründete: das Journal, den Sentinel, den Herold und den Christian Science Monitor. Sie sandte sie aus, ihre heilende und erneuernde Bestimmung zu erfüllen, und beobachtete sie wachsam in den ersten Jahren. Sie tragen die heilende Wahrheit der Christlichen Wissenschaft in viele Teile der Erde. Sie halten an dem Maßstab der Christlichen Wissenschaft fest, dem Maßstab: vollkommener Gott und vollkommener Mensch. Das ist ihre Aufgabe.

Diese Veröffentlichungen prägen dem Denken die Wahrheit und die Liebe ein und vernichten dadurch die falschen Eindrücke von Sünde, Krankheit und Unglück, die durch die Zeitungen und den Rundfunk so beständig verbreitet werden.

Wenn wir die heilende Aufgabe der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften gründlich verstehen, erkennen wir das Gute, das sie durch die in ihnen zum Ausdruck kommende geistige Gesinnung vollbringen. Als Gottes Kinder sind wir nicht mehr die Opfer falscher Eindrücke, sondern wir sind uns des Eindrucks des Geistes bewußt und erkennen unser geistiges Erbe der Freiheit, des Glücks und der Gesundheit besser.

Eine der Aufgaben der christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften besteht darin, das göttliche Verständnis Gottes in die menschliche Erfahrung zu bringen. Eine Woche nach der andern, einen Monat nach dem andern bringen diese weißbeschwingten gedruckten Boten dem empfänglichen Denken derer, die die Wahrheit suchen, die herrliche, heilende Botschaft der Christlichen Wissenschaft.

Wie dankbar wir diese unpersönlichen Missionare unterstützen sollten, wie dankbar wir das lesen sollten, was andere Christliche Wissenschafter geschrieben haben, und den christlichen Geist und die Wissenschaft des Christentums, die sie enthalten, wertschätzen und in uns aufnehmen sollten! Mrs. Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. 113): „Unsere Kirchen, The Christian Science Journal und das Christlich-Wissenschaftliche Vierteljahrsheft sind ergiebige Quellen geistiger Kraft, deren verstandesmäßige, sittliche und geistige Triebkraft sich im ganzen Lande fühlbar macht.“

Die Lektionspredigt

Im Jahr 1895 unternahm Mary Baker Eddy einen jener wichtigen Schritte, die mit dem Fortschritt der Christlichen Wissenschaft von Anfang an verbunden waren. Dieses bedeutsame Ereignis ist in ihren eigenen Worten berichtet in „Miscellaneous Writings“ (S. 313, 314): „Demütig und, wie ich glaube, göttlich geleitet, bestimme ich hiemit, daß die Bibel und, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift' von nun an der einzige Pastor der Kirche Christi, Wissenschafter, in unserem Land und in anderen Ländern ist.“ Damals gab sie zu verstehen, daß dieser Pastor wöchentlich eine Lektion bieten werde. Im Handbuck Der Mutterkirche ist diese Vorkehrung getroffen, und es heißt dort, daß diese Lektion der Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft in hohem Grade zugrunde liegt.

Eine Lektion bedeutet etwas, was gelehrt wird oder was man lernt, und dies schließt Aufmerksamkeit und eine Anstrengung seitens des einzelnen in sich. Aber dieses Wort Pastor bedeutet noch etwas anderes als das Darbieten einer Lektion. Ein Pastor predigt seiner Gemeinde und wacht über sie. Unsere Führerin entsprach dieser volleren Bedeutung des Wortes Pastor dadurch, daß sie den Ausdruck Lektionspredigt prägte. Die Lektionspredigt wurzelt in dem Verständnis Gottes und des Menschen, das sie ausdrückt, und ist an die ganze Gemeinde gerichtet; aber der einzelne muß sie annehmen und auf sich wirken lassen. Daher ist die Lektionspredigt tatsächlich an den einzelnen gerichtet.

Richtig genommen gibt es kein Massenbewußtsein. Als Jesus Tausende lehrte und speiste, sprach er zu dem einzelnen und gab dem einzelnen, was ihm jeweils in seinem Zustand und daher auf seiner Stufe des Bewußtseins not tat. Seine Predigt war nicht nur dem geistigen Hunger aller angepaßt, sondern hauptsächlich auch dem Hunger des Herzens und der Seele und dem, was jedem Notleidenden körperlich not tat.

Früher versuchte ich, wenn ich mich in die Lektionspredigt vertiefte, unbedingt herauszubringen, was das Thema im Denken derer war, die die Lektion zusammenstellten, und ich fand es zuweilen nicht nur ziemlich schwierig, dies herauszufinden, sondern es war oft noch schwieriger, durch einen solchen Versuch das zu finden, was mir besonders not tat. Als ich aber zu erkennen begann, daß die Lektionspredigt besonders für mich in meinem gegenwärtigen Bewußtseinszustand war, und ich keine bestimmte Feststellung zu machen brauchte, konnte ich die Erleuchtung und Erbauung in meines Pastors heilendem und rettendem Wirken finden, so daß die Lektionspredigt genau meinem Bedürfnis entsprach.

Das Gefühl, daß ich nicht zu erfassen brauchte, wie die Zusammensteller die Lektionspredigt aufgebaut hatten, war für mich ein großer Schritt, das Denken zu befreien von dem starr feststehenden Erforschen der Lektionspredigt, und immer unmittelbar die so sehr nötige Gnade für heute zu suchen. Als mein Forschen befreit war von allen vorgeschriebenen und nicht vorgeschriebenen Verfahren und Beschränkungen, fand ich, daß die Lektionspredigt mir bei meinem eifrigen Suchen ihre Segnungen entfaltete, und ich erkannte, daß unsere Führerin uns diesen befriedigenden Trank gegeben hat, ohne festzusetzen, wenn oder wie wir ihn trinken sollen. Für die Lektionspredigt ist nur Empfänglichkeit nötig; sie ruft (Jes. 55, 1): „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser!“

Es ist nicht überraschend, daß Mrs. Eddys Gebrauch des Wortes Predigt in diesem Zusammenhang angefochten wurde von denen, die sogar im Gebrauch von Wörtern am Fortschritt Anstoß nehmen. In ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1901 befaßt sich unsere Führerin mit diesem angefochtenen Punkt. Sie schreibt (S. 11): „Wer sagt, es gebe keine Predigt ohne ein persönliches Predigen, vergißt, was die Christlichen Wissenschafter nicht vergessen, nämlich, daß Gott eine Person ist, und daß er willig sein sollte, eine Predigt von seinem persönlichen Gott zu hören!“ Eine Person ist ein Wesen, das seiner selbst bewußt ist, und dies ist eine richtige Begriffsbestimmung sowohl für Gott, als auch für Seine Widerspiegelung, den Menschen. Die Bibel sagt uns, daß Gott, das Gemüt des Menschen, durch den geistigen Sinn zu Mose sprach; denn wir lesen, daß „die innere Stimme für ihn zur Stimme Gottes wurde“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mrs. Eddy, S. 321).

Die Bibel entwickelt und vertritt den Hauptgedanken, den Messias vernunftgemäß zu erklären und ihn, oder das durch einen Menschen vorgelebte geistige Bewußtsein der Wahrheit, das die Menschheit von Sünde, Krankheit, Gebrechen, Uneinigkeit und Tod zu erlösen bestimmt ist, zu verheißen und zu erzeugen. Alles Ungemach in der Welt rührt daher, daß der Christus in menschlichen Angelegenheiten nicht anerkannt und ihm nicht Folge geleistet wird. Und diese Bestimmung der Bibel und des Lehrbuchs Wissenschaft und Gesundheit ist in kurzer Darstellung jede Woche in der Lektionspredigt veranschaulicht. Sie ist für jeden persönlich eine Lektion, in die wir uns vertiefen, eine Predigt, die wir hören müssen. Weil die Lektionspredigt so ungemein wichtig ist, sollte man sie nicht abschwächen durch ein oberflächliches, mechanisches und hastiges Lesen, und ihr nicht nur zeitlich begrenzte Beachtung schenken, was manchmal ganz richtig „die Lektion durchlesen“ genannt wird.

„Suchet in der Schrift“, sagte Jesus, „denn ihr meinet, ihr habet das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeuget“ (Joh. 5, 39). Die Lektionspredigt ist in der Tat Gottes Stimme, die durch die Erzväter, Seher, Propheten, durch den Erlöser, und durch die Offenbarerin für unsere Zeit, Mrs. Eddy, zum menschlichen Bewußtsein spricht. Die Lektionspredigt kommt durch Eingebung zu uns. Man muß sie in diesem Sinne erforschen und sie so verstehen. Sie hat eine Botschaft für die ganze Welt und alle Zeiten, aber nur in dem Maße, wie sie den einzelnen erreicht. Sie ist für alle von Wert. Wissenschaft und Gesundheit erklärt (S. 271): „Das Christentum Christi ist die Kette des wissenschaftlichen Seins, welches zu allen Zeiten wiedererscheint, sich in seiner unverkennbaren Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift behauptet und alle Zeiten in dem Plan Gottes vereinigt.“ Wie jedes andere Glied in der Kette des Christentums Christi behauptet die Lektionspredigt ihre unverkennbare Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift und spielt ihre Rolle im Vereinigen aller Zeiten in dem Plan Gottes.

Die Lektionspredigt ist kein zauberhaftes Sesam, tu dich auf, sondern sie ist, wenn ihre Bedeutung erfaßt wird, ein unfehlbares Mittel, das zur Vergeistigung des Denkens und Lebens führt. Mrs. Eddy traf Vorkehrungen für die Zusammenstellung der Lektionspredigt, und umgab sie mit weisen Vorsichtsmaßregeln. Sie betonte, wie wichtig ihr Inhalt ist, und gab zu verstehen, daß es wichtig ist, sich in sie zu vertiefen; aber sie schrieb in keiner Weise vor, wie man sich darein vertiefen soll. Sie überließ dies der natürlichen Unmittelbarkeit und Veranlagung des einzelnen.

Geistiger Sinn ist der Lohn für aufrichtiges und beharrliches Streben nach Geistigkeit; er bringt den Christus, das geistige Bewußtsein des wahren Selbst, ins Menschenleben, und überflutet die Finsternis mit unbegrenzbarem Licht. Ein solches Ergründen der Lektionspredigt bringt Heilung und Rettung. Es ist eine hohe Art des Gebets, ein Gebet, das erhört wird, weil es rechtes Beten ist. Nichts ist so erfolgreich wie Gebet. Rechtes Ergründen ist ein unmittelbares Ergründen, das von keinen Regeln und Vorschriften eingeengt und daher nicht beeinträchtigt ist durch den bloßen Buchstaben, der tötet.

Warum sagt Mrs. Eddy im Handbuch, daß die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft in so hohem Grade von der Lektionspredigt abhängt? Sicher darum, weil sie wußte, daß die Beziehung, die gemeinsame Beziehung und die wechselseitige Beziehung des geoffenbarten Wortes Gottes die Substanz und die Verfahren bietet, wodurch jeder von uns seine eigene Erlösung ausarbeiten kann. Eine Predigt von unserem persönlichen Gott hören und uns die Botschaft persönlich zu eigen machen bedeutet, daß jeder von uns seinem bedürftigen Nebenmenschen den größten Dienst leistet.

Die Wirksamkeit unseres Ergründens der Lektion und unseres Achtgebens auf die Predigt läßt sich bemessen nach der Besserung unseres Denkens und somit unseres Lebens. Man kann Fortschritt als eine Änderung zum Besseren erklären. Diese Änderungen lassen geistiges Wachstum erkennen, und man erlangt sie nicht dadurch, daß man bloß jeden Morgen die Lektion durchliest und dann den Tag über vergißt, was für eine Art Mensch man ist, unser Denken und unser Verhalten also unverändert bleibt. Die Christliche Wissenschaft ist passend eine Lebensweise genannt worden. Das richtige Ergründen der Lektionspredigt kann eine Art und Weise des Betens genannt werden; und um ohne Unterlaß zu beten, was Paulus den Thessalonichern einschärfte, muß man sich jeden Tag 24 Stunden lang entschlossen bemühen, geistig gesinnt zu sein, muß man sich unaufhörlich anstrengen, gut zu sein und Gutes zu tun, und sich immer mehr das Einssein mit Gott und das, was man als Mensch ist, vergegenwärtigen.

Der Pastor der Kirche Christi, Wissenschafter, schöpft für die wöchentliche Lektionspredigt in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit aus einem großen Reichtum geistiger Erfahrung, des höchsten geistigen Strebens und Erkennens und der tiefsten Philosophie. Diese Bücher geben uns die reine Metaphysik der Weissagung. Weissagung ist frei von Materie, folglich frei von Raum und Zeit. Weissagung ist ein durch Vergangeheit, Gegenwart oder Zukunft ungehemmtes Bewußtsein; ein Erblicken dessen, was jenseits der Zeitgrenzen unvermeidlich ist; ein Bewußtsein der unabwendbaren Entfaltung dessen, was ist. In der Weissagung versinnbildlichen menschliche Begebenheiten die Ewigkeit und Unumgänglichkeit dessen, was war und was ist und was sein wird.

Von einem solchen Pastor kommend, bietet die Lektionspredigt den unerschöpflichen Reichtum aller Zeitalter in Literatur, Dichtung, Kultur und Kunst; eine göttlich eingegebene Predigt, die aber anwendbar und jeder menschlichen Not angepaßt ist; eine an den einzelnen gerichtete Predigt, die aber menschlich unpersönlich und frei ist von den Schwächen menschlicher Ansicht; eine Predigt, in der die göttliche Wissenschaft in vollem Maße auf die Menschheit angewandt ist; eine Predigt, die zur Veranschaulichung mit den schärfsten Bildern ausgeschmückt ist; eine Predigt, die unfehlbar Anteilnahme weckt und fesselt; eine Predigt, die erfüllt ist von Heilung und Erlösung durch den Christus, von der Erquickung des in alle Wahrheit leitenden Trösters. Wir sollten Gott danken für die Weisheit unserer Führerin, daß sie die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit als dauernden Pastor der Kirche Christi, Wissenschafter, eingesetzt hat. Und wir sollten auch die hingebenden, selbstlosen Zusammensteller der Lektionspredigt in angebrachtem Maße würdigen und ihnen dankbar sein.

Die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft hängt in hohem Grade von der Lektionspredigt ab, weil sie Geistigkeit einschärft, und die neue und endgültige Sittenverfeinerung muß auf wahrer Geistigkeit aufgebaut werden; denn nur ein geistiges Gesinntsein ist Leben und Friede. Die tapfere neue Welt muß für ihr Heranwachsen die Christliche Wissenschaft zum Kern haben. Unsere Führerin sah dies voraus; denn auch sie war eine Seherin. Alles Wirkliche, das Christus Jesus voraussagte, das ganze Kommen der Herrschaft des Friedens und wahren Geistiggesinntseins, das so wesentlich ist für die neue Gesittung, die, wie unsere Führerin wußte, kommen muß, fordert von uns, die in der Christlichen Wissenschaft den Namen Christus nennen, Treue, Klarheit, Standhaftigkeit und Hingabe. Genau in dem Maße, wie wir Christus gemäß leben, sind wir tatsächlich Glieder in der Kette des wissenschaftlichen Seins, das in unserer Zeit erschien und alle Zeiten in dem Plan Gottes vereinigt.

Versammlung zur Förderung der Kirchenarbeit

Rings um die Stadt gehen

Wir haben die erste Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts hinter uns. Über dieses Jahrhundert schrieb unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy in ihrem Werk „Pulpit and Press“ (Kanzel und Presse, S. 22): „Wenn die Christlichen Wissenschafter ihre Treue zur Wahrheit in ihrem Leben bezeugen, möchte ich voraussagen, daß im zwanzigsten Jahrhundert jede christliche Kirche hierzulande und einige in fernen Landen dem Verständnis der Christlichen Wissenschaft so nahekommen werden, daß sie die Kranken in seinem [Christi] Namen heilen. Christus wird dem Christentum seinen neuen Namen geben, und die Christenheit wird als Christliche Wissenschafter klassifiziert werden.“

Als Christliche Wissenschafter werden wir, wie Josua, aufgerufen uns aufzumachen und „über diesen Jordan“ zu ziehen. „Von der Wüste an ... bis an das große Wasser Euphrat — das ganze Land der Hethiter — bis an das große Meer gegen Abend sollen [unsre] Grenzen sein“ (Josua 1:2, 4). Es ist bezeichnend, daß Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 585) den Fluß Euphrat teilweise wie folgt definiert: „Die göttliche Wissenschaft, die das Universum und den Menschen umfaßt; ... die Metaphysik, die an die Stelle der Physik tritt.“

Vor Josua und seiner Schar stand Jericho, eine ummauerte Stadt, die den Kindern Israeil Widerstand entgegensetzte, genau so wie heute der Materialismus des allgemeinen Denkens sich dem Fortschritt der Christlichen Wissenschaft mit all ihren großen Segnungen entgegensetzen möchte. Wie können wir diesen Widerstandswall durchbrechen und „die Stadt einnehmen“?

Im sechsten Kapitel des Buches Josua lesen wir: „Der Herr sprach zu Josua: ... Laß alle Kriegsmänner rings um die Stadt her gehen. ... Also ging die Lade des Herrn rings um die Stadt.“ Wie können wir heute mit der Lade des Herrn rings um die Stadt gehen? Werden wir es nicht dadurch tun, daß wir die Allgemeinheit in unsre Gebete einschließen — durch die Vergegenwärtigung, daß alle Kinder eines Vaters sind? Wieviel besser es ist für uns und die Allgemeinheit, daß wir sie so miteinschließen, als daß die Allgemeinheit uns miteinschließt in ihren Materialismus!

Damit kommen wir zu einem Punkt, den wir in Betracht ziehen sollten: Hat unser Denken als Christliche Wissenschafter soviel Wirkung auf die Allgemeinheit, wie die Allgemeinheit auf unser Denken hat? Das Denken der Allgemeinheit mag in seinem Materialismus größtenteils negativ sein. Gewisse Ansichten dieses Materialismus nehmen das Recht für sich in Anspruch, vorzuschreiben und zu bestimmen, was die Allgemeinheit denken und erleben soll. Könnte es wohl möglich sein, daß die Ursache für viele unsrer ungelösten Kirchenprobleme und vielleicht sogar unsrer ungelösten individuellen Probleme, darin zu suchen ist, daß der Widerstand dieses allgemeinen, gegen das Wirken der Christusidee in ihrer Mitte gerichteten Denkens nicht gehandhabt worden ist?

Die Bewegung der Christlichen Wissenschaft umfaßt eigentlich in ihrer liebevollen Absicht auch die Allgemeinheit. Sie führt zu den göttlichen Höhen geistigen Verständnisses und Beweises, Sie offenbart jedem Einzelwesen seine gottgegebene Identität und gewährt daher allen Erlösung von der Knechtschaft des Materialismus. In der erlösenden Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft heilt der Ausüber das Einzelwesen, die Kirche heilt die Gemeinde, und die Kirchen zusammen heilen die Nationen.

In „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy (S. 561): „Johannes sah das Zusammentreffen des Menschlichen und Göttlichen, wie es sich im Menschen Jesus zeigte, als die Göttlichkeit, welche die Menschlichkeit im Leben und dessen Demonstration umfaßt, und welche der menschlichen Wahrnehmung und dem menschlichen Verständnis das Leben erschließt, das Gott ist.“ In anderen Worten, die Göttlichkeit der Kirche umfaßt die Menschlichkeit der Gemeinde im Leben und seiner Demonstration, indem sie der Menschheit das Leben zum Bewußtsein bringt, das Gott ist. Daher, wenn wir auch den Gesetzen des Landes gehorsam sind, ist es unser Vorrecht, metaphysisch die göttliche Tatsache zu beweisen, daß jeder christlich-wissenschaftliche Gottesdienst, jeder Vortrag, jede Behandlung — alles was wir als die „Lade des Herrn“ ansehen können — die Allgemeinheit wie ein Gesetz des Guten und des Heilens einschließt oder umfaßt und in keiner Weise vom allgemeinen Denken umfaßt, begrenzt oder behindert werden kann.

Welches sind einige der fundamentalen göttlichen Ideen, die diese „Lade des Herrn“ bilden? Eine der Tatsachen, welche die Christliche Wissenschaft darlegt, ist, daß die Gemeinde, in der wir leben, in Wirklichkeit eine Gemeinde von Ideen Gottes unter der Herrschaft des göttlichen Gemüts ist, nicht etwa eine Gemeinde von Sterblichen unter der Herrschaft des sterblichen Gemüts. Daher erscheint dort, wo dem sterblichen Sinn ein Sterblicher zu sein scheint, dem aufgeklärten menschlichen Denken die göttliche Identität, und Wahrheit ersetzt den Gegenstand der Sinnenwelt durch die Idee der Seele. Welch ein Segen erwartet ein Gemeinwesen, das in solcher Erkenntnis miteingeschlossen wird.

Die Heilkraft solch rechten Denkens, das die Gemeinde bewußt umschließt, wird durch die Erfahrung einer vielbeschäftigten Ausüberin illustriert, die von Hilfesuchenden bedrängt wurde, als sie ihre Zeit eigentlich der vorbereitenden metaphysischen Arbeit für einen Vortrag widmen wollte, der am selben Abend stattfinden sollte.

Sie erkannte die Störungen einfach als Kundgebungen des allgemeinen mentalen Widerstandes gegen den Vortrag. Sie arbeitete dann, um alle in der Erkenntnis zu umfassen, daß das Wort Gottes, das sich als Vortrag ausdrückt, jeden in der Gemeinde umfaßt und ihm ein Gesetz ist. Sie wußte, daß dem Gesetz nicht Widerstand geleistet, und daß es nicht umgekehrt werden kann, weil es Gott als das einzige Gemüt begründet, in dem kein Bewußtsein von etwas anderem als Vollkommenheit existiert, kein Bewußtsein von etwas, was Heilung benötigt.

Während sie darüber nachdachte, daß die göttliche Liebe durch den Vortrag die Gemeinde umschließt, änderten sich die Berichte, die sie telefonisch empfing, vollkommen. Zwei Rückfälle ansteckender Krankheiten waren geheilt. Die Lade des Herrn hatte diese Gemeinde mit heilenden Gedanken gesegnet.

Diese konstruktive Einstellung der ganzen Gemeinde gegenüber wurde auch von einem Hilfs-Veröffentlichungsamt eingenommen, zu dessen Funktionen es gehörte, den Druck eines Vortrages über die Wissenschaft in einer lokalen Zeitung zu veranlassen. In einer Unterhaltung wurde dem Schriftleiter folgendes gesagt: „Dieser Vortrag ist sehr sorgfältig durchgelesen worden, und wir finden, daß es ein Segen für die Allgemeinheit wäre, wenn Sie ihn veröffentlichten. Wenn ein hervorragender Staatsmann hierher kommen und einiges von dem sagen würde, was in diesem Vortrag steht, so würden Sie seine Aussprüche sicherlich auf die Vorderseite Ihres Blattes bringen.“

Nach einigem Nachdenken sagte der Schriftleiter, der anfangs gegen die Wiedergabe gewesen war, zu, den ganzen Vortrag zum Nutzen der Allgemeinheit abzudrucken. Wieder hatte die Lade des Herrn die Mauern sterblichen Widerstandes niedergebrochen, indem sie die Stadt in ihrem Wirken miteinschloß.

Das Wort Gottes ist allmächtig. Wenn die Lade des Herrn, die Christusidee der göttlichen Liebe, die in unserm Denken wirksam ist, die Gemeinde, in der wir leben, umschließt, dann wird anstelle der Stadt des Materialismus die in der Offenbarung beschriebene große Stadt, das heilige Jerusalem, „herniedergefahren aus dem Himmel“ von Gott.

Das Versprechen, das der Herr Josua gab, gilt heute noch als ein Versprechen, das für uns in dem heilenden und errettenden Wirken der Christlichen Wissenschaft Erfüllung findet: „Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. ... Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und freudig seist. Laß dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“

Die heilende Kraft der Christlichen Wissenschaft

Als Johannes der Täufer zwei seiner Jünger zu Jesus sandte, um ihn zu fragen (Lukas 7:20): „Bist du, der da kommen soll?“ antwortete Jesus: „Gehet hin und verkündiget Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein, die Tauben hören, die Toten stehen auf, den Armen wird das Evangelium gepredigt.“ Mary Baker Eddy gibt dazu in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 131) die folgende Erläuterung: „Als Erwiderung auf die Frage des Johannes:, Bist Du, der da kommen soll?' gab Jesus eine bejahende Antwort, indem er, anstatt auf seine Lehren zu verweisen, seine Werke aufzählte, in der Zuversicht, daß solche Darlegung der göttlichen Heilkraft diese Frage völlig beantworten würde.“ Heute wird die Frage: „Ist die Wissenschaft des Christus gekommen?“ durch die Aufzählung vieler mächtiger Werke der Heilung und Wiedergeburt beantwortet.

Ich wünschte, Sie könnten mit mir die Flut hervorragender Zeugnisse sehen, die jedes Jahr bei der Verlagsgesellschaft der Christlichen Wissenschaft einlaufen. Das Jahr 1948 brachte die größte Zahl bestätiger Zeugnisse, die je in einem Jahr verzeichnet wurde.

Die Christliche Wissenschaft kommt in vielen verschiedenen Weisen zu den Menschen. Kürzlich schrieb eine Zeugnisgeberin, die von der Heilung eines Kindes berichtete, das scheinbar gestorben war, daß sie über einhundert Briefe auf ihr Zeugnis hin empfangen habe, von denen viele Dankbarkeit zum Ausdruck brachten und davon sprachen, daß die Leser Mut und Kraft daraus geschöpft hätten. Viele ähnliche Briefe laufen ein. Eine Heilung hat oftmals weittragende Wirkungen.

In unseren Akten haben wir ein Zeugnis von einem Mann, der vor Jahren in einer staatlichen Irrenanstalt war und an Geisteskrankheit, Herzkrankheit und Zuckerkrankheit litt. Ferner war er ein chronischer Alkoholiker, ein eingefleischter Raucher und ein gewerbsmäßiger Spieler. Ein Arzt in der Anstalt empfahl ihm die Christliche Wissenschaft als ein Mittel, um aus seinen Schwierigkeiten herauszukommen. Durch sein Studium der Bibel und des Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ wurde dieser Mann vom Rauchen und Trinken geheilt und binnen kurzem aus der Irrenanstalt entlassen. Voller Dankbarkeit trat er einer christlich-wissenschaftlichen Zweigkirche bei. Da er bald spürte, daß er auch von seinen körperlichen Beschwerden geheilt war, schrieb er der Firma, von der er eine Invalidenversicherungsrente empfing, daß er nicht mehr berechtigt sei, diese Jahresrente zu erhalten. Ungläubig sandte man einen Irrenarzt sowie Spezialisten für diabetische und Herzleiden zu ihm, um ihn zu untersuchen, — die feststellten, daß er vollkommen gesund sei.

Am dankbarsten ist dieser Mann jedoch für seine Heilung von der Spielsucht. Diese Heilung kam langsamer, weil er nicht willens war, von dieser Neigung geheilt zu werden, und auch, weil er damit Geld verdiente. Aber schließlich wurde er von jedem Verlangen zu spielen vollkommen geheilt.

Dieser Christliche Wissenschafter hat sein Licht noch oftmals leuchten lassen. Hier ist ein Beispiel. Er wurde von der Kirche in ein Gefängnis-Komitee gewählt. Bei seinem ersten offiziellen Besuch in dem Gefängnis sprach ihn ein Gefangener an und rief ihn beim Namen. Es war ein früherer Partner des Christlichen Wissenschafters. Der Gefangene war ein Doppelmörder. Nach kurzer Unterhaltung sagte er: „Ich weiß, was die Christliche Wissenschaft für Sie getan hat. Ich interessiere mich nicht dafür, aber ich habe hier einen Freund, dem Sie wahrscheinlich helfen können.“

Unser Christlicher Wissenschafter fand bald heraus, daß der andere Mann unter schwerer krimineller Anklage stand, große häusliche Schwierigkeiten hatte und herzkrank war. Er hatte etwas in „Wissenschaft und Gesundheit“ gelesen, es aber nicht verstanden. Er sehnte sich jedoch nach Gott. Einige Wochen nach dem Besuch des Christlichen Wissenschafters schrieb ihm dieser Mann und sagte Dank für die Hilfe, die er ihm geleistet hatte. Er schrieb, daß der halbstündige Besuch ihm mehr von der Wahrheit gegeben habe, als er jemals habe verstehen können, und daß er in jener Nacht zum ersten Mal seit neun Monaten normal geschlafen. Er fuhr fort zu studieren, wurde frei gesprochen, und seine häuslichen Probleme wurden gelöst. Er macht jetzt gute Fortschritte im Geschäftsleben.

Unsere Führerin hat uns im Handbuck Der Mutterkirche eine Satzung bezüglich der Abgabe von Zeugnissen gegeben. In Artikel VIII, Abschnitt 24, sagt sie unter anderem: „Zeugnis in bezug auf das Heilen der Kranken ist äußerst wichtig. Es ist mehr als ein bloßes Aufzählen von Segnungen, es ersteigt den Gipfel des Lobes und veranschaulicht die Demonstration des Christus, der da, heilet alle deine Gebrechen' (Psalm 103:3).“

Die Erfolge einer christlich-wissenschaftlichen Organisation an einer Universität

Wie überaus interessant es ist, daß Mary Baker Eddy vor über einem halben Jahrhundert schon die Notwendigkeit sah, die

Christliche Wissenschaft an höheren Lehranstalten richtig zu repräsentieren. Durch ihre Verordnung in Artikel XXIII, Abschnitt 8, des Handbuches Der Mutterkirche hat sie die Grundlage für christlich-wissenschaftliche Hochschulvereine geschaffen.

Das Hochschulleben bietet einzigartige Gelegenheiten. Die Studenten werden in neuen Ideen und Auffassungen unterwiesen und werden gezwungen, viele Dinge zu lernen, die mit der Religion nicht übereinzustimmen scheinen. Ferner kommen sie in verschlimmerter Weise mit Problemen des Rauchens, Trinkens und der Verletzung des Sittengesetzes in Berührung. Nichts ist daher inspirierender als das Vorbild eines jugendlichen Christlichen Wissenschafters, der sich über diese sogenannten falschen Anziehungen des sterblichen Gemütes erhebt und durch sein Beispiel anderen hilft, sich darüber zu erheben.

Kürzlich hatten wir an der „Northwestern University“ in Chikago eine sehr schöne Erfahrung mit dem gesamt-religiösen Programm der Universität. Auf Seite 21 von „Pulpit and Press“ sagt Mrs. Eddy: „Zwischen unserer Religionsgemeinschaft und anderen Gemeinschaften kalte Distanz zu wahren und Kirchen oder Individuen die Tür zu verschließen — wieviel uns das auch zugefügt werden mag — ist nicht Christliche Wissenschaft. Wandelt nicht auf den Wegen der Unchristlichen, sondern wo immer ihr einen klaren Ausdruck von Gottes Gleichnis erkennen mögt, da verweilt in Vertrauen und Hoffnung.“ Mit diesen Worten und ähnlichen Ermahnungen in den Werken unsrer Führerin im Sinn erörterten wir vor zwei Jahren in unserm Verein, ob wir uns dem religiösen Programm unsrer Universität anschließen sollten oder nicht.

Viele von unsern Mitgliedern hatten das Gefühl, daß wir teilnehmen sollten, besonders als sie hörten, daß manche religiöse Führer an der Universität nicht einmal wußten, daß unsre Gruppe existierte.

Wir beschlossen, dem Religiösen Studenten-Rat beizutreten. Es wurde uns versichert, daß wir nicht verpflichtet sein würden, irgendeinen Plan zu unterstützen, dem wir nicht mit gutem Gewissen zustimmen könnten, und wir erklärten, daß wir nur in Übereinstimmung mit dem Handbuch Der Mutterkirche handeln könnten.

Obwohl wir wußten, daß unsre Hauptaufgabe darin bestand, die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft an der Universität zu vertreten, erkannten wir, daß wir in dem gesamtreligiösen Programm eine größere Gelegenheit dazu finden würden. Auf diese Weise konnte Herr Erwin D. Canham Anfang Januar bei einer Morgenandacht der Universität eine Ansprache halten, am nächsten Tage vor einer Klasse über Weltpolitik sprechen, sowie später am Nachmittag vor einer Versammlung und denselben Abend noch vor einer kleineren Gruppe. Sein Besuch trug viel dazu bei, in vorteilhafter Weise Aufmerksamkeit auf unsere Religion zu lenken. Und was noch wichtiger ist, seine Ansprachen erweckten das Denken der Studenten zu neuen Ausblicken auf die sie umgebende Welt. Er lenkte die Aufmerksamkeit von vielen auf die Tatsache, daß die Materialität auf jedem Feld des menschlichen Denkens allmählich höheren und geistigeren Auffassungen weicht.

Zusammenfassend kann gesagt werden: In diesen Tagen, wo so vielen eine höhere Bildung zugänglich gemacht wird, ist es besonders wichtig, daß christlich-wissenschaftliche Universitätsvereine es auf sich nehmen, die Christliche Wissenschaft in geeigneter Weise zu repräsentieren. Die Mitglieder dieser Vereine beweisen, daß die Anziehungskraft der Kirche mächtiger ist als die Verlockungen des Bösen. Sie beweisen die geistigen Gesetze der Kohäsion im Zusammenschluß, um einander zu stärken. Sie demonstrieren die geistigen Gesetze der Adhäsion in dem beharrlichen Bestreben, der Universitätsgemeinde die höchsten religiösen Ideen und Ideale darzubieten.

Viele Studenten beginnen schon zu erkennen, daß die Christliche Wissenschaft da anfängt, wo die akademische Bildung aufhört. Nicht materielle Schulung, sondern geistiges Verständnis bringt die Antwort auf alle unsere Probleme. Nicht das Studium der Materie ist vonnöten, sondern das Studium von Gott und Seiner Idee, dem Menschen. Die Christliche Wissenschaft ist die wahrste und höchste Bildung, und ihr Studium bildet die Über-Universität.

In „Rückblick und Einblick“ (S. 88) spricht unsere Führerin von Jesu Befehl, hinzugehen und der ganzen Menschheit das Evangelium zu predigen. Sie sagt: „Des Herrn Gebot bedeutet, daß wir den Geist des Predigeramts unseres Heilandes annehmen und in solch geistiger Haltung verharren sollen, daß die Menschen zu uns gezogen werden.“

Die Förderung und Ausbreitung der Christlichen Wissenschaft in der Welt

Als Christliche Wissenschafter haben wir die größte Macht der Welt zu eigen, die Macht des wirksamen Gebets. Und wenn wir überlegen, mit welchen Mitteln unsere Zweigkirchen wohl am besten die Sache der Christlichen Wissenschaft fördern und verbreiten können, so wenden sich unsere Gedanken sofort dem Gebet zu; denn Gebet ist die einzige Wirksamkeit in der Welt, die durch die Macht Gottes unterstützt wird.

Gebet ist in der Tat unser einziges Mittel. Wenn wir Gebet anwenden, so benötigen wir kein anderes Mittel, denn unsere geliebte Führerin Mary Baker Eddy sagt in unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 1): „Beten, wachen und arbeiten, verbunden mit Selbstaufopferung, sind Gottes gnadenreiche Mittel zur Vollendung alles dessen, was mit Erfolg zur Christianisierung und Gesundheit der Menschheit getan worden ist.“

Die Christliche Wissenschaft hat uns gelehrt, daß Gebet mehr ist als bitten oder flehen; sie hat uns gelehrt, daß das Gebet die Behauptung und Anwendung des Gesetzes Gottes zur Umgestaltung der menschlichen Lage ist. Und die Christliche Wissenschaft hat uns bewiesen, daß die Vergegenwärtigung des göttlichen Gesetzes sich in der Macht über die bösen Annahmen des materiellen Sinnes auswirkt und sie zerstört.

Eine kleine Zweigkirche sah sich einem Stillstand gegenüber: weder die Mitgliederschaft noch die Sonntagsschule nahm zu, und nur wenige Nichtmitglieder besuchten die Gottesdienste. Es war ganz klar, daß etwas geschehen mußte, um diese Stockung zu beheben. In einer Mitgliederversammlung wurden die Mitglieder daran erinnert, daß unsere Führerin in „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt (S. 570): „Millionen vorurteilsfreier Gemüter — schlichte Sucher nach der Wahrheit, müde Wanderer in der Wüste verschmachtend — harren und warten der Ruhe und der Erquikkung.“ Es wurde der Gedanke ausgesprochen, daß einige jener vorurteilsfreien Gemüter vielleicht in diesem Ort seien, und daß das Licht der erkannten Wahrheit denen, die es suchten, nicht verborgen bleiben könne.

Arbeit in dem Sinne wurde von den meisten Mitgliedern freudig aufgenommen. Es dauerte nicht lange, und mehrere Lehrbücher wurden angefordert, und viele interessante Dinge geschahen.

So wurde zum Beispiel eine Frau dieser Stadt schwer krank in das Krankenhaus eingeliefert, um sofort operiert zu werden. Ihr kam der Gedanke, daß nur Gott ihr durch diese Operation hindurch helfen könne. Alsdann jedoch überraschte sie die Idee, daß Gott, wenn Er ihr durch die Operation hindurchhelfen, sie sicher auch ohne Operation heilen könne. Sie bat ihre Pflegerin, ihr eine Autotaxe zu besorgen, zog sich an und verließ das Krankenhaus. Eine Christliche Wissenschafterin dieser Stadt erfuhr von den Kindern der Frau, daß sie sich nicht der geplanten Operation unterzogen habe, sondern stattdessen nach Hause zurückgekehrt sei. Die Wissenschafterin fühlte sich veranlaßt, einen Besuch zu machen und ihr die Christliche Wissenschaft anzubieten. Sie erzählte der kranken Frau, daß die Christliche Wissenschaft heutzutage in derselben Weise heile, wie Jesus und seine Jünger geheilt hätten. Die Frau, die nie zuvor von der Christlichen Wissenschaft gehört hatte, lauschte mit Freuden; sie erhielt ein christlich-wissenschaftliches Lehrbuch, das sie dann eifrig studierte. Seit Jahren hatte sie, wie sie sagte, um diese Wahrheit gebetet: „Gott, ich kann sie nicht finden; Du wirst sie mir schicken müssen.“ Und es wurde ihr klar, daß dieses Gebet nun mit ihrem Finden der Christlichen Wissenschaft Erhörung gefunden hatte. Sie wurde geheilt. Ihre Kinder besuchten die Sonntagsschule, und nach ihrer Wiederherstellung tat sie selbst Heilarbeit für andere.

Dank der geistigen Arbeit der Mitglieder jener Kirche, nahm der Besuch der Gottesdienste sowohl wie der Sonntagsschule immer mehr zu.

Eine ähnliche Erfahrung wurde in einer größeren Stadt gemacht. Der Besuch des Gottesdienstes wuchs nicht an. Der Vorstand ernannte daher einen Ausschuß von fünf Mitgliedern, um stille geistige Arbeit für dieses Problem zu tun. Nur dem Vorstand war die Tatsache bekannt, daß ein solcher Ausschuß existierte, und die Mitglieder des Ausschusses arbeiteten nicht als Gruppe, sondern individuell.

Die Wurzel dieser Annahme von Stockung schien der angebliche Widerstand gegen den Christus, die Wahrheit, zu sein. Scheinbar beansprucht der Antichrist, die Wahrheit der Christlichen Wissenschaft vor denen verborgen zu halten, die dafür bereit sind und nach ihrer heilenden Botschaft verlangen. Da jedoch die Natur des Antichristes ganz und gar unwahr ist, macht das Leugnen seiner Machtansprüche die Annahme zunichte, daß er die Macht und Gegenwart des Christus, wie die Christliche Wissenschaft sie ans Licht gebracht hat, vor den Menschen in irgendeinem Gemeinwesen verborgen halten kann.

Tägliche systematische geistige Arbeit über besondere Erscheinungsformen der falschen Annahme, die der Anspruch des Antichristes zu bewirken scheint, ist sehr wirksam in der Zerstörung des Glaubens, daß irgend jemand in der Gemeinde außerhalb der Unendlichkeit der göttlichen Liebe sein könne.

Die Suggestion wurde gehandhabt, daß der Irrtum als abergläubisches Verlangen nach materiellen Heilmitteln wirken könne, sowie die Annahme, daß der tierische Magnetismus, oder der Antichrist, sich als Gleichgültigkeit, Trägheit, Vergnügungssucht Überarbeitung oder materielle Ansprüche äußern könne. Auch wurde die Annahme verneint, daß der tierische Magnetismus als Festhalten an der Vergangenheit auftreten könne; und es wurde die Wahrheit erklärt, daß kein verderblicher Einfluß des tierischen Magnetismus die Mitglieder jenes Gemeinwesens in der Knechtschaft überholter Vorstellungen vom Guten halten konnte, und daß menschliche Treue gegenüber der Traditionen, Kirchen oder Glaubensbekanntnisse den Fortschritt in der Erkenntnis und dem Verständnis Gottes nicht aufhalten oder verzögern kann. Es wurde erkannt, daß die falsche Theologie keine Macht hat, ein Gemeinwesen in Knechtschaft zu halten, da Gott allgegenwärtig und unendlich ist. Da der Mensch Ihn widerspiegelt, strahlt das Licht der Erkenntnis Gottes in das Bewußtsein all Seiner Kinder hinein. Die Natur Gottes, wie sie in der Christlichen Wissenschaft offenbart ist, wird der Menschheit hier und jetzt dargetan; und keine falschen Lehren über Gott können Ihn vor den Menschen verbergen, denn die Allgegenwart der Wahrheit zerstreut den Nebel der falschen Theologie und wirkt wie ein Gesetz, das denen, die geistig bereit sind, ihre göttliche Botschaft anzunehmen, die Christliche Wissenschaft bringt.

Nach einigen Wochen solch geistiger Arbeit sah man viele neue Gesichter in den Gottesdiensten dieser Zweigkirche. Auf Befragen erklärten einige der neuen Besucher, sie hätten schon gewußt, daß es eine christlich-wissenschaftliche Kirche in ihrer Nähe gebe, und sie hätten vorgehabt, sich gelegentlich über diese Lehre zu orientieren; kürzlich aber sei ihnen der Gedanke gekommen, daß eigentlich kein Anlaß dafür vorhanden sei, dieses Vorhaben länger hinauszuschieben. Andere sagten, sie hätten schon vor Jahren von der Christlichen Wissenschaft gehört, wären aber wieder davon abgekommen, und sie fühlten sich jetzt von Gott geführt, sie wieder aufzunehmen. Die Besucherzahl der Mittwochabend-Versammlunggen schien sich während der Arbeit des Ausschusses zu verdoppeln; auch bei dem Besuch der Sonntagsgottesdienste war eine beträchtliche Zunahme zu verzeichnen.

Unsere geliebte Führerin spricht zu uns, zu den Christlichen Wissenschaftern, wenn sie in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (Vermischten Schriften, S. 357) sagt: „Laßt sie die verlorenen Schafe suchen, die, von der rechten Herde abgeirrt, ihren großen Hirten verloren haben und danach verlangen, lebendige Weide zu finden und an den stillen Wassern zu ruhen.“ Sie sagt uns im selben Buch (S. 370): „Der feindselige Geist des Bösen geht immer noch um, jedoch der größere Geist Christi ist ebenfalls gegenwärtig, — auferstanden aus den Grabtüchern der Tradition un der Grabeshöhle der Unwissenheit.“ Wir verdanken es Mrs. Eddy, daß der Geist des heilenden Christus heutzutage wieder in der Welt ist.

Christlich-wissenschaftliches Heilen und der Einzelmensch

Vor vielen Jahren schrieb Mary Baker Eddy in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 317): „Jesus äußerte Dinge„ die von Anfang der Welt‘ an verborgen gewesen waren, von der Zeit an, da das materielle Wissen sich den Thron des schöpferischen, göttlichen Prinzips widerrechtlich angeeignet hatte, da es auf der Macht der Materie, der Gewalt der Unwahrheit, der Belanglosigkeit des Geistes bestanden und einen vermenschlichten Gottes verkündigt hatte.“

Vom Standpunkt der göttlichen Wissenschaft aus erläutert Mrs. Eddy diese Darlegung ausführlich, indem sie die „verborgenen Dinge“ als die geistigen Tatsachen des göttlichen Lebens und seines Universums unsterblicher Ideen erklärt. Diese göttliche Wissenschaft offenbart als die einzigen Elemente und Kräfte der Schöpfung die der ewigen Liebe, deren Gesetze immer Gesetze der Erhaltung sind. Jeder hier Anwesende hat bis zu einem gewissen Grade erlebt, wie mit jeder sich entfaltenden Tatsache des geistigen Seins die Unzerstörbarkeit der Substanz, die Unendlichkeit des Lebens, sowie die Fortdauer der Identität als bleibende Wirklichkeit augenscheinlicher werden. Er kommt dabei in Berührung mit der Macht des Geistes, der Kraft der Wahrheit, und beginnt, Gott als das unendliche, allmächtige Gute zu erkennen.

Dank der Entdeckung und Darlegung der „verborgenen Dinge“ Gottes durch Mrs. Eddy leben wir in einem Zeitalter, in dem die Gewalten der Göttlichkeit in der ganzen Welt immer klarer erkannt und empfunden werden. Jede einzelne christlich-wissenschaftliche Heilung ist das Ergebnis der sanften und doch unwiderstehlichen Kräfte des unendlichen Guten, welche die ununterbrochene Wirksamkeit des allgegenwärtigen Prinzips ans Licht bringen. Diese Kräfte sagen das endgültige und vollständige Erscheinen des Königreichs der göttlichen Macht voraus.

Da die Substanz des Universums Geist ist, kann nur die geistige Wissenschaft die Natur des Universums erklären. Geist macht diese Wissenschaft aus, durch die seine Allmacht allüberall bewiesen wird. Diese göttliche Wissenschaft hat uns gelehrt, daß es in dem gottgeschaffenen Weltall kein Element, keinen Augenblick und keine Macht des Bösen gibt. Je weiter wir in die Geheimnisse des Universums Gottes eindringen, desto mehr werden wir uns der „Tiefe, Breite, Höhe, Macht, Majestät und Herrlichkeit der unendlichen Liebe“ bewußt, von denen unser Lehrbuch spricht (S. 520). Unser Forschen offenbart uns die ewige Sicherheit des Universums und des Menschen. Die „verborgenen Dinge“ Gottes sind nicht mehr verborgen, sondern erstrahlen in ihrer ursprünglichen Herrlichkeit in der Wirksamkeit christlicher Heilkraft.

„Das Forschen nach dem, was die Menschen „das Unbekannte“ genannt haben, führt uns zu der Entdeckung der Allgegenwart einer unüberwindlichen geistigen Ursache. Hier gibt es keine Geheimnisse, die nicht mit allen Menschen geteilt werden könnten, denn alles, was offenbart wird, dient zum Besten eines jeden Lebewesens. Solch wissenschaftliche Entdekkungen mit allen Menschen zu teilen, ist ehrenvoll, und es geschieht beständig in Abendland und Morgenland durch unsere Gottesdienste; auf diese Weise wird das Fundament dauernden Friedens in den Herzen der Menschen gelegt.

Das materielle Wissen behauptet, daß die Materialität das Wesen des Universums ist, und daß die sogenannte Naturwissenschaft die Elemente und Kräfte dieser angenommenen Natur entdeckt und erklärt. Da das sterbliche Gemüt nichts von der Wirklichkeit, dem Guten, weiß, sind alle seine scheinbaren materiellen Entdeckungen nur ein vergrößerter Glaube an Endlichkeit und Chaos. Das materielle Wissen mißversteht die Natur und mißdeutet sie daher. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 581): „Je höher das falsche Wissen auf dem Grunde des Augenscheins baut, der von den fünf körperlichen Sinnen erlangt wird, desto mehr Verwirrung folgt, und desto gewisser ist der Sturz seines Baues.“ Je mehr die Unwahrheit von sich selbst erfährt, desto selbstzerstörender wird sie, denn sie entdeckt ihre eigene Unwirklichkeit. Also ist „die Gewalt der Unwahrheit“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 317) überhaupt keine Gewalt. Wir lernen verstehen, daß sie nicht das winzigste Teilchen der Wirklichkeit vernichten kann; sie kann die Herrschaft der Harmonie nicht einen Augenblick stören. Dies geschieht niemals, denn die Macht des göttlichen Prinzips ist allzeit wirksam, um das Werk des Schöpfers zu erhalten.

Von allen Seiten hören wir, daß das sogenannte sterbliche Gemüt den Versuch macht, die Vorrechte Gottes an sich zu reißen, und Allmacht für sich zu beanspruchen, um sie zur Vernichtung allen Seins zu gebrauchen; daß es seine verbrecherische Gesinnung Gesetze der Lebenselemente nennen möchte, um so die Menschheit durch Täuschung zu verleiten, seine Ansprüche äußerster Gesetzlosigkeit und Zerstörungswut anzunehmen. In unserem Lehrbuch lesen wir (S. 541):

„1. Mose 4, 9. Da sprach der Herr (Jehova) zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?

Hier erfindet die schlangenartige Lüge neue Formen. Zuerst maßt sie sich göttliche Macht unrechtmäßig an. Im ersten Fall sagt sie angeblich: Ihr, werdet sein wie Gott‘. Jetzt weist sie sogar die Menschenpflicht zurück, die der Mensch gegen seinen Bruder hat.“

Im Gefolge des falschen Anspruchs des sterblichen Gemüts, Herr über die bösen elementaren Gewalten zu sein, erhebt es einen anderen Anspruch, nämlich den, daß es keinen Schutz gegen diese angebliche Gewalt gibt. In „Nein und Ja“ schreibt unsere inspirierte Führerin (S. 23): „Das Böse kann weder das Vorrecht Gottes an sich reißen noch das Böse allmächtig und allgegenwärtig machen.“ Es gibt einen Schutz gegen die Anmaßungen des materiellen Wissens. Der Schutz besteht in dem Verständnis der geistigen Natur des Universums, das durch die Macht der Liebe und des Lebens regiert wird. Dieses Verständnis, zusammen mit dem Beweis seiner Nützlichkeit, wird durch die Kirchen Christi, Wissenschafter, in unzähligen Gemeinwesen vermittelt. Solche Kirchen sind Werkstätten der Wahrheit, welche die gute Botschaft göttlich wissenschaftlicher Errungenschaften verbreiten.

Es ist der Christliche Wissenschafter, nicht der Naturwissenschaftler, der an der Spitze der Entwicklung fortschrittlichen Denkens steht. Jeder erleuchtete und treue Arbeiter in unseren Kirchen ist sich seiner Verpflichtung der Menschheit gegenüber in diesen Zeiten bewußt. Das Zeitalter der göttlichen Wissenschaft ist angebrochen. Es ist unser unschätzbares Vorrecht, der Welt mit unserer von Gott gegebenen Fähigkeit den Beweis zu liefern, daß das Böse keine elementare oder mentale Macht ist, welche die Menschen zwingen kann, etwas anzunehmen, das zu ihrer eigenen Vernichtung führt, sondern daß die Gewalten der geistigen Liebe die Anerkennung und Annahme der Wahrheit erzwingen, welche zunehmende menschliche Wohlfahrt fördert, die schließlich der ewigen Harmonie Raum gibt.

Durch Mrs. Eddys Entdeckung der Wahrheit sind die verborgenen Dinge Gottes, in der Form beweisbaren geistigen Verständnisses, der mentale Schatz dieses Jahrhunderts geworden. Wir können sehen, wie die Macht der göttlichen Wissenschaft den Fortschritt der Menschheit fördert. Wir können fühlen, wie sie jede Anmaßung des Bösen in Gestalt sogenannter Wissenschaften, „Ismen“ oder „Ologien“ in ihr ursprüngliches Nichts zurückdrängt. Die Macht ihrer unwiderstehbaren Reinheit fährt fort, die mentale Atmosphäre der Welt zu reinigen. Wir haben bisher nur einen Vorgeschmack von den Möglichkeiten der unendlichen Liebe verspürt, — wie von fernen Bergeshöhen haben wir einen flüchtigen Schimmer der unwiderstehlichen Kräfte erhascht, welche bestimmt sind, die Herrschaft der Harmonie unter den Menschen wiederherzustellen. Die Welt ruft die Wissenschafter des Christentums zu tieferer geistiger Forschung auf, zu größeren Beweisen der göttlichen Macht im christlichen Heilen und dazu, den Sieg über alle scheinbaren Formen des Irrtums und der Materialität davonzutragen.

Die Christliche Wissenschaft ist bereit und imstande, diesem Ruf Folge zu leisten, da Gott die Quelle ihrer Heilkraft ist. Mrs. Eddy prophezeite Welterlösung durch diese Wirksamkeit des Christus. Um diesen Sieg zu erringen, bedarf es der hingebenden geistigen Heiltätigkeit eines jeden Christlichen Wissenschafters. Dann werden die größeren Werke als notwendige Folge der kleineren Demonstrationen in die Erscheinung treten, und geheilte Menschenmengen werden die natürliche Folge von Einzelheilungen sein. Die Mächte der göttlichen Liebe, die mit der Heilung eines einzigen Herzens beginnen, werden sich ausbreiten und, in den Worten unserer Führerin (Wissenschaft und Gesundheit, S. 17): „die darbende Liebe“ der ganzen Welt „speisen“.

Sollte sich unser Denken nicht vielmehr auf die Mächte der geistigen Wahrheit stützen, statt auf die Prahlereien der Unwahrheit; auf die Entfaltung des unendlichen Lebens, statt auf die Selbstzerstörung materieller Annahmen; auf den Beweis der Macht Gottes, statt auf menschliche Mutmaßungen? Indem wir dies tun, werden wir allen Menschen zu der Erkenntnis verhelfen, daß das Böse keine Macht ist — weder im Mittelpunkt noch im Umkreis des Seins — welche die Verdammung des Menschengeschlechts bewirken kann, sondern daß die göttliche Liebe die unendliche, allmächtige Gegenwart ist, welche die wirkliche Identität und Individualität ewig erhält. Die hohe und edle Bestimmung des Menschen entfaltet sich gemäß dem ursprünglichen Vorsatz des göttlichen Gemüts.

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