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Die Herde hüten

Aus der Mai 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Sonntagsschullehrer, der seine Aufgabe ernst nimmt, bemüht sich, das Denken des einzelnen Schülers zu erreichen, damit jedes Kind in der Klasse im Verständnis und im Beweisen der Lehren unserer Führerin fortwährend wachsen kann. In seiner Beziehung zu den Schülern trachtet er danach, die sorgliche Liebe des Christus widerzuspiegeln, die Jesus in dem im 10. Kapitel des Evangeliums des Johannes berichteten rührenden Gleichnis vom Hirten und den Schafen veranschaulichte. Das Gleichnis ist auf einen Brauch im Morgenland gegründet, wo die Hirten ihren Schafen Namen geben. In Palästina hat nicht nur jeder Hirte einen besonderen Ruf für seine Herde, den die Schafe kennen, sondern er ruft sie zuweilen auch bei ihrem Namen, besonders morgens, wenn er sie aus den Hürden herausläßt und auf die Weide führt. Was für eine gütige, liebevolle Verbundenheit die Worte des Meisters in sich schließen: „Er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie aus.“

Ein hervorragendes Beispiel treuen Behütens finden wir in der Missionsarbeit des Apostels Paulus. Dieser große Lehrer blieb gewissenhaft in Berührung mit denen, die durch sein Wirken aus der Finsternis heraus in das Licht geführt wurden. Er reiste manchmal unter den schwierigsten Umständen, um sie, wenn es not tat, rechtzeitig zu erreichen, so daß sie nicht abfielen. Bei andern Gelegenheiten sandte er ihnen durch Timotheus oder Titus Rat; und wieder zu andern Zeiten sandte er ihnen anspornende, ermutigende Briefe zur Anleitung. Paulus schrieb seine großen Briefe nicht in dem Gedanken an Ruhm oder die Zukunft: sie entsprangen der tiefen Treue des Apostels zu einer großen Sache, um den unmittelbaren Bedürfnissen seiner Nachfolger gerecht zu werden.

Unsere Sonntagsschullehrer senden ihren Schülern zwar keine Ausführungen über die Lehren der Christlichen Wissenschaft, aber zuweilen erweist es sich dem wachsamen Lehrer als eine Hilfe, sich mit einem Schüler persönlich entweder durch Ferngespräch, einen Brief oder einen Besuch im Heim in Verbindung zu setzen. In vielen Sonntagsschulen wird von dem Lehrer erwartet, daß er sich mit einem Schüler, der zwei Wochen nicht kam, in Verbindung setzt, um ihn zu einer baldigen Rückkehr zu ermutigen. Manchmal hat es sich gezeigt, daß ein Kind aus irgend einem Grund in seiner Klasse nicht zufrieden war, und der Vorsteher konnte dann eine erfreuliche Änderung veranlassen. In andern Fällen entdeckte man, daß dem Kind die Sonntagsschullektionen durch ungünstige Einflüsse gleichgültig geworden waren, und durch besondere, manchmal geraume Zeit anhaltende Anstrengung konnte der Lehrer das Verlangen und die Begeisterung wieder wach rufen. In den verschiedensten Lagen hat sich des Lehrers liebevolle Anteilnahme dem Schüler als eine Wohltat erwiesen.

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