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Ursache und Wirkung

Aus der Mai 1950-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als der Psalmist sang (Ps. 24, 1): „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnt“, muß er sicher einigermaßen die Grundtatsache verstanden haben, daß alles, was im Weltall Dasein hat, als Wirkung einer wohltätigen und allerhabenen Ursache besteht.

Daß diese Ursache Gott, der Geist, das göttliche Gemüt ist, und daß jede daraus hervorgehende Wirkung geistiges Denken, gleich beschaffen, im gleichen Zustand und ebenso fortbestehend wie ihr Urheber oder ihre Ursache ist, dies ist die folgerichtige und herrliche Wahrheit, die die Christliche Wissenschaft unserer Zeit geoffenbart hat. Mary Baker Eddy schreibt in „Rückblick und Einblick“ (S. 24) betreffs ihrer Entdeckung der Christlichen Wissenschaft: „Zwanzig Jahre lang vor meiner Entdeckung hatte ich versucht, alle körperlichen Wirkungen auf gedankliche Ursachen zurückzuführen, und gegen Ende des Jahres 1866 erlangte ich die wissenschaftliche Gewißheit, daß alle Ursächlichkeit Gemüt ist, und jede Wirkung eine gedankliche Erscheinung.“

Weil Gott, die unendliche Liebe, das All in allem ist, kann man in der göttlichen Wissenschaft zu keinem andern Schluß kommen, als daß Ursache und Wirkung nur Ihm zustehen, und daß beide rein geistig und vollständig gut sind.

Verstehen, daß der Mensch einzeln und insgesamt die geistige, untrennbare Offenbarwerdung oder Wirkung dieses Gemüts ist, das auch das Leben und die Liebe ist, heißt seine und anderer Wesenseinheit richtig feststellen. Wir sehen also, daß der Mensch, Gottes Bild und Gleichnis, nur seinem Schöpfer untertan ist, und daß sein göttliches Geburtsrecht unbeschränkte Freiheit und Nützlichkeit ist.

Der Lohn für dieses richtige Feststellen der Wesenseinheit wird Heilung genannt; denn es zerstört unstimmige Bilder im menschlichen Bewußtsein, und stellt Rechtschaffenheit, Kraft und Eintracht her. Der Verfasser erlebte diesen Beweis, als er körperlicher Heilung bedurfte. Seine Frau las ihm den religiösen Aufsatz aus einem Christian Science Monitor vor. Fast am Ende des Aufsatzes kamen die Worte vor: „In Seine [Gottes] Gegenwart kann nichts kommen, was Ihm ungleich ist“. Es war eine einfache Erklärung, aber was sie in sich schloß, war so erstaunlich, daß er bat, den Satz noch einmal zu lesen.

Er dachte über die Worte nach und erkannte dankbar die Grundtatsache an, daß Gott, die Seele alles Seins, Gebrechen oder Leiden weder in sich schließt noch kennt. Er sah, daß Gott von seinem scheinbaren Leiden, einem Übel, gar nichts wußte. Es bestand nicht in der göttlichen Gegenwart, noch konnte Gott es Seinem geliebten Kind mitteilen. Da es ohne Ursache war, konnte es nichts Tatsächliches sein, sondern war nur eine völlig unwirkliche, falsche Annahme, die weder in der Ursache noch in der Wirkung aufzufinden war. „Gott, Geist, allein hat alles geschaffen, und Er nannte es gut. Daher ist das Böse, weil es das Gegenteil vom Guten ist, unwirklich und kann nicht das Erzeugnis Gottes sein“, erklärt Mrs. Eddy auf Seite 339 unseres Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift.“

Nun erkannte der Wissenschafter, daß er sehen mußte, daß sein wahres Selbst wesenseins mit der Idee Gottes oder das Kind Gottes war, und daß alle in Gott leben, sich bewegen und ihr Dasein haben. Er begann, dies zu tun; er behauptete Gottes Allgegenwart und liebevolle Herrschaft und sah, daß sein eigenes wahres Selbst in dieser Gegenwart inbegriffen und über jede Geltendmachung des Irrtums vollständig erhaben war.

Das erhebende Gefühl des Freiseins, das sofort folgte, wird ihm unvergeßlich sein. Gerade, wie man aus einem quälenden Traum erwacht und erkennt, daß die schlimme Erfahrung sich ja gar nicht ereignet hat, und man sie daher weder zu verurteilen noch zu berichtigen braucht, so verschwand für den Wissenschafter der Zustand in sein ursprüngliches Nichts. Paulus ermahnt (Eph. 5, 14): „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.“

Man kann manchmal finden, daß man die Allheit und die unbedingte Vollkommenheit Gottes gern zugibt, aber nicht willens ist, anzuerkennen, daß auch der Mensch als Gottes geistige, völlig fehlerlose Idee oder Wirkung vollkommen ist. Des Menschen einzige Individualität besteht in seinem Widerspiegeln seines Schöpfers und in seinem Einssein mit seinem Schöpfer. Um sich selber wahrhaft zu kennen, muß man im menschlichen Leben den Eigenwillen und alle vorgefaßten Ansichten von Intelligenz und Substanz in der Materie aufgeben. Ein falscher Begriff von Gott und dem Menschen straft sich selber; unser Verständnis der Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft dagegen erlöst. Beim Rechnen kann man leicht sehen, daß jede einzelne Zahl genau und vollständig ist; keine Zahl verliert je ihre Wesenseinheit. Ebenso bleibt der unsterbliche, geistige Mensch unter der Regierung der allerhabenen Intelligenz individuell, unversehrt und sündlos.

Solch verwerfliche Gewalten wie Habgier, Machtbegierde, das Verlangen zu beherrschen und zu beaufsichtigen, Unehrlichkeit und Untüchtigkeit, die oft zu Krieg und unheilvollen wirtschaftlichen und sozialen Zuständen führen, gehen nicht aus Gott hervor; der allliebende und allmächtige Vater-Mutter hat sie nicht veranlaßt. Sie sind daher weder eine Ursache noch eine Wirkung, sondern eine vollständige Trugvorstellung. Durch sein verständnisvolles Erklären, daß Gott die höchste Macht und die verursachende Kraft ist, beweist der Christliche Wissenschafter, daß er gegen die Geltendmachungen des Bösen gefeit ist.

Der Christliche Wissenschafter kann nichts Besseres tun als über die tiefe Bedeutung der Begriffsbestimmungen für Gott nachdenken, die unsere Führerin auf Seite 465 und 587 in Wissenschaft und Gesundheit gegeben hat. Vertieft man sich in sie, so wird es einem klar, daß sich in dem unendlichen Leben keine Müdigkeit und kein Tod bekundet; daß die Wahrheit nie Ungenauigkeit oder Mißlingen zur Folge hat; daß im Weltall der göttlichen Liebe keine Ungeduld, Selbstsucht oder Abneigung widergespiegelt ist. Das Gemüt enthält keine Spur von geistiger Unfähigkeit oder Traurigkeit; das Prinzip kennt keinen Wechsel oder Mangel; im Geist gibt es keine Verkörperung von Materie oder Bösem. Gott, die Seele des Menschen und des Weltalls, kommt ewig in vollkommener Tätigkeit, Unversehrtheit, in Erfolg, in freudiger Nützlichkeit, Freundlichkeit, Liebenswürdigkeit, Reinheit und Schönheit zum Ausdruck.

Für jedes Kind Gottes besteht ewig die herrliche Verheißung (Luk. 15, 31): „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.“ Ursache und Wirkung, das Prinzip und die Idee stehen in einer starken und unauflöslichen Beziehung zu einander. Unser Vater liebt uns zärtlich, und versorgt uns, Seine Ideen, in reichem Maße!

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