Vor einigen Monaten veröffentlichte ein Zeitungsphotograph in einer bekannten Zeitschrift eine interessante Studie von verschiedenen Menschentypen, denen er auf den Straßen einer großen Stadt begegnet war, und die er unbeobachtet aufgenommen hatte. Die Bemerkung wurde gemacht, daß keiner von ihnen lächelte. Bei keinem war ein Ausdruck von Glück, heiterer Ruhe oder Frieden zu bemerken. Die Gesichter waren gespannt, kummervoll oder niedergeschlagen. Die Männer sowohl wie die Frauen schienen freudlos zu sein.
Dies ist ein interessanter Kommentar in bezug auf den Gemütszustand des heutigen Menschen, und er zeigt ganz klar, wie wichtig der freudebringende Einfluß ist, den die Lehre der Christlichen Wissenschaft in dieser Zeit ausüben kann. Es ist gar keine Frage, daß die Welt mehr Freude nötig hat; wir alle brauchen die Freude des Geistes. Ja wir benötigen sie immer mehr; und die Wissenschaft erklärt, daß wir sie durch ein rechtes Verständnis von Gott in unendlicher Fülle haben können. Freude ist das unverkennbare Wahrzeichen eines echten Christlichen Wissenschafters. Es ist das Zeichen, daß etwas in sein Denken gekommen ist, das seine Weltanschauung umgewandelt hat, und das sich in einer Freudigkeit offenbart, die spontanen Ausdruck findet. In der Tat gehen Freude und Spontaneität meist Hand in Hand. Sie sind die sich entfaltenden Beweise der Seele.
In ihrem Lehrbuch schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 57): „Glück ist geistig, aus Wahrheit und Liebe geboren. Es ist selbstlos; daher kann es nicht allein bestehen, sondern verlangt, daß die ganze Menschheit es teile.“ Diese Erklärung Mrs. Eddys lenkt unser Denken zu der Erkenntnis, daß wahre Freude und wahres Glück ihre Grundlage in der Selbstlosigkeit haben. Man kann nicht wahrhaft glücklich sein und gleichzeitig sein Denken auf eine persönliche Auffassung des Ichs konzentrieren. Christus Jesus war das vollkommene Beispiel eines selbstlosen Lebens. Um wahre Freude empfinden oder ausdrücken zu können, muß unser Denken in Harmonie mit dem Prinzip sein, dem Rechten, und ist daher weit entfernt von dem, was Mrs. Eddy in einem ihrer Gedichte so treffend die „müde Freude“ der materiellen Genußsucht genannt hat. Rechtes Denken findet seinen natürlichen Ausdruck in harmonischem Sein und Leben. Wie der Prophet Jesaja erklärte (Jes. 32:17): „Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Gerechtigkeit Nutzen wird ewige Stille und Sicherheit sein.“
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.