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Die Grundlage wahrer Freude

Aus der Januar 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor einigen Monaten veröffentlichte ein Zeitungsphotograph in einer bekannten Zeitschrift eine interessante Studie von verschiedenen Menschentypen, denen er auf den Straßen einer großen Stadt begegnet war, und die er unbeobachtet aufgenommen hatte. Die Bemerkung wurde gemacht, daß keiner von ihnen lächelte. Bei keinem war ein Ausdruck von Glück, heiterer Ruhe oder Frieden zu bemerken. Die Gesichter waren gespannt, kummervoll oder niedergeschlagen. Die Männer sowohl wie die Frauen schienen freudlos zu sein.

Dies ist ein interessanter Kommentar in bezug auf den Gemütszustand des heutigen Menschen, und er zeigt ganz klar, wie wichtig der freudebringende Einfluß ist, den die Lehre der Christlichen Wissenschaft in dieser Zeit ausüben kann. Es ist gar keine Frage, daß die Welt mehr Freude nötig hat; wir alle brauchen die Freude des Geistes. Ja wir benötigen sie immer mehr; und die Wissenschaft erklärt, daß wir sie durch ein rechtes Verständnis von Gott in unendlicher Fülle haben können. Freude ist das unverkennbare Wahrzeichen eines echten Christlichen Wissenschafters. Es ist das Zeichen, daß etwas in sein Denken gekommen ist, das seine Weltanschauung umgewandelt hat, und das sich in einer Freudigkeit offenbart, die spontanen Ausdruck findet. In der Tat gehen Freude und Spontaneität meist Hand in Hand. Sie sind die sich entfaltenden Beweise der Seele.

In ihrem Lehrbuch schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 57): „Glück ist geistig, aus Wahrheit und Liebe geboren. Es ist selbstlos; daher kann es nicht allein bestehen, sondern verlangt, daß die ganze Menschheit es teile.“ Diese Erklärung Mrs. Eddys lenkt unser Denken zu der Erkenntnis, daß wahre Freude und wahres Glück ihre Grundlage in der Selbstlosigkeit haben. Man kann nicht wahrhaft glücklich sein und gleichzeitig sein Denken auf eine persönliche Auffassung des Ichs konzentrieren. Christus Jesus war das vollkommene Beispiel eines selbstlosen Lebens. Um wahre Freude empfinden oder ausdrücken zu können, muß unser Denken in Harmonie mit dem Prinzip sein, dem Rechten, und ist daher weit entfernt von dem, was Mrs. Eddy in einem ihrer Gedichte so treffend die „müde Freude“ der materiellen Genußsucht genannt hat. Rechtes Denken findet seinen natürlichen Ausdruck in harmonischem Sein und Leben. Wie der Prophet Jesaja erklärte (Jes. 32:17): „Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Gerechtigkeit Nutzen wird ewige Stille und Sicherheit sein.“

Freude ist eine der Eigenschaften der Seele, der rechtmäßige Besitz des Menschen in seinem wahren Sein; aber um sie demonstrieren zu können, muß man sich abwenden von der Betrachtung des Sinnenzeugnisses, gleichwohl ob dieses im eigenen Bewußtsein als unmittelbare Umwelt und Lage, oder im Weltbild des allgemeinen sterblichen Gemüts Ausdruck findet. Wenn jemand es notwendig findet, sich über ein Gefühl des Schmerzes und Kummers zu erheben, so leitet die Christliche Wissenschaft ihn an, zu erkennen, daß keine Annahme persönlichen Sinnes oder persönlicher Zuneigung einen Menschen des wahren Glückes berauben kann. Mit Bezug hierauf macht Mrs. Eddy die folgende nützliche und trostreiche Bemerkung in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 9): „Eine falsche Auffassung von Glück ist verhängnisvoller für den menschlichen Fortschritt als alles, was ein Feind oder Feindschaft dem Bewußtsein aufdrängen oder seinem Ziel und Streben aufprägen kann, um die Freuden des Lebens zu vermindern und seine Sorgen zu vermehren.“

Wenn wir lernen, die Quelle von Glück und Freude im Prinzip statt in Personen zu suchen, dann ist die Grundlage für die Demonstration der nie endenden Freude gelegt. Wenn in unserm Bewußtsein keine Freude vorhanden ist, so beweist dies, daß Zweifel und Furcht sich in unserm Denken geltend machen wollen. Wir tuen wohl daran, dies im Sinn zu behalten im Zusammenhang mit irgend welchen körperlichen Problemen. Anstatt zum Beispiel Alterserscheinungen, Verfall und Tod zu erwarten, lernt man in der Christlichen Wissenschaft die ewige Fortdauer des Lebens verstehen und an dieser Erkenntnis festzuhalten, um von dem Gesichtspunkt aus glücklich und froh zu leben, und ihn auch mit Bezug auf andere anzuwenden. Todesfurcht findet keinen Raum in dem Bewußtsein des Menschen, der in der freudigen Vergegenwärtigung der Fortdauer und Allheit des Lebens verweilt.

Manche Leute haben niemals viel Glück und Freude in ihrem Leben erfahren; und für jemanden, der unter solch einem Eindruck steht, ist es besonders wichtig, Beweise des liebreichen Beistandes und der Freiheit, wie wir sie in der Christlichen Wissenschaft finden, zu erleben. Und ganz im besonderen seien hier Fälle zu erwähnen, wo jemand unter der Vorstellung leidet, nicht erwünscht zu sein. Im Licht der Christlichen Wissenschaft ist jede Idee im ganzen Weltall der göttlichen Liebe nicht nur erwünscht sondern absolut notwendig. Die Liebe liebt nicht nur ihren eigenen Ausdruck, sondern sie erhält ihn auch. Jede Idee muß den Vorsatz der Liebe ausführen, und jede Idee hat einen rechten Zweck im Sein.

Wahre Freude ist eine Kundgebung von der Wirklichkeit des Geistes. Sie ist nicht der Ausdruck oberflächlichen menschlichen Optimismus. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft schreibt Mrs. Eddy (S. 548): „Ehe Leben geistig begriffen worden ist, bietet die Erde den Sterblichen wenig Licht und Freude.“ Begreifen zu lernen, daß es nur ein Leben gibt, nämlich das Leben, das geistig, unendlich und immer gut ist, ist die Forderung des Tages; und mit dieser Erklärung gibt die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft einer verwirrten und unglücklichen Welt eine von Gott inspirierte Belehrung. Wahre Freude ist das Ergebnis geistigen Verstehens. Sie tritt ganz natürlich in die Erscheinung, wenn man ihr wahres Wesen als einen Ausdruck des göttlichen Seins erkennt. Denn dann begreift man, daß in der unendlichen Allheit des Seins alle Ideen liebevoll sind und in der rechten Beziehung zu einander stehen. Wenn man über das sterbliche Weltbild hinausschaut, so kann das Denken ruhen im Bewußtsein dieser freudereichen Wirklichkeit.

Wenn jemand durch das Studium des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuches einen absolut befriedigenden Begriff von Gott und seiner unauflöslichen Beziehung zu Ihm gefunden hat, so wird dieses tief befriedigende Verständnis eine natürliche Quelle immerwährender Freude. Hinter der Freude, welche die Menschen im Ausdruck der Christlichen Wissenschafter beobachten, ist die Überzeugung, daß es einen Gott gibt; daß die göttliche Liebe existiert und Alles-in-allem ist; und daß daher das Böse ein Nichts ist. Die Freude ist das „Sesame“, das Tue-dich-auf, für die Tür zu allem Guten und zur Demonstration der Allgegenwart der göttlichen Liebe.

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