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Wie wichtig ist biblische Geschichte?

Aus der März 1951-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die erste Verfügung für das Unterrichten der Kinder in unseren Sonntagsschulen gemäß Artikel XX, Abschnitt 2 des Kirchenhandbuchs von Mary Baker Eddy lautet, daß sie in der Heiligen Schrift unterwiesen werden sollen. Und in unserem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 320) sagt uns Mrs. Eddy, daß „die einzige Auslegung der Heiligen Schrift, die von Wichtigkeit ist, die geistige ist.“ Daher legen Sonntagsschullehrer bei ihrem Bibelunterricht vor allen Dingen Nachdruck auf die geistige Auslegung. Aber nicht selten wird gefragt: Wieviel Beachtung sollte der geschichtlichen Seite der Bibel in der Sonntagsschule gewidmet werden, und ist es wichtig, daß man den Schülern Aufschluß über die Zeitfolge biblischer Begebenheiten gibt?

Der Bibelunterricht ist zwar eine wichtige Forderung in unseren Sonntagsschulen; aber es wird nicht verlangt, daß die Bibel den Klassen genau der Zeitfolge entsprechend dargeboten wird. Dies wäre offenbar schon vom Standpunkt der Zusammensetzung unserer Klassen aus nicht zweckdienlich. Um geschichtlich folgerichtig zu unterrichten, wäre eine Anordnung wie in den öffentlichen Schulen erforderlich, wo die Klassen entsprechend der Kenntnis der Schüler in den betreffenden Fächern gebildet werden. Schüler in der zweiten Klasse in einer öffentlichen Schule haben zum Beispiel gelernt, was in der ersten Klasse gelehrt wurde. Wenn sie mit der zweiten Klasse fertig sind, rücken sie in die dritte Klasse vor und so weiter. Unsere Klassen werden ziemlich anders gebildet. Ältere Schüler, die von der Christlichen Wissenschaft noch wenig oder gar nichts verstehen, kommen oft in Klassen mit Knaben und Mädchen, die schon eine Reihe von Jahren in der Sonntagsschule waren. Dies ist kein Hindernis, und zwar aus dem Grund, weil unsere Sonntagsschule die Christliche Wissenschaft, das Gesetz Gottes, lehrt, und es liegt in der Art von Gottes Gesetz, das Denken des Schülers jeweils auf der Stufe seiner Erfahrung und seines Fortschritts zu erreichen. Ebenso, wie unsere im Gottesdienst gelesene Lektionspredigt sowohl den Neuling als den erfahrenen Wissenschafter speist, erreicht sie, wenn sie in der Sonntagsschule erläutert wird, einigermaßen den geistigen Sinn des Schülers ungeachtet dessen, wie lang er sich mit der Christlichen Wissenschaft befaßt haben mag.

In einem Bericht über eine von Mrs. Eddy gehaltene Predigt erschien im Christian Science Journal (2. Jahrgang, Nr. 12) folgende Erklärung: „Der materielle Bericht der Bibel, sagte sie, ist für unser Wohlergehen nicht wichtiger als die Geschichte von Europa und Amerika; aber die geistige Anwendung beeinflußt unser ewiges Leben.“ Die biblische Geschichte veranschaulicht das Wirken des göttlichen Gesetzes im menschlichen Leben und lehrt, wenn sie in ihrer geistigen Bedeutung betrachtet wird, wertvolle Lehren; denn sie hilft dem Schüler, ein besseres Verständnis von Gott und der Anwendbarkeit des Gesetzes Gottes in seinen Alltagsangelegenheiten zu erlangen.

Wenn die Schüler die geistige Bedeutung der Heiligen Schrift gelehrt werden, ist es nur natürlich, daß sie zugleich etwas von der Geschichte lernen, die sich wie ein Faden durch die Bibel hindurchzieht.

Das abwechselnde Lesen in der Lektionspredigt vom 12. Dezember 1948 war zum Beispiel dem 1. Buch Mose entnommen im Zusammenhang mit dem Leben Josephs. An jenem Sonntag wies ein Lehrer, ohne auf Einzelheiten einzugehen, seine Klasse auf eine frühere Zeit in der jüdischen Geschichte hin, wo Abraham, um dem einen wahren Gott treu zu sein, die götzendienerische Stadt Ur verließ und sich in Kanaan ansiedelte, wo Joseph seine Kindheit verbrachte. Die Lektionspredigt enthielt dann noch einen Teil der Erzählung von dem Punkt aus, wo die Kinder Israel unter der Führung von Mose die ägyptische Knechtschaft abschüttelten und in das Land Kanaan zurückkehrten. Hier gab der Lehrer den geschichtlichen Zusammenhang zwischen der Zeit, wo Josephs Brüder und ihr Vater Kanaan verließen und sich in Ägypten ansiedelten, und der Rückkehr der Israeliten nach Kanaan. Dies alles wurde kurz berührt im Zusammenhang mit dem Thema der Lektionspredigt und dem Inhalt gewisser Abschnitte.

Jeder Lehrer bietet den Sonntagsschulunterricht seinem eigenen Beweis entsprechend dar; diese Veranschaulichung kann jedoch zeigen, wie eine Erzählung in der Bibel mit einer andern in Verbindung gebracht werden kann, so daß die Schüler nach und nach etwas von der Zeitfolge der Bibel verstehen lernen. Wenn dann bei den Besprechungen in der Klasse die mannigfaltigen Erzählungen zur Sprache kommen, kann ihnen ihr richtiger Platz leicht angewiesen werden. Wenn die Personen in der Bibel von einem gewissen geschichtlichen Hintergrund aus besprochen werden, lernen unsere Sonntagsschüler bald, daß in Bezug auf geschichtliche Reihenfolge Elia vor Jesus kam, daß Mose Elia voranging, daß Abraham Mose voranging und so weiter.

Wenn manche Lehrer fühlen, sie sollten besser mit der Bibel vertraut sein, um in gewissem Maße einen geschichtlichen Hintergrund zu geben, wird es ihnen eine Hilfe sein, wenn sie beim Vorbereiten der Lektionspredigt eines der Bibelwörterbücher benützen, die in den Lesezimmern der Christlichen Wissenschaft käuflich sind. Und Lehrer sollten vor allen Dingen der Worte unserer Führerin auf Seite 241 in Wissenschaft und Gesundheit eingedenk sein: „Nimm der Bibel die geistige Bedeutung, und diese Sammlung von Schriften vermag für die Sterblichen sowenig zu tun, wie Mondstrahlen einen vereisten Fluß zu schmelzen vermögen.“

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