Die Bibel sagt uns, daß Gott unendlich, das All ist, daß Er also eine Einheit ist. Die Menschen glauben im allgemeinen an die Unendlichkeit Gottes, aber sie wenden das Wort das all nicht in seiner vollen Bedeutung an. Nur Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, zog aus dieser Voraussetzung folgerichtig den einzig möglichen Schluß, daß nämlich, wenn Gott unendlich ist, nichts Ihm Ungleiches bestehen kann und tatsächlich nicht besteht. Im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt sie auf Seite 267: „Die Allheit der Gottheit ist ihre Einheit“; und auf Seite 469 schreibt sie: „Wir begraben den Begriff der Unendlichkeit, wenn wir zugeben, daß, obwohl Gott unendlich ist, das Böse in dieser Unendlichkeit eine Stätte hat, denn das Böse kann keine Stätte haben, wo doch aller Raum von Gott erfüllt ist.“
Die Bibel nennt Gott Geist, Gemüt, und die Lehre und Ausübung der Christlichen Wissenschaft sind auf die Tatsache gegründet, daß das Gemüt Gott ist, und daß es daher nur das eine Gemüt, Gott, das Gute, gibt. In der Unendlichkeit des Geistes hat nichts außer Gott Raum. Das Gemüt, der Geist oder die Intelligenz ist immer tätig und bekundet sich im Menschen, der der Ausdruck der Art Gottes ist. Gott braucht den Menschen, daß er von Ihm zeuge. Der Mensch ist die zusammengesetzte Idee, durch die das Gemüt sich bekundet. Das Leben des Menschen ist Gott; die Intelligenz des Menschen ist Gott; die Substanz des Menschen ist Gott. Der Mensch ist von seiner ewigen Quelle, dem unendlichen Gemüt, nie getrennt; Gott vergißt ihn nie; er kann weder sein Leben noch seine Wesenheit verlieren, weil er ewig aus dem Gemüt hervorgeht und im Gemüt besteht. Er hat kein eigenes Leben, keine eigene Intelligenz, keinen eigenen Willen, sondern entfaltet Gottes Herrlichkeit und Herrschaft.
Wenn man den geistigen Menschen wahrnimmt, sieht man den Vater widergespiegelt. Jesus sagte: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Joh. 14, 9). Aber diese für den geistigen Sinn so augenscheinlichen Tatsachen werden vom materiellen Anschein nicht gestützt. Das Gegenteil scheint wahr zu sein. Es scheint, als gebe es nicht einen Gott, sondern viele Götter; nicht ein Gemüt, sondern viele Gemüter; nicht eine Macht, sondern viele Mächte; nicht einen harmonischen göttlichen Plan, sondern viele menschliche Pläne und Willen, die sich einander widersetzen. Die Sterblichen glauben, daß sie von Gott getrennt seien. Der Sterbliche denkt, er habe ein eigenes Leben und eine eigene Intelligenz, und er bewege sich in einer von Gott und seinen Mitmenschen getrennten eigenen Bahn.
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