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Keine unheilbare Krankheit

Aus der März 1952-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft offenbart, daß die Materie keine Intelligenz hat, körperliche Leiden zu verursachen oder zu heilen. Wenn man daher, um die Ursache und Heilung für sogenannte körperliche Leiden zu finden, Krankheit in der Materie und im Körper festzustellen sucht, so ist es gerade, wie wenn man bei einem Lichtspiel ein Stück aus der Bildwand anstatt aus dem Film ausschneiden würde, um ein widerliches Bild loszuwerden. Anstatt den Wagen vor das Pferd zu stellen, Wirkung irrigerweise für Ursache zu halten, geht die Christliche Wissenschaft der Schwierigkeit auf den Grund, indem sie gegen die Krankheit als eine falsche Annahme vorgeht. Sie zeigt, daß diese Annahme — die sowohl die Krankheit als deren Ursache ist — aus einer irrigen Daseinsauffassung entsteht, bei der verkehrterweise angenommen wird, daß der Mensch materiell und sterblich und der Sünde, der Krankheit und dem Tode ausgesetzt sei. Sie erklärt, daß Unkenntnis der wahren Art Gottes und des Menschen und die Furcht und sündigen Annahmen, die aus solcher Unkenntnis entstehen, die erzeugenden Ursachen körperlicher Leiden sind. Unter der Randüberschrift „Sünde oder Furcht die Wurzel von Krankheit“ schreibt Mary Baker Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 404, 405): „Das Heilen der Kranken und die Umwandlung der Sünder ist in der Christlichen Wissenschaft ein und dasselbe. Beide Heilungen erfordern dasselbe Verfahren und sind untrennbar in der Wahrheit. Haß, Neid, Unehrlichkeit, Furcht und dergleichen machen den Menschen krank, und weder materielle Medizin noch Gemüt kann ihm auf die Dauer helfen, nicht einmal körperlich, es sei denn, daß es ihn mental bessere und auf diese Weise von seinen Zerstörern befreie.“

Die Tatsache, daß Krankheit kein Erzeugnis der Materie, sondern des sterblichen Denkens ist, verstehen selbst Leute, die nicht Christliche Wissenschafter sind, in zunehmendem Maße. Armut, Uneinigkeit, Verzweiflung, quälende unharmonische Zustände im Familienleben oder Geschäft werden immer mehr als Ursachen körperlicher Beschwerden erkannt. Krankheit hat nicht abgenommen trotz der langen und ehrlichen Bemühungen, sie durch Arzneimittel, Gesundheitslehren und wundärztliche Eingriffe zu bekämpfen. Sogenannte mentale Verfahren, Krankheit zu heilen, die auf das menschliche Gemüt gegründet sind, können vorübergehend Erleichterung zu bringen scheinen, indem sie Krankheit durch menschliche Ansichten, Gedankenbeeinflussung oder Hypnotismus überwinden. Aber nur durch das in der Christlichen Wissenschaft erlangte Verständnis der Wahrheit, daß Gott, der Geist, das All und das Leben des Menschen ist, kann der allen menschlichen Schwierigkeiten zugrunde liegende Irrtum, nämlich der Glaube, daß Leben, Substanz und Intelligenz mit ihrem Gefolge von Sünde, Krankheit und Tod in der Materie seien, erfolgreich bekämpft und vernichtet werden.

Jesaja verkündigt Gottes Plan der Erlösung mit den Worten (45, 22): „Wendet euch zu mir, so werdet ihr selig, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und keiner mehr.“ Diese Erlösung schließt die Befreiung nicht nur von Sünde, sondern auch von Krankheit in sich, wie unser Wegweiser, Christus Jesus, lehrte und bewies, und wie die Christliche Wissenschaft heute wieder dartut.

Jesus erkannte keine Macht, keinen Schöpfer und keine Ursache an getrennt von Gott, der der allmächtige Geist, die immergegenwärtige Liebe ist. Er wußte, daß der Mensch zum Ebenbild Gottes erschaffen ist, daß er also unsterblich und vollständig ist, kein Bewußtsein von Bösem hat, und daß sein Schöpfer ihn ewig als Seinen vollkommenen Ausdruck erhält. Dieses Verständnis befähigte ihn und seine Jünger, die gefürchtetsten Krankheiten zu heilen und sogar den Tod zu überwinden. Es gab Petrus die Macht, Äneas, der acht Jahre lang gelähmt ans Bett gefesselt gewesen war, zu gebieten: „Stehe auf und bette dir selber“ (Apg. 9, 34). Und wir lesen, daß „er alsobald aufstand.“

Durch diese Erkenntnis der Allheit Gottes und des vollkommenen Selbst des Menschen als der Widerspiegelung des Lebens, Gottes, konnte Mrs. Eddy Krankheiten aller Art heilen. Sie erwähnt in ihren Schriften augenblickliche Heilungen von Krebs, zum Teil nur durch öffentliches Predigen. Sie sagt, daß in einem Fall Krebs, der bis zur Halsader vorgedrungen war, durch einen Besuch geheilt wurde (Unity of Good, S. 7). Eine Nachfolgerin aus der Anfangszeit berichtet über eine Unterredung mit Mrs. Eddy: „Sie erzählte von der augenblicklichen Heilung eines Herzleidens und von Krebs, und betonte die Notwendigkeit, dem Heilungswerk viel Zeit und Hingabe zu widmen, und sie fügte hinzu: ,Ich kann gar nicht anders als heilen.' Durch ihre große Liebe und Geistigkeit war das Heilen für sie so natürlich wie für Jesus“ (We Knew Mary Baker Eddy, zweiter Band, S. 60, 61). Daß die Christlichen Wissenschafter ebenfalls durch ihre große Liebe und Geistigkeit das Heilungswerk heute fortführen, bezeugen die vielen Heilungen von bösartigen Krankheiten, die in den am Mittwoch stattfindenden Zeugnisversammlungen in den christlich-wissenschaftlichen Kirchen und in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften dankbar anerkannt werden.

Der Geist wirkt nicht mit der Materie zusammen. Man braucht der göttlichen Allmacht nicht durch materielle Mittel und Verfahren zu helfen, den Körper zu kräftigen und menschliche Angelegenheiten harmonisch zu gestalten. Ja, jeder Versuch, Geist und Materie zu vermischen; jeder Glaube, daß man die Gabe geistigen Heilens aus selbstsüchtigen Beweggründen gebrauchen könne, würde das göttliche Heilen unwirksam machen. Die Gesinnung muß zuerst geändert werden von einem materiellen Gesinntsein zu einem geistigen Gesinntsein. Mrs. Eddy sagt uns in „Miscellaneous Writings“ (S. 50, 51): „Diese Herzensänderung würde die Menschen von Herzleiden befreien und das Christentum hundertfach fördern. Die menschlichen Neigungen müssen sich ändern, sich vom Selbst abwenden und Wohlwollen und Liebe zu Gott und dem Menschen bekunden; sie müssen sich darin ändern, daß wir nur einen Gott haben und ihn über alles lieben, und unserem Mitmenschen helfen. Diese Herzensänderung ist für das Christentum höchst wichtig und hat seine Wirkungen sowohl körperlich als auch geistig, in der Heilung von Krankheit. Gott verlangt keine Brandopfer und Arzneimittel.“

Alle können die heilende Macht der Wahrheit und der Liebe erlangen und ausüben. Als geistiger Preis ist Ehrlichkeit, Demut, Aufrichtigkeit und selbstlose Liebe erforderlich. Das Schöne in der Christlichen Wissenschaft ist, daß die göttliche Wahrheit und Liebe durch sie nicht nur den Körper mit Gesundheit und Kraft versorgt, sondern daß sie auch dem Bedürfnis der Menschheit mit Bezug auf Frieden, Sicherheit und Erfolg abhilft. Die Christliche Wissenschaft bietet eine Lösung für alle Schwierigkeiten im menschlichen Leben und ermöglicht das Erlangen des ewigen Lebens. Und was für eine Ermutigung und Versicherung ihre liebreiche Botschaft ist, daß unser Gott ein liebender Vater-Mutter ist, der Seinen Kindern kein Übel und keine Krankheit schickt, sondern unaufhörlich für sie sorgt! Nur eine Erkenntnis der Allmacht Gottes, des Guten, der unendlichen, immergegenwärtigen Liebe und der Tatsache, daß der Mensch in der Liebe inbegriffen ist, kann den Erzfeind der Gesundheit und des Glücks — Furcht — vernichten und das Sehnen nach etwas Bleibenderem und Vertrauenswürdigerem als den immer wechselnden menschlichen Lehren und Meinungen befriedigen.

„Die Waffen unsrer Ritterschaft sind“ also „nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen“ (2. Kor. 10, 4), die scheinbaren Befestigungen irriger Annahmen und Gesetze, die sich durch falsche Erziehung herangebildet haben. Materielle sogenannte Gesetze der Vererbung, der Gesundheit und der Gesundheitslehre, die die Menschen fortgesetzt in Knechtschaft halten würden, sind von Menschen ersonnen, unwirklich, und können durch Erkenntnis und Anwendung der allerhabenen und freiheitverleihenden Gesetze der Wahrheit und der Liebe aufgehoben werden.

Aber hier mag jemand fragen: „Wie können innere organische Leiden nur durch geistige Mittel geheilt werden?“ Die Christliche Wissenschaft antwortet, daß, da die Materie nicht intelligent ist, Körperteile nicht selbständig handeln, sondern von demselben menschlichen Gemüt beherrscht werden, das die Finger der Hand bewegt. Es ist nicht vernunftgemäß zu glauben, daß das Denken bewußt gewisse Teile des Körpers beherrsche, aber seine Macht für die Beherrschung anderer Teile der leblosen Materie überlasse. Wenn die Macht des göttlichen Gemüts in einer christlich-wissenschaftlichen Behandlung auf das sogenannte menschliche Gemüt einwirkt, vernichtet es nicht nur die Krankheitsannahmen dieses Gemüts, sondern auch ihre Abbildung am Körper. Hier können wir uns wieder an den Apostel Paulus wenden, der in seinem Brief an die Hebräer (4, 12) jeden Zweifel beseitigt, daß das Gemüt fähig ist, solche Übelstände zu erreichen und zu vernichten. Er sagt: „Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und dringt durch, bis daß es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“

Vor einigen Jahren sagten die Ärzte einem dem Verfasser bekannten jungen Mann, daß er Lungenschwindsucht in den Anfangsstadien habe. Auf ihren Rat hin ging er in eine Heilanstalt im Gebirge. Der freundliche Geistliche der Kirche, die der junge Mann besuchte, drückte ihm eines Tages sein Mitgefühl aus und sagte, wie leid es ihm tue, daß sein Leben durch ein solches Leiden vereitelt werden soll. In der Absicht, ihn zu trösten und zu ermutigen, sagte der Geistliche beim Gehen: „Sie müssen mutig tragen, was Gott auferlegt hat.“

Nach einigen Monaten wurde der Zustand des jungen Mannes für gebessert erklärt, und er kehrte nach Hause zurück. Aber nicht lange danach traten die alten Anzeichen wieder auf, und es entwickelten sich noch andere körperliche Schwierigkeiten. Nachdem er über ein Jahr hatte zu Hause sein müssen, wurde ihm eines Tages ein Herold der Christlichen Wissenschaft gegeben. Als er ihn eine Weile gelesen hatte, erhaschte er einen Schimmer der Wahrheit, daß alle Krankheit eine Sache des Denkens ist, und durch irriges Denken verursacht ist. Er beschloß, den Körper nicht weiter durch materielle Mittel zu behandeln, und fuhr fort, den Herold zu lesen. Als er am nächsten Morgen aufwachte, fand er, daß einige der Schwierigkeiten aufgehört hatten. Durch christlich-wissenschaftliche behandlung besserte sich sein Zustand fortgesetzt derart, daß er nach einem halben Jahr hohe Berge besteigen konnte. Seither hat er ein tätiges und nützliches Leben geführt. Dies läßt klar erkennen, daß es nicht vernunftgemäß ist, die Materie zu untersuchen und den Körper zu behandeln, wenn wahre und dauernde Heilung nur durch die Erkenntnis erlangt werden kann, daß der Mensch als die vollkommene geistige Idee im göttlichen Gemüt vollständig ist. Diese Erkenntnis beseitigt die Furcht und den falschen Glauben, die körperliche Störung verursachen. Durch beachten der Krankheitsanzeichen wird dem erschreckten menschlichen Gemüt und dadurch dem Körper das Krankheitsbild, das man auszurotten wünscht, gerade eingeprägt und verstärkt.

Wer in der Christlichen Wissenschaft sein vollkommenes und unsterbliches wahres Selbst und dessen unaufhörliche Einheit mit Gott, dem allmächtigen Geist, einigermaßen verstehen gelernt hat, fällt diesen Irrtümern des sterblichen Sinnes nie zum Opfer. Sie können den nicht treffen, der weiß, daß sein Leben in Gott ist. Als die Widerspiegelung des allmächtigen und allwirkenden Gemüts können die Körpertätigkeit und -verrichtungen des Menschen nicht gelähmt werden; als der Ausdruck der Seele kann seine Substanz nicht zerstört werden; als die Idee des unsterblichen und unbesiegbaren Lebens können seine Lebenskraft und seine Tatkraft nicht angegriffen und vernichtet werden. Durch unerschütterliches Festhalten an diesen unwandelbaren Tatsachen ist man geschützt gegen die angreifenden Einflüsterungen des sterblichen Gemüts, und man kann sich der unveränderlichen Gesundheit und Harmonie seines wahren Seins erfreuen.

Die Christliche Wissenschaft, die zu sicherem Sieg führt, erzieht das Denken, daß es wegschaut vom Körper, als ob er geheilt werden müßte, und von der Materie, als ob sie heilen könnte, und lenkt es auf Gott hin. Wer ein größeres Verständnis von Gott und seinem zu Gottes Ebenbild erschaffenen wahren Selbst erlangt, beweist nicht nur in zunehmendem Maße, daß es weder heilbare noch unheilbare Krankheit gibt, sondern er wächst auch in sittlicher und geistiger Hinsicht. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 248): „Laßt Selbstlosigkeit, Güte, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Gesundheit, Heiligkeit und Liebe — das Himmelreich — in uns herrschen, so werden Sünde, Krankheit und Tod abnehmen, bis sie schließlich verschwinden.“

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