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Das Zusammentreffen des Göttlichen und Menschlichen

Aus der Juli 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft ist der Heilige Geist oder Tröster; denn ihr Zweck ist, der kranken und sündigen Menschheit Trost und Heilung zu bringen. In Übereinstimmung mit der Weissagung des Meisters hat der Christus wie er in der Christlichen Wissenschaft offenbart wird, besonders die Bestimmung, die Macht und Gegenwart Gottes in menschlichen Angelegenheiten zu beweisen. Sein göttlicher Zweck ist die Erlösung der Menschheit; daher ist sein Ziel unfehlbar Heilung. Mit den Worten des Offenbarers im zwölften Kapitel der Offenbarung erklärt die Christliche Wissenschaft: „Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unsers Gottes geworden und die Macht seines Christus.“

Es ist wichtig einzusehen, daß wir die metaphysischen Tatsachen der Christlichen Wissenschaft nicht nur verstehen müssen, sondern auch, daß wir fähig sein müssen, sie menschlich zu demonstrieren. Ein richtiges Verständnis der Christlichen Wissenschaft gestattet einem nie, das menschliche Problem unbeachtet zu lassen. In der Wissenschaft müssen die göttlichen Tatsachen des Seins, die Vollkommenheit Gottes und Seiner Idee, des Menschen, immer auf den sogenannten sterblichen oder materiellen Zustand verständnisvoll angewandt werden.

Die Christliche Wissenschaft verliert das menschliche Bedürfnis nie aus den Augen. Das menschliche Leben bedarf der Berichtigung und der Heilung. Abstrakte Metaphysik genügt nicht zum rechtmäßigen Ausüben der Christlichen Wissenschaft. Wenn das Wort „Fleisch wird“, erreicht das Göttliche die menschliche Annahme und verscheucht sie. Das Wort, die geistige Idee, wird menschlich angewandt. Die geistige Tatsache ist absolut; aber sie muß verständnisvoll angewandt werden, um den scheinbaren Irrtum oder die im menschlichen Bewußtsein gehegte falsche Annahme auszurotten. Durch diese praktische Anwendung wirkt der Christus als der Erlöser.

Obgleich das Göttliche und das Menschliche zusammenzutreffen scheinen, ist es doch klar, daß dies keinesweg bedeutet die menschliche oder sterbliche Erfahrung sei wirklich; es befähigt uns vielmehr zu wissen und zu beweisen, daß der Irrtum der ewigen Vollkommenheit Gottes und Seiner unendlichen Idee, des Menschen, nie entrinnen noch sie verneinen kann. Wir können nur das demonstrieren, was ewig wahr ist. Die Tatsache, daß der Mensch schon jetzt geistig und vollkommen ist, wird nicht beeinträchtigt durch die irrige Annahme, daß er ein menschliches Wesen zu sein scheint. Die geistige Tatsache muß aufrecht erhalten werden, allem Sinnenzeugnis zum Trotz.

Vor einer Erkenntnis der Allerhabenheit und Allmacht des Gemüts muß jede irrige Daseinsauffassung vergehen. Mit Bezug hierauf schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, im Vorwort zu ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. xi): „Das physische Heilen durch die Christliche Wissenschaft ist jetzt, wie zu Jesu Zeiten, das Ergebnis der Wirksamkeit des göttlichen Prinzips, vor dem Sünde und Krankheit ihre Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein verlieren und ebenso natürlich und unvermeidlich verschwinden, wie Dunkelheit dem Licht, und Sünde der Umwandlung Raum gibt. Heute wie damals sind diese mächtigen Werke nicht übernatürlich, sondern im höchsten Grade natürlich. Sie sind das Zeichen des Immanuel oder ‚Gott mit uns‘ — sie sind ein göttlicher Einfluß, der im menschlichen Bewußtsein immer gegenwärtig ist, sich wiederholt und heute kommt, wie vor alters verheißen ward:

Zu predigen den Gefangenen [des Sinnes], daß sie los sein sollen,
Und den Blinden das Gesicht,
Und den Zerschlagenen, daß sie frei und ledig sein sollen.“

Man kann die Macht der Wahrheit behaupten. Man kann behaupten, daß es in der Wahrheit keinen Irrtum, keinen Augenschein des Irrtums gibt, daß es in der Wahrheit keine Krankheit gibt, keinen Menschen, der krank ist oder krank sein kann, keinerlei Krankheit. Diese Behauptungen und Erklärungen sind natürlich wahr, aber sie bilden nicht notwendigerweise eine wirksame Behandlung, selbst wenn sie zahlreiche Verneinungen enthalten. Der wichtige Punkt ist: wenn die Behandlung oder das christlich-wissenschaftliche Gebet völlig wirksam ist, so treten gebesserte Zustände in Erscheinung. Es muß menschlich sichtbar werden, daß das Gesetz Gottes, des Geistes, am Werk und daß die falsche Annahme gewichen ist.

Die absolute Wahrheit wirkt immer als göttliches Gesetz, und in der Christlichen Wissenschaft tritt dieses Gesetz in menschlichen Angelegenheiten unwiderstehlich in Kraft. Durch das Zusammentreffen des Göttlichen mit dem Menschlichen ist das göttliche Gesetz das Gesetz der gegenwärtigen Vollkommenheit des Menschen. Es ist auch das Gesetz der Vernichtung für jede Annahme von Disharmonie, Sünde oder Krankheit. Die Wahrheit ist nicht nur wahr, sondern sie ist auch das Gesetz der Zerstörung für jede falsche Annahme. Die Christliche Wissenschaft behauptet nicht nur, daß es in der Wahrheit keine Krankheit oder Sünde gibt, sondern auch, daß es der Annahme nach weder Krankheit noch Sünde gibt — niemand, der glaubt, er sei krank, niemand, der an die Wirklichkeit von Sünde glaubt.

Geistig und tatsächlich behandelt die Christliche Wissenschaft nicht kranke Körper, Sterbliche oder Personen, sondern sie bringt den wirklichen Menschen und seine jetzige, ewige Vollkommenheit ans Licht. Sie enthüllt die Wahrheit und zerstört dadurch die irrige Annahme. In unserem Lehrbuch lesen wir (S. 243): „Wahrheit hat kein Bewußtsein vom Irrtum. Liebe hat keinen Sinn für Haß. Leben hat keine Gemeinschaft mit dem Tode. Wahrheit, Leben und Liebe sind ein Gesetz der Vernichtung gegen alles ihnen Unähnliche, weil sie nichts verkünden außer Gott.“

Demonstration ist in gewissem Sinne das in Heilung sichtbar werdende Beweisen der Allmacht und Allgegenwart Gottes. Wenn jemand, der krank war, wiederhergestellt wird, erscheint er immer noch als ein menschliches Wesen, aber er hat eine vollkommenere Annahme von sich selber und von seinem sogenannten Körper. Das Ausüben der Christlichen Wissenschaft beruht auf ihrer Anwendbarkeit und Nützlichkeit für die Menschheit. Eine verbesserte Annahme ist jetzt — ebenso wie sie es für Jesus war — ein Beweis des Christus und der Wirklichkeit des Seins. In dieser verbesserten Annahme wird die geistige und absolute Tatsache bewiesen, daß alles Sein immer und ewig vollkommen ist und nicht vervollkommnet werden kann. Dies ist die geistige Tatsache, die dem Zusammentreffen des Göttlichen mit dem Menschlichen zugrunde liegt.

Jede Heilung ist ein göttliches Ereignis; sie ist der demonstrierbare Beweis der ewigen Vollkommenheit des Menschen, der Beweis, daß der Mensch den Himmel oder die bewußte Wirklichkeit seines Seins nie verlassen hat. Christus Jesus erklärte mit Bezug hierauf (Joh. 3:13): „Niemand fährt gen Himmel, denn der vom Himmel herniedergekommen ist, nämlich des Menschen Sohn, der im Himmel ist.“

Jede Heilung, jede Demonstration in der Christlichen Wissenschaft, ist und sollte uns auch ein Beweis der göttlichen Wirklichkeit sein. Heilung ist das sichtbare Zeichen der Verheißung Gottes, daß der Tröster uns zur Demonstration aller Wahrheit — der unbedingten Wirklichkeit — leiten würde. Dann weicht die Annahme der Tatsache, daß der Geist alles und daß alles geistig ist. Unser Wegweiser, Christus Jesus, erbrachte durch seine Heilungen den ausdrücklichen Beweis, daß die Gottheit die Menschheit erreichen kann, und so bekundet auch heute jeder Christliche Wissenschafter, der dem Beispiel des Meisters folgt, das gleiche Zusammentreffen von Gott und dem Menschen. Unsere Führerin schreibt darüber (Wissenschaft und Gesundheit, S. 561): „Johannes sah das Zusammentreffen des Menschlichen und Göttlichen, wie es sich im Menschen Jesus zeigte, als die Göttlichkeit, welche die Menschlichkeit im Leben und dessen Demonstration umfaßt, und welche der menschlichen Wahrnehmung und dem menschlichen Verständnis das Leben erschließt, das Gott ist. In der göttlichen Offenbarung verschwindet die materielle und körperliche Selbstheit, und die geistige Idee wird verstanden.“

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