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Unendliche Gelegenheit

Aus der Juli 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christliche Wissenschafter können größere Klarheit finden durch ein Ergründen der Bedeutung des Wortes „unendlich“, das ihre geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, in allen ihren Schriften so viel gebraucht. Ein Wörterbuch gibt für „unendlich“ die Erklärung „ohne Grenzen“, und Christliche Wissenschafter gebrauchen das Wort und davon abgeleitete Formen, um das Wesen Gottes auszudrücken. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 249): „Gott ist das Unendliche, und die Unendlichkeit hat niemals angefangen, wird niemals enden und schließt nichts Gott Unähnliches in sich.“

Gott ist das allumfassende Prinzip, die Allmacht oder alle Macht; die Allwissenheit oder alles wahre Wissen; die Allgegenwart oder alle Gegenwart, und „unendlich“ drückt in einem Wort alles aus und schließt alles in sich, was diese Bezeichnungen bedeuten. Gott ist das Gemüt, und das Gemüt ist in seinem Wirken und in seinem Ausdruck unbegrenzt und hat in unbegrenztem Maße alles, was für des Menschen Vollständigkeit und Vollkommenheit nötig ist. In ihrer Predigt „Christian Healing“ (Christliches Heilen) sagt Mrs. Eddy (S. 19): „Das unermüdliche Sein, das Geduld hat mit der Saumseligkeit des Menschen, bietet ihm jede Stunde neue Gelegenheiten.“

Die Schönheit und die Harmonie, die in der Malerei und der Musik zum Ausdruck kommen, haben ihren wahren Ursprung im unendlichen Gemüt; der Maler kann also ohne jede Beschränkung neue Gegenstände für seine Leinwand, der Komponist neue Melodien finden. Erfindertalent ist ebenfalls ein Ausdruck des Gemüts und daher unbegrenzt. Dem Erfinder, der sich dieser geistigen Tatsache bewußt ist und bei dem unendlichen Gemüt Führung sucht, um die sich seinem aufgeschlossenen Denken entfaltenden mechanischen Vorrichtungen und Erfindungen zu entwickeln, wird es nie an Ideen mangeln, sie auszuführen.

Wer auf dem Gebiet des Werbewesens die Unendlichkeit des einen Gemüts klar erkennt und in seiner Arbeit die göttlichen Eigenschaften der Intelligenz, Findigkeit, Klarheit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft auszudrücken sucht, braucht nicht zu fürchten, daß es ihm in seinem Fach an neuen und zugkräftigen Ideen fehlen wird. Der Geschäftsmann, der klar erkennt, in welch unendlicher Vielgestaltigkeit das Gemüt sich ausdrückt, wird bei der Entwicklung seines Geschäfts von der Weisheit geleitet werden. Wenn wechselnde Zustände durchgreifende Änderungen in seinem Geschäft bedingen, tut er vertrauensvoll und überzeugt alles, was das unendliche Gemüt ihm durch das Widerspiegeln der göttlichen Intelligenz enthüllt.

Der Angestellte, der in seiner täglichen Arbeit die Intelligenz und Weisheit auszudrücken sucht, die ihren Ursprung im unendlichen Gemüt haben, findet unbegrenzte Gelegenheiten zum Fortschritt. Falls er gezwungen ist, von einer Art Beschäftigung zu einer andern überzugehen, wird er durch göttliche Führung einen Wirkungskreis finden, wo seine Erfahrung und seine Kenntnisse wertvoll sind und ihm zustatten kommen.

Der Verfasser sah sich während des Ersten Weltkriegs vor dieses Problem gestellt, als das Geschäft, in dem er angestellt war, beinahe einging. Demütig doch zuversichtlich tat er die menschlichen Schritte, die sich ihm entfalteten als Ergebnis seiner Gebete um Führung und seines absoluten Vertrauens auf die unendliche Fürsorge Gottes für alle Seine Ideen. Nach ganz kurzer Zeit wurde ihm eine Stellung angeboten, für die er besonders gut geeignet war.

Wer in den Steritkräften seines Vaterlandes dient, sei es als Soldat oder als Offizier, kann in der seinem Verständnis entspringenden Zuversicht wissen und erklären, daß der Mensch das eine unendliche Prinzip widerspiegelt und daher unbegrenzte Fähigkeit besitzt, jede ihm zugewiesene Aufgabe erfolgreich auszuführen. Da er die Unendlichkeit des Lebens, Gottes, in gewissem Maße versteht, kann er beweisen, daß weder Furcht noch Schrecken das erfolgreiche Ergebnis seiner Arbeit hindern oder vereiteln kann.

Lehrer in unseren Schulen und Hochschulen haben ausgezeichnete Gelegenheit, ihr Verständnis von der Unendlichkeit des Gemüts in ihren Beziehungen zu ihren Schülern anzuwenden. Da der Lehrer die unendlichen Fähigkeiten des Gemüts kennt, läßt er sich durch die begrenzenden Annahmen der menschlichen Psychologie nicht beschränken, sondern er sucht die schlummernden Fähigkiten und Talente jedes Schülers zu entwickeln. Weil er verstehen gelernt hat, daß das Gemüt in seinem Ausdruck unbegrenzt ist, geht er immer bereitwillig auf neue, gute Methoden im Unterrichten ein und bleibt so auf der Höhe.

Hausfrauen brauchen nicht zu denken, sie seien eingeengt oder begrenzt. Ja, durch ihre klare Erkenntnis von der Unendlichkeit des Gemüts kann die vielbeschäftigte Mutter ihren Haushalt harmonisch führen, die natürliche Entfaltung ihrer Kinder anspornen, ihnen helfen, die in ihnen schlummernden Talente zu entdecken und zu entwickeln, und sie in ihrem alltäglichen Tun und Treiben weise beraten. Von der Weisheit geführt gibt sie ihren Kindern ein klares Verständnis von Gott und lehrt sie, von diesem Verständnis praktischen Gebrauch machen.

Als Frau und Gefährtin ermutigt sie ihren Mann in der Arbeit, in der er sich betätigt. Ein großer Teil ihrer Arbeit ist metaphysisch, und kann in der Stille getan werden; doch durch das Wissen, daß der Mensch der unendliche Ausdruck des Gemüts ist, erkennt sie das wahre Selbst ihres Mannes als den von Gott erschaffenen vollkommenen Menschen. Durch große Geduld, die ein beharrliches Erwarten des Guten ist, spornt sie alle zum Haushalt Gehörigen zu liebevoller Zusammenarbeit an.

Der Ausüber der Christlichen Wissenschaft muß bei jedem Fall, der zu ihm kommt, rückhaltlos bei dem unendlichen Gemüt Führung und Weisheit suchen. Nichts kann die Weisheit übertreffen, die „von obenher“ zu uns kommt; denn wie der Apostel Jakobus sagt, ist sie „aufs erste keusch, darnach friedsam, gelinde, läßt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte“ (Jakobus 3:17). Der Ausüber sollte daher wissen und erklären, daß in Gott, dem unendlichen Geist, alles geistig, vollkommen und ewig ist. In der Unendlichkeit des Prinzips gibt es keine Vergangenheit, keine Zukunft, kein Verstreichen von Zeit; denn der Mensch lebt im ewigen Jetzt, der ewigen Fortdauer der unendlichen Liebe. Im unendlichen Leben gibt es keinen Anfang, keine Geburt, keinen Tod, kein Alter, keine Hinfälligkeit, keine Begrenzung der Fähigkeiten oder Tätigkeiten.

Unsere verehrte Führerin schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 381): „In dem unendlichen Leben und in der unendlichen Liebe gibt es weder Krankheit, Sünde noch Tod, und die Bibel erklärt, daß wir in dem unendlichen Gott leben, weben und sind.“ Der Ausüber, der nach einem sich beständig entfaltenden Verständnis von der Unendlichkeit Gottes, des Gemüts, und den unendlichen Fähigkeiten des Menschen, Gott auszudrükken, strebt, wird mit wachsendem Vertrauen und mit immer befriedigenderen Ergebnissen heilen.

Wenn man den Begriff „unendlich“ zu ergründen sucht, sollte man nicht vergessen, daß zwar alle Ideen des Gemüts unendlich sind, daß sie aber alle in der Einheit und Allheit Gottes einbegriffen sind. Jede Idee ist vollständig und kommt unaufhörlich zum Ausdruck. Zu beachten ist, daß nicht die materielle Nachahmung, sondern die geistige Idee, die geistige Wirklichkeit, unendlich ist. Die Materie ist nicht unendlich; sie ist ja an sich ein Ausdruck der Begrenzung. In dem Maße, wie jede begrenzende materielle Annahme durch die geistige Tatsache des Seins ersetzt wird, entfaltet sich die unendliche Fähigkeit des Menschen als des vollständigen und vollkommenen Ausdrucks Gottes, im Bewußtsein, und man erlangt ein freudiges Gefühl der Macht, der Herrschaft und der Freiheit.

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