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Unser Gott ist gut

Aus der Juli 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut“ (1. Mose 1:31). So eng ist das Gute mit Gott verbunden, daß diese beiden Worte in manchen Sprachen als Synonyme gebraucht werden. „Im Angelsächsischen, wie in zwanzig andern Sprachen ist das Wort gut die Bezeichnung für Gott,“ erklärt Mary Baker Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 286). Wie um die angeführte Stelle noch zu verstärken, sagt sie weiter: „Die Bibel erklärt, daß alles, was Er gemacht hat, gut ist wie Er selbst — gut im Prinzip und in der Idee.“

Es ist eine absolute Tatsache, daß das Gute seinen Ursprung in Gott hat und untrennbar von Ihm ist, und so wie Gleiches Gleiches hervorbringt, so muß das Gute unendlich sein, weil Gott unendlich ist. Es kann keine gute Materie geben, denn wegen ihrer veränderlichen und gegensätzlichen Wesensart ist sie endlich. Es kann auch nicht der geringste Bruchteil des Guten in der Materie sein, denn das Endliche kann nicht in das Unendliche eindringen, noch kann die Unendlichkeit je irgend etwas Endliches enthalten. Ferner, da Gleiches Gleiches hervorbringt, muß das Gute dauernd sein, substantiell, unkörperlich, unberührt von Mißklang oder Verfall; sonst ist es eben nicht gut und kommt nicht von Gott.

Das Gute ist mächtig, gewaltig, majestätisch, es ist das unwiderlegliche Attribut Gottes, dessen geistige Schöpfung beständig neue, schöne Formen der Reinheit und Vollkommenheit entfaltet. Wenn wir verstehen, daß alles in dieser Schöpfung gut ist und gut sein muß, finden wir, daß jede neue Erfahrung aus der Entfaltung von mehr und immer mehr Gutem besteht. Weil das Gute unbegrenzt und unerschöpflich ist, verringern wir nicht das Maß des für andere vorhandenen Guten, wenn wir alles Gute, was wir nötig haben, beanspruchen und nützen.

Das Gute kommt in das menschliche Bewußtsein, wenn dieses gereinigt und für den Christus empfänglich gemacht wird. Wir tun gut daran, manchmal über Mrs. Eddys Worte in „Wissenschaft und Gesundheit“ nachzudenken (S. 332): „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewußtsein redet.“ Danach ist es nicht unbedingt notwendig, sich zu großen geistigen Höhen zu erheben, um den Christus zu vernehmen, der dem menschlichen Bewußtsein das Gute kündet.

Das Gute ist wahr, denn Gott, der das Gute ist, konnte keine Unwahrheit erschaffen. Die Sterblichen mögen freilich Unwahrheiten sagen, aber nur mit der Absicht, die Wahrheit zu verbergen. Die tägliche Erfahrung beweist, daß die Lüge zur rechten Zeit aufgedeckt und zerstört wird, so daß die ewig existierende Wahrheit ans Licht kommt. Da das Gute wahr ist, kann weder Gutes in der Unwahrheit noch ein Tüttelchen des Schlechten im Guten enthalten sein.

Das Gute ist das Licht, das den Sterblichen, die mit der Unwissenheit kämpfen, Erkenntnis und Verständnis bringt. Böse Taten werden im Dunkel der Unwissenheit vollbracht, in der Annahme, das Böse könne sich mit Erfolg gegen das Gute auflehnen und es vernichten. Christus Jesus sprach mit großem Nachdruck gegen das Böse, das im Dunkeln getan wird, weil es das Licht der Wahrheit, des Guten, scheut. Ebenso wie Unwissenheit im Licht der Erkenntnis verschwindet, so verschwindet das Böse beim Erscheinen des Guten. Die Sterblichen müssen das Licht des Guten eindringen lassen. Ein beliebtes und erbauendes Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft (Nr. 201) mahnt:

Laß tief in dein Gemüt
Das Licht des Guten ein.

Er, der am unmittelbarsten der Menschheit Gutes brachte — Christus Jesus, der Wegweiser — lehnte es sanft aber bestimmt ab, „guter Meister“ genannt zu werden, und er wies den reichen Jüngling, der ihn so anredete, mit der kurzen aber bedeutungsvollen Erklärung zurecht (Matth. 19:17): „Niemand ist gut denn der einige Gott.“ Und dennoch entmutigte Jesus diesen jungen Menschen nicht, sondern gab ihm einen praktischen Rat, der auf die heutigen Zustände so anwendbar ist, wie auf die vor zweitausend Jahren. „Willst du vollkommen sein,“ sagte er, „so gehe hin, verkaufe, was du hast.“ Sollten wir nicht in unserem Trachten nach der Vollkommenheit des Guten willens, ja, eifrig bemüht sein, uns zu lösen von den Annahmen der endlichen Materie, Annahmen des Gegenteils vom Guten, Annahmen des ungewissen Reichtums, der den wirtschaftlichen Schwankungen unterworfen ist, in einer Welt, die sich auf die endliche Materie stützt? Ohne Frage ist dieser Rat des Wegweisers noch immer der weiseste für die ganze Menschheit, der Rat: „Verkaufe, was du hast“ — gib die endlichen Annahmen auf und ersetze sie durch Verständnis von der Unendlichkeit, der Ewigkeit, der Unzerstörbarkeit und Wirklichkeit Gottes, des Guten.

Das Gute, das in der Materie zu sein scheint — wenigstens der sterblichen Annahme nach — ist immer begrenzt, und früher oder später wird es von weniger Erwünschtem verdrängt und läßt gewöhnlich kaum eine Spur des Guten zurück, das einmal da zu sein schien. Wir sprechen von einem guten Haus oder einem guten Automobil, und doch zerfallen Baustein und Mörtel, Eisen und Stahl letzten Endes zu Staub. So irreführend und widersinnig ist das sogenannte Gute der Materie, daß die Menschheit jetzt begonnen hat, seine Vergänglichkeit zu erkennen. Alles, was wirklich gut ist, geht von Gott aus und wird vom Menschen widergespiegelt. Der menschliche Ausdruck oder die Widerspiegelung des Guten weist auf ihren Ursprung hin — auf den unendlichen Gott, das Gute.

Erhoffen wir Gutes vom Behagen in der Materie? Setzen wir unsere Hoffnung auf die Pensionsversorgung im Ruhestand, auf das materielle Haus, das wir gebaut haben oder auf unsere Nachkommen die, wie wir glauben, unseren guten Namen fortpflanzen werden? Dergleichen Ziele, so richtig und notwendig sie von einem menschlichen Gesichtspunkt sein mögen, werden uns nicht den Schimmer des Guten, das unendlich ist, erfassen lassen und werden den Gedanken nicht auf eine Stufe heben, wo die Unendlichkeit des Guten erklärt, beansprucht und schließlich demonstriert werden kann.

Es ist eine ungemein wichtige Tatsache — und so inspirierend für die ganze Menschheit heutzutage —, daß das Gute wahr und wirklich ist, fundamental, kraftvoll und überall wirksam. Nichts kann sich dem Guten widersetzen. Es ist so beständig gegenwärtig und verfügbar, wie der nie-endende Lichtstrom der Sonne. Ununterbrochen strömt das Licht des Guten hervor und versorgt mit Gesundheit, Inspiration und geistigem Verständnis alle, die bereit sind, dieses Licht zu empfangen und anzunehmen.

„Der wahre Christliche Wissenschafter betont die Harmonie beständig in Wort und Tat, im Denken und Reden, indem er unaufhörlich die himmlische Weise wiederholt: ‚Das Gute ist mein Gott, und mein Gott ist das Gute‘ “ erklärt Mrs. Eddy in ihrem Werk „Miscellaneous Writings“ (S. 206). Und an einer anderen Stelle fährt sie fort: „Gott ist gut, und das Gute ist der Lohn für alle, die Gott von ganzem Herzen suchen.“

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