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Individualität, nicht Persönlichkeit, gehört uns zu

Aus der August 1953-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Der göttlichen Natur gehorsam spiegelt des Menschen Individualität das göttliche Gesetz und die göttliche Ordnung des Seins wider“, schreibt Mary Baker Eddy in ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ (S. 104). Es ist erhebend sich klar zu machen, daß der Mensch eine göttliche Natur hat, eine geistige Individualität, die wir in unserem gegenwärtigen Daseinszustand verstehen können.

Im Gegensatz zu dieser göttlichen Individualität besteht — oder scheint zu bestehen — eine endliche materielle Persönlichkeit, die das Ergebnis des materiellen Sinnes oder der sinnlichen Vorstellung ist. Diese Persönlichkeit ist nicht von Dauer und muß schließlich verschwinden, das heißt sie muß der göttlichen Individualität des Menschen weichen, die ewig vom Vater erhalten wird und in der Unveränderlichkeit des Gemüts geborgen ist.

Die Individualität des Menschen ist immer in dem, das des Vaters ist. Sie steht nicht unter dem Einfluß von Sternen Sonne oder Mond. Sie ist nicht astrologischen oder mythologischen Annahmen oder den Göttern materieller Zivilisationen des Altertums unterworfen. Die Zeit erhebt den Anspruch, der Persönlichkeit den Stempel der Hinfälligkeit und Gebrechlichkeit aufdrücken zu können. Dies trifft nicht zu auf die Individualität des Menschen, die immer in des Vaters Gegenwart ist, Gott von Angesicht zu Angesicht sieht und daher Eigenschaften Gottes wie Wohlwollen, Güte, Reinheit und Anmut widerspiegelt.

Die Individualität des Menschen drückt das Gesetz und die Ordnung der Regierung Gottes aus. Weil sie unter dem Gesetz der Liebe steht, ist sie immer absolut sicher. Des Menschen Individualität hängt ab von der Individualität Gottes, der der Schöpfer alles wirklich Bestehenden ist. Der Mensch besitzt die Elastizität des Geistes und fügt sich immer dem Willen Gottes; er folgt nie dem Eigenwillen, noch wird er zum Opfer der Umstände. Nichts, was einsichtslos oder widerspenstig ist gehört zur Individualität des Menschen. Sie schließt keine Materie in sich, ist also weder unklar, undurchsichtig, drückend oder schwer. Ursprung, Geschichte und Bestimmung der Individualität des Menschen sind geistig. Diese Individualität ist auf ewig eins mit dem himmlischen Vater des Menschen. „Ich und der Vater sind eins“ (Joh. 10:30).

Wenn man seine Individualität im Geist findet, kann man alle durch Gehirn, Nerven und Materie zum Ausdruck kommenden Disharmonien der Persönlichkeit zum Schweigen bringen und alles meistern, was der persönliche Sinn geltend macht wie Selbstbedauern, Selbstrechtfertigung und Eigenliebe. Die geistige Individualität weiß, daß sie dem Geist entstammt und erkennt an, daß die ganze Schöpfung im Geist, in Gott, vollständig ist. Der Mensch ist nicht selbst ein Schöpfer, sondern er spiegelt Gottes Schöpfung wider. Jede Kundwerdung wahrer Individualität gibt Befriedigung. Die Persönlichkeit dagegen ist lebenslang in Angst und Unruhe infolge ihrer ungewissen Auffassung vom Leben. Die Individualität beruht auf der Grundlage der Intelligenz und hat immer Frieden.

Da die Individualität im Vater verbleibt, besitzt sie alles Gute und drückt es aus. Sie kann unbegrenzt geben, weil ihre Quelle Gott, das unbegrenzte Gute, ist. Mrs. Eddy schreibt: „Vollständig getrennt von diesem sterblichen Traum dieser Trugvorstellung und Sinnestäuschung, kommt die Christliche Wissenschaft und enthüllt, daß der Mensch Gottes Ebenbild, Seine mit Ihm zusammenbestehende Idee ist — daß Gott alles gibt und der Mensch alles hat, was Gott gibt“ (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 5).

Keine Individualität ist je im Gegensatz zu einer andern, denn alle sind in dem einen Gott, dem Guten, vereinigt. Nie ist die Individualität auch nur einen Augenblick von Gott getrennt, noch verliert sie je Gott aus den Augen, denn als individuelle Offenbarwerdung ist sie wahrhaft der Ausdruck von Gottes Wesen. Treffend schildert Mrs. Eddy den Menschen, der seine göttliche Individualität ausdrückt; sie schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 266): „Der Mensch ist todlos, ist geistig. Er ist über Sünde oder Schwachheit erhaben. Er schreitet nicht über die Grenzen der Zeit in die unermeßliche Ewigkeit des Lebens, sondern er besteht zugleich mit Gott und dem Universum.“

Die Heiligkeit der Gegenwart Gottes verbürgt die Heiligkeit des Menschen, Seines Bildes und Gleichnisses. Daher kann des Menschen Individualität nicht beeinträchtigt werden, sie kann nicht verletzt, verachtet oder vernachlässigt werden. Sie wird auf keinem Altar geopfert, nicht zum alten Eisen geworfen oder in den Ruhestand versetzt. Sie ist ewig in dem, das Vaters ist und ewig daheim in des Vaters Haus, dem göttlichen Bewußtsein.

Sünde hängt mit der Persönlichkeit zusammen; die Individualität dagegen ist und bleibt immer sündlos. Für das Glück und den Fortschritt des geistigen Menschen gibt es kein Hindernis und keine Strafen sind damit verknüpft. Die Individualität ist kein Werkzeug des Bösen in irgendeiner Form. Wir demonstrieren die geistige Individualität in dem Verhältnis, wie wir keinen Ursprung außer unserem Vater-Mutter Gott beanspruchen, keine Entwicklung und kein Geschick außer dem, das von Gott kommt.

Täglich, ja stündlich können wir uns zurückziehen in das stille Heiligtum unserer geistigen Individualität, wo wir alles finden, was schön, gut und vertrauenswürdig ist und wo wir Gesundheit, Kraft, Fortschritt und Unsterblichkeit haben.

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