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Die Fülle des Gemüts

[Urtext in französischer Sprache]

Aus der Oktober 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Den menschlichen Wesen, die in einer materiellen Welt und inmitten materieller Dinge leben, scheint der Besitz materieller Güter eine Notwendigkeit und ein berechtigtes Ziel. Aus diesem Grunde scheuen die Sterblichen keine Mühe, um die Dinge zu gewinnen, die für das Dasein und Wohlergehen als unentbehrlich betrachtet werden. Aber oft lassen sie sich damit nicht genügen, sondern glauben, ein Übermaß an materiellem Besitz werde ihnen die Zufriedenheit geben, nach der sie verlangen.

Wahre Zufriedenheit liegt jedoch nicht im Besitz irdischer Güter, sondern muß durch die Erlangung geistiger Dinge gefunden werden. Begrenzung, Mangel und Untauglichkeit, die den materiellen Dingen innewohnen, sind ihrer Natur nach kurzlebig, begrenzt und vergänglich.

Der überzeugte Materialist ist ein beständig Unzufriedener, denn er kann keine Zufriedenheit oder Erfüllung seiner Wünsche im Besitz materieller Güter finden. Der Besitz materieller Güter, der manchmal Habgier und andere schädliche Gefühle erzeugt, erzeugt auch die Furcht vor Mangel.

Die Christliche Wissenschaft ist gekommen, das Denken der Menschen auf die Dinge des Geistes zu richten, die einzigen Dinge, die unerschöpflich, unvergänglich und stets verfügbar sind. Sie zeigt den Menschen, wie sie die Furcht vor Mangel überwinden können, indem sie ihnen ein Verständnis der beweisbaren Tatsache verleiht, daß Gott den Menschen unablässig in vollkommener Gesundheit, Zufriedenheit und Herrschaft erhält.

Alle Lehren der Christlichen Wissenschaft beruhen auf der Prämisse und gehen von ihr aus, daß ein vollkommener Gott, der Geist, göttliches Gemüt, ist, ein vollkommenes Universum und einen vollkommenen Menschen schuf. Da der Schöpfer, der unendliche Geist, nichts Ihm Unähnliches geschaffen haben konnte, so folgt daraus, daß die wahre Schöpfung geistig, nicht materiell ist. Auf Seite 295 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gibt Mary Baker Eddy die folgende, genaue Darlegung des Universums und des Menschen: „Gott schafft und regiert das Universum, einschließlich des Menschen. Das Universum ist von geistigen Ideen erfüllt, die Er entfaltet, und diese sind dem Gemüt gehorsam, das sie schafft.“

Im göttlichen Gemüt herrscht beständige Fülle; infolgedessen drückt der wirkliche Mensch als die vollkommene Idee des Gemüts diese Fülle des Geistes in ihrer Qualität und ohne Aufhören aus, die infolge ihrer eigentlichen Natur jedes Ausbleiben, jeden Mangel und jede Unzulänglichkeit des Guten ausschließt. Wenn Gemüt eine einzige Idee verlöre, und selbst wenn es eine unendlich kleine wäre, so würde es doch sofort seine Vollkommenheit und damit seine Allmacht und Allwissenheit einbüßen. Aber dies kann nicht eintreten, denn „Wissenschaft und Gesundheit“ erklärt (S. 70): „Das göttliche Gemüt erhält alle Identitäten klar erkennbar und ewig, vom Grashalm an bis zum Stern.“

Wir finden die vollkommene Kundwerdung der Fülle in Christo, der göttlichen Idee Gottes, und wenn wir mit ihm und mit Gott eins sind, können wir nichts entbehren. Im Brief an die Kolosser finden wir die folgende Versicherung (2:9, 10): „Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und ihr seid vollkommen in ihm, welcher ist das Haupt aller Fürstentümer und Obrigkeiten.“

Die Christliche Wissenschaft verkündet die grundlegende Wahrheit, daß Gott oder das Gute erhaben und das All ist, und daraus folgt logischerweise, daß das, was sich der Allheit und dem Allumfassenden widersetzt oder vorgibt außerhalb dessen zu existieren, hypothetisch und trügerisch ist. Irrtum, welcher Art auch immer, ist daher nichts anderes als ein Anspruch oder eine falsche Annahme. Jede physische, materielle oder moralische falsche Annahme stellt irgendeinen Mangel dar. Was ist eine Krankheit, wenn nicht eine Annahme von Mangel an Gesundheit; was ist Disharmonie anderes als die scheinbare Abwesenheit der Harmonie; was ist Armut, wenn nicht ein vermeintlicher Mangel an Versorgung oder Substanz usw.? Das einzige, das den Glauben an Mangel und Entbehrung ausmerzen kann, ist die geistige Idee der Fülle Gottes und die Vollständigkeit Seiner Widerspiegelung, des Menschen. Die Annahme des Mangels, welcher Art auch immer, ist im Grunde Unglaube und Unwissenheit über das allmächtige, allgegenwärtige Gute, die göttliche Liebe.

Für den Christlichen Wissenschafter ist es wichtig, sich bewußt zu bleiben, daß die Grundlage der christlich-wissenschaftlichen Praxis die unendliche Wahrheit ist, sowie das geistige Verständnis, daß alles, was wirklich besteht, bereits vollständig, vollkommen, unsterblich ist; daß das göttliche Gemüt und seine Ideen, das wahre geistige Universum und alles, was es einschließt — den Menschen, das Gesetz, die Macht, Substanz und so fort — bereits vollendet und vollkommen sind. Ist es tatsächlich notwendig, daß der Schöpfer noch mehr tut? Gewiß nicht. Die Schöpfung ist vollständig; es mangelt ihr an nichts. Jeder Christliche Wissenschafter muß dies umfassender erkennen und verstehen. Wenn wir uns mit dem Anspruch des Mangels und des Entbehrens auseinanderzusetzen haben, dann müssen wir die Wahrheit über die Vollkommenheit Gottes und des Menschen behaupten und jede Lüge über Armut, Mangel oder Unzulänglichkeit leugnen.

Der Mensch spiegelt die Fülle der geistigen Ideen des Gemüts wider. Diese Fülle steht dem Menschen immer zur Verfügung, aber um sie zu erleben, muß er Verständnis von der Unendlichkeit und Vollkommenheit Gottes haben. Vollkommene Arbeit, vollkommenes Heim, vollkommene Gesundheit, reichliche Versorgung sind die geistigen, im göttlichen Gemüt einbegriffenen Ideen, und sie kommen in unserem Leben in dem Maße zum Ausdruck, wie wir unser Denken vergeistigen, um sie wahrzunehmen und zu demonstrieren.

Es scheint manchmal schwer, in der Not gelassen zu bleiben, aber wenn wir aufhören, den rein menschlichen Willen und unseren irrenden Verstand zu gebrauchen und uns rückhaltlos auf Gott, die unparteiische und universelle Liebe, verlassen, dann kommt Sein berichtigendes Gesetz in unseren Angelegenheiten zur Wirkung. Beim Überwinden eines Gefühls des Mangels wird es uns sehr helfen, unser Denken auf die Worte des 23. Psalm zu richten, wie Mrs. Eddy ihn in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 578) erklärt: „[Die göttliche Liebe] ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. ... Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und werde bleiben im Hause des Herrn [dem Bewußtsein der Liebe] immerdar.“

Diese trostreichen Worte verkünden Gottes zärtliche Fürsorge für Seine Kinder und offenbaren uns unsere wahre Wohnstätte, worin wir die Fülle des Guten, der Harmonie, der Liebe und Substanz finden.

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