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Unsere Kinder sind in Sicherheit

Aus der Oktober 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im Hinblick auf unsere Söhne und Töchter liegen uns Eltern zwei Dinge besonders am Herzen: Wir wünschen, daß sie das Rechte tun, und daß nichts ihnen schaden möge. Mit andern Worten, wir wünschen Sicherheit für sie vor moralischen und körperlichen Gefahren und möchten die Erlösung für sie erlangen, die entsprechend der Bibel und Mrs. Eddys Schriften gleichbedeutend mit absoluter Sicherheit vor allem Bösen ist.

Wir können unsern Kindern helfen, diese vollkommene Sicherheit zu erlangen, wenn wir erkennen, daß Gott Vater und Mutter aller, der einzige Schöpfer, ist. Er ist Geist und Er ist absolut gut. Sein Reich ist das Reich des Geistes, wo Seine Kinder als geistige Ideen in vollkommener Sicherheit weilen. Da Er der ewige Vater ist, sind Seine Kinder nicht unreife Heranwachsende, unentwickelt und noch zurückgeblieben, rücksichtslos und unausgeglichen. Sie sind von jeher Seine vollständige Kundwerdung gewesen, reif und vollkommen.

Mit dem täglichen Überdenken und Behaupten dieser großen Wahrheiten über den Menschen, können wir unsere ängstliche Sorge um das Wohl dieser jungen Menschen zum Schweigen bringen und können unser allzu eifriges Interesse für die Wahl ihrer Freunde und ihrer Unternehmungen überwinden, ebenso wie unser ehrgeiziges Hoffen auf ihren rein menschlich geplanten Erfolg. Wir erkennen dann, daß unsere Kinder und die unserer Freunde in Wirklichkeit individuelle Ideen des göttlichen Gemüts sind, daß ihr Wesen Widerspiegelung ist, und daß sie auf Grund ihres wahren Selbst, das eins mit dem Christus ist, die Wahrheit demonstrieren können, die von Jesus verkündet wurde (Joh. 8:29): „Ich tue allezeit, was ihm [dem Vater] gefällt.“ Dann werden alle Begleiterscheinungen, die der heranwachsenden Jugend anzuhaften scheinen, die Macht ihrer Einwirkung auf uns und sie in dem Maße verlieren, wie unser Verständnis davon wächst, daß ihre geistige Identität so unveränderlich und vollkommen wie Gott selbst ist.

Wir alle haben mancherlei Erfahrungen durchzumachen, die uns zwingen, im Verständnis der absoluten Sicherheit des Menschen zu wachsen. Ich hatte eine solche Erfahrung, als einer unserer Söhne sechzehn Jahre alt war. Er hatte erst wenige Monate zuvor seinen Führerschein erhalten, und wir hatten ihm noch nicht erlaubt, abends allein mit dem Wagen unterwegs zu sein. Eines Abends mußten er und ein anderer Junge, in Erledigung eines Auftrags, zur Schule einer Nachbarstadt gehen, wohin es keine Fahrverbindung gab. Das beunruhigte mich, da wir in einer Gegend mit sehr starkem Straßenverkehr wohnen. Ich war mir klar, daß ich zuerst selbst ein Gefühl der Sicherheit gewinnen mußte, bevor ich ihm den Wagen überlassen konnte. Ich schlug die Konkordanz zu „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mrs. Eddy auf und fand hier das Wort Sicherheit in vier Stellenangaben.

Der erste Hinweis auf Seite 39 war besonders treffend. Er führte aus, daß jetzt die Zeit ist, Sicherheit und Erlösung zu finden, statt sich auf diesen Segen einer zukünftigen Welt nur vorzubereiten. Während ich den ganzen Abschnitt studierte wurde mir klar, daß ich weder zu warten brauchte, bis der Junge älter und nach menschlichen Begriffen reifer war, noch bis ich ihn heimkommen hörte, um zu wissen, daß der Mensch immer sicher und unversehrt ist. Ich erkannte, daß der Junge gerade dann, eben weil das materielle Sinnenzeugnis unwahr ist, die vollständige Sicherheit der Wahrheit als Kind Gottes erlebte.

Der nächste Hinweis, Seite 67, hatte, wie ich zuerst glaubte, keine Beziehung auf diesen Fall, aber trotzdem las ich die Stelle ganz durch. Darin vergleicht Mrs. Eddy die Stürme des menschlichen Lebens mit denen, die der Seefahrer auf hoher See zu überstehen hat. Sie schreibt: „Wir fragen den Steuermann:, Kennst du deinen Kurs? Kannst du sicher durch den Sturm hindurchsteuern?’ Mutig antwortet er, doch selbst der unerschrockene Seefahrer ist sich seiner Geborgenheit nicht sicher; die nautische Wissenschaft kommt der Wissenschaft des Gemüts nicht gleich.“ Der letzte Teil des Satzes war von besonderem Interesse für mich, und ich dachte, daß selbst ein erfahrener Automobilfahrer sich seiner Geborgenheit nicht sicher ist und nicht wissen kann, wie die übrigen Fahrer sich verhalten werden; daß auch die sogenannte Wissenschaft, die beim Fahren eines Kraftfahrzeuges erforderlich ist, der Wissenschaft des Gemüts nicht gleichkommt und daß Gemüt jede Idee zu allen Zeiten beherrscht und bildet.

Die dritte Stelle auf Seite 494 erklärt: „Jesus demonstrierte die Unfähigkeit der Körperlichkeit, sowie auch die unendliche Fähigkeit des Geistes, und auf diese Weise half er dem irrenden menschlichen Sinn seinen eignen Überzeugungen zu entrinnen und in der göttlichen Wissenschaft Sicherheit zu suchen.“ Hier erkannte ich, daß wir gezwungen sind, uns freizumachen von der irrigen, auf den materiellen Sinn gegründeten Annahme, es gäbe einen Ort, wo Gott, das Gute, nicht unumschränkt regiere und Seine Schöpfung nicht beherrsche und beschütze.

Das vierte Zitat auf Seite 581 ist ein Teil der Definition von „Arche“:

„Geborgenheit; die Idee oder Widerspiegelung der Wahrheit, die erwiesenermaßen ebenso unsterblich ist wie ihr Prinzip; das Verständnis vom Geist, das die Annahme von Materie zerstört.

Gott und der Mensch zugleichbestehend und ewig; die Wissenschaft, welche zeigt, daß die geistigen Wirklichkeiten aller Dinge von Ihm erschaffen sind und immerdar bestehen. Die Arche deutet überwundene Versuchung an, auf welche Erhebung folgt.“

Ich erkannte klarer als je zuvor, daß der Widerspiegelung nichts zustoßen kann, das nicht zuvor das Original berührt hat, und daß somit, da Gott unendlich, allharmonisch ist, auch Seine Widerspiegelung unversehrt und immerdar in Sicherheit ist.

Als ich die vier Stellen zu Ende gelesen hatte, war ich überzeugt, daß ich den Jungen in vollem Vertrauen gehen lassen konnte. Ich war nicht nur den ganzen Abend vollkommen ruhig und gelassen, sondern von dem Tage an fühlte ich mich auch viel freier von der Sorge um das Wohlergehen all meiner Angehörigen.

Seit damals hat es noch manche Prüfungen für uns gegeben, aber da sie als Versuchungen angesehen wurden, zu deren Überwindung uns die Kraft verliehen war, wurden sie überwunden, worauf „Erhebung“ folgte. Und es gibt keine größere Erhebung als die, die dem beharrlichen Abweisen des Augenscheins der materiellen Sinne folgt, sowohl wie dem Annehmen der ewigen Wahrheiten des volkommenen Gottes und Seines geliebten und würdigen Sohnes.

Die Welt scheint heutzutage des Bewußtseins von Erlösung und Sicherheit zu ermangeln. Angesichts all der Korruption, der moralischen Vergehen, der drohenden Kriege und Katastrophen könnte man verzagen, hätte uns Mrs. Eddy nicht ermahnt, täglich und vertrauensvoll für die Welt und die ganze Menschheit zu beten.

Ob das Böse aus dem eigenen Bewußtsein oder durch äußere Umstände zu kommen scheint — völlige Unempfänglichkeit gegen alles Böse kann als das Geburtsrecht aller Kinder Gottes demonstriert werden. Wie der Offenbarer vor annähernd neunzehnhundert Jahren verkündete, nachdem ihn geistiges Schauen über das materielle Sinnenzeugnis erhoben hatte (Offenb. 12:10): „Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unsers Gottes geworden und die Macht seines Christus.“

Manche Eltern haben größere Schwierigkeiten als andere, ihre Sorge um das Wohl ihrer heranwachsenden Jugend zu überwinden. Und auch manche Kinder scheinen von Natur aus wilder zu sein als andere. Doch unweise menschliche Neigungen sind ebensowenig die dem Sein zugrunde liegende Wirklichkeit, wie die Phasen und Einzelheiten eines Traumes, den wir im Schlaf haben mögen. Sie können durch das eifrige Studium der Christlichen Wissenschaft überwunden werden; durch das tägliche, ja, stündliche Anerkennen der Allheit Gottes, des Guten. Über diesen verschiedenartigen Menschen und Zuständen steht die Tatsache, daß wir in Wirklichkeit alle Gottes vollkommene Kinder sind, und daß das Licht des Verständnisses, das völlige Sicherheit verheißt, gewißlich über jedem aufdämmern wird. Im ersten Brief an die Thessalonicher gibt Paulus uns folgende Versicherung (5:9): „Gott hat uns nicht gesetzt zum Zorn, sondern die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus.“


Laß dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.— Josua 1:9.

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