Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

In welche Kategorie gehören wir?

Aus der Oktober 1954-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die meisten Menschen können in vier Gruppen eingeteilt werden. Zu der ersten Gruppe gehören diejenigen, die das Böse für mächtiger halten als das Gute. Sie sind die sogenannten Erfolglosen, die völlig Entmutigten, die das Selbstvertrauen verloren zu haben scheinen und die Mißerfolg als ihr unvermeidliches Geschick ansehen, gegen das sie wenig oder gar nicht ankämpfen können.

Die zweite Gruppe, das heißt diejenigen, die die Theorie annehmen, daß das Gute und das Böse gleiche Macht haben, schließt einen großen Teil unglücklicher Menschen in sich, welche, wenn sie eine Zeit des Wohlergehens erleben, anfangen als Gegengewicht eine böse Erfahrung zu erwarten, die sie als unausbleiblich betrachten. Obwohl sie nicht glauben, daß Mißerfolg unvermeidlich sei, haben sie doch die Tendenz, mit ihm als einer Wahrscheinlichkeit zu rechnen und gelegentliche Fehlschläge bei sich selber und anderen für möglich zu halten. Unglücklicherweise gehören viele zu dieser Gruppe, die sich für gute Christen halten, die jedoch die grausame, irrige Theorie annehmen, daß Gott Seinen Kindern das Böse zu ihrem Segen und ihrer Besserung auferlegt. Diese unlogische Einstellung hat zu der Vorstellung geführt, daß Unglück und Katastrophen gottgesandt sind.

Die dritte Gruppe besteht aus Menschen, die die Zuversicht haben, daß das Gute mächtiger ist als das Böse. Sie glauben daran, daß das Suchen nach der Wahrheit über den Schöpfer und Seine Schöpfung erfolgreich sein und die Menschen von den knechtenden Annahmen des Bösen befreien wird. Diese Gruppe hat eine gewisse Macht über die Furcht erlangt und einen gewissen Grad von Ruhe und Heiterkeit, welche die Begleiterscheinungen der Geistigkeit sind. In den Ländern, wo die individuelle Freiheit noch das erstrebenswerte Ideal und Ziel ist, haben verbesserte Lebensverhältnisse zu einem reicheren Leben geführt.

Doch selbst bei dieser Gruppe erleuchteter Menschen besteht immer noch die Annahme, daß das Böse eine Wirklichkeit sei und das Gute manchmal besiegen könne. Die Grundlage für diese Annahme kann gewöhnlich auf den Schöpfungsbericht zurückgeführt werden, den wir im zweiten Kapitel des Ersten Buches Mose finden, wo es heißt: „Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, ... und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde ... den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.“ Warum ist die Menschheit so geneigt gewesen, diesen zweiten Schöpfungsbericht anzunehmen und daran festzuhalten, anstatt den ersten Schöpfungsbericht (1. Mose 1) anzunehmen, der unmittelbar vorausgeht und der nachdrücklich erklärt, daß die Schöpfung das Werk Gottes und daher gut ist.

In dem mit „Genesis“ betitelten Kapitel in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ macht Mary Baker Eddy den Gegensatz zwischen diesen beiden Schöpfungsberichten klar. Sie sagt (S. 522): „Die Wissenschaft des ersten Berichtes beweist die Falschheit des zweiten. Wenn einer wahr ist, ist der andere falsch, denn sie widerstreiten einander.“ Ein sorgfältiges Studium dieses Kapitels ist eine sehr erleuchtende und nutzbringende Erfahrung. Denn dort wird mit nicht mißzuverstehender Klarheit die absolute Vollkommenheit der göttlichen Schöpfung dargelegt und die alles überwiegende Tatsache, daß der Mensch nicht aus einem Erdenkloß erschaffen wurde, sondern zum Bild und Gleichnis Gottes.

Auf dieser Basis der Allheit des Guten und des Nichts des Bösen beruht die Haltung der vierten Gruppe von Menschen. Sie sind als Christliche Wissenschafter bekannt, und sie nehmen die folgende Erklärung aus „Wissenschaft und Gesundheit“ als wahr an (S. 466): „Wahrheit ist intelligent; Irrtum ist nichtintelligent. Ferner, Wahrheit ist wirklich, und Irrtum ist unwirklich.“ Mrs. Eddy fügt hinzu: „Diese letzte Behauptung enthält den Punkt, den du äußerst widerwillig zugeben wirst, obgleich er von Anfang bis zu Ende der wichtigste ist, den es zu verstehen gilt.“ Die Christlichen Wissenschafter betrachten das Böse — den Irrtum — nicht als etwas Wirkliches, sondern als eine falsche Annahme. Daher erkennen sie, daß es nur in dem Maße Macht hat, wie einer falschen Annahme Wirklichkeit beigemessen wird.

Es ist undenkbar, daß Gott, der weise Schöpfer, den Menschen mit einer Neigung zum Bösen erschaffen und ihn dann bestrafen würde, wenn er dieser Neigung nachgibt. Mrs. Eddy fragt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 356): „Begeht die göttliche Liebe einen Betrug an der Menschheit, indem sie den Menschen zu sündigen geneigt macht und ihn dann dafür straft? Würde irgend jemand es weise und gut nennen, die Urform zu schaffen und dann das von ihr Abgeleitete zu strafen?“

Der Verfasser dieses Aufsatzes war am Anfang seines Studiums der Christlichen Wissenschaft gewohnt, göttliche Führung zu suchen, wenn er entscheiden mußte, welche von verschiedenen Bahnen menschlichen Verhaltens er für die Lösung eines Problems einschlagen sollte. Spätere Entfaltung in der Erkenntnis von der Allheit Gottes und dem entsprechenden Nichts des Bösen lehrte ihn verstehen, daß die Lösung jedweden Problems gefunden wird, wenn wir es vom Standpunkt des Nichts des Bösen aus anpacken. Nur das ist wirklich, was Gott erschaffen hat. Er hat nicht das Böse erschaffen, darum brauchen wir es weder zu fürchten noch als wahr anzunehmen. Das Annehmen und Verstehen dieser Wahrheiten vermindert die Furcht und Sorge, wenn immer die Möglichkeit von etwas Bösem sich scheinbar Geltung zu verschaffen sucht. An Stelle der Schwierigkeiten in persönlichen Beziehungen und geschäftlichen Angelegenheiten traten, wenn sie von diesem Standpunkt aus betrachtet wurden, Harmonie und die Bekundung reichen Segens. Eine derartige Demonstration fand vor Jahren statt, als der Verfasser eine große Geldsumme benötigte, um einer finanziellen Verplichtung nachzukommen, die an einem bestimmten Tage fällig wurde. Der Zahlungstermin kam immer näher, ohne daß eine Möglichkeit zu sehen war, diese Schuld zu decken.

In der Nacht vor dem Zahlungstage verbrachte der Verfasser viele Stunden mit Gebet und Studium. Er wurde auch dazu geführt, sich daran zu erinnern, wieviel Grund er hatte, Gott dankbar zu sein. Dies brachte eine solche Anzahl empfangener Segnungen ans Licht, daß sein Bewußtsein sich beruhigte und er schließlich einschlief im Gedanken an Gottes nie versagende Güte und Fülle. Gleich am nächsten Morgen kam ein Geschäftsfreund, mit dem er kurz vorher einige Zerwürfnisse gehabt hatte, in sein Büro und stellte ihm genau die Summe zur Verfügung, die er zur Begleichung seiner Verpflichtung benötigte. Das war ein überzeugender Beweis dafür, daß unverzügliches und beharrliches Verneinen der Wirklichkeit des Bösen, verbunden mit mutigem Vertrauen auf Gott, das Gute, sicheren und augenblicklichen Lohn bringt.

Die Heilung aller Arten von Krankheit, die Lösung häuslicher oder geschäftlicher Probleme aller Art, die in Zeugnissen in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften sowie bei den Mittwochabend-Zeugnisversammlungen berichtet werden, liefern überzeugende Beweise für die Richtigkeit dieses Vertrauens auf die Allheit des Guten — Gottes — und das Nichts des Bösen.

Ist es da verwunderlich, daß die Christlichen Wissenschafter ds Verlangen haben, ihren Mitmenschen zu zeigen, daß sie den größten Schatz aller Zeiten gefunden haben und daß sie von dem dringenden Wunsch beseelt sind, dessen unerschöpflichen Reichtum mit andern zu teilen? Auf Grund historischer Aufzeichnungen, eigener Schlußfolgerungen und gegenwärtiger Demonstrationen wissen sie, daß die Schöpfung gut ist. Die letzten hundert Seiten in „Wissenschaft und Gesundheit“ enthalten Berichte von Heilungen, die durch das Lesen des Lehrbuchs zustande kamen. Die immer zunehmende Zahl dankbarer Empfänger christlich-wissenschaftlicher Heilungen beweist die Wahrheit der Erklärung, daß Gottes Schöpfung „sehr gut“ ist.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 1954

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.