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Liebe — ein Erfordernis beim Ausarbeiten der Kircheneinweihung

Aus der Februar 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Liebe ist es, die eine Kirche Christi, Wissenschafter, erbaut und einweiht. Christus Jesus wußte so viel über Gott und Seine Liebe und brachte dies so klar zum Ausdruck, daß seine bloße Gegenwart den Trost und die Heilung empfinden ließ, die das Verständnis von Gott als Liebe den Menschen bringt.

Eine Freundin von mir, deren Mutter eine christlich-wissenschaftliche Ausüberin in Texas war, erzählte mir, daß ihre Mutter sie mitnahm, als sie einmal im Juni zur Jahresversammlung nach Boston, Massachusetts, fuhr. Es war in einem der Jahre, als Mrs. Eddy die Mitglieder Der Mutterkirche einlud, sie in Pleasant View in Concord, New Hampshire, zu besuchen. Diese Freundin sagte, daß sie sich an nichts mehr erinnern könnte, was Mrs. Eddy bei dieser Gelegenheit sagte; aber sie könne sich noch sehr wohl daran erinnern, daß sie, als sie unsere Führerin auf dem Balkon stehen und die große Menge mit ausgestreckten Armen willkommen heißen sah, das Gefühl hatte, nie zuvor so geliebt worden zu sein. Sie fühlte sich umgeben und umschlossen von der großen Liebe, die unsere Führerin bekundete.

Kirchenmitglieder, die ihrem wegweisenden Meister und ihrer Führerin darin folgen, daß sie einander diese Liebe entgegenbringen, finden oft, daß ihre Kirche schneller von Schulden frei wird, als sie es für möglich hielten. Paulus sagte zu den Römern (13:8): „Seid niemand nichts schuldig, als daß ihr euch untereinander liebet; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt.“

Wie können wir verstehen, was Liebe ist und lernen, sie zum Ausdruck zu bringen, wenn wir vielleicht keine Liebe empfinden oder mit denen zusammen sind, die es uns schwer machen, sie zu lieben? Indem wir die Bibel und die Werke unserer Führerin studieren und beider Lehren zur Anwendung bringen. Dann finden wir, daß die Christliche Wissenschaft in der Tat der göttliche Tröster ist. Wir empfangen tiefen Trost aus der Erkenntnis, daß wir nicht einmal zu versuchen brauchen, die Irrtümer und Fehler und unschönen Charakterzüge zu lieben, die manche Sterbliche — wir selbst nicht ausgeschlossen — oft zum Ausdruck bringen.

Die Definition von Gott als Liebe wirkt wie ein mächtiger Scheinwerfer der Wahrheit. Wenn wir dieses große Licht auf jeden Menschen richten, sei er nun gut oder böse, und erkennen, daß seine wahre Selbstheit die vollkommene Widerspiegelung Gottes, unkörperlich und geistig ist, beginnen wir, die Irrtümer und falschen Charakterzüge zu unterscheiden und sie von uns und andern zu trennen und loszulösen und sie durch die Eigenschaften Gottes zu ersetzen. Dann lernen wir verstehen, warum Gott sagte (1. Mose 1:6): „Es werde eine Feste zwischen den Wassern, und die sei ein Unterschied zwischen den Wassern.“

Mrs. Eddy's Definition von „Feste (Firmament)“ in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 586) beschreibt diesen Trennungsvorgang in vollkommener Weise. Sie sagt uns außerdem (ebd., S. 337): „Das sichtbare Weltall und der materielle Mensch sind die armseligen Fälschungen des unsichtbaren Weltalls und des geistigen Menschen.“ Laßt uns nicht versuchen, „die armseligen Fälschungen“ zu lieben, sondern statt dessen das geliebte Kind Gottes zu erkennen, den wirklichen Menschen, den einzigen Menschen. Was für eine Hilfe bedeutet das doch beim Bauen und Einweihen einer Kirche Christi, Wissenschafter!

Christus Jesus sagte (Joh. 13:35): „Dabei wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt.“ In seiner Bergpredigt sagte er (Matth. 5:44, 45): „Liebet eure Feinde;. .. auf daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ Hat nicht vielleicht Jesus ein Symbol der Gegenwart und Kraft Gottes, der Liebe, im Sonnenlicht gesehen, das alles umfängt und mit seinem herrlichen Leuchten sofort jeden dunklen Ort, in den es eindringt, erfüllt, ohne überhaupt zu wissen, daß er je dunkel war?

Jesus verstand, was wir in der Christlichen Wissenschaft lernen, nämlich, daß das Böse nicht wirklich ist, denn es ist die vermeintliche Abwesenheit des Guten. Er wußte, daß die Materie nicht die Existenz von einem Etwas ist, sondern eine Annahme der Abwesenheit des unendlichen Geistes. Deswegen wurde er nicht beunruhigt, wenn er Meinungen hörte, die von den seinen abwichen, ja, nicht einmal durch diejenigen, die danach trachteten, ihn zu töten. Er verstand all dieses als eine Unwissenheit über die Allgegenwart der Liebe, des göttlichen Prinzips. Ruhig ging Jesus voran, indem er dieses Prinzip, Liebe, widerspiegelte, von dem er wußte, daß es sein Vater war.

Mrs. Eddy nennt das Böse sterbliches Gemüt und sagt, daß die spezielle Bezeichnung dafür tierischer Magnetismus oder Hypnotismus sei. Eine Kirche Christi, Wissenschafter, wird schneller zu ihrer Einweihung gelangen, wenn jedes Mitglied sich befleißigt, die Bezeichnungen und die Natur des Bösen sowohl wie die des Guten verstehen zu lernen. Dies befähigt ihn, die Nichtsheit des Bösen und dessen falsche Ansprüche zu erkennen. Unsere Führerin betont, wie wichtig es ist, die Unwirklichkeit des Irrtums zu erkennen; daher sollten wir uns nicht durch die mannigfaltigen Formen, die das Böse annimmt, täuschen lassen.

Laßt uns die Wahrheit lieben, die Wahrheit über jeden Menschen und jedes Ding. In ihrer Botschaft an Die Mutterkirche vom Jahre 1902 sagt Mrs. Eddy (S. 8): „Wenn wir lieben, lernen wir verstehen, daß Gott Liebe ist; hassende oder lieblose Sterbliche sind weder Christen noch Wissenschafter.“ Das verpflichtet uns. Was können wir aber tun, wenn wir haßerfüllt sind oder es schwer finden zu lieben? In „Wissenschaft und Gesundheit“ gibt es einen Satz, der sich mit den durch Empfindlichkeit entstehenden Schwierigkeiten befaßt und deren Ursache enthüllt. Er lautet (S. 7): „Nicht Seele, sondern physische Empfindung bringt materielle Ekstase und Rührung hervor.“ Um also „Rührung“ — Gemütserregung — zu handhaben, müssen wir mti der „physischen Empfindung“ beginnen, und wir tun das, indem wir daran festhalten, daß es in der Materie keine Empfindung gibt, denn in Wirklichkeit gibt es keine Materie. Wenn diese Art mentaler Arbeit beharrlich getan wird, so zerstört sie die materiellen Gemütserregungen und verleiht die Fähigkeit zu lieben und ein warmes, liebevolles Interesse für andere ungehinderter zum Ausdruck zu bringen.

Die Grundlage alles Bösen ist die falsche Vorstellung, daß die Materie intelligent sei und sowohl gut wie schlecht sein könne. Wenn es uns noch an etwas mangelt zur Einweihung einer Kirche Christi, Wissenschafter, so laßt uns wissen, daß es kein sterbliches Gemüt gibt, das uns zu der Annahme verleiten könnte, wir seien unfähig, uns der unendlichen Quellen des göttlichen Gemüts zu bedienen, die wir doch alle als Gottes Widerspiegelung besitzen.

Diese Art Einweihungsarbeit ist die Grundlage wirklichen Kirchenbauens. Sie entfaltet sich in dem Verhältnis, wie wir im täglichen Leben Jesu Erklärung beweisen (Joh. 10:30): „Ich und der Vater sind eins.“ Wenn wir dies tun, werden wir finden, daß unser Fortschritt begleitet ist von einem ständig zunehmenden Verständnis der göttlichen Liebe.

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