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Wo Gedanke und Wirkung zusammentreffen

Aus der Februar 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gottes Gedanken sind wirksam. Allmacht ist ihr Lebenselement. Die Christliche Wissenschaft befähigt uns, sie zu unseren Gedanken zu machen, und in dem Maße, wie wir das tun, treffen Gedanken und Wirkungen sich in der Demonstration. Das in der Ferne Erschaute wird zu einer nahen Wirklichkeit. Zerschlagene Hoffnungen schütteln ihr Erdengewicht ab und schwingen sich empor zur Erfüllung. Das verkümmerte, vertrocknete Leben beginnt zu Nützlichkeit und Freude zu erblühen. Das sind praktische Ergebnisse, die sich entfalten, wenn die Wahrheit des Seins uns aus unseren falschen Träumen und Befürchtungen aufweckt. Doch es wird auch etwas von uns gefordert, wenn wir das alles beweisen wollen. Der menschliche Wille muß sich dem göttlichen Willen unterordnen. Etwas in uns muß nachgeben. Wenn wir uns auf die Seite der geistigen Wirklichkeit stellen, wird sich die ersehnte Antwort ruhig und natürlich entfalten. Gott kann niemals weniger als Alles-in-allem sein.

Mary Baker Eddy, die verehrte Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, hat uns den Schlüssel zur Demonstration gegeben. In einer tiefschürfenden Botschaft in ihrem Werk „Miscellaneous Writings“ (Vermischte Schriften, S. 264) sagt sie uns: „Einheit ist die wesentliche Natur der Christlichen Wissenschaft. Ihr Prinzip ist der Eine, und den göttlichen Einen zu demonstrieren erheischt Einheit des Denkens und Tuns.“ Wenn sich unsere Gedanken zur Höhe geistiger Überzeugung erhoben haben, so nehmen sie Gestalt an in Taten. Es wäre daher ergebnislos, sich nach einem gesunden Körper zu sehnen, und gleichzeitig einen kranken Körper in Gedanken zu halten. Es wird uns nicht helfen, verlangend nach materiellen Heilmitteln zu schauen, wenn wir Heilung in der Christlichen Wissenschaft suchen. Unsere Handlungen sollten sich in derselben Richtung bewegen wie unsere Wünsche. Um die Christliche Wissenschaft zu demonstrieren, müssen Denken und Handeln Hand in Hand gehen. Vor allem müssen wir anerkennen, daß der Mensch von dem unwandelbaren Prinzip regiert wird, dem göttlichen Prinzip, das die Liebe ist. Doch dann müssen wir auch daran festhalten; und um dies zu tun, müssen wir natürlich Gedanken, Motive und Folgerungen aufgeben, die leugnen, daß Gott allein den Menschen regiert. Mit anderen Worten, der Augenschein, den die körperlichen Sinne darbieten, muß widerlegt werden. Und wir müssen erwarten, daß die Harmonie den Sieg davontragen wird. In der Wissenschaft trägt die Harmonie in der Tat den Sieg davon. Sie steht uns sicher, denn sie ist das natürliche Ergebnis der Güte Gottes.

Der Apostel erklärt (Hebr. 11:6): „Wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde.“ Die göttliche Liebe unterstüzt und erfüllt jedes rechte Verlangen. In dem Maße, wie sich die Horizonte unseres Glaubens erweitern, treten die erwünschten Resultate in Erscheinung. Der Glaube an das Gute wird von der Hand Gottes genährt. Er sucht keine Kompromisse, denn er bedarf ihrer nicht. Das Ringen nach dem Erlangen dieses wahren Glaubens ist niemals vergebens. Gott ist Seiner Widerspiegelung, dem Menschen, so nahe, daß das Verlangen, Seine Gegenwart zu fühlen, sich von den anerzogenen Annahmen des sterblichen Gemüts, die sich diesem Verlangen widersetzen, frei machen kann. Das Verlangen nach Gesundheit wurzelt in der unendlichen Intelligenz; es braucht nur von Furcht und Materialität gereinigt zu werden, um in der Heilung Erfüllung zu finden. Das göttliche Leben offenbart sich ununterbrochen in harmonischer Tätigkeit und bewußter Kraft. Die Tatsache selbst, daß wir uns unserer Existenz bewußt sind, weist auf deren Wirklichkeit hin. In der Tat hat es niemals einen Augenblick gegeben, an dem der Mensch von Gott getrennt war. Ja, es kann niemals einen Augenblick geben, da der Mensch einer solchen Trennung zustimmen müßte. Um also Heilung zu demonstrieren, müssen wir allem, was gegenteiliges Zeugnis ablegt, widerstehen und es verwerfen. Durch unsere Bereitwilligkeit, dies zu tun, und durch unsere Beharrlichkeit in der Ausführung, erheben wir uns über die Illusionen der materiellen Sinne in die Wirklichkeit der unfehlbaren Wissenschaft. Hier treffen sich Gedanke und Wirkung, da beide ihren Ursprung im göttlichen Prinzip haben, welches das Leben selber ist.

Die Notwendigkeit der Beharrlichkeit stellt große Anforderungen an unsre Aufrichtigkeit. Wenn wir nicht der Christlichen Wissenschaft gemäß leben, können wir sie nicht demonstrieren. Ihr gemäß leben, bedeutet, das falsche Gedankenbild von der Selbstheit des Menschen aufzugeben, das wir wahrscheinlich schon seit langem gehegt haben. Christus Jesus machte dies jenem „Obersten unter den Juden“ klar, der bei Nacht zu ihm kam. Mit einfachen Worten legte es der Meister dar (Joh. 3:3): „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“

Der Christus forderte weder Zeit, noch Strafe, noch Selbstverdrängung. All dies mochte notwendig sein, und war es wahrscheinlich auch; doch es gehörte nur beiläufig zu dem großen Erleben. Ein anderer Standpunkt wurde eingenommen. Gottes Wille mußte als allerhaben anerkannt und der menschliche Wille aufgegeben werden. Die Materie mußte dem Geist weichen, das Sterbliche dem Unsterblichen.

Der Traum von Leben in der Materie, mit seiner Mischung von Gutem und Bösem, von Dingen, die Anfang und Ende haben, von Licht und Schatten, muß als ein Traum — und nichts anderes — erkannt werden. Unter dem Zwang der Gewohnheit oder aus bloßem Gefallen daran halten wir an dem Traum fest, wenn wir daraus erwachen sollten. Oft hilft ein offenes Wort, wie etwa Jesus es in seiner Antwort an Nikodemus sprach, um uns aus dem Traum zu erwecken.

Manchmal mag das Erwachen kommen, wenn wir uns selbst offen die Wahrheit sagen, oder auch, wenn ein selbstloser Freund uns diesen Dienst erweist. Dann wieder durch ein energisches, beharrliches Leugnen der Ansprüche des Bösen. Oft kommt es dank der inneren Stimme des Gewissens. Aber wie erschütternd der Weckruf auch sein mag, er wird sich immer als weniger schädlich als der Traum erweisen. Der Preis für diese Freiheit ist niemals zu hoch.

In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mrs. Eddy (S. 53): „Die Welt konnte sich das Unbehagen, das Jesus einflößte, sowie die geistigen Segnungen, die aus solchem Unbehagen hervorgehen mochten, nicht richtig deuten. Die Wissenschaft zeigt die Ursache der Erschütterung, welche die Wahrheit so oft erzeugt — daß nämlich diese Erschütterung aus dem großen Abstand zwischen dem Individuum und der Wahrheit entsteht.“ Keinen größeren Segen können wir jemals empfangen als den, der uns aus dem Aufgeben der Annahme erwächst, daß die Materie Leben hat, und daß sie Leben geben und nehmen kann. Die scheinbare Erschütterung steht im Verhältnis zu unserem Widerstand gegen dieses Aufgeben. Sie weicht der Ruhe, wenn wir uns daran erinnern, daß die Forderungen Gottes immer einfach zu hören und zu befolgen sind. Die göttliche Botschaft sagt: „Gott, das Gute, ist Alles-in-allem.“ Unsere Unterwerfung unter das höchste Gesetz, gleichviel ob langsam oder schnell, bezeichnet das Kommen des heilenden Christus, der Wahrheit. Und in dem Erbarmen des Christus gibt es weder Verdammung noch Strafe noch Verlust.

Wenn wir die Christliche Wissenschaft demonstrieren, so vollbringen wir viel mehr als nur unser eigenes Wachstum zu fördern — wir segnen das ganze Menschengeschlecht. In der Demonstration vereinen sich Gedanke und Wirkung, und mit jedem neuen Heilungsbeweis wird der Christus, die Wahrheit, klarer verstanden. Das Licht des geistigen Verständnisses ist nicht auf den Ort beschränkt, an dem wir gerade stehen; da es „alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen“ (Joh. 1:9). Selbst die Demonstrationen, die uns klein und unwichtig erscheinen, tragen bei zu dieser Leuchtkraft. Eine kleine Kerze kann viel für den dunkelsten Raum tun.

Die Mutterkirche, Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, veranschaulicht dieses Zusammentreffen von Gedanke und Wirkung in einer weltumspannenden Weise. Ihr Wesen und ihr Zweck sind rein geistig; ihre Mission der Erlösung ist universell anwendbar. So verstanden, kann diese Kirche samt ihren Zweigen den Angriffen der Sünde mit unerschrockener Zuversicht entgegentreten. Wenn die Demonstration die Furcht vor persönlicher Macht zum Schweigen bringt, wird die geplante Rache der Sünde gegen ihren Zerstörer zur leeren Drohung. Die Flammen des Hasses und der Zwietracht, die dunkeln Schatten des Mangels und der Gleichgültigkeit, werden überwunden, wenn wir demütig die Macht der göttlichen Herrschaft anerkennen. Dies demütige Vertrauen auf die göttliche Macht bedeutet nicht, daß wir weniger für unsere Kirche tun oder weniger beitragen werden. Im Gegenteil, es wird all unser Tun und Geben unter die Leitung des göttlichen Willens bringen. Wenn Gott unser Denken und Handeln inspiriert und leitet, so tun sich die Tore der Demonstration weit vor uns auf. Dann treten Harmonie, Erlösung und Wachstum in Erscheinung. In der Wissenschaft treffen Gedanke und Wirkung stets zusammen.

Die Offenbarung, daß Gott das göttliche Prinzip ist, stellt die wissenschaftlichste Entdeckung dar, welche die Menschheit je erlangt hat. Sie hat die Betätigung der Christlichen Wissenschaft möglich gemacht. Der Ausüber dieser Wissenschaft hat eine Laufbahn der Demonstration begonnen. Er hat es unternommen, der Welt zu beweisen, daß durch Mrs. Eddys Lehren Sünde und Krankheit ohne materiellen oder ärztlichen Beistand geheilt werden können. Die Leben Christi Jesu und seiner ersten Nachfolger sowie die inspirierten Schriften unserer geliebten Führerin sind seine nie versagenden Wegweiser. In der Ausübung der Christlichen Wissenschaft beweisen heutigentags Tausende treuer Arbeiter die Übereinstimmung von Gedanke und Wirkung, die von dem Prinzip regiert wird. Mary Baker Eddy war bahnbrechend auf diesem Gebiet, und diejenigen, die unter göttlicher Leitung die Betätigung zu ihrem ausschließlichen Beruf machen, brauchen nicht zu fürchten, daß sie mehr aufgeben müssen, als sie ruhig verlieren können. Sie können beweisen, daß ihr Glaube an Gottes Güte und Macht nicht umsonst war.

Durch reine, selbstlose Liebe zu Gott, kann jederzeit Heilung gefunden werden. Die quälenden Zweifel und die Verfinsterung des tierischen Magnetismus können unerschrocken bekämpft werden, wenn unsere Herzen zuversichtlich im Vertrauen auf die schützende Macht der göttlichen Liebe ruhen. In dieser Gewißheit schauen wir Gott von Angesicht zu Angesicht. Das all-wirkende Gemüt beherrscht uns und stellt unseren Frieden wieder her. Und nicht nur das, sondern die Heilerfolge, die wir durch unser Verständnis von der Nähe Gottes erleben, treiben uns an, auch andern zu helfen. Dies zu tun, ist eine Forderung der Dankbarkeit; und die Liebe bietet die Gelegenheit. So können wir zum Beispiel bei den Mittwoch-Versammlungen Zeugnis ablegen. Wir können unserem Nächsten Freundschaftsdienste erweisen, oder auch den Vorzug eines erhebenden Gedankenaustausches mit ihm teilen. Vielleicht sind uns durch das sorgfältige Studium der Lektionspredigten aus dem Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft Engelsbotschaften zuteil geworden, die wir mit andern teilen können. Und ein ganzes Heer heiliger Gedanken, freundlicher Gedanken, christusähnlicher Gedanken können wir beständig beherbergen, mit einem immer tieferen Verständnis ihrer segnenden Kraft.

Kein Tag ist so leer, daß er nicht Gelegenheit bieten könnte, anderen von Diensten zu sein. Keine Lage ist so trostlos, daß wir sie nicht besser lassen könnten, als wir sie fanden. Unter dem Schirm der Demonstration, wo Gedanke und Wirkung eins werden, hallt das demütige Gebet unserer Führerin in unserem Bewußtsein wider (Gedichte, S. 36):

„Komm Du! und schaff in uns nun
Den heiligen Eifer,
In Gedanken und Tat
Deinen Willen zu wissen und tun.“

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