Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Es gibt noch Hoffnung!

Aus der September 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Diejenigen, die noch nicht den Weg zur Christlichen Wissenschaft und ihrer tröstlichen Sicherheit gefunden haben, mögen begreiflicherweise in diesen Tagen zunehmenden menschlichen Aufruhrs und menschlicher Besorgnisse den gequälten, bitteren Angstschrei des Jeremia wiederholen (8:20, 22): „Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine Hilfe gekommen. ... Ist denn keine Salbe in Gilead, oder ist kein Arzt da?“

Die Christlichen Wissenschafter beantworten diese schmerzlichen Fragen der Menschheit heute mit einem liebevollen, bejahenden: „In der Tat, es gibt eine heilende Salbe; es gibt noch Heilung; es gibt noch Hoffnung!“ In dieser kritischen Stunde der menschlichen Geschichte sind besonders die Christlichen Wissenschafter dankbar und „allezeit bereit zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in [ihnen] ist,“ um die Worte des Apostels Petrus zu gebrauchen (1. Petr. 3:15). Die Christlichen Wissenschafter könnten gar nicht anders handeln, denn sie haben eine Religion der Sicherheit gefunden, die auf den dauerhaften und greifbaren Beweis der Segnungen gegründet ist, die jeden erwarten, der Tag für Tag demütig und aufrichtig danach strebt, ihre Lehren zu erfassen und wahrhaft zu betätigen.

Die unschätzbare Gabe geistigen Verständnisses inmitten großer Schwierigkeiten, die nach Lösung drängten, befähigte Hiob auszurufen (Hiob 19:25): „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt“, und aus dieser Hoffnung heraus Freiheit, Herrschaft und Frieden zu erlangen. Mit dieser Gewißheit eines erkennbaren, innig vertrauten Erlösers der Menschheit spendet die Christliche Wissenschaft oft dem Menschen, der sich dieser Religion und ihren Lehren zum ersten Mal nähert, ihren ersten sanften Trost. Große Scharen Männer und Frauen, einschließlich des Verfassers dieses Aufsatzes, haben ihr Vertrauen auf Zynismus und negativen „Realismus“ aufgegeben und ihren ersten festen Halt in der Christlichen Wissenschaft gefunden, als sie entdeckten, daß es sich hier nicht lediglich um Optimismus handelte, um ein menschlich mentales System oder eine Methode, nach der man sich selbst ins Wohlbefinden wünschte, noch ein gefälliges Vertuschen der Nöte dieser Welt unter abgedroschenen Sentimentalitäten oder gefühlsseligen Gemeinplätzen.

Die Hoffnung der Christlichen Wissenschaft ist wirklich und greifbar; sie bietet kein illusorisches Allheilmittel dar, das dem Zugriff des verlangenden Suchers nach Befreiung entschwindet, wenn er die Hand danach ausstreckt. Die Wohltäterin der Menschheit, Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, die die Heiligkeit ihrer Mission durch ihre Forderung bewies, daß sie sich ausdrücklich in Heilungen und anderen guten Früchten kundtäte, macht dies in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ unmißverständlich klar, wenn sie sagt (S. 367): „Ein freundliches Wort an den Kranken und die christliche Ermutigung desselben, die mitleidsvolle Geduld mit seiner Furcht und deren Beseitigung sind besser als Hekatomben überschwenglicher Theorien, besser als stereotype entlehnte Redensarten und das Austeilen von Argumenten, welche lauter Parodien auf die echte Christliche Wissenschaft sind, die von göttlicher Liebe erglüht.“

Nein, die Ausübung der Christlichen Wissenschaft hat keinerlei Ähnlichkeit mit der Philosophie der wohlmeinenden amerikanischen Romanfigur Pollyanna, die jeden einfach auffordert „froh“ zu sein, ohne zu erklären, wie man diesen Frohsinn erreichen und angesichts aller menschlichen Rätsel und Enttäuschungen aufrechterhalten kann. Auch ist die Ausübung der Christlichen Wissenschaft nicht auf mentaler Suggestion begründet, auf Zauberformeln oder Selbsthypnose, als Wege zu Gesundheit und Frieden. Die Christliche Wissenschaft bietet den Verzweifelten und Weltmüden keine leeren Redensarten, keine seichten Phrasen, keine freundlichen Predigten, die weder helfen noch Sicherheit verleihen. Noch schöpft der Christliche Wissenschafter seine Hoffnung, Erwartung und Überzeugung lediglich daraus, daß er dem Bösen den Rücken kehrt. Er ahmt nicht die beiden Jäger nach, die kürzlich auf den Seiten eines beliebten Witzblattes erschienen: Sie haben sich unbewaffnet in einem dichten Dschungel verirrt und sehen sich plötzlich einem riesenhaften wilden Tier gegenüber. Zitternd ruft der eine Jäger dem anderen zu: „Laß uns einfach die Augen zumachen und abwarten, vielleicht trollt es sich dann!“ Im Gegenteil, „der Grund ... der Hoffnung“ des Christlichen Wissenschafters ist sein geistiges Verständnis, das, in den Worten des Apostels Jakobus (5:16), „des Gerechten Gebet [ist, das] viel ... vermag, wenn es ernstlich ist.“

Auf dieser gebetvollen Grundlage des Denkens und Handelns aufgebaut, wankt oder weicht die in der Christlichen Wissenschaft enthaltene Hoffnung angesichts keiner Prüfung, wie tiefgreifend sie auch sei. Ein Anhänger der Christlichen Wissenschaft wurde einst von einem Freund, der von dem Glauben an seine medizinische Erziehung durchtränkt und voll Furcht vor ihren Lehren war, gefragt: „Was würdest du tun, wenn du dich einer schweren Krankheit gegenübersähest?“ Ohne auch nur einen Augenblick diese Frage als eine persönliche Herausforderung anzusehen, erwiderte der Christliche Wissenschafter demütig: „O, ich würde dankbar sein, daß ich mich vertrauensvoll und verständnisvoll von den begrenzten menschlichen Mitteln abwenden und Gottes unendlichen geistigen Heilmitteln zuwenden könnte. Gleichzeitig würde ich dafür dankbar sein, daß dieselbe Möglichkeit jedem anderen offensteht, wenn er sie ergreifen will, ganz besonders jenen, deren ärztliche Helfer ihnen erklärt haben, daß ihr Zustand hoffnungslos oder unheilbar sei.“

Hier könnte der Neuling im Studium der Christlichen Wissenschaft und ihrer Lehren fragen: „Doch wie kann ich wohl Errettung von Gott erhoffen oder erwarten, wenn die Gottheit für mich lediglich ein Name oder Symbol ist, und wenn es so augenscheinlich ist, daß ich, wie soviele andere gleich mir, von Gefühlen der Enttäuschung, Sinnlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Unheilbarkeit, Gehemmtheit und entmutigter Resignation gegenüber dem Bösen gefesselt bin? Was zeigt denn an, daß der Gott, den ich wirklich niemals recht gekannt habe, auch nur Kenntnis von meinen Nöten oder denen der Menschheit hat? Worauf kann man da noch hoffen?“

Hier zeigt und erklärt die Christliche Wissenschaft bereitwillig die Verfügbarkeit einer beständigen Hoffnung, und zwar in Ausdrücken, die in Wahrheit zufriedenstellend sind, denn sie sind vernunftgemäß und sofort anwendbar. Unsere Führerin erklärt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 223): „Geistige Vernunftmäßigkeit und freies Denken begleiten das Herannahen der Wissenschaft und können nicht unterdrückt werden.“ Der Sucher findet jetzt, daß das Morgenrot geistigen Verständnisses in seinem Bewußtsein die Hoffnung auf Errettung erweckt, und zwar durch die Wahrnehmung der göttlichen Wirklichkeit im Gegensatz zu falschen materiellen Begriffen aller Arten und Bezeichnungen. Hoffnung wird daher in der Christlichen Wissenschaft ebenso vernunftgemäß wie intelligente Aufklärung, ebenso realistisch wie unbedingte Überzeugung und ebenso substantiell wie die Früchte, die mit Sicherheit von jenen geerntet werden, die sich um Erlösung rückhaltlos auf Gott verlassen — auf Gott, dessen heilige und vollkommene Natur die Christliche Wissenschaft denen offenbart, die Ihn lieben.

Sogar die Ärzte unserer Tage ermutigen die Kranken, hoffnungsvoll und getrost zu sein. Die Kranken könnten unter solchen Umständen die berechtigte Frage stellen: „Hoffen — auf was? Vertrauen — auf was?“ Die Antwort lautet: „Auf nichts, solange die Grenzen der Erwartung des Guten durch Materialismus und Sterblichkeit so erstickend eng gezogen sind.“ Hoffnung jedoch ist geistige Gewißheit; sie erscheint, wenn sich das Bewußtsein in kindlichem Vertrauen dem unendlichen Bereich des Geistes, des Gemüts, der göttlichen Wirklichkeit, zuwendet.

Der hingebende Christliche Wissenschafter würde der erste sein zuzugeben, daß wenig Hoffnung für die Menschen besteht, solange diese Hoffnung allein auf den materiellen Sinn gegründet ist, auf die Vorstellung von einem ziellosen Dasein, das sich gänzlich zwischen Geburt, Wachstum, Reife, Tod und Auflösung abspielt. Der Christliche Wissenschafter bejaht jedoch gleichzeitig, daß überreiche Hoffnung, gewisse Erlösung und Errettung bestehen — mit Bezug auf Gesundheit, Heim, Charakter, Umgebung, Versorgung, Beschäftigung und alle menschlichen Beziehungen — für all jene, die Gott als Geist verstehen lernen und den Menschen und das Universum als Seine geistige, vollkommene Widerspiegelung sehen.

Warum haben die zielbewußten und gewissen Hoffnungen unserer aufrichtigen Staatsmänner und Menschenfreunde sich nicht in ermutigenderen Erfolgen in der fortschreitenden Einigung von Völkern, Gruppen, Gemeinwesen und Organisationen menschlicher Wesen verwirklicht? Ist es nicht, weil diese Hoffnungen, wie aufrichtig sie auch immer waren, sich nichtsdestoweniger mit Menschen und Völkern auf der Grundlage des sterblichen, vergänglichen Traumes einer materiellen Existenz befaßten, und auf der Basis der verderblichen Annahme von vielen Gemütern, statt des einen unendlichen Gemüts, Gottes, und Seiner unendlichen Ideen, einschließlich des Universums und des Menschen? Wer dies in der Christlichen Wissenschaft versteht, versteht auch, daß nicht nur Hoffnung, sondern absoluter Glaube völlig gerechtfertigt ist, der zum geistigen Erfassen der wahren und unzerstörbaren hohen Bestimmung führt, die Menschen und Völker erwartet — der Schönheit der Heiligkeit, der wahrnehmbaren Güte Gottes.

Das gebieterische erste Erfordernis, ja, der unumgängliche Standpunkt der Hoffnung ist daher, damit zu beginnen, die Güte Gottes zu erkennen, wie sie der Menschheit durch Mrs. Eddy in den sieben sinnverwandten Ausdrücken offenbart wird, die Seine göttliche Natur und Allheit ausdrücken: Gemüt, Seele, Geist, Prinzip, Liebe, Wahrheit und Leben. Wenn wir die wahre Natur Gottes als des einen, des einzigen, annehmen — des ICH WERDE SEIN, DER ICH SEIN WERDE, der Moses offenbart wurde — so verbleibt nichts als die Güte und Vollkommenheit unseres Vater-Mutter Gottes und Seiner unendlichen Hilfsquellen, auf die wir unsere vertrauensvolle Erwartung gründen können. Wie kann das irgend jemand hoffnungslos oder hilflos lassen, wenn er jetzt sofort damit beginnt, täglich um das Erlangen geistigen Verständnisses zu beten, des Bewußtseins der ewigen Wirklichkeit?

Empfindet der Leser jemals etwas Geringeres als Stolz, Befriedigung und Vertrauen, wenn er anderen einen wohlhabenden, vertrauenswürdigen Freund von starkem, moralischem Charakter und großen Errungenschaften empfiehlt? Mit wieviel mehr Überzeugung und mit welch tiefem Gefühl, ein Vorrecht auszuüben, können wir daher den Kranken, den Bedürftigen, den Unglücklichen Hoffnung bringen, indem wir ihnen Gott selbst empfehlen, ohne persönliche Verantwortung zu empfinden noch Vorbehalte wegen der Folgen unseres Handelns!

Der gewissenhafte Arbeiter im Weinberg der Christlichen Wissenschaft ist sich absolut im klaren über die Gelegenheiten und über die Forderungen, die seine gebetvollen täglichen Anstrengungen mit sich bringen, das Licht, welches in seinen Worten und Werken vor den Menschen scheint, auch wirklich zu einem Hoffnungsstrahl für jeden werden zu lassen, mit dem er in seinem Alltagsleben in Berührung kommt. Der einzige Maßstab für die Wirksamkeit dieser Arbeit besteht natürlich in der Treue, mit der man das Ziel verfolgt, ein Leben zu führen, das andere mit seiner gebeterfüllten Geistigkeit segnet statt lediglich mit Worten. Der Verfasser hat mehr als einmal die Notwendigkeit der Wachsamkeit erkannt, um den erlöschenden Hoffnungsfunken bei einem Freunde wieder anzufachen, der, nicht vertraut mit der Christlichen Wissenschaft und äußerlich heiter, tatsächlich eine qualvolle Furcht oder Sorge verbarg, in der Annahme, daß es keine Hilfe mehr für ihn gebe. Mehr als einmal ist das Ergebnis dieser Wachsamkeit die Gelegenheit gewesen, Menschen, die ihre Lage für hoffnungslos hielten, mit der Wissenschaft bekannt zu machen und dann die erfreulichen Folgen zu erleben.

In einem dieser Fälle machte ein Kollege bei einer Tageszeitung dem Verfasser gegenüber gewohnheitsmäßig spöttische Bemerkungen über die Christliche Wissenschaft, ohne jedoch jemals eine darauf eingehende Antwort zu erhalten. Doch eines Tages vertraute ihm dieser Mitarbeiter, ganz gebeugt und niedergedrückt, an, daß sein Arzt ihn gerade als mit einer unheilbaren Krankheit behaftet erklärt habe, und daß er nun nicht mehr imstande sein würde, seinen Lebensunterhalt als Journalist zu verdienen. Der Verfasser fragte ruhig: „Erzählen Sie mir das jetzt, damit ich Ihnen zeigen kann, daß es für Sie doch noch Hoffnung in der Christlichen Wissenschaft gibt?“

„Ja“, antwortete der andere zögernd, „es bleibt mir nichts anderes mehr übrig.“

Innerhalb weniger Stunden befolgte er die ihm gegebenen Anweisungen: er besuchte ein Lesezimmer und versicherte sich der Hilfe eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft. Und er wurde geheilt. Heute, nach siebenundzwanzig Jahren, ist er ein gesunder und erfolgreicher Journalist.

Wie zuversichtlich kann doch der arbeitende Christliche Wissenschafter in das vertrauensvolle Lied der Hoffnung einstimmen, das den Menschen in dem folgenden Psalm gegeben ist (42:12): „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist“!

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / September 1956

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.