Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Wir lernen das Geistige annehmen

Aus der September 1956-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ganz am Anfang der Bibel (1. Mose 1:27) finden wir die folgende Erklärung (1. Mose 1:27): „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn“ und weiter (Vers 31): „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe da, es war sehr gut.“

Hier mag jemand fragen: „Wie kann ich das, was ‚sehr gut‘ ist, mit den Zuständen meines täglichen Lebens in Einklang bringen, die so vieles in sich zu schließen scheinen, das unharmonisch und nicht wünschenswert ist?“ Die Christliche Wissenschaft antwortet hierauf, daß das Gute und das scheinbar Böse ebensowenig miteinander in Einklang gebracht werden können, wie Licht und Dunkel. Sie hält absolut fest an der inspirierten Behauptung, daß nur das Gute wirklich, gotterschaffen und gottregiert ist, und daß die Erscheinungen des Bösen in all ihren Phasen vollkommen unwahr sind. Wie umwälzend und übersinnlich dies auch einem Anfänger erscheinen mag — die unzähligen Heilungen, die täglich in dem Leben Christlicher Wissenschafter stattfinden, beweisen, daß es eine herrliche Tatsache ist.

Die meisten von uns haben widerstandslos der vorherrschenden Annahme zugestimmt, daß der Mensch einen materiellen Körper habe, daß er auf einer materiellen Erde lebe und daß materielle Dinge höchstwichtig für ihn seien. Von frühester Kindheit an sind wir gelehrt worden, daß dieses Sinnenzeugnis wahr ist. Und doch gibt es nur einen Gott; und um Gott zu sein, muß Er unendlicher Geist und vollkommen gut sein. Und um unendlich zu sein, muß Er überall und allumfassend sein, die einzige Ursache und der einzige Schöpfer. Mit Recht sagt Paulus (Apostelg. 17:28): „In ihm leben und weben und sind wir.“

Es kann keine zwei Wirklichkeiten des Seins geben, die eine geistig und die andere materiell; die eine gut und die andere böse; eine ewige und eine andere, die Anfang und Ende hat. Da nur eine wahr sein kann, muß alles, was nicht von Gott ist, eine Illusion sein, die nicht mehr Wirklichkeit besitzt als der Traum im Schlaf. Das ist die Wahrheit hinsichtlich unseres täglichen Lebens und Strebens. In unserem Studium der Christlichen Wissenschaft lernen wir, dies zu beweisen, indem wir in unserm Denken das Wirkliche von dem Unwirklichen trennen, und dann an dem Guten als dem Wirklichen festhalten. Wir lernen verstehen, daß der Wandel nur in unserm eigenen Bewußtsein stattfinden muß. Wie unsere Führerin Mary Baker Eddy es in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 14) ausdrückt: „Gänzlich getrennt von der Annahme und dem Traum des materiellen Lebens ist das göttliche Leben, welches geistiges Verständnis und das Bewußtsein von des Menschen Herrschaft über die ganze Erde offenbart.“

Im Verhältnis wie wir zugeben, daß Gott alles geschaffen hat, und daß Er es gut, harmonisch und unzerstörbar machte und so erhält, trennen wir das Wirkliche von dem Unwirklichen; und das ist die einzige Basis, auf der christlich-wissenschaftliches Heilen stattfinden kann.

Scheint dies zu phantastisch zu sein, oder zu gut, um wahr zu sein — zu gut, um es anzunehmen und es uns zu eigen zu machen? Wer die Christliche Wissenschaft auf die Probe gestellt und gefunden hat, daß sie tatsächlich Krankheit und Sünde heilt, der weiß, daß diese wunderbare Wahrheit der anwendbarste und mächtigste Einfluß ist, der je in sein Leben kam.

Von diesem geistigen Standpunkt aus, der Gottes Allheit und des Menschen Zusammenbestehen mit Ihm erkennt und anerkennt, werden Disharmonie und Begrenzung als unwirklich erkannt. Das Erlangen dieser Erkenntnis ist wie ein Vorgang geistigen Erwachens und bewirkt ein Nachlassen dieser Übel in unserm täglichen Leben, bis sie tatsächlich für uns zu Nichts werden und aus unserm Leben verschwinden. Manchmal scheint dieses Erwachen ein langer und langwieriger Vorgang zu sein. Wenn das der Fall ist, so müssen wir vielleicht mehr Dankbarkeit und Geduld zum Ausdruck bringen, um den Vorgang zu beschleunigen. Doch ob nun der Vorgang langsam oder schnell ist, der Irrtum ist immer ein Nichts. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 446): „Wenn du dem Bösen widerstehst, überwindest du es und beweist seine Nichtsheit.“

Das tägliche Studium der Lektionspredigten im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft, der Bibel und der Schriften unserer Führerin, sowie das Lesen unserer christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften macht uns wachsamer und hilft uns, die falschen Annahmen, die sich einschleichen wollen, zu bekämpfen, ihre bösen Absichten zu durchschauen und sie aus unserm Bewußtsein auszutreiben, ehe sie Gelegenheit haben, sich dort einzunisten und sich in Form von Krankheit oder irgendwelchen anderen Disharmonien zu vervielfältigen.

Wenn wir zum Beispiel versucht sind, Schmerzen oder irgendeine Krankheitserscheinung an uns selbst oder anderen als wirklich anzusehen, so können wir uns klarmachen, daß es im ganzen Reich Gottes keinen unvollkommenen Menschen gibt, daß der Mensch das vollkommene Gleichnis, ja das Ebenbild Gottes ist, wie die Bibel uns versichert. Da das die wahre Lage ist, ist es unsere Aufgabe, daran festzuhalten und die beunruhigenden Bilder der materiellen Sinne zu verwerfen. Wenn wir in diesen Behauptungen und Verneinungen beharren, so geben wir uns selbst eine christlich-wissenschaftliche Behandlung; und wenn wir diese Wahrheiten schließlich voller Dankbarkeit und Freude annehmen, so wird die Heilung in Erscheinung treten. Oder wenn wir einen Mangel oder Verlust dessen, was zu unserer Zufriedenheit notwendig scheint, empfinden, so ist auch dies nur eine Annahme, die unter dem heilenden Einfluß der Wahrheit völlig aus unserm Bewußtsein ausgelöscht werden kann und aus unserm Leben verschwinden wird, wenn wir getreu am Guten, der Allerhabenheit Gottes, festhalten.

Unsere ersten geistigen Lichtblicke scheinen oft zu gut, um bleibend zu sein. Am Anfang ihres Studiums der Christlichen Wissenschaft hatte die Verfasserin einmal ein Erlebnis, das so erhebend war, daß sie wünschte — mehr als sie sich jemals etwas gewünscht hatte — diese Erhebung festhalten zu können. Sie fürchtete, diese geistige Freude zu verlieren, wenn sie wieder zu ihren täglichen Pflichten zurückkehrte. Doch dies war nicht der Fall, und wenn zu Zeiten ihre Freude etwas getrübt zu sein schien, hat sie sich jener idealen Wahrheit immer wieder so rückhaltlos zugewandt, daß ihr Weg stets von neuem erleuchtet wurde.

Bei ihrem Studium der Christlichen Wissenschaft hat sich ihr Denken allmählich, doch unwiderstehlich von dem Traum des materiellen Lebens abgewandt und dem wahren Daseinsbegriff zugestrebt, dem Geistigen als dem allein Wirklichen, und der Freude, dem Frieden und der Sicherheit, die solch ein Verständnis bringt.

Unsere Führerin beschreibt diesen Vorgang, dieses Lernen, das Geistige anzunehmen, in den folgenden schönen Worten ihres Buches „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 160): „So zu leben, daß das menschliche Bewußtsein in beständiger Beziehung mit dem Göttlichen, Geistigen und Ewigen bleibt, bedeutet, die unendliche Macht individuell zum Ausdruck zu bringen; und das ist Christliche Wissenschaft.“

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / September 1956

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.