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Die Verpflichtungen von Lesern und Mitgliedern dem Pastor gegenüber

Aus der November 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Neu gewählte Leser in Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, und in ihren Zweigen in der ganzen Welt, sowie auch Leser, die bereits über beträchtliche Erfahrung verfügen, sollten sich bei ihrer Vorbereitungsarbeit und beim Lesen vom Pult daran erinnern, daß sie die Vertreter eines erfahrenen und ordnungsmäßig ordinierten Pastors sind, der durch ihr geistiges Verständnis und ihr korrektes Lesen die Predigt hält. Unter der Überschrift: „Der Pastor der Christlichen Wissenschaft“, Artikel XIV, Abschnitt 1, des Handbuches Der Mutterkirche lesen wir: „Ich, Mary Baker Eddy, ordiniere die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift zum Pastor Der Mutterkirche — Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Mass. — und sie werden fortfahren, dieser Kirche und der Welt zu predigen.“

Der göttliche Vorsatz kann nicht vereitelt werden. Das Predigen dieses göttlich autorisierten Pastors kann nicht unterbrochen noch daran gehindert werden, seine heilende und erlösende Mission an der Menschheit zu vollbringen. Es strömt himmelwärts. Sein universaler Zweck steht fest. Seine vorherbestimmte Erfüllung ist unveränderlich. Dieses Ausströmen geistiger Belehrung für die Menschheit ist in Übereinstimmung mit Gottes Gebot mit Bezug auf Sein Wort (Jes. 55:11): „Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, was mir gefällt, und soll ihm gelingen, dazu ich's sende.“

Diese verheißenen Früchte werden gewißlich in zunehmendem Maße zutage treten, wenn Leser und Kirchenmitglieder ihr Denken und Leben immer mehr vergeistigen, während sie sich darauf vorbereiten, ihren entsprechenden Platz innerhalb der Sonntagsgottesdienste und der Mittwochabend-Zeugnisversammlungen einzunehmen, zu denen sie die Öffentlichkeit einladen. Wahrlich wäre das ein nachlässiger Gastgeber, der nicht alles in Ordnung hätte und nicht zur Stelle wäre, seine Gäste zu empfangen! Für den Christlichen Wissenschafter besteht diese Vorbereitungsarbeit größtenteils in sorgfältigem Studium der im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft befindlichen Lektionspredigten, die unsere Sonntagspredigten ausmachen. Er macht gewissenhafte Anstrengungen, sein Denken und Handeln in Übereinstimmung mit der geistigen Bedeutung der Heiligen Schrift zu ordnen, wie sie in „Wissenschaft und Gesundheit“ offenbart wird, um dadurch Sünde und Krankheit zu heilen.

So geht dies geistig bevollmächtigte Predigen weiterhin vor sich — ob es nun der Gegenstand tiefsten Nachsinnens seitens der Studierenden der Lektionspredigt während der Woche ist, oder ob die Gemeinde der Predigt des Pastors in der Kirche zuhört. Die Lebenskraft und die göttliche Macht des Wortes Gottes nehmen nicht ab und sind nicht begrenzt. Das Wort Gottes predigt unaufhörlich „dieser Kirche und der Welt“, wie das Kirchenhandbunh es vorschreibt. Es bedarf keiner Ruhe oder Pause in seinem Dienst. Es wird täglich, stündlich, beständig gehört und gefühlt. Seine geistig erleuchtete Belehrung geht ohne Stillstand vor sich und verkündigt seine Botschaft mit unwiderstehlicher, makelloser Logik und liebreicher Heilkraft.

Der geistige Zustand der Leser ist mit der predigenden Funktion des Pastors unauflöslich verbunden. Das Amt des Zweiten Lesers ergänzt das des Ersten Lesers. Beide Ämter fordern von ihren Inhabern ein hohes Maße an Geistigkeit, damit die Predigt des Pastors erfolgreich in ihrer von Gott gesandten heilenden Mission ist. Eine ähnliche Verantwortlichkeit ruht auf den Kirchenmitgliedern. Solch getreue Vorbereitung des Lesers und der anderen Mitglieder durch Hingabe und Vergeistigung wird den Pastor befähigen, seinen wahren Wert zu beweisen. Mrs. Eddy schreibt in ihrem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 235): „Die Prediger, welche die Wachttürme der Welt innehaben, sollten die Fahne der Wahrheit aufrichten. Sie sollten ihre Hörer geistig so erheben, daß diese die neue, rechte Idee voll Freuden ergreifen und ihre Begriffe erweitern.“

Was befähigt das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, die Heilige Schrift so wirkungsvoll durch geistig vorbereitete Leser und Kirchenmitglieder zu erklären? Ist es nicht die Tatsache, daß die in diesem Buch enthaltene einzigartige Offenbarung der geistigen Bedeutung der Bibel durch besondere Heilungsfälle demonstriert worden ist, in Übereinstimmung mit der Verheißung des Meisters (Mark. 16:17): „[Diese] Zeichen, [werden] folgen ... denen, die da glauben“? Ehe Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, ihr Lehrbuch des Gemüts-Heilens zur Veröffentlichung freigab, wurden seine Regeln in der Heilung von Sünde und Krankheit erprobt. Daher besteht sein Inhalt nicht aus Theorien, sondern es enthält Lehrsätze oder Regeln, die in der Praxis ausgearbeitet worden sind, und zwar mit denselben Heilerfolgen, die die Predigt und Ausübung Christi Jesu und seiner frühen Nachfolger begleiteten.

Diese beiden Buch-Gefährten, die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit“, haben nun bereits seit langer Zeit gepredigt und gelehrt und geheilt, ohne Verminderung der geistigen Kraft, die notwendig ist, um ihre Zuhörer innerhalb oder außerhalb der Kirche emporzuheben und zu heilen. Könnte wohl eine annehmbarere Beglaubigung angeboten werden, um notwendige Eigenschaften als Eignung für das Amt des Pastors in christlich-wissenschaftlichen Kirchen zu bezeugen? Und könnte es wohl einen stärkeren Ansporn für die Leser und Mitglieder der Kirche geben, als darauf zu achten, daß durch Gebet ihr Denken lauter und ihr geistiges Verständnis auf entsprechender Höhe gehalten wird, damit Heilungen in höchstmöglichem Umfang bei ihren Gottesdiensten stattfinden?

In der Einsamkeit suchte Jesus die göttlichen Offenbarungen der Wahrheit, die Offenbarungen, durch die er die Verheißungen seiner Mission verstehen und erfüllen, und seinen Jüngern und der Menge die Heilige Schrift erklären und demonstrieren konnte. Unermüdliches Gebet und strengster Gehorsam gegen die göttlichen Regeln für Leben und Heilen befähigten ihn, Gottes Botschaft darzubieten und verständlich zu machen. Bei einer Gelegenheit kam Jesus nach „Nazareth, da er erzogen war, und ging in die Schule nach seiner Gewohnheit am Sabbattage und stand auf und wollte lesen“ (Luk. 4:16).

Hier spielte sich dann der eindrucksvolle Vorfall ab, daß Jesus die Prophezeiung im Buch des Propheten Jesaja fand und las, die auf ihn selbst Bezug hatte. Seine Zuhörer, erstaunt über die geistige Einsicht dieses jungen Mannes, fragten geringschätzig: „Ist das nicht Josephs Sohn?“ Dennoch „wunderten [sie] sich der holdseligen Worte, die aus seinem Munde gingen“.

Beim Nachsinnen über diese „holdseligen Worte“ Jesu und seine demütige Art, seine Zuhörer zu belehren, sollte jeder Leser in einer christlich-wissenschaftlichen Kirche des öfteren zu seinem eigenen Vorteil demütig Mrs. Eddys Brief „An einen Ersten Leser“ in ihrem Werk „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 247) erwägen. Wenn er bei seiner Arbeit als Leser den Geist der Liebe und Weisheit und Sanftmut annimmt, der in dieser gesegneten Botschaft seiner Führerin beschrieben wird, so wird er die Macht der Lektionspredigt des Pastors fühlen, ihn und seine Zuhörer zu inspirieren und zu heilen. Auf diese Weise muß Jesus dem göttlichen Wort erlaubt haben, seinen Zuhörern seine prophetische Schau und seinen heilenden Einfluß mitzuteilen, verstärkt durch sein heiliges Bewußtsein des Christus der Liebe, seiner göttlichen Selbstheit.

Diese ursprüngliche Methode, das Evangelium zu predigen — aus der Bibel vorzulesen und dann ihre prophetische oder praktisch anwendbare Bedeutung zu entdecken und zu erklären — entspricht dem in den Gottesdiensten der christlich-wissenschaftlichen Kirchen von heute üblichen Verfahren. Es ist eine angewandte und erprobte Methode. Sie war wirksam zur Zeit Jesu und in den christlichen Kirchen seiner frühen Nachfolger. Schrieb nicht Paulus an die Kirche in Korinth von seiner Predigt (1. Kor. 2:4): „Mein Wort und meine Predigt war nicht in vernünftigen Reden menschlicher Weisheit, sondern in Beweisung des Geistes und der Kraft.“ Die Heilige Schrift wurde nicht durch persönliche Meinungen oder durch die Zurschaustellung von Gelehrsamkeit erklärt, sondern in ihrer prophetischen und geistigen Bedeutung. Diese Art Predigt von jemandem, der geistig dafür geeignet war, heilte die Kranken und bekehrte die Sünder als Beweis ihrer Richtigkeit.

Kann man sich die herrliche Freude und den Frieden, die Mrs. Eddy empfand, vorstellen, als sie nach unaufhörlichem Gebet und Bestreben, die reine geistige Wahrheit der Heiligen Schriften für ihre Mitmenschen aufzuzeichnen und zu bewahren, Gottes Anweisung an sie verstand und befolgte, das Predigen in ihrer Kirche aus dem Bereich persönlicher Meinungen und menschlicher Glaubenslehren herauszuheben? Voller Freude berichtete Mrs. Eddy einem Schüler die wunderbare Neuigkeit von der einzigartigen Ordnung für den Gottesdienst, die ihr durch ihre göttliche Erleuchtung so klar offenbart worden war. In diesem Brief, der in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 158) abgedruckt ist, erklärt sie: „Es ist jedoch befriedigend zu sehen, daß die hier vorgeschriebene Ordnung mit dem Beispiel unseres Meisters übereinstimmt.“ Und sie fügt hinzu: „Er sprach in ihren Synagogen, indem er die Heilige Schrift las und auslegte; und diesem Zeitalter hat Gott ‚Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘ gegeben, um sein Wort zu erläutern.“

Dieses Buch einer einzigen Verfasserin hat während der letzten 62 Jahre Seite an Seite mit der Bibel im Heim eines jeden Anhängers der Christlichen Wissenschaft und von der Kanzel einer jeden christlich-wissenschaftlichen Kirche in der ganzen Welt die geistige Bedeutung der 66 Bücher göttlicher Lehren, Bibel genannt, geistig ausgelegt. Das Leben selbstlosen Gebets und selbstloser Arbeit der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft und Verfasserin ihres Lehrbuchs ist ein inspirierendes Beispiel für jeden Leser und jedes Kirchenmitglied.

Wenn unsere Führerin persönlich die geistige Bedeutung der Heiligen Schrift bei ihren Gottesdiensten erklärte, war es kein ungewöhnliches Ereignis, daß Krüppel und Kranke in der Gemeinde von ihren Gebrechen geheilt wurden. Auch heute geschehen Heilungen von Sünde und Krankheit und Leid durch ihr fortgesetztes Erklären der wissenschaftlichen und wahren Bedeutung der Heiligen Schrift in ihrem Werk „Wissenschaft und Gesundheit“. Diese Heilerfolge werden sehr zunehmen, wenn sich die Leser und Kirchenmitglieder der göttlichen Autorität der Predigten ihres Pastors erinnern und ihre Pflicht dadurch erfüllen, daß sie darauf achten, durch ihre geistige Vorbereitung ihr Gewicht in die Wagschale der heilenden Wirksamkeit der Predigt ihres Pastors zu werfen.

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