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„Da ist Freiheit“

[Urtext in französischer Sprache]

Aus der August 1957-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In seinem zweiten Brief an die Korinther schrieb Paulus (3:17): „Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“ Die Apostelgeschichte enthält drei bemerkenswerte Berichte von Befreiungen, die tatsächlich innerhalb von Gefängnismauern vor sich gingen. Bei einer Gelegenheit wurden die Apostel durch einen Engel des Herrn befreit, der ihnen die Gefängnistüren öffnete. Als am nächsten Tage ein Aufseher vom Rat der Ältesten abgesandt wurde, um nach den Aposteln zu sehen, fand er sie nicht mehr vor, obgleich das Gefängnis immer noch sorgfältig verwahrt war und die Hüter auf ihrem Posten waren.

Bei einer anderen Gelegenheit waren Paulus und Silas gefangengesetzt und ihre Füße in den Stock gelegt. Als sie jedoch beteten, öffneten sich die Türen und sie wurden frei von ihren Banden.

Nach dem dritten Bericht wurde Petrus aus dem Gefängnis befreit, wo er in Ketten lag und von zwei Kriegsknechten und Hütern bewacht wurde. Ein Engel erschien ihm und befahl ihm, sich zu erheben, und wie lesen, „die Ketten fielen ihm von seinen Händen“ (Apg. 12:7). Nachdem sie durch die erste und zweite Hut gegangen waren, kamen der Engel und Petrus an die eiserne Tür, die zur Stadt führte, und diese Tür tat sich ihnen von selber auf.

Trotz Gefangenschaft, Stock, Fesseln und wachsamer Hüter um die Gefangenen wurde Freiheit bekundet. Der göttliche Geist sandte eine Botschaft der Freiheit, die von den Gefangenen wahrgenommen und angenommen wurde.

Mary Baker Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 78): „Wenn Geist allen Raum durchdringt, so bedarf es keines materiellen Verfahrens zur Übermittlung von Botschaften.“ Wir müssen daher zugeben, daß der Geist alle materiellen Hindernisse überwinden und daß seine Botschaft in die am schwersten bewachten Gefängnisse eindringen kann.

Die Welt von heute scheint in Ketten zu liegen. Sie scheint mit großen Wirtschaftsproblemen belastet, und ihr Friede und ihre Freiheit scheinen auf vielerlei verborgene Weise bedroht zu sein. Weil jedoch Gottes Schöpfung vollkommen und geistig ist, kann sie keine Sklaverei enthalten. Im Reich Gottes gibt es keine Knechtschaft; sie ist lediglich ein unbefugter Eindringling im menschlichen Bewußtsein. Mrs. Eddy macht diese Tatsache eindeutig klar (ebd. S. 225): „Alles, was den Menschen zum Sklaven macht, ist der göttlichen Regierung entgegengesetzt.“ Der Mensch lebt im Geist, in Gott, und in diesem Wohnort gibt es nichts, was seine Bewegungsfreiheit, sein Denken oder seine Gesundheit fesselt, nichts, was seine wahren Besitztümer oder seine unveräußerlichen geistigen Rechte verletzen könnte. Die Welt muß sich um das Verständnis des Geistes bemühen, um von allen Irrtümern des materiellen Sinnes erlöst zu werden, denn die einzig wirkliche, bleibende und segenbringende Freiheit ist göttlich.

Inmitten menschlicher Unrast kann man ehrliche Bemühungen feststellen, Frieden und Freiheit in der Welt aufzurichten. Der tätige und aufrichtige Christliche Wissenschafter wird diese gerechten Anstrengungen durch sein festes Vertrauen in die Allmacht und Allgegenwart Gottes unterstützen, sowie durch die Erkenntnis, daß der Mensch Ihm vollkommen entspricht. Der Wissenschafter wird in seiner Arbeit für die Menschheit täglich die Allerhabenheit Gottes und des Menschen Herrschaft über die Erde bejahen. Hierdurch gehorcht er den Lehren Christi Jesu und Mrs. Eddys, die beide inbrünstig die Erlösung der Welt ersehnten.

Im mehr direkten täglichen Lebenskreis könnten wir uns durch eine Anzahl kleinerer Fesseln behindert fühlen, wie zum Beispiel Groll, Unterdrückung und Verurteilung, die entfernt werden müssen. Sollte dies der Fall sein, so laß uns nie vergessen, daß die Apostel niemals dem Groll nachhingen, obgleich sie gefangen waren. Sie liebten vielmehr Gott und segneten ihre Feinde. Wenn wir unter dem Eindruck sind, daß wir unterdrückt oder benachteiligt werden, oder daß wir für etwas angeschuldigt werden, obgleich wir uns selbst im Recht glauben, so laßt uns dem Beispiel von Paulus und Silas folgen. Laßt uns Gott preisen und unsere wahre Sohnschaft mit Ihm anerkennen, dann werden wir uns des Segens vollkommener Gerechtigkeit erfreuen, die so unendlich höher ist, als alle menschliche Gerechtigkeit. Wir werden unweigerlich unsere Ketten fallen sehen.

Es könnte sein, daß wir glauben, daß wir nicht die uns gebührende Anerkennung finden. Laßt uns jedoch nicht den Versuch machen, unsere Persönlichkeit in den Augen unseres Nächsten zu rechtfertigen, sondern laßt uns vielmehr Gottes Anerkennung geistiger Güte annehmen, die wir in Wirklichkeit stets widerspiegeln. Wir sollten nicht vergessen, daß allein unser Verhalten und Handeln, das Beispiel, das wir geben, der Geist derWahrheit und Liebe, den wir ausdrücken, irrige Ansichten über uns auslöschen können. Nur durch die Vergeistigung des Denkens können wir uns selbst von allen Fesseln befreien.

Da geistige Ideen unangreifbar sind, können sie niemals durch materielle Annahmen oder Ansprüche berührt, vermindert oder zerstört werden. Gottes unsterbliche Ideen können daher niemals der Freiheit beraubt werden. Aus allen Blättern der Bibel atmet der Geist der Freiheit. Laßt uns mit unserem ganzen Sein den Geist atmen, der wie Posaunenschall aus dem folgenden Ruf unserer Führerin widerhallt (ebd., S. 227): „Bürger der Welt, nehmt die herrliche ‚Freiheit der Kinder Gottes‘ an und seid frei! Das ist euer göttliches Recht.“

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